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  #1  
Alt 19.04.2008, 20:41
Benutzerbild von _Viola_
_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Alicia,

auch ich drücke ganz fest die Daumen für die bevorstehende Untersuchung. Aber wie ich Deinen Vater kenne, wird er sich nicht unterkriegen lassen.

Höhen und Tiefen gibt es bei dieser Erkrankung halt immer. Ich hoffe sehr für Euch, dass die Höhen immer überwiegen werden.

Viel Spaß bei Euer Feier!

Alles Gute!

Liebe Grüße
Viola
__________________
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  #2  
Alt 08.07.2008, 09:16
tanny9903 tanny9903 ist offline
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Beiträge: 28
Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Alicia,

auch ich bin völig geschockt,(hatte seit Wochen ein Blockade hier zu schreiben) möchte aber Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft senden.
Ich finde es sehr schön das sich Deine Eltern über früher unterhalten!
Unser Helmut hat sich alle Familien Videos(incl. Super 8 Filme) noch angeschaut in den letzten Wochen, ich denke er wollte sich selber erinnern wie schön sein Leben war...

Redet über alles (wenn Ihr könnt) es gibt nichts schlimmeres als wenn man irgendwann das Gefühl hat etwas nicht gesagt zu haben. Wir haben sehr viel geredet und Helmut hat meiner Mama noch ein sehr schönen Abschiedsbrief geschrieben.

Genießt jeden Tag....!

Ganz liebe Grüße
Tanny
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  #3  
Alt 24.07.2008, 15:23
Shivanarama Shivanarama ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Alicia.........................Du glaubst nicht wie oft ich an Euch denken muß.

Wie geht es Deinem Vater denn inzwischen?
Hat er die "leichte Chemotherapie" wirklich angefