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  #1  
Alt 12.04.2008, 23:16
Herzchen05 Herzchen05 ist offline
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Registriert seit: 12.04.2008
Beiträge: 5
Standard AW: Profil: Kehlkopfkrebs "User" stellen sich vor....

Hallo, liebe Mitleser, Angehörige und auch alle Betroffenen,
heute habe ich mich hier angemeldet und möchte mich jetzt kurz vorstellen: mein Name ist Karin, bin jetzt 55 Jahre alt bzw. jung, seit 33 Jahren verheiratet und habe 2 Töchter.
Nun zu meiner Geschichte: Nach einer schweren Angina im Frühjahr 2005 blieb ein Lymphknoten im linken Halsbereich vergrößert, was meine Hausärztin zunächst damit begründete, dass das schon mal nach so einer schweren Angina sein kann. Nach ein paar Wochen bin ich dann nochmal zu einem HNO-Arzt gegangen und bekam dort die Antwort: na ja, es gibt wie immer im Leben zwei Möglichkeiten: entweder so lassen und ignorieren oder wenn es störend ist, herausnehmen lassen. So gutgläubig wie ich nun mal war und es ja auch nicht störte, habe ich nicht weiter reagiert. Im Sommer stand dann wieder eine Schilddrüsenuntersuchung an. Der Radiologe fand die Schwellung nicht zum Ignorieren und punktierte sie. Und damit ging dann alles los: die histologische Untersuchung bestätigte eine Metastase eines Plattenepithel-Karzinoms. Diese wurde mir dann auf einer chirurgischen Station eines Krankenhauses entfernt und nochmals hist. untersucht - mit der nochmaligen Bestätigung, dass es sich um eine Metastase handelt. Und so kam dann eine Lawine ins Rollen: Primär-Tumorsuche mit MRT,CT, HNO-ärztliche Untersuchung in Narkose (durch einen hinzugezogenen HNO-Facharzt)Magen- und Darmspiegelung, Hautkrebsscreening, gynäkologische Untersuchung mit Mammographie und was noch so alles dazu gehört. Und es wurde auch der Tumor gefunden, und zwar im Halsbereich an der linken Tonsille, am linken Zungengrund und mittellinienüberschreitend bis zum Kehlkopf. Zur weiteren Behandlung wurde ich dann in die HNO-Abteilung des Krupp-Krankenhauses nach Essen verlegt und dort mehrere Male in der sog. "Salami-Taktik" laser-chirurgisch operiert. Es wurde eine Neck-Dissection durchgeführt und letztendlich mußte dann noch der Kehlkopfdeckel entfernt werden. Der behandelnde Arzt meinte immer, ich müßte doch noch recht gut schlucken können und mich somit auch ernähren können. Leider hat das aber nicht geklappt, so dass ich anfing, erheblich abzunehmen und natürlich auch körperlich sehr abbaute. Bevor dann die kombinierte Radio-Chemo-Therapie losging, wurde mir eine PEG gelegt. Leider bin ich dann aber nicht sachgemäß in die Versorgung und die Nahrungsaufnahme eingeführt worden. Die Nahrung konnte ich anfangs nicht sehr gut vertragen und habe sie immer wieder erbrochen, und dann kam noch die unvermeidliche Übelkeit durch die Radio-Chemo-Therapie dazu. Aber ich habe alles auch Dank der Fürsorge meiner Töchter, meines Mannes und einer sehr guten Freundin überstanden.
Im Frühjahr 2006 mußte dann aufgrund der Strahlenschäden ein Tracheostoma angelegt werden. Danach ging es mir dann aber sehr gut und ich habe mich von all den Strapazen sehr gut erholt. Leider kann ich aber bis heute immer noch keine Nahrung oral aufnehmen, was wahrscheinlich auch nie mehr gehen wird. Bei einer Schluck-Diagnostik wurde festgestellt, dass mein Kehlkopf einen starken Schiefstand aufweist, so dass kein Verschluß der Luft- und Speiseröhre mehr gegeben ist. Außerdem ist die Speiseröhre bis auf 2 mm verengt.
Heute schaffe ich esallerdings wieder, meinen Haushalt und meine Familie zu versorgen. Leider kann ich in meinem erlernten und lange ausgeübten Beruf als Arzthelferin nicht mehr arbeiten, da ich nicht mehr sehr ausdauernd sprechen kann. Außerdem braucht die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme über die PEG einiges meiner Zeit.
Vielleicht gibt es unter Euch jemanden, dem es ähnlich ergeht wie mir. Über einen regen Austausch freue ich mich
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  #2  
Alt 24.04.2008, 11:47
debby2205 debby2205 ist offline
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Ort: Halle (S-Anhalt)
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Ausrufezeichen AW: Profil: Kehlkopfkrebs "User" stellen sich vor....

