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  #121  
Alt 29.04.2004, 18:42
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Hallo Ihr Lieben,

melde mich auch wieder aus der Isolation zurück!
Hatte viel Streß, bin nach Berlin gefahren usw.. sorry!

Liz das mit Deinem Hörsturz klingt nicht sehr gut! Hast Du so etwas öfter, daß Du so routiniert reagierst? Ist jetzt alles wieder in Ordnung oder zieht daß Nachbehandlung auf sich? Kommt das so plötzlich?
Wie geht es Euch beiden denn sonst so, hatte kaum Zeit, die e-mails richtig zu lesen, deswegen hab ich sie meistens nur schnell überflogen! Ich hoffe der Grund für Euren Streß ist ein wenig geringer geworden oder immer noch die selbe Unwissendheit? Ach, ich lese es morgen früh seelbst durch, dann brauchst Du s nicht noch mal schreiben! Muß auch schon wieder sprinten, vielleicht schaff ich es abends noch mal rein´zu schauen.
Bis dahin alles erdenklich Liebe,

Alexa
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  #122  
Alt 30.04.2004, 03:27
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Darling Dad

do you remember what Pete used to say to us?

"Die grosse Liebe ist immer die, die unerfüllt bleibt"

Peter Ustinov

Als Kind wusste ich nie genau was ihr beide damit ausdrucken wolltet.

heute weiss ich es ....

Ich danke dir aber, dass du mir gezeigt hast, dass die grosse Liebe sich nicht nur auf die Liebe zu seinem Partner nur beziehen muss, sondern auch auf die zu den Kindern, Eltern, Grosseltern, Freunden und sogar Tieren. Viel zu selten sagen wir unseren Lieben "ich liebe dich", weil immer davon ausgegangen wird, dass man das vor allem nur dem Partner zukommen lassen sollte.

Ich bin so froh, dass du, deine Freunde, meine Familie, meine Geschwister und auch Jacques, mir gezeigt haben wo und was die wahre Liebe ist.

Folgender Spruch den ich mal in einem Brief von Willy erhielt, raritätswert!!!) hat so viel wahres an sich -

"Liebe ist kein Solo,
Liebe ist ein Duett.
Schwindet sie bei einem,
verstummt das Lied".

Adelbert von Chamisso

Hoffen wir, dass wir stets nur im Duett weiter leiben dürfen.

I love you Daddy, miss you so much, thank you for your eyes, your ears, your hands and your heart.

Dini Gigaxel
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  #123  
Alt 30.04.2004, 03:30
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Darling Dad

Der heutige Tag war einerseits ein Jubeltag, denn so wie ich erfahren habe, war der MaSoTag einen vollen Erfolg und sie konnte sich nicht nur erholen, sondern auch richtig wieder Krafttanken um die nächsten Monate des Kampfes in Angriff zu nehmen. Es braucht manchmal nicht viel um wieder zu Kräften zu kommen, fragt sich nur wie lange es anhält. Wenn man aber eine solche Kraftquelle entdeckt hat, dann kann man versuchen sich wieder an diesem Kraft-Jung-Brunnen aufzutanken.

Ich werde versuchen, auch wenn es viele schmerzende Erinnerungen an dich wecken wird, am Samstag meine Reise in die Vergangenheit als Kraftgeber anzusehen und als solches mit uns auf unseren weiteren Weg mitzunehmen. Einerseits freue ich mich wie ein Kleinkind auf die Vernissage, andererseits weiss ich es wird vieles aufwühlen. Vor kurzem war ich ja auch an einer Ausstellung von Jeannot und Bernie, es gibt so viele Werke wo man die Freundschaft von euch dreien hindurch spürt und sogar handfest sieht, nur dir wurde das Weiterarbeiten verwehrt, die anderen konnten noch lange weiter machen auch wenn Jeannot heute auch nicht mehr da ist. Ich konnte nicht die ganze Ausstellung ansehen, ich musste raus, Luft holen, denn der Schmerzen, dieses Heimweh nach dir, hat mein Herz zugeschnürt und schier zerbersten lassen. Es tat unheimlich weh. Deine Nähe so extrem zu spüren und doch zu wissen du bist so weit weg, so unerreichbar, nur noch in meine Gedanken präsent und durch deine künstlerischen Hinterlassenschaften. Ich kann mich ja als so glücklich schätzen diese Schätze von dir überall und immer wieder anzutreffen. Und doch gerade diese Präsenz tut unheimlich weh, ein Schmerz der viele, die ihre Eltern verloren haben vielleicht nie kennen lernen. Ist das einen Vorteil oder ist nur einfach das Pech eine bekannten Künstler als Dad zu haben. Ich weiss es nicht. Das so spezielle Heimweh nach dir und meinem Götti wird sich am Samstag auch bemerkbar machen und die vielen unbeantworteten Fragen die ich seit Jahrzehnten mit mir herum trage, werden auch wieder hoch kommen, im Wissen nie eine Antwort zu erhalten.

Auf alle Fälle bin ich wahnsinnig stolz zu wissen dass Pascal und Cordula am Samstag mitkommen werden, evtl. kommt auch Marc mit, wäre so schön. Schon komisch, hier spreche ich von Stolzsein und muss feststellen, dass es ja auch Pascal und Marc sind die stolz sind dein Enkel zu sein und nur auf diesem Weg etwas mehr über ihren Gramps zu erfahren.

Ich wurde schon so oft angefragt eine Ausstellung und/oder ein Buch über dich zu schreiben, aber vor lauter anderen Problemen, habe ich fast keine Kraft und Zeit dazu. Ich hoffe eines Tages dies zu ermöglichen.

Also morgen beginnt wieder eine Reise zu dir, ich freue mich so sehr darauf.

I Love you my darling Daddy. Dini Gigaxel

Danke Daddy, dass ich die Welt auch aus ganz anderen Perspektiven sehen darf, nämlich aus den Augen eines Künstler, eines Lebenskünstlers wie du einer warst.

Du hast mir gezeigt, dass das Leben ein einziges grosses sich ständig veränderndes Kunstwerk ist.

