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Alt 25.12.2008, 11:53
Gone_with_the Wind Gone_with_the Wind ist offline
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Registriert seit: 25.12.2008
Beiträge: 1
Standard Gestorben am 19.Dezember 2008

Sorry wenn mein Beitrag hier nicht hinein gehört, seit bitte so gut und verschiebt ihn dann.....

Hallo @ll,
ich habe am 19.12.2008 meinen Vater (80. Jahre) durch den Prostatakrebs verloren.

Er hatte einen PSA von 6.000
Der Krebs war Bösartig.

Ich kann es immer noch nicht glauben, das er nicht mehr da ist......
Er fehlt uns so sehr...ich versuche stark zu sein, für meine Mami.
Sie wären im Februar2009 50 Jahre zusammen gewesen.
Seinen Tot kann ich immer noch nicht glauben.
Das Loch ist so Riesig, das er hinterlassen hat.

er wurde am 10.12. mit starken Rückenschmerzen ins KH eingeliefert. Seit über 10 Jahren litt er schon unter Kraftlosigkeit und begann uns, zwischen den Fingern wie Sand zu zerinnen.
Da er auch an Diabetis litt dachten wir immer es läge daran, das dachten wir die letzten, ja..... fast 20 Jahre...

Das ganze fing 3 Wochen vorher an, er sagte immer wieder, das er etwas Schmerzen im Rücken hätte.
Auch wollte er fast den ganzen Tag nur noch schlafen....
Meine Mutter bat ihn immer wieder zum Arzt zu gehen, um die Ursache abklären zu lassen, aber er wollte nicht, und lehnte dies ab.
Immer wieder kam unser Hausarzt, gab in Schmerzmittel, weil er ja auch unter Arthrose litt.
Meine Mutter cremte ihn mehrmals am Tag mit Salben ein.
Am 10.12. wurden die Schmerzen so stark, das er kaum noch Luft bekam.
Wir drängten dann darauf, das er ins KH eingeliefert wurde, wozu er dann endlich zustimmte......
Wie sich später bei den Untersuchungen zur Diagnose herausstellen sollte, hatte er bereits eine angehende Lungenentzündung.
Die ganze Wirbelsäule war derart vom Krebs zerfressen, das 2 Wirbel kurz vor dem Zusammenbruch standen.
Was letztendlich auch so geschah.
Man wollte ihn vorher noch operieren, um seine Lebensqualität zu verbessern, und das Einbrechen der Wirbel zu verhindern.

Die Wirbel sollten aufgefüllt werden, um so einer Querschnittslähmung vorzubeugen und die Schmerzen zu lindern.
Leider war auch schon die Schädelbasis betroffen.
Auch einige Lyphdrüsen waren betroffen.
Alle Hilfe kam zu spät......

Er schlief am 19.12. um kurz vor 15 Uhr ein und wachte nicht mehr auf.....

Oh Papa.......du hattest dich so auf deinen Enkel gefreut....der im Februar 2009 auf die Welt kommen soll......





Am Freitag telefonierte ich nochmal mit meinem Vater, und er sagte mir, das er unbeschreiblich Schmerzen habe.
Er bekamm sehr starke Schmerzmittel, nach deren Verabreichung schlief er auch sehr viel.
ER hatte vorher nie derartige Sätze geäussert...und sich auch nie Beschwert.
Leider war er auch all die Jahre nie zur Vorsorge.......

Der Verlust ist UNBESCHREIBLICH,....es tut so weh.
Aber ich muss stark sein für meine Mama, sie vermisst ihn so sehr....und wenn sie auch noch ginge,...Himmel ich darf gar nicht darüber nachdenken.....



Ich frage mich nun die ganze Zeit hätte man vorher etwas tun können? Und wenn ja Was??
Oder kam wirklich alle Hilfe zu spät??
War der PSA wirklich so ungeheurlich hoch, wie der Arzt sagte? Oder sagte er das nur um uns zu beruhigen????

Ich suche schon die ganze Zeit nach Antworten......

Geändert von Gone_with_the Wind (27.12.2008 um 08:38 Uhr)
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  #2  
Alt 27.12.2008, 12:37
Heribert Heribert ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.07.2008
Beiträge: 173
Standard AW: Gestorben am 19.Dezember 2008

Hallo,

mein herzliches Beileid. Vor dem Weihnachtsfest ist ein solcher Verlust besonders schwer zu ertragen. Es ist aber tröstend, dass dies in einer intakten Familie geschehen ist, wo der Eine dem Anderen eine Stütze ist.

Zitat:
Ich frage mich nun die ganze Zeit hätte man vorher etwas tun können? Und wenn ja Was??
Oder kam wirklich alle Hilfe zu spät??
War der PSA wirklich so ungeheurlich hoch, wie der Arzt sagte? Oder sagte er das nur um uns zu beruhigen????
Es ist oft so, wenn ein Schicksalsschlag den Menschen trifft, Fragen nach dem Warum und was wäre wenn aufzurufen. Das Prostatakarzinom trifft früher oder spüäter jeden Mann. Leider macht es sich bei etwa 20% der Männer so bemerkbar, dass es behandelt werden sollte. Dabei ist es nicht einmal sicher, ob eine solche Behandlung, Deinem Vater einen Nutzen gebracht und sein Leben sich dadurch verlängert hätte. Bei rechtzeitiger Erkennung der Erkrankung kann ein Gegensteuern evtl. eine Operation oder eine Bestrahlung und ggf. eine Hormonbehandlung die Lebemnsqualität verbessern. Ich selbst wurde mit 62 Jahren operiert und habe jetzt nach gut 2 Jahren kaum Nebenwirkungen dieser OP zu beklagen. Meine Lebensqualität hat sich also kaum zum Nachteil geändert. Ob das so bleibt bis ich 80 Jahre alt geworden bin kann niemand garantieren.

Der zuletzt extrem hohe PSA-Wert Deines Vaters stellt bei der sehr hohen Tumorlast keine Seltenheit dar.
Die Möglichkeiten, die eine frühzeitige urologische Behandlung bringt, sind hier aufgezeigt.

Mit meinen Zeilen kann ich leider keinen wirklichen Trost spenden, vielleicht hilft der etwas bessere Einblick in die Krankheit, die kommenden Wochen und Monate etwas erträglicher zu machen.

Alles Gute für Dich und Deine Familie.
Herzliche Grüße Heribert

Geändert von Heribert (18.02.2009 um 18:10 Uhr)
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