Hallo,
mein Name ist Daniela und ich bin nicht selbst betroffen, aber mein Mann. Bei ihm wurde kurz nach Ostern die Diagnose Kehlkopfkrebs gestellt. Am 7.4. wurde er operiert. Momentan liegt er noch im KH in der Uni Halle. Die eigentliche OP hat er ganz gut verkraftet, doch was uns jetzt noch etwas runterzieht, ist die Tatsache der anschließenden Radio-Chemo-Therapie. Dazu soll er 6-8 Wochen stationär im KH verbringen. Ich weiß nicht, wie ich das überstehen soll. Als Frau sollte man ihn doch seelisch und moralisch unterstützen, aber ich habe keine Kraft mehr, und das ist doch erst der Anfang!!! Die ersten beiden Wochen bin ich noch voll arbeiten gegangen, dachte, das es mich etwas ablenkt. Doch dort konnte ich mich kaum konzentrieren, noch dazu; mein Arbeitsweg dauert 1 Stunde (einfache Strecke) mit dem Auto, anschließend Krankenbesuch bei meinem Mann und zu Hause wartet unsere 11-jährige Tochter und möchte aus diesem Thema auch nicht ausgeschlossen werden, und trotzdem hat sie doch das Recht eine unbeschwerte Kindheit zu genießen. Den Anblick meines Mannes gleich nach der OP werde ich nie vergessen, und ich bin so froh, dass er unserer Tochter verwehrt blieb.
Momentan bin ich krank geschrieben, bin total am Ende, und hier fällt mir eigentlich auch nur die Decke auf den Kopf.
Ich hoffe, dass ich auf dieser Ebene hier ein paar Ratschläge bekomme, wie wir das alles meistern können!?
Danke
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  #3  
Alt 29.04.2008, 12:03
Herzchen05 Herzchen05 ist offline
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Registriert seit: 12.04.2008
Beiträge: 5
Standard AW: Profil: Kehlkopfkrebs "User" stellen sich vor....

Liebe Debby,
bin selbst betroffen vom Kehlkopf- bzw. Zungengrundkrebs. Vor 3 Jahren wurde mir in mehreren OPs Kehlkopfdeckel, ein Teil des Zungengrundes und sämtliche Lymphknoten im Halsbereich entfernt. Es folgten Chemo- und Bestrahlungstherapie. Für mich war es sehr anstrengend, aber natürlich auch für meine Familie, denn mein Mann und meine beiden Töchter (26,29 Jahre) haben mich durch diese Zeit begleitet und mir in allem sehr beigestanden. Für Dich ist es, glaube ich, aber noch viel belastender, denn Du hast ja noch eine "kleine" Tochter, die genau so wie Du mit der gesamten Situation ziemlich überfordert ist. Trotzdem, versuche ihr und Deinem Mann eine "Stütze" zu sein, indem Du einfach nur da bist und zuhörst, auch eventuell die Wut aushälst, die einen befallen kann oder einfach nur die Schulter reichst zum Anlehnen. Mit persönlich hat das sehr viel geholfen und ich habe Kraft daraus gezogen. Außerdem bin ich den Ärzten auf den Wecker gegangen, um so viel wie möglich über meine Krebserkrankung und die Vorgänge in meinem Körper zu erfahren. Dieses Wissen hat mich im Endeffekt dann stark und sicher gemacht, alles zu überstehen. Ich wünsche Euch allen Dreien viel Glück und die Kraft, die Prozedur der Chemo- und Bestrahlungstherapie zu überstehen. Von einmen Zwischenstand Eurer "Fortschritte" zu hören, würde mich freuen.
LG Herzchen05
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