Danke dafür.
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  #124  
Alt 30.04.2004, 03:53
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Darling Dad

Willy sagte heute resigniert, dass er sich wahrscheinlich doch an die Lungenblutungen gewöhnen muss. Es tut sehr weh das zu hören, nicht zuletzt wenn er von Tag zu Tag immer mehr Veränderungen an seinem Körper feststellt die ihm Angst machen. So haben heute seine Epianfälle, oder wie er es nennt seine Zuckungen, wieder angefangen, und das obwohl er die maximale Dosis eines Antiepileptikas schon einnehmen muss. Die Angst keine Zeit mehr zu haben um zu handeln, ist eine schleichende nicht fassbare Angst die wir haben und nicht einmal aufhalten können dass sie sich bei uns einnistet.

Als ich Montag mit Marc im Zug vom Gericht heim fuhr, fragte mich Marc wie es seinem Paps geht, was läuft oder eben nicht. Er kann oder will es nicht verstehen, dass die Klinik so gar nichts tut, die Unterlagen ständig verliert und ihn nun abschieben will. Er ist eigentlich primär sehr enttäuscht von dieser Haltung und hat Angst, dass das ei n normaler zustand der heutigen zeit darstellt. Kann sein dass er recht hat, wer weiss, im tiefen hoffen wir aber wirklich, dass dies nicht ein Zeitgeschehnis ist, denn es ist ein trauriges Zeugnis für unsere Gesellschaft und medizinische Versorgung. Marc wie auch Pascal merken nur allzu deutlich, dass die optimale gesundheitliche Versorgung wirklich vom Geldbeutel abhängt und wie gut du dich versichern konntest. Wird aber nicht danach gefragt ob du es konntest oder nicht oder ob es nur an den finanziellen Mitteln gefehlt hat. Leider ist das Schweizer Krankenversicherungssystem so, dass man auch in die Drittklassen-Medizin gedrängt wird wenn man chronisch oder schwer krank ist, also wenn man einfach mal „etwas“ gehabt hat was über einer Erkältung hinaus ging. Man hat keine Chance sich je wieder besser versichern zu lassen. Diese Chance wird einem auch verwehrt, wenn man noch so eine Zusatzversicherung hat und plötzlich von Ämtern abhängig wird, di künden nämlich diese Versicherungen und spätestens dann wenn du irgend eine Krankheit hast kommst du nicht mehr rein.

Auch Cordula fragte mich heute wie es um ihn steht, und sagte fassungslos „kann es wirklich sein, dass man so mit jemanden umgeht und ihn im Stich lässt“. Offensichtlich ja. Und das obwohl wir alles andere als kampflos uns dieser Situation hingeben wollen oder gar werden. Ich weiss nicht ob Cordula die ganze Situation nicht Angst macht, sie kennt ja Willy nur seit dem er krank ist. Die erste Begegnung war als er in der REHA war letztes Jahr. Es ist für sie sicher nicht leicht in eine Familie zu kommen, in dem sie einen Freund kennen lernen, die mitten im Überlebenskampf gegen den sch. Krebs steckt. Ich kann mir vorstellen, dass es die beiden und ihre Beziehung schon recht mitbelastet, dass sie nicht ganz unbeschwerte Verliebtheitsphase erleben können wie ich es mir für meine Boys und sie sich selber auch erhofft haben.

Wir sind ja am Montag mit Pascal und Cordula in unserer Nähe auf einen Hügel ca.700m.ü.M gegangen und haben ein Spontanpicknick gemacht. Er war überglücklich und sehr, sehr stolz mit uns dort oben zu sein mit Blick über ganz Basel, nach Deutschland in den Schwarzwald und ins Elsass. Wir sahen sogar den Belchen im Schwarzwald. Er genoss den Regenbogen mit seinen Fingerspitzen anzufassen, wo wie wir es oft mit ihm als Kind taten, um dann den Sonnenuntergang in romantischer Stimmung mit Cordula und uns erleben zu dürfen. Er sprang mit ihr herum wie ein kleines Kind, dass seine erste Liebe traf, wie ein überdrehtes Bambi auf einer endlosen Wiese mit Waldanschluss. Wir lachten und erfreuten uns einfach des Augenblickes, es war einfach ein Traum. Hat uns tief im Herzen berührt und wird sicher eines der schönsten Erinnerungen bleiben. Augenblicke des Friedens. Im Wissen da unten dreht sich die Welt weiter ohne uns und wir dürfen einen Augenblick ohne diese Hast, diesem Hass und Konsumgier erleben in dem wir einfach uns ab dem einfachen im Leben erfreuen durften. Diese Auszeit ist ein Wunder. Ich muss gestehen, dass ich überglücklich bin, dass sich Pascal ab der einfachen und der unermesslichen Schönheit der Natur so erfreuen kann und kein Konsum gieriger junger Mann ist. Das er so geworden ist, ist sicher deiner Lebenseinstellung die du uns geschenkt hast zu verdanken.

Und doch macht es ihm weh zu wissen, dass seinem Paps und mir die Empfehlung gegeben wurde „einfach die restliche Zeit zu geniessen“.
Er denkt sich doch, wie auch wir, wie kann das Bewerkstelligt werden und doch gerade in solchen Augenblicken wird es uns bewusst,es braucht nichts um Glücklich zusein ausser uns und die Natur.

Er weiss, dass wir uns grosse Sprünge etwas anzuschauen, einen Ausflug zu machen oder gar in die Ferien zu gehen nicht leisten können. Ich weiss er würde es uns so gerne ermöglichen und gönnen, und doch können wir ihm mit solchen Momenten aufzeigen, das Bescheidenheit ein besonderes geschenk ist.

Ich versuche ihm dann zu zeigen, dass es nicht Geld braucht um glücklich zu sein, man kann sich vielleicht mal unbeschwerter einen schönen Tag leisten, aber wenn wir genügend hätten ist auch die Gefahr die Augen für das Einfache und das Schöne zu verlieren. Und das wollen wir nicht.

Ausgerechnet an diesem Montag wurde uns unser Glück „nichts zu haben“ nur allzu deutlich.

Pascal erwähnte den Zeitungsartikel über einen Basler der in London mit seinen „Freunden“ auswärts Essen und trinken ging. Für seine sechs Freunde gab er sage und schreibe Fr. 98,000.— für ein einziges Nachtessen mit Wein aus!

