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Alt 24.03.2017, 12:40
Benutzerbild von Nixe11
Nixe11 Nixe11 ist offline
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Registriert seit: 07.10.2016
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Standard AW: Bisher gut durch die Chemo gekommen

Update 24.3.2017

Inzwischen habe ich die Operation hinter mir. Es wurde eine subkutane Mastektomie mit gleichzeitigem Brustaufbau (Silikon) gemacht. Am Nachmittag nach der OP war ich schon wieder ganz gut drauf, ab zweiten Tag konnte ich regelmäßig Spaziergänge machen, z.T. in der Nähe der Klinik, aber auch weiter weg. Mein Freund holte mich mit dem Auto ab, wir fuhren runter an den Bodensee und genossen auf einem Gang am Ufer die Sonne und später die Einkehr in unserem Lieblingslokal.

Die OP ist sehr gelungen. Natürlich hatte ich anfangs Schmerzen, aber die waren auch ohne Medikamente auszuhalten. Das Schlafen mit der Drainage war gewöhnungsbedürftig, ich bin immer wieder aufgewacht. Gleich am ersten Morgen habe ich einen kleinen "Unfall" gesorgt. Ich hatte den Beutel mit dem Drainagegefäß im Bad an den Handtuchhalter gehängt, um die Zähne zu putzen und bin dann rausgelaufen, ohne daran zu denken. Ratsch, krachte der Schlauch und eine Blutspur zog sich durch den Raum. Im ersten Schrecken hatte ich befürchtet, dass man den Schlauch nun wieder "reinoperieren" muss, aber zum Glück war er nur am Verbindungsstück gerissen. Mein Chirurg hatte Mühe, die Teile wieder zu verbinden. Aber zum Glück auch ein ruhiges Händchen. Und die Schwestern sagten mir, dass dieses Malheur jeder zweiten Patientin passiert.

Statt zwei Wochen im Klinikum bleiben zu müssen, wie ursprünglich geplant, durfte ich nach 8 Tagen nach Hause. Inzwischen war ich dreimal beim Punktieren, es sammelt sich immer noch einiges an Serom an, die Brust spannt. Aber mit dem OP-Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Die Narbe ist fast verheilt, sie verläuft vom rechten äußeren Rand des Warzenhofes (der ist erhalten geblieben) Richtung Achselhöhle. Die Größe der Brust stimmt auch und nach zwei Wochen nun hat sich operierte Seite gesenkt, sie ist fast auf der Höhe der gesunden Brust.

Eine besondere Überraschung ist der Bericht aus der Pathologie: Dort ist zu lesen, dass es sich um ein duktales Karzinom ohne Ableger handelte und nicht wie bisher um angenommen um ein lobuläres mit Ablegern. Außerdem steht da, dass die Chemo doch keine Komplettremission bewirkt hat und der herausoperierte Tumor immer noch 1,6 cm groß war. Die Untersuchung von Stanzenpräparaten scheint offensichtlich weniger genau. Anders kann ich mir das nicht erklären.

Als nächstes ist die Bestrahlung angesetzt. Obwohl das immer schon im Protokoll der Tumorkonferenz stand, hatte ich plötzlich starke Zweifel, ob es noch sein muss. Überall hatte ich gelesen, dass bei einer Amputation mit drei befallenen Lymphknoten keine Bestrahlung notwendig sei. Doch bei mir hat der Wächterlymphknoten einen Kapseldurchbruch. Das ändert die Sachlage. Nach Telefonaten mit dem Krebsinformationsdienst, Gesprächen mit der Strahlenärztin und meinem Chirurgen habe ich mich dazu entschlossen, der Bestrahlung der Lymphabflusswege zuzustimmen, nicht aber die der Brust. Ich hoffe, ich habe die richtige Entscheidung getroffen.
Im April geht es los mit den Bestrahlungsterminen.

Jetzt: Duktales Karzinom in der rechten Brust, 1,6 cm, yT1c, N1a (3/23), L0,V0,R0, ER 80%, PGR 80%, Score 1, Ki nach OP 5 -10%
__________________
Lobuläres Karzinom in der rechten Brust, 2,2 cm, leider mit winizgen Ablegern in der gleichen Brust. cT2(m), PN1 (3/23), davon 1/1,sn, c(M0), 100% ER, 70% PgR, Score 2.
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