Papa, jetzt hast du deinen Frieden gefunden!

[joelg]

Hallo Sleeping Sun,
danke für deine Antwort.
Eigentlich kann man es gar nicht Erbstreitigkeiten nennen, denn das HAus gehört mir und sie wohnt darin.
Mir geht es da eher um Gefühle. Die ganze Zeit, als mein Dad noch lebte, dachte ich, es wäre alles geklärt. Jetzt plötzlich lässt sie sich von Menschen, die mich nicht kennen, einreden, das könnte mit mir und meiner Familie in dem HAus nicht klappen.
Das verletzt mich zutiefst. Vor allem hätte mein Vater das nicht gewollt. Er dachte auch, es wäre alles geklärt. Und jetzt siehts wíeder ganz anders aus.
Sie denkt auch, sie wäre die einzige, die trauert. Ich hab auch meinen Vater verloren, dem ich viel emotional näher war, als sie...
Ich weiß nicht, es ist alles so schwer.
Alles riecht nach ihm...

Liebe Grüße

[Die3As]

Hallo an alle.....

Sleeping sun das werde ich auf jedenfall tun. Bin diese Woche daheim. Bin zu meinem Arzt, der hat mich diese woche krank geschrieben. Na ja nachdem ich da beim Arzt war und geheult und gezittert habe, hat er auch gesagt, man solle alle Unterlagen anfordern, und sich selbst mal "als Laie" ein Bild machen. Meine Mutter und ich haben ja dieses Recht. Bin mal gespannt.

Und Du joelg....lass sie...gehe nicht drauf ein...nimm Dir erstmal die Zeit der Trauer...leider ist es in fast jeder guten Familie immer so, dass es schwarze Schafe gibt...kenne es zugut. Das sind materielle Dinge....das kann dir jetzt erstmal egal sein. Ich glaube Du hast ganz andere "Dinge" erstmal im Kopf...

Soll ich euch mal was sagen. Geht euch das vielleicht auch manchmal so. Manchmal denke ich, genau die Menschen, die ihr lebenlang mit dem Kopf durch die Wand gehen, sich um andere einen Scheiß kümmern, ihnen alles egal ist, außer ihre Wünsche werden erfüllt...diese Menschen leben ohne "Probleme", ohne"Wehwechen" und werden einfach mir nichts dir nicht achtzig Jahre alt... Sorry für meine gedanken...aber manchmal denke ich sollte ich mal genauso durch die Welt gehen mich nicht um andere scheren und einfach mein Ding durchziehen. Aber ich bin das nicht...mir liegen die Menschen am Herzen, es wird mir ja immer wieder durch meine Freunde bewiesen, dass es der richtige weg ist...aber manchmal kommt es über mich.... Also ich habe heute mit meiner Mutter telefoniert...es wurde keine Chemo gemacht, sondern noch ein MRT ein Knochencintigramm (hoffe das stimmt) und noch ein paar tests mit der Leber die sie bei der Biopsie entnommen haben. Morgen ist das Gespräch mit dem Oberarzt. Eventuell doch OP. Eins wurde gesagt. Der Herd kommt aus der Bauchspeicheldrüse...der Tumor ist wohl klein...hat aber schon die gesamte Leber mit Metaskaputt gemacht. Na ja hoffe am Mittwoch nach Karlsruhe fahren zu können... meine Mutter wird mich morgen nach dem gespräch anrufen....ich hoffe auf eine Gute Nacht für Euch alle und wir hören uns...bleibt stark und danke dass es Euch gibt...und dieses Forum....

Alex

[joelg]

hallo alex,
das mit den "bösen" Menschen ist uns auch schon aufgefallen.
Aber es ist doch meistens so, die Guten sterben zu früh.
Aber da gibt es glaub ich auch ein Sprichwort dazu! Es muss ja irgendwas dran sein...
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass mein Dad nicht mehr da ist. Ich nie mehr mit ihm sprechen, ihm mein Herz ausschütten kann.
Es ist alles wie im Traum...
Heute muss ich zum Friedhof, um ihm einen Platz in der Urnenwand auszusuchen. Es ist noch so viel zu erledigen...

Euch allen viel Kraft und liebe Grüße

[sleeping sun]

Hallo Alexandra, Elke, Joelg und alle die hier mitlesen,

ich wünsch euch für die kommenden schweren Tage alle Kraft der Welt!

Bekomme selber leider nur noch schlechte Nachrichten, nun ist auch der Vater meines Freundes schwer krank...