Pascal sagte folgendes dazu, und genau das machte uns so enorm stolz auf ihn - er fragte sich wer der Reiche ist oder der Arme .... und musste festellen, dass wir trotz der tatsache, dass wir keine "Finanzen" haben doch wahrscheinlich viel, viel reicher sind wie dieser mann.

Er fragte sich ob die Freunde mit denen er Essen war „wirklich Freunde waren oder wollten sie diesen Mann nicht einfach ausnutzen?“; „hat er wirklich Freunde?“; „weiss er eigentlich wie schön es ist hier oben ist zu sitzen und einfach die Natur und das Leben bei einem Picknick zu geniessen - umgeben von seinen Liebsten, weiss er überhaupt was Natur und ein Picknick noch ist?“.

Pascal wurde es sehr bewusst, dass es nicht viel braucht um glücklich zu sein.

Uns allen gab es aber doch noch zu denken, dass ein einziger Mann, dazu noch Basler, in der Lage ist diese Summe die er so schnell einfach ausgab als Sozialhilfegelder welches vom Sozialamt für eine 4köpfige Familie ausbezahlt wird ganze 3 Jahre ausreichen muss, um alle Kosten wie Krankenkasse, Miete, Essen, Versicherung, Taschengeld, zu decken an einem Abend einfach mit Essen verspeist werden kann. Mit dem Geld wurden gerade mal 7 Personen für ein paar Stunden satt! Er kann ja nicht mehr als satt vom Tisch gehen, so wie wir satt nach dem Picknick waren, welches wahrscheinlich nicht einmal das Trinkgeld ausmachte!!! Ich muss ehrlich sagen ich begreife es wenn er sich diese Fragen nach dem Sinn von Reichtum, der Art von Reichtum und der Gerechtigkeit stellt.

Darüber und über dieses „Essen“ und unser kleines bescheidene Glück haben wir noch sehr lange diskutiert. Pascal packte eine Wut, er wollte am Liebsten diesem Typen die Meinung sagen, vor allem, dass er doch in Zukunft etwas diskreter Essen gehen soll!!!!

Ich bin froh, dass Pascal die Unterschiede kennen lernen kann und darf und sie zu schätzen weiss. Diese Wertschätzung hast du mir und meinen brüdern in die Wiege gelegt. ... Danke Daddy.

Sicher wir wären froh um eine Nuance mehr Ressourcen, so dass wir endlich mal aufhören könnten jeden Rappen zehnmal umzudrehen und doch, wir sind glücklich. Komisch gell? Es würde viele Sorgen nehmen und uns schon enorm entlasten und doch .... wenn es auf Kosten des Glücks das wir haben gehen soll, dann verzichten wir sehr gerne darauf!

Danke dass wir von dir die offenen Augen für die einfach Schönheit geschenkt bekommen haben und das Leben so wie es ist zu schätzen wissen.

Darling Dad, danke für dieses Geschenk ....

I love you so much, Dini Gigaxel
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  #125  
Alt 30.04.2004, 04:16
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Liebe Nancy und Alexa

Alexa - hey so schön wieder von dir zu hören, Wie geht es deinen Eltern? Denk daran Liebes Stress ist ungesund...... also gib sorg zu dir, okay!

Nancy - Na klar darfst du DEINEM Willy auch Grüssen, Uamrmen etc. Er grüsst auch euch von Herzen (na Alexa nicht eifersüchtig werden, du bist auch gemeint!!!).

mein Hörsturz ist noch da, wird aber wieder etwas besser, habe zwar dem Onkel Doc angerufen, bin aber nicht gegangen, da er mir nur wieder auf die Notwendigkeit meiner z Hörgeräte aufmerksam machen würde. Und das weiss ich schon. Nur es liegt nicht drin und wenn ich schon 43 wurde ohne Hörgeräte dann kann ich es auch noch länger aushalten (bin ja seit Geburt schon schwerhörig, Blind auf einem Auge und habe einen leichten Herzfehler der aber übrhaupt keine Beschwerden macht - auch das gibt es!!!!). Ich muss mich melden wenn es offensichtlich nicht besser wird, aber eine Spontanbesserung ist im Gange, also kann ich einmal mehr zu warten - ja Alexa auch hier ist schon Routine eingekehrt!!!

Für mich wäre es schlimm wenn ich die Natur, meine Lieben und keine Musik mehr hören könnte (liebe jazz und klassisch, und ein paar "Pop" oder spezielle sachen wie Elton John, Back to Earth oder Enya).

Lustig war es aber als ich über Monate mit dem Akustiker die Hörgeräte anpassen musste (mit dem resultat, dass die Invalidenversicherung nur einen Teil davon deckt und ich aber aufgrund meiner Schwerhörigkeit spezielle benötigen würde die fast 4,000.-- über ihrem Ansatz liegen, also habe ich sie liegegen gelassen!!! Als ich die Geräte das erste mal an hatte und heim ging, machte ich eine Tour durch Basel .... ich hörte plötzlich das Rauschen der Röcke von Frauen die an mir vorbei gingen, oder ihre Schuhe, oder Gespräche von Personen die weit weg waren. Auch Vögel sangen und pfiffen was sie konnten, so richtig um die Wette, es war viel deutlicher als ich es mir je vorstellen konnte. Ich hörte das erste mal das Geflater der Flügel, ich dachte immer sie fliegen lautlos, dabei war meine Welt recht lautlos!!! Es war eine ganz neue Welt. Plötzlich hörte ich die Welt leben. Es war so komisch, und nun lebe ich wieder im gewohnten.

Apropos Vögel, das hätte dir Daddy auch gefallen. Wir wohnen ja nur ca. 15 meter vom Fluss Wiese entfernt. Im Fluss haben wir heute sage und schreibe 23 Schwane gezählt. Soviele habe ich nur selten gesehen. Cordula und ich standen da und haben diese wunderschönen Vögel mit ihren Jungtieren (3jährige) angeschaut und durften in eine eigene welt eintauchen... das wunder der natur. Ich hoffe sie sind morgen noch da.

Das ist Glück, unser Glück. Danke....

Jetzt wäre es schön eine Digitalkamera zu habe um solche Glücks-Momente mit allen Teilen zu können.

I love you my darling Daddy dini Gigaxel
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  #126  
Alt 30.04.2004, 04:35
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Darling Dad

Please, please take care of Darko - Bienes beloved husband, Hanna's Dad, Thomas Juta's husband who is still fighting. And all our special friends in the KK.

