Polyneuropathie nach PEB-Chemo

[gf1000]

Hallo zusammen,

ich bin etwas unvorbereitet und habe keine genauen medizinischen Details zur Hand. Da ich mir aber akute Sorgen mache, stelle ich diese Frage in der Hoffnung ein, dass sie allgemein beantwortet werden kann. Ich habe nach der operativen Entfernung meines Hodentumors eine Chemotherapie (1 Zyklus) durchlaufen, die Anfang Juni abgeschlossen war. Jetzt habe ich seit ca. 3 Wochen Sensibilitätsstörungen in den Füßen und Waden, die nach Ansicht meines Neurologen Symptome einer Polyneuropathie als Folge der Chemotherapie sind. Da ich unterschiedliche Informationen bekommen habe, versuche ich jetzt hier die Frage zu klären, ob diese Nebenwirkung wirklich so spät auftreten kann und vor allem wie der zu erwartende Verlauf ist. Ist diese Erkrankung in diesem Fall reversibel oder kann es noch schlimmer werden? Und kann man sich behandeln lassen? Über Rückmeldungen bin ich sehr dankbar!

[Dirk1973]

Hallo gf1000,

tja, nicht so einfach.

Zu erst einmal herzlich willkommen hier.

Ich hatte meine PNP zu Beginn des dritten Zyklus langsam zu spüren belommen. Allerdings waren es bei mir die Finger.

Wenn Dein Neurologe dies auf die CTX zurückführt, würde dich das auf alle Fälle zumindest in Erwägung ziehen. Was hattest Du denn für eine Chemo ? PEB oder Carboplatin ?

Grundsätzlich sollte die PNP bei einer einzelnen Chemo behandelbar sein.

Je nachdem was Du hier an Antworten in den nächsten Tagen bekommst, werde ich Deinen Beitrag evtl. in das Chemotherapie-Forum verschieben. Aber dann melde ich mich bei Dir noch.....

[gf1000]

Hallo Dirk,

danke für die schnelle Reaktion! Die Chemo lief nach dem PEB-Schema.
Falls ich mich falsch einsortiert habe, kannst du das gerne ändern.

[Dirk1973]

Nein. Du hast Dich nicht falsch einsortiert, aber mitunter gibt es bei solchen Fragen im Chemo-Forum etwas mehr antworten. Warten wir einfach ab, was hier noch so passiert...

Ein Zyklus PEB ??? Nach der AUC 2006-Studie, kann das sein ?

[gf1000]

Ich kenne die Studie zwar nicht, aber es war definitiv so, ich habe extra nachgeschaut. Die Aussage des Professors war, dass bei diesem Tumorbild (klassisches Seminom + embryonales Karzinom in Stadium I) nach neueren Erkenntnissen ein zweiter Zyklus keinen Mehrwert bringt.

[Dirk1973]

Darf ich fragen, wo die Chemo gemacht wurde ?

[gf1000]

Im Moment gehe ich mal davon aus, dass mit der Therapie alles i.O. war und hoffe, dass ich keine böse Überraschung mehr erlebe. Jetzt gehts mir vor allem erst mal um die Polyneuropathie, darauf würde ich mich gerne konzentrieren, denn die macht mir gerade wirklich Sorgen...

[Dirk1973]

Ich wollte Dich von dem Thema auch gar nicht ablenken. Ich versuchte nur dahinter zu kommen, ob du Deine PEB im Rahmen der AUC 2006-Studie bekommen hast. Weil: wenn ich mich nicht irre, andere Dosierung als ein Zyklus einer "normalen" PEB und damit aber ein Hinweis darauf, ob eine PNP wahrscheinlich ist, oder doch vielleicht etwas anderes. Mein Tip geht nunmehr ganz klar Richtung Polyneuropathie. Guckst Du hier

[gf1000]

Meines Wissens war ich kein Studienteilnehmer, ich bin zumindest nicht darüber aufgeklärt worden. Meinst du, dass bei nur einem Zyklus höhere Dosen verwendet werden und dadurch eine PNP wahrscheinlicher ist?

[Dirk1973]

Genau. Leider finde ich dieses blöde pdf nicht mehr.... ich hatte in der Zeit wo es für mich aktuell war, etwas über die Dosisunterschiede zwischen "normaler" PEB und einzyklischer PEB nach Studie gelesen. Ich meine, dass es da schon Unterschiede gab. Aber Du kannst hier mal nachlesen, ob in "Deinem" Krankenhaus diese Studie durchgeführt wird. Wenn ja, solltest Du Dich an diese Klinik wenden.

[Anthony]

Hallo gf1000 Polyneuropathien sind eine häufige Nebenwirkung einer Chemo. Diese sollten dich aber nicht zu stark beunruhigen. Diese gehen meist im Laufe eines Jahres wieder vorbei.
Auch ich hatte solche in den Füssen und z.T. auch in den Waden. Versuch doch diese mit warmen Bädern (auch Thermalbad) oder Massagen zu lindern.
Wünsche dir alles Gute und freu dich am Leben. Anthony

[gf1000]

Keine Angst, die Freude am Leben ist da

Die Sympthome stören mich auch nicht besonders, so lange sie wieder zurückgehen und vor allem nicht schlimmer werden. Insofern danke für die berühigende Einschätzung!