Trotzdem werd ich versuchen, hier so oft es geht vorbei zu schauen!

Ich drück euch mal in Gedanken...gottseidank sind wir nicht allein!

Übrigens find ich den Titel für den neuen Thread total klasse !

Denke dass ich wohl auch eher dort posten werde in Zukunft wenns ok ist.


LG Kerstin

[Silke M.]

Hallo,
es tut mir so unendlich leid!!! Habe auf Deinen vorherigen Beitrag geantwortet ohne zu wissen, das Dein Dad seine Reise angetreten hat. Ich wollte Deine Gefühle nicht verletzen!
Bitte entschuldige... Ich wünsche Euch ganz viel Kraft!
Lieben Gruß, Silke

[joelg]

Hallo Silke,
hast du mich gemeint?
Wenn ja, du hast meine Gefühle nicht verletzt...
Hab mich gefreut, dass jemand geantwortet hat. Und wegen des Falkamins...Vielleicht kann jemand die Tipps gebrauchen, wenn er vor dem gleichen Problem steht.
Hab zwar bei den Ärzten nicht mehr nachgefragt, aber Hepa- Merz soll eine Alternative sein!

Morgen ist die Beerdigung...Auf der einen Seite hab ich Angst, vor den Gefühlen, die mich überwältigen werden. Andererseits freu ich mich darauf, zu sehen, wer alles kommen wird und wer Abschied von ihm nehmen will.

Meld mich bald wieder, freu mich von euch zu hören und wünsch euch viel Kraft für alles, was kommen mag

PAPA, ICH LIEBE DICH!

[Silke M.]

Hallo,
ich bin wirklich froh, dass Du mir das nicht übel genommen hast...
Ich verstehe Deine Angst vor Morgen. Alleine der Gedanke daran zieht mir schon den Boden unter den Füßen weg! Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und ganz viel liebe Menschen die mit Dir diesen schweren Weg gehen und Dich auffangen! Ich werde an Euch denken...
Liebe Grüße, Silke

[joelg]

Hallo,
gestern war nun endlich die Beerdigung...
Es sind so viele alte Freunde von ihm gekommen, es war eigentlich echt schön, zu sehen, wer ihn mochte und wer Abschied nehmen wollte.
Danach kamen noch einige Freunde mit zum Kaffee und es war so, wie es sich mein Papa gewünscht hatte.
Man erzählte sich alte Geschichten und lachte.
Langsam wird mir bewusst, dass er nicht mehr da ist. Bis jetzt war das Gefühl eher so, als wäre er wieder im Urlaub gewesen und müsste bald zurückkommen!
Gestern hat man mich gefragt, wie es mir geht. Ich muss sagen es geht mir eigentlich ganz gut. Manchmal schäme ich mich dann, weil andere vielleicht denken könnten, ich hätte ihn nicht geliebt. Aber das war ja nicht so...
Vielmehr ist es so, dass zwischen uns alles geklärt war, unsere Gefühle waren 100% da und wir hatten so viele schöne Zeiten.
Ich kann es gar nicht richtig erklären. Es ist schon Wehmut da, wenn ich mir überlege, was wir noch alles zusammen hätten machen können...
Aber die Zeit die wir hatten, haben wir genutzt und darum ist irgendwie die Trauer nicht so groß, wie andere Leute es von mir erwarten. Das ist mir irgenwie peinlich.
Ich müsste doch vor Schmerz vergehen, oder...?
Aber meine Familie, mein Sohn fangen mich so gut auf.
Ich weiss ncht, was ich sagen soll..
PAPA, ICH HOFFE DA WO DU BIST, GEHT ES DIR GUT!
PAPA, ICH LIEBE DICH UND VERMISSE DICH...

[m.p.]

Hallo joelg
Erstmal, es tut mir leid mit deinem Pa
Ich kann dich gut verstehen, aber du musst dich dafür nicht schämen. Mir ging es da recht ähnlich. Meine Ma ist im Dezember 06 verstorben, nachdem Ende September ein Aderhautmelanom diagnostiziert wurde....Metastasen in der Lunge, Dünndarm, Magen, Nebenniere, Gehirn und Knochen, mit bereits pathologischen Bruch des 5. Lendenwirbels...
Es war schlimm, sie war innerhalb kurzer Zeit ein Pflegefall...
Ja, und nach dem Tod ging es mir "gut"....hatte oft ein schlechtes Gewissen, konnte manchmal selbst nicht glauben, dass es mir gut ging...machte mir Gedanken, was die anderen Leute wohl denken, hab mich geschämt....
Dann kam die Beerdigung am 22. Dezember...das hat mir ganz schön zu schaffen gemacht und erst dann habe ich wirklich realisiert, dass sie für immer weg ist...auch die Beerdigung von meiner Mutter war "schön". So viele Menschen, die diesen letzten Weg mit ihr gehen wollten.
Und weißt du, ich bin ganz fest davon überzeugt, wo dein Pa und meine Ma sind müssen sie nicht leiden.