Send us a lot of luck to share among us all. We all need it so much.

Dini Gigaxel
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  #127  
Alt 30.04.2004, 11:18
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http://jenseits-de.com/g/kann.htm
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  #128  
Alt 01.05.2004, 02:54
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Darling Daddy

Die Weltreise in die Vergangenheit zu und mit dir welche vor allem morgen, ach nein bald heute vor der Türe steht, ist doch nicht so einfach wie gedacht. Bin aber sehr froh, dass mich Pascal, Cordula und Willy evtl. sogar Marc begleiten werden.

Marc hat mich schon vor Jahren mal eher vorwurfsvoll die Frage gestellt, warum ich ihnen ihren Gramps nicht näher bringen würde. Mir wurde bewusst, dass ich eine andere Beziehung zu dir habe als sie, denn sie kennen dich nur aus Erzählungen und mir dieses „Näherbringen mühe bereitete und sehr schmerzte, heute kann ich es besser. Damals wollte er mehr wissen über dich, heute oder im Moment ist es nicht mehr so wichtig für ihn, ich schätze der Tag wird wieder einmal kommen, wo er wieder daran interessiert sein wird, ich hoffe nicht dass es dann zu spät sein wird. Da ist Pascal ganz anders.

Ich bin im Zwiespalt zwischen riesiger Freude auf den morgigen Tag und Angst vor der Überrumplung meiner Gefühle. Und doch weiss ich, dass dieser Tag mir die Kraft für die kommenden Monate geben wird. Schon paradox das ganze, es zerrt an den Kräften und doch schenkt sie einem wieder welche.

Ich werde mit den Töchtern, vor allem mit Roswitha und Franziska, von Albert Schilling die gleichen Gedanken teilen, die Tochter eines berühmten Künstlers zu sein, der nicht mehr da ist und auf deren Spurensuche wir alle sind .....

Wir müssen mit dem Gedanken fertig werden das Gefühl zu haben etwas von deinem und unserem gemeinsamen Leben verpasst zu haben, nicht mehr hervorholen zu können in der Angst es nie mehr spüren, fühlen und erleben zu können. Sie hatten Glück ihren Vati (und Mutti) bis ins hohe Alter um sich gehabt zu haben, mir wurdest du genommen als Kind war und noch auf der Entdeckungsreise zu und mit dir war.

Der wesentliche Unterschied ist natürlich, dass du bereits mit 40 Jahren, viel zu früh sterben musstest und Albert erst mit 83, und doch auch wenn er 43 Jahre älter werden durfte wie du mein allerliebsten Daddy, so war auch der Tag als er nicht mehr da war auch für mich viel zu früh. Niemand kann ermessen die Gefühle die ich heute noch hege, mit Angst verbunden, dass jeder der dich kannte und nun gehen muss immer ein unwiederbringlichen Teil von dir mir weg nimmt und mit in die Ewigkeit mit nimmt. Ich werde nie mehr die Chance haben über dich mit ihnen zu sprechen. Mit jedem Sterben eines deiner Freunde oder Lebensbegleiter stirbt auch heute noch ein Teil von dir auch in mir. Gerade das will ich nicht, ich will dass du präsent bleibst.

Die Begegnung mit meinem Götti, auch wenn er nicht mehr lebt, deinem Trauzeugen und Lehrer und gleichzeitig dein ehemaligen Schüler, vor allem unseren Freund ist ein komisches Gefühl, denn es findet eine Begegnung statt und doch ist er persönlich nicht mehr hier. Es wird aber auch eine Begegnung mit dir sein, nach Jahrzehnten der Trennung. Auch du bist nicht mehr da.

Ich werde Ecken sehen wo ich dich sehe wie du da gearbeitet hast, ich werde die Spielschublade finden wo wir unsere Spielsachen hatten, wo wir im Garten Versteck-Dich spielten. Ich werde den Tisch sehen wo wir stunden lang euren philosophischen Gesprächen zu hörten und ich mir schon als Kind über die Welt, die Menschen, die Schönheiten im Kleinen zu sehen und finden Gedanken machen durfte. Morgen werde ich den Geruch wieder wahrnehmen der mir Jahrzehnte verborgen blieb und nun in mir sofort wieder so viele Erinnerungen wach werden lassen wird. Ich werde den Lichteinfall durch die grossen Fensterfronten wieder spüren im Wissen du bist bei mir, hinter mir und in mir. Im Atelier werde ich dich sehen, spüren stehen sehen wie du damals gearbeitet hast. Ich werde die Skulpturen anfassen von denen ich weiss du hast mit daran gearbeitet damit sie zu dem wurden was sie heute sind – Kunst.

Ich würde so gerne diese Reise mit Mami und Jacqueline sowie Felix und Peter antreten und mit ihnen teilen. Und doch weiss ich, dass alle sich nicht mehr begegnen werden resp. wollen und ich nicht, wie sie, ein gegenseitiges Hassen verspüre, sondern sie über alles liebe und sie wahnsinnig vermisse. Warum müssen Mütter und Stiefmütter sich gegenseitig so verabscheuen, sie machen es den Kindern, auch wenn sie schön längst erwachsen sind, so schwer. Sie treiben einen keil zwischen die Liebe der Geschwister die sich nicht für die Liebe beider entscheiden können, sondern nur für die der einen Seite.

Ich bin froh, dass Mami es aber heute verkraftet wenn ich ihr sage, dass ich an eine Ausstellung oder in einer Kirche wo deine Kunstwerke stehen gehen werde. Früher durfte ich nicht einmal deinen Namen, die meiner Brüder oder von Jacques erwähnen ohne bei ihr die Erinnerung so hochkommen zu lassen, dass sie wieder Monate darunter litt. Vor lauter Rücksichtnahme auf sie, habe ich vergessen, dass ich auch noch da bin und ich diese Begegnungen aber brauche. So weiss sie auch, dass ich an die Vernissage gehen werde. Es macht es mir doch leichter so unsere Spuren zu suchen und zu finden.

