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#1
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AW: Die Chemo beginnt
Hallo Rene,
auch von mir Glückwunsch zum krebsfrei! Zu Deiner Allergie- und Thrombosegeschichte etwas von mir - obwohl das alles bei mir ja mit der Chemo zusammenhängt, in der ich noch mittendrin stecke: Nach der ersten Chemo hab ich eine Thrombose bekommen. Angefangen hat es mit einer dicken, immer dickeren und zum Schluß ganz harten und sehr schmerzhaften Halsvene links. Die Diagnose kam dann vom Sono in der Angiologie, nach zwei vergeblichen Anläufen bei den Onkos. Die dicke Halsvene war zwar frei, aber gestaut durch den Thrombus in der Armvene. Ich habe einen Monat lang Fragmin (10.000 UI) gespritzt, seit ein paar Tagen nehme ich Lixiane 60 mg oral. Damit habe ich ASS 100 mg ersetzt, die Ärzte meinten, ASS sei bei weitem nicht wirksam genug. Bei der zweiten Chemo kam dann der allergische Schock bei Paclitaxel, war zwar mit Zusatzmedis in der Tagesklinik schnell vorbei: Aber auch paar Tage danach hatte ich allergische Symptome. Die hab ich mit Lorano (2xtgl.) wegbekommen, stärker, bei Bedarf, das Fenistil (Dragees auch rezeptfrei). Weiterhin alles Gute, vor allem, dass das Schalentier dort bleibt wo es ist! LG Mikka67
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Diagnose Anfang März 2019: Großzelliger neuro-endokriner Tumor im Mediastinum; mehrere Lymphknotenmetastasen Lunge; Fernmetastase Leber und Gehirn. Letztere etwas geschrumpft nach erster Chemo. Behandlung: Chemo (Paclitaxel, Carboplatin) und Immun (Keytruda). 4 Zyklen alle drei Wochen. Nebenwirkungen mehr als verkraftbar. Zwischenstand Anfang Juni 2019, nach vier Chemos: Tumor, Nah- und Fernmetastasen teilweise Rückbildung, sonst regredient. |
#2
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AW: Die Chemo beginnt
Lieber Renè,
bin in letzter Zeit nicht dazu gekommen, oft ins Internet zu gehen, deshalb habe ich auch jetzt erst von deinen Problemen erfahren. Du bist ja einer! Setzt einfach das ASS ab! Das darf man auf gar keinen Fall, ich muss es auch lebenslang wegen meiner Schaufensterkrankheit nehmen. Woher nimmst du eigentlich die Kraft, dir deinen tollen Humor trotz der vielen Probleme zu erhalten? Damit habe ich in letzter Zeit so meine Probleme, und zwar immer dann, wenn meine Beschwerden zu stark werden. Aber das Wichtigste ist ja, dass der Krebs sich auch bei dir nicht wieder blicken lässt, und das soll auch so bleiben!!! Du gehst einfach im Gleichschritt neben mir her, ich feiere im Oktober dieses Jahres 8 Jahre Überlebenszeit, und ich bin nach wie vor für jeden Tag dankbar. Also, bleib wie du bist, offen, sehr herzlich und jemand, der die anstehenden Probleme so gut wegsteckt. Da muss ich mir momentan mal von dir eine Scheibe abschneiden. Wir hören voneinander, denke ich. Ganz liebe Grüße Elisabeth |
#3
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AW: Die Chemo beginnt
Inzwischen ist es mir wieder eingefallen. Durch die Chemo waren meine Schleimhäute angefressen und deshalb habe ich immer etwas Blut gehustet und geschnaubt. Durch die Blutverdünnung wurde es so extrem, dass ich richtig blutrot abgehustet habe. Beim schnauben sah es nicht viel besser aus. Da habe ich die ASS lieber abgesetzt. Danach ging die Blutung auch zurück.