Ich finde es ganz Klasse, dass du so ne tolle Familie und Sohn hast
Last es euch gut gehen.
Viele liebe Grüße Martina

[Elke1967]

Hallo Joelg, hab gestern so oft an dich denken müssen und wie du diesen Tag durchstehen wirst. Ich bin froh, jetzt zu lesen, dass du dich gut fühlst. Ja, das mit den Gefühlen ist so eine Sache, ich kann so mit dir fühlen.... Wenn ich daran denke was Papa so durchmacht und was uns noch bevorsteht, gehts mir so wie dir. Man hat ein schlechtes Gewissen wenn man auf die Frage wie´s einem geht mit "gut" antwortet. Wie kann es mir gut gehen?, es ist alles so komisch mit diesen Gefühlen und Gedanken. Aber unser Arbeitsalltag und der Tag mit den Kindern lenkt doch ab und gerade im Tagesablauf mit den Kids gibts doch viel Schönes (und tröstendes), weswegen es uns dann doch gut gehen darf, oder? Ich denke manchmal, wenn ich das hier alles so lese, geht es uns doch allen gleich. Es ist ein ewiges Auf und Ab mit den Gefühlen, aber man trauert deshalb nicht weniger. Manchmal denke ich auch, wer sowas nicht "live" erlebt hat, kann das gar nicht so nachfühlen. Leider hat uns das Schicksal zu dieser "Liveshow" auserwählt ohne vorher zu fragen ob wir dabei sein wollen.... es ist alles so besch......
Freue mich für dich, dass dich deine Familie so bestärkt, du schaffst das. Wünsch noch einen guten restlichen Tag und grüße dich und alle anderen ganz lieb bis zum nächsten Mal
Elke

[joelg]

Hallo an alle,
danke für den lieben Zuspruch. Ich glaube es geht mir auch ziemlich gut, weil mein Papa es sich es genau so gewünscht hat. Er hat im KH immer wieder gesagt, er möchte nicht, dass wir lange um ihn trauern und lieber an die schönen Zeiten denken.
Ich versuche mich an seine Vorgaben zu halten. Und versuche ihn so glücklich zu machen...
Aber der Stress geht jetzt gerade erst los. Hab ja schon von dem Streit erzählt, den meine Cousine angezettelt hat, um im Mittelpunkt zu stehen...
Das ging so weit, dass meine Oma sich wieder auf ihre Seite gestellt hat und sogar an der Beerdigung ohne Gruß an meiner Mutter und deren Mutter vorbeigegangen ist... Ja, so ist meien Familie
Ich hoffe sie besinnen sich bald alle auf die wichtigen Dinge, denn mein Mann und ich stehen richtig mitten drin. Und er kann meine Oma mittlerweile auch kaum mehr leiden, weil er jrtzt erkennt, wie falsch auch sie ist!
Was soll ich machen, das Leben muss weiter gehen...

PAPA, ICH LIEBE UND VERMISSE DICH
Ohne dich läuft alles aus dem Ruder, du hättest Oma wieder zur Vernunft bringen können.

[joelg]

Hallo Werner, hallo an alle,

du hast Recht. Erst wenn man durch ein Tief geht, kann man erkennen, wer wirklich zu einem steht...
Im Großen und Ganzen lass ich mich auch nicht ärgern. Meine Cousine, z.B. versucht schon seid der Kindheit mir das Leben schwer zu machen, weil ich immer das hatte(liebende Eltern etc.) was sie wollte. Sie ignorier ich einfach und es läuft ganz gut so. Aber mit meiner Oma( die diese Cousine aufgezogen hat!) leb ich bald in einem Haus. Da geht das mit dem Ignorieren etwas schlechter.
Naja, wir kriegen das schon hin, denn wir sitzen schließlich am längeren Hebel, da das Haus ja uns gehört...

Bis bald

PAPA ICH LIEBE UND VERMISSE DICH!