Einerseits möchte ich es ..... diese Begegnung mit deiner Vergangenheit, ich habe so Sehnsucht nach dir, nach diesem Eintauchen in eine Welt die nur mir und dir bekannt ist und doch frage ich mich warum ich so dieses Verlangen nach Begegnungen aus einer alten Welt habe. Anderseits weiss ich genau ich bin immer noch dran dich als Mensch, als Künstler, als freund anderer, als Familienmitglieder meiner ganzen Familie und vor allem als meinen Vater besser kennen zu lernen, stets neue faszinierende Seiten kennen zu lernen. Und doch die Angst etwas von dir zu verpassen schmerzt enorm, ich muss auch immer Rücksicht nehmen auf die anderen die deinen Lebensweg gekreuzt haben, denn ich weiss nicht wer alles noch lebt und wie es ihnen gesundheitlich geht und ob sie auch wirklich die Erinnerungen an dich so haben wie ich es mir immer vorgestellt habe. Vielleicht gibt es das eine oder andere vergessene Problem oder Erinnerung die ich nun mit meiner Kontaktaufnahme wieder wecke, die besser nicht geweckt worden wären. Ich weiss es nicht, vielleicht?

Ich frage mich ob andere diese Art der Bedürfnisse den Spuren der Eltern nachzugehen auch haben wenn sie ein Elternteil verloren haben, oder ist es weil du mit deiner Kunst überall allgegenwärtig bist, ist es die unstillbare Sehnsucht nach dir, weil du mir viel zu früh genommen wurdest, ich mich nicht auf deinen Tod vorbereiten konnte oder gar verabschieden durfte. Das Wissen, dass wir von den 11 Jahren die wir eigentlich hätten gemeinsam haben können, uns eigentlich nur 3 vergönnt wurden und wir nur diese so kurze Zeit auch wirklich gemeinsam verbrachten. Es war dafür eines der intensivsten Zeiten meines Lebens, habe dies aber erst Jahre später also so empfinden dürfen. Die anderen Jahre war ich ja bei Mami in der Schweiz und du bereits in Laufen im Steinbruch oder weit weg in England lebtest. Es muss doch einen Grund gegeben haben, dass wir drei Kinder 32km liefen nur um dich zu besuchen, um dann zu erfahren du bist gar nicht da, sondern in England.

Vor einigen Jahren sind wir unsere Freunde in Wilen, bei Sarnen besuchen gegangen, das erste mal.... auf dem Weg dorthin habe ich zu Willy gesagt, die skurrile Kirche die zum dortigen Kloster gehört, die aussieht wie ein Gebäude aus einem Science Fiction Film kenne ich, ich habe das laue Gefühl, dass hier drin irgend etwas von meinem Vater steht. Ich hatte nur noch vage Erinnerungen daran, denn als die Kirche gebaut wurde war ich erst 3 Jahre alt. Wir haben unsere Freunde seither noch oft besucht, aber es dauerte bis ich endlich den Mut hatte mich in die Kirche zu begeben um sicher zu gehen um mich endlich zu vergewissern, dass es doch eine von dir war. Ich war eigentlich stolz darauf festzustellen, dass meine Erinnerungen mir keinen Streich gespielt haben, sondern es wirklich eine war in der du deine Spuren hinterlassen hast. Ich ging auf den Tabernakel zu, mit ganz weichen Knien, fasste ihn an, betastete ihn wie eine Blinde und es war wie wenn sich die Regenbogenenden vereinen würden. Tränen liefen – ich zitterte –, ich rang nach Beherrschung und doch wollte ich nur eines weinen, raus schreien aus Freude und Trauer, Gefühle übermannten mich und Erinnerungen schossen hoch - auch lustige Szenen die entstanden sind während dem du deine Kunstwerke, deren Heiligtümer entstehen liesst. Ich ging alle Wege die von deinen Spuren zeugten, ich tastete mich an allem ran, im Wissen und mit dem Gespür dich bei mir und in mir zu haben. Am Rande der Kirche wurden vom Architekten Nischen gebaut die jeweils einen kleinen Altar beherbergten. Ich stand vor diesen kleinen Altaren, nahm die Schalen und Kerzenständer in die Hand und sah dass auch hier du deine ganz persönlichen Spuren der Nachwelt hinterlassen hast, du hattest deine Fingerabdrücke in den Kunstwerken in Bronze eingegossen hattest. Ich bin wahrscheinlich eines der wenigen Hinterbliebenen die auch nach über 30 Jahren resp. nun 40 Jahren seit Bestehen der Kirche noch auf deine Fingerabdrücke hinweisen kann. Was für einen Glückstreffer, was für ein Gefühl, was für eine ehre, und doch was für einen Schmerz. Andere haben das wahrscheinlich nur wenn es sich um „kriminelle“ handelte und diese „Aktenkundig“ sind. Auch das sind vielleicht Eltern!

So eine Fingerabdruckspur habe ich auch zu hause, auf deinem Grab in Kärnten stand lange je eine Bronze Skulptur von deiner Hand und deinem Fuss. Auch wenn wir kein genetisches Material von dir hätten und es hätte sein müssen einen Vaterschaftsnachweis machen zu müssen, so wäre es doch noch möglich gewesen die Vaterschaft nachzuweisen, denn in dieser Bronzenfigur /-skulptur deiner Hand sind nur allzu deutlich die gleichen knotigen Veränderungen an deinen wie meinen Fingern zu sehen. Also Dad, du bist mein Dad und wirst es für ewig bleiben.

Nun trete ich den heutigen Tag mit einem weinenden du mit einem lachenden Auge an in Freude und in Trauer.

Ich wünsche mir die Vereinigung der Regenbogenenden, täglich von neuem, denn es sind unsere Herzen die wir so mit unseren Fingerspitzen ganz zart berühren.

Ich liebe dich über alles und vermisse dich so sehr.

Du bist, nicht warst, denn deine Gegenwart ist allgegenwärtig, ein grossartiger Mensch. Du bist mein Vorbild, mein Stolz, meine Liebe, mein Vertrauter, mein bester und ewiger Freund, meine Sehnsucht, meinen Beschützer, meinen Held.... meine andere Hälfte meines Ichs. Du hast mich zu dem gemacht was ich heute bin, nicht nur durch deine Gene, sondern durch die Art wie du gelebt hast und das Leben gesehen hast.

Du bist MEIN einziger Dad .....

I love you and miss you so much, Daddy darling. You’re my true love.