Galgenhumor war schon immer meine Stärke. Eigentlich habe ich einen rabenschwarzen Humor. So schwarz, dass ich ihn mir in diesem Forum aus Pietätgründen überwiegend verkneife. Nicht jeder kann dem Sensenmann ins Gesicht lachen. Aber eigentlich bleiben mir zwei Möglichkeiten: Ich kann still in mein Kissen weinen, oder ich kann der Situation noch eine spaßige Seite abgewinnen. An den Umständen ändert beides nichts, aber mit Möglichkeit 2 geht es mir mit Sicherheit besser. Gruß Rene |
#4
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AW: Die Chemo beginnt
Moin Moin lieber René,
So, endlich haben wir es geschafft, unser Wohnmobil aus der Halle zu holen und loszudüsen. Bei der Hitze haben wir uns entschlossen, an die See zu fahren. Meiner Lunge tut die Luft hier in Bensersiel richtig gut. Auch sonst geht es mir besser - in jeder Beziehung. Ich habe alle Medikamente -auch die Naturheilmittel- abgesetzt, nehme nur noch ASS und meine Schmerzmittel. Vor einer Woche ging es mir noch miserabel, jetzt fühle ich mich wie neugeboren. Hoffentlich hält dieser Zustand lange an. Wie sieht es bei dir aus? Hast du immer noch mit dem Husten zu kämpfen? Ich schick dir mal eine Riesenportion Nordseeluft rüber, die hilft dir vielleicht auch. Jetzt machen mein Mann und ich erst mal einen ausgiebigen Spaziergang und gehen dann irgendwo essen. Also, dir weiterhin alles Gute und hält die Ohren steif! Liebe Grüße und bis bald, Elisabeth |
#5
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AW: Die Chemo beginnt
Hallo Elisabeth
Schön, dass du an mich gedacht hast. Nein, mein Husten legt sich jetzt allmählich, nachdem die Pollen so ziemlich alle durch sind. Hasel, Birke, Erle und schließlich die Gräser. So langsam kann ich mich wohl sogar trauen, Nachts das Fenster wieder offen zu lassen. Dafür habe ich gerade ein neues Thema. Ich hatte weiter oben schon mal geschrieben, dass meine Zähne alle raus mussten, weil sich - vermutlich durch die Bestrahlung - der Kieferknochen zurückgebildet hatte und die Zähne keinen Halt mehr hatten. Seitdem ich das geschrieben habe, ist viel passiert. Zunächst musste ich mit der Kasse die Kostenübernahme klären, was auch nicht so ganz ohne Hürden vor sich ging. Das hat am Ende schonmal sechs Wochen gedauert. Immerhin übernimmt die Kasse sämtliche Kosten, weil ich mit meiner mickrigen Rente als Härtefall gelte. Dann habe ich mit der Zahnärztin geklärt, dass das unter Vollnarkose vonstatten gehen soll. Je näher der Termin rückte, desto unwohler wurde mir mit dem Gedanken, aber ich musste mich ja mental auf das Unvermeidliche einstellen. Am Tag vor der Operation wurde der Termin dann um eine Woche verschoben, weil der Chirurg verhindert war. Das war aber gut so, weil der Chirurg noch ein Vorgespräch mit mir führen wollte. Bei diesem Gespräch hat er erst erfahren, dass ich Krebspatient mit Chemo und Bestrahlung bin. Also hat er erstmal den Anästhesisten konsultiert. Dem habe ich meine Arztbriefe besorgt, und mit denen hat er dann beschlossen, die Narkose durchzuführen. puuuuh! Gestern war es dann endlich so weit. Alle Zähne (bis auf drei) sind draußen, und ich habe die ganze Aktion verschlafen. Vor der Nacht hat es mich etwas gegrault, aber mit dem Schmerzmittel verlief auch die ganz gut. Heute geht es mir schon relativ gut. Am Ende war alles weit weniger schlimm, als ich es befürchtet hatte. Heute war ich dann zur Nachkontrolle, und die Wunden unter den Prothesen sehen sehr gut aus. Die Schwellungen gehen auch schon zurück. In etwa sechs Wochen sollte das Thema für mich abgehakt sein. Nächsten Monat ist dann auch schon wieder meine Vierteljährliche Kontrolle dran. Zum ersten Mal kein CT, sondern nur ein Röntgenbild. Wie immer gehe ich davon aus, dass der Mistkerl sich nicht zu mir zurücktraut. Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende. Gruß Rene |
#6
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AW: Die Chemo beginnt
Hallo Rene,
ich bin die Ehefrau eines Kleinzeller-Patienten. Und lese still bei dir mit. Ich freue mich immer wieder von dir zu lesen. Ich drücke ganz fest die Damen für die nächste Untersuchung. LG Tina |
#7
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AW: Die Chemo beginnt
Danke schön!
Dir und deinem Mann wünsche ich ein kleines Wunder. Viel Glück und viel Kraft! Gruß Rene |
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