[Davne101]

Hallo Joelg,

es tut mir soo leid, dass du so einen Verlust erlitten hast, und dich dann auch noch mit solchen Sachen herumschlagen musst. Aber ich kann den anderen nur beipflichten. Erst wenn es einem so richtig dreckig geht, dann weiß man wer Freund und Feind ist. Als mein Vater damals gestorben ist, hat die Verwandschaft versucht meiner Mutter das Haus wegzunehmen. Das war einfach unbegreiflich!! Wir hatten erst meinen Vater verloren (ich war 8 Jahre alt), und dann gingen die Erbschaftsfragen los!! Meine Mutter war damals am Boden, und selbst ich konnte mit meinen jungen Jahren nicht fassen, was da abgegangen war. Die wollten uns tatsächlich aus dem Haus, in dem ich aufgewachsen war, und die schönsten Erinnerungen an meinen Vater hatte, rausschmeißen. Aber wir haben gekämpft und Recht behalten.
Heute (nach 16 Jahren) sind die Wogen geglättet, und wir haben wieder Kontakt. Aber eines habe ich mir vorgenommen (weil ich auch nicht weiß, was mit meiner Mutter wird), meine Verwandschaft wird, trotz des guten Verhältnisses jetzt, niemals Hand an dieses Haus legen. Tja, so kann es tatsächlich kommen. Aber im Moment kann ich dir, Joelg, nur raten, nimm dir so viel Zeit zum trauern, wie du brauchst. Und manchmal vergehen solche Streitigkeiten von ganz allein.
Sei ganz doll gedrückt.

Davne

[Simone1810]

Hallo Joelg,

Auch von mir mein Beileid, ich habe mir dieses Posting ganz gewissenhaft durchgelesen und soviele ähnliche Gefühle und Ängste gelesen. Vieles davon hätte ich genauso schreiben können. Die Diagnose bei meinem Vater steht erst seit Dienstag letzte Woche fest. Ich habe solche Angst davor, was auf ihn und auch auf uns und vor allem auf meine Mutter zukommt, die ja täglich mit ihm zusammensein wird. Ich wohne 450 km entfernt. Er hat ein Leberkarzenom größer als 5 cm anfangs hieß es nur Chemo, jetzt wird am Montag entschieden ob noch OP. Danke für den Tip mit den Krankenberichten, das werde ich meiner Mutter auf jeden Fall sagen. Wir müssen nun auch erst mal Stück für Stück sehen, wie wir damit klar kommen. Ich funktioniere tagsüber ganz gut für meinen Job und meine beiden Kinder. Ich bin alleine und daher ist es abends doppelt schlimm, dann kommt das Loch. Den Fernseher habe ich seitdem noch nicht wieder angehabt, ich komme nur in absoluter Ruhe klar. Sprechen mag ich auch nur mit bestimmten Personen. Man sagt ja oft, ich kann nicht mehr.... oder ich weiß nicht mehr weiter...... jetzt ist es das erste mal in meinen 38 Jahren wirklich berechtigt, weil ich nichts machen kann..... viele andere Dinge haben auch weh getan, aber diese Traurigkeit, die jetzt in mir ist kann ich nicht beschreiben.... aber ihr versteht mich im Gegensatz zu vielen Anderen.

Lieben Gruß Simone

[Elke1967]

Hallo Simone, erst mal ein liebes Hallo hier im Forum. Wie du schon richtig erkannt hast, hat hier immer einer ein offenes Ohr für den anderen und du bist nie alleine. Also wann immer dir auch danach ist, schreib, da wir leider alle das gleiche Schicksal teilen, wirst du hier jederzeit verstanden.
Hab dir vorhin schon in einem anderen Thread geantwortet und bin jetzt auch hier auf deine Zeilen gestoßen. Kleiner Tipp, den haben wir "neue" damals auch von Erle bekommen. Schreib doch einfach im Thread "Lebermetastasen", dort findest du uns immer wieder und das rumsuchen entfällt.
So wie du deine jetzige Lage beschreibst, so sah es bei mir auch vor ca. 3 Monaten aus. Von jetzt auf gleich von der Diagnose überrascht, die Frage wie gehts weiter, usw. Man hat nur noch zu funktionieren, im Job, im Alltag, einfach überall. Bin 39 Jahre und habe auch 2 Kids (8+11). Mittlerweile haben sich die Wogen etwas geglättet, aber diese Endgültigkeit der Diagnose, die kann man glaub ich nie begreifen. Zwischendurch dann immer mal wieder solche "Depri-Tage".... Aber wie gesagt, meld dich einfach hier wenns dir danach ist. Ich wünsch euch alles erdenklich Gute. Liebe Grüße Elke