Dini Gigaxel
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  #129  
Alt 01.05.2004, 23:47
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Darling Daddy

Meine, nein unsere Reise in die Vergangenheit am heutigen Tag hat tiefe Spuren bei allen hinterlassen, bei mir, Pascal, Cordula, Willy aber auch Roswitha und Fränzi.

Die Hektik des heutigen Tages, der heutigen Zeit, des Neuen Lebens, sie war weg, einfach draussen gelassen, um in einer ganz anderen wundersamen, voller Liebe stehenden Welt eintauchen zu können. Die Gäste sassen auf den alten Gartenbänkli’s die Albert sammelte und machte, den Steinmauerchen, die überall verteilt waren, den Garten nicht nur verzierten sondern einen Touch des Zaubers schenkten und so einladend genau das bewirkten was sie sollten, Romantik, Zauber, Träumereien und vor allem Ruhe zu vermitteln, nein nicht nur vermitteln, sondern zu schenken.

Ausser das aus dem chaotischen und arbeitszeugende, sehr hellen Licht lebendigen, voller Arbeitsgeist in Erinnerungen gebliebene Atelier, das heute klar, lichtdurchflutete moderne Linien aufweist und der Tatsache, dass das Wohnhaus (teile davon) auch zur Galerie umfunktioniert wurden, sah ich mich noch wie ich bewundernd euch beim Arbeiten zu sah, beim Ideen gebären, beim Diskutieren zu hörte, beim Philosophieren anerkennend nickte obwohl ich damals noch vieles gar nicht verstand. Mitten im geschehen seid ihr aufgestanden habt wo anders weiter gemacht und doch habt ihr dort weiter gemacht wo ihr aufgehört hattet, mitten in der künstlerischen Arbeit.

Ich höre heute noch wie aus den Räumen nicht nur musiziert wurde, sondern auch stets Musik zu hören war, wie Personen wie Louis Armstrong im selben Tempo die Welt erobert hat wie du es tatest. Kein Wunder haben sich auch die Wege von Louis und dir gekreuzt. Sie mussten sich kreuzen, da gab es keinen Ausweg.... kein Ausweichung, es war vorbestimmt wie vieles andere auch.

Der naturbelassene Garten ist als ob die Zeit stehen geblieben ist, er steht heute wie damals mit Skulpturen sich ständig verändernd da und doch ist es immer noch der gleiche, der gleiche Rosmariestock, alt holzig und verknorzt und doch er blüht. Hinter dem Atelier stehen unterdessen die vermoossten Rohlinge die ihr damals und auch später Albert übrig liessen.

Jeden Schritt im Garten brachte mehr und mehr Bilder zurück und euch immer näher, mein herz füllte sich mit einer zerberstenden Liebe die sogar schmerzte und doch so schön war. Machte mich ruhiger, beruhigter und aber auch nachdenklicher. Es überkommt eine Sehnsucht nach der Vergangenheit im Wissen sie ist nie mehr nachzuholen, und doch ist sie da, ihr fehlt einfach im ganzen Bild. Das Puzzle wird zusammengesetzt und es bindet sich eine unerklärliche Macht die so beruhigend wirkt.

Ich taste mich wie eine sehende Blinde durch den Garten, von Baum zu Baum, von Busch zu Busch, von Skulptur zu Skulptur, von Geruch zu Geruch, von Maiglöckchen zu Maiglöckchen – von Erinnerung zu Erinnerung. Ich sehe bei Skulpturen von denen ich weiss ihr wart beide am Werk, euch daran arbeiten. Ich ertaste eure Hände in Gedanken als ich die Figuren anfasse.

Ich spüre wie ihr Leben in einen Stein eingehaucht habt der dank euch heute noch leben darf.

Stolz erklärte ich meine lieben wie was entstand und was es mit den Bleiskulpturen auf sich hatte, dass es genau diese waren die dir 20 Jahre später dein Leben nahmen mit dem Lungenkrebs.

Ich taste mich durch die Galerieräume, lausche das eine oder andere Gespräch wo klar immer wieder die Worte Alfred Gruber auftauchen. Ja warum wird an der Vernissage von Albert immer wieder von dir gesprochen, weil ihr wie siamesische Zwillinge wart, Albert wäre nicht das geworden ohne dich und wärst nicht das geworden was du wurdest ohne diese seltsame Begegnung miteinander.

Die ersten Tränen drücken sich klamm heimlich hoch, meine Gefühle übermannen sich und mich, ich sehe ganz still und alleine durch die blühenden Bäume hindurch, der alte dunkel violette Flieder steht vor mir, zur Sonne hin, meine Augen sind eingebetet im Liebes-Lebenssaft, den Tränen, alles ist verschleiert und doch so klar. Ich sehe bewunderd hoch zur Sonne und die Sonnestrahlenkinder berühren mit ihren Herzen und Fingerspitzen mein Herz – mein Regenbogen ist einmal mehr geboren worden und hat sich wieder vereint.

Cordula kommt zu mir hoch, den holprigen alten Garten hinauf der am Hang liegt und nur dort gemäht wurde um vor jeder Skulptur einen kleinen Lebenspfad aufzuzeigen, ansonsten ist das Gras so wie es wächst von natur aus, mit all seinen Unkräuter, Moossstellen und Blumen mitten in einem so wunderschön altem Baumbestand. Sie berührt mein Herz mit ihrer Feinfülligkeit, nimmt mich in Arm, teilt meine Tränen in dem sie mir Eine Einzige aus dem Gesicht wischte und sagte ganz leise, zart und liebevoll, sie liebe mich. Alsbald standen wir alle vier da, fest umarmt verschlossen als feste Einheit in der Brandung und doch offen mit unserer Liebe zueinander.

Auf der Galerie im Atelier, heute Roswitha’s Reich, und doch lebendig aus dieser alten Zeit zeugend, sehe ich auf die Bilderwand, sehe meine Agnes, so wie ich sie im Herzen trage. Ich taste ich Gesicht ab als ob ich mir jede ihre Gesichtsfalten einprägen wollte, dabei werde ich sie eh nie vergessen. Leise tropft eine Träne nach der anderen auf den alten Holzriemenboden. Spätestens hier bin ich froh nur mit Willy alleine da oben zu stehen, unten schaut Roswitha hoch zu mir und weiss genau was ich empfinde, den weder sie noch ich brauchen Worte um das zu beschreiben.

Roswitha hat auf meine Frage hin ob sie noch weiss wie sich diese zwei Genies kennen lernten, ich war ja damals ja noch gar nicht geboren, gesagt, ja das ist wie wenn erst gestern war. Es sei alles noch glasklar sichtbar so vivid, so lebendig sind deine Spuren bis heute zu spüren. Und das obwohl unterdessen über 50 Jahre verstrichen sind. Du bist als Künstler in Basel angekommen um die Welt zu erobern und genau das hast du getan. Du hast dich in den Museen, Ausstellungen, den Kirchen umgesehen, einen Künstler deren Kunst du für gut gehalten hattest gefunden und bist einfach zu ihm gegangen und hast ihm gesagt, ja gesagt und nicht gefragt, ob du bei ihm arbeiten könntest um gemeinsam die Welt auf den Kopf zu stellen, so standest du da als junger Wirbelwind vor der Matte von Albert. Er wurde überrumpelt und musste sich zuerst sammeln und mit dir lange Gespräche führen ob es wirklich den gemeinsame Weg ist den auch er für sich mit dir sieht. Es war der Anfang einer über den Tod andauernden Freundschaft, Ehrschaft, Lehrschaft und Liebe die tiefe bis heute spürbare Spuren in beiden Familien und deren Nachwelten hinterlassen haben. So wie du als Wirbelwind in ihr Leben tratest, so aufgewirbelt und voller Energie hat Roswitha mir diese Begegnung mit Händen und Füssen geschildert, eben so wie du damals warst, ein Wirbelwind der einen Sturm heraufbrachte und doch die Ruhe in sich verschenkend. Normalerweise sagt man ja immer, er war der Mentor von jemandem, hier ist es nicht der Fall, denn ihr wart, und das hat Roswitha heute mehr als nur einmal betont, Ihr wart gegenseitig euren Mentor, Lehrer, Schüler auch wenn die Fetzen folgen, da ihr so gleich waren, habt ihr immer die Harmonie gefunden und euch gegenseitig respektiert, bewundert und toleriert. Etwas was heute nur noch selten zu finden ist.

Fränzi sagte zu mir wie sie auch heute noch kämpfen muss als eigenständige Person da zu stehen und nicht immer nur als Tochter von Albert. Ach wie wahr ist das, und doch ich möchte keinen anderen Dad haben als dich.

Tief in Gedanken versunken sind wir dann nach Rudolfstetten in die dortige röm. kath. Kirche gefahren, die Kirche die du mein liebster Dad gemacht hast und nur von dir zeugt. Ein ort der stille in die ich so gerne einkehre um mich sammeln zu können.

Ich hoffe eines Tages die Mittel zu finden um dir die Ehre zukommen zu lassen wie du es verdient hast.

Danke für diesen wunderbaren, kraftschöpfenden Tag Rowsitha und Fränzi.

Danke Willy, dass du bereit bist mirt mir die Spuren meines Lebens zu erforschen damit du mich besser kennen lernen kannst. I love you.

Thank you dad that I am allowed to be your very, very proud daughter.

I love you and miss so much my darling Dad

Dini Gigaxel
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  #130  
Alt 02.05.2004, 01:28
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Darling Daddy

I have just heard that Thomas Uta's beloved husband passed away this night.

Please Daddy welcome him from us all and take also care of him.

I love you Dini Gigaxel

In loving memory of Thomas.

In stille Trauer und Anteilnahme liebe Uta beim heutigen Heimgang deines geliebten Thomas

Deine Liz und Willy
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  #131  
Alt 06.05.2004, 00:44
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Darling Daddy

Ach ich wäre so froh wenn du da wärst. Ich vermisse dich so sehr. Ich bin so froh, dass ich heute noch Kraft schöpfen kann von dir.

Heute ist kein besonders guter Tag.

Es waren wieder Stunden in der Klinik angesagt, die Termine von gestern wurden auf heute verschoben und dann wurden neue dazu gesellt. Die ganzen Abklärungen sollen bis nach dem 28.5. andauern (Termine schon festgelegt).

Wir waren fast 2 Stunden bei den Neurologen. Und trotzdem sie sind absolut nicht zufrieden - Willy's Symptome nehmen zu, hat Epianfälle, neu nun auch Gefühlsstörungen im Gesicht und Lippen und stolpert die ganze Zeit, da es nicht einseitig ist sind sie beunruhigt. Nun fangen die ganzen neutologischen Abklärungen von vorne an, EMG (obwohl beim letzten Mal musste ein Teil wegen den extrem starken Schmerzen abbrechen), EEG, Hirn MRT (Verdacht auf Metas im Hirnstamm) etc. Sie drängen darauf, dass die Onkologen endlich die Chemo anfangen. Gerade das ist mir unter die Haut gefahren.

Sie empfehlen auch die rasche Implantierung der schmerzpumpe - was auch unser Freund der Professor mit der Vitamin B-Spritze, ohne ihne wir die 2,5 Moante bis zur Bestrahlung doch hätten abwarten müssen. Er empfiehlt auch, dass Willy an einer Studie teilnehmen sollte, fragt sich nur welche. Er sagte nur, dass Personen die an Studien teilnehmen medizinisch besser versorgt werden.

Aber im gleichen Satz sagen sie auch sie sind am Anschlag. Haben auch den Verdacht auf zwei seltene Syndrome.

Freitag ist Termin mit dem Onkologen und am Mittwoch nächste Woche in er Schmerzsprechstunde. da wollen die Neurologen dabei sein, und zwar nicht irgend einer, nein der Fritz wird kommen und nicht das Fritzchen!

Man spürt, dass unsere Auflehnung nun langsam Wirkung zeigt und sie die Ernst der Lage wirklich ernst nehmen.

Und trotzdem wir kommen nicht vom Fleck.

Wir sind so ausgelaugt, das Hin und Her, die Ungewissheit drückt enorm. Als wir um 18.30 immer noch im Sprechzimmer in der Klinik waren, riefen wir Pascal an um zu sagen es wird später bis wir daheim sind, seine erste Frage, in Panik, war - Papi bist du wieder auf dem Notfall? -. Willy und ich haben danach uns lange Gedanken über die Gefühle von Pascal gemacht, es war nur allzu deutlich, dass er Angst hat, aber nicht eingestehen will, dass er sie hat. Wie können wir den Jungs nur helfen wenn wir es selber nicht verstehen?

Erfreuliches gab es doch, vor dem versicherungsgericht haben wir rehct bekommen, nicht nur wegen unserem Fall, sondern auch, weil Basel seit 1996 wissend in einem Rechtslosenzustand in diesem Bereich ist. Und trotzdem werden immer noch diese blöden sanktionierenden verfügungen ausgestellt. Wir wissen einfahc nicht wann wir das, damals fälschlicherweise abgezogenee geld bekommen werden - habe so lakonisch und zynisch dem Richter und Gegenparteianwalt gesagt " Ich hoffe nur, dass mein Mann die Auszahlung noch erleben wird!" Die waren nur sprachlos.

Wie du merkst ich bin einmal mehr verwirrt, im Tief, mache mir um Willy und den Boys sorgen, aber auch um Tua, Biene, Hannah, Gabi, Gaby 2003, Gunter, Anne, Monika R., Alexa und den vielen anderen die uns in dieser Zeit ans Herzen gewachsen sind.

Warum kann man das ganze nicht aufhalten, ausradieren und neu anfangen?

Nun muss ich versuchen mich wieder zu fangen, die ewigen Hochs- und Tiefs sind die Höhle.

Ich lieb dich mein Schatz und vermisse dich so sehr

I love you my darling Daddy

Dini Gigaxel.
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  #132  
Alt 06.05.2004, 17:40
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Beiträge: n/a
Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Hallo meine Liebe.

Traurige Neuigkeiten, die Du zu berichten hast! Aber ich kann aus eigener Angehörigen-Erfahrung nur sagen, daß man in einer Studie wirklich die bessere Versorgung hat! Man kommt sofort dran, steht unter genauster Beobachtung, usw..
Die Gefühle von Pascal kann ich nur allzu gut nachvollziehen! Meinen Eltern gegenüber versuche ich auch immer gefasst gegenüber zu treten, aber eigentlich denke ich bei jedem Anruf "oh Gott, jetzt ist was schlimmes passiert"!
Wie kann ich Euch beiden nur helfen Liz?
Evtl ist in einer deutschen Studie noch ein Plätzchen frei. Soll ich mich mal umschauen? Oder ich sag meiner Mutter bescheid, die fragt gleich ihren Onkologen, ob der von Lungenkrebs Studien weiß. Wir kriegen das schon irgendwie.
So, muß jetzt schluß machen, meine Mama ist wieder aus dem KH raus (war auch mal wieder da für ein paar Tage zu Besuch).

Ganz viele Umarmungen und Grüße an Dich, Willy und Eure zwei Jungs,

Alexa
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  #133  
Alt 07.05.2004, 01:12
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.04.2004
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Beiträge: 929
Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Liebe Alexa

So schön von dir zu hören.

Wie geht es deinen Eltern, warum musste deine Mam ins KH, ist hoffentlich nichts schlimmes in ihrem Zustand?

Pascal ist im Moment auch sehr aufbrausend, ich glaube einfach sehr, sehr verwirrt und voller Angst. Marc schluckt eh alles, konnte aber letzte Woche als wir zu Gericht fuhren sehr gut mit ihm reden. Ich glaube ich muss mal verscuhen mit Pascal einen MaSoAbend zu machen (einen Mama-Sohn Abend) in der Hoffnung, dass er dann etwas aus sich heraus kommt.

Morgen um 10.30 haben wir wieder einen Termin beim Onkologen, bin schon gespannt was er zu sagen hat, er hat ja sicher schon das Gespräch vom Neurologen gehabt.

Heute hab ich abreagiert, habe Pascals Zimmer selber gründlich aufgeräumt, mache ich normalerweise nicht mehr, er ist ja schon fast 20!!! Musste aber öfters pausen einlegten und bin nun total nuddelfertig - auch wegen den Schmerzen!

Was machst du gegen die Ängste? Vielleicht kann ich meinen Jungs irgendwie helfen.

Ich weiss es ist für sie ganz anders immer wieder was vom ganzen zu hören ohne jeweils dabei zu sein. War heute auch sehr auffällig als wir zu Abend assen, da hat Pascal ganz genau wissen wollen ob der Termin gestern schon längere Zeit geplant war oder als Notfall galt, ja er galt als Notfall war aber nicht auf der Notfallstation.

Sie sind doch Teil des Ganzen und doch nicht, das muss die Hölle sein, denn sie müssen ja auch die Chance haben das loslassen zu müssen verstehen zu können, aber wie?

Ich glaube es ist auch schwer, wenn man zu verstehen versuchen muss, dass jemand eigentlcih schwer krank ist, ja unheilbar krnak ist und doch wenn man den Willy sieht, er läuft noch, kann gewissen Sachen noch machen, geht noch auf seinen eigenen beinen in die Klinik, er sieht behindert aus aber doch nicht Todkrank! Erst recht nicht dass er Krebs hat.

Also meine liebe melde dich, lass uns wiessen wie es geht, dir und deien Eltern, denekn viel an dich, deine Liz und Willy
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  #134  
Alt 07.05.2004, 11:41
Benutzerbild von Esther
Esther Esther ist offline
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Beiträge: 398
Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Hallo Liz,

ein Maso-Abend ist eine gute Idee, ich glaube, das schon vorher bei jemand anderem hier im Forum gelesen zu haben. Gleiches gilt für die Reise in die Vergangenheit .....

Liebe Grüsse

Esther
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  #135  
Alt 07.05.2004, 15:29
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Liebe Liz,

Jemand hat mir einmal gesagt: "you did your best, let God do the rest".

Ihr seid eine so liebende Familie, so mitfuehlend fuer alle und auch gegenseitig, besonders aber du, Liz--dein Herz ist so gross, so allumsorgend fuer jeden dem du begegnest ob nun virtuell oder direkt -- gib deinem wundervollen Herzen mal einen Tag 'frei'. Lass Alles einmal geschehen, lass die Liebe anderer einfach auf dich zukommen und halt sie eine Weile fest, nur fuer dich!

In diesem Sinne wuensche ich dir(auch Willy,natuerlich) ein schmerzfreies, geruhsames Wochenende,erfuellt mit viel Liebe und guten Mutes,

>> Happy Mother's Day <<

Es umarmt euch fest und denkt an euch alle,

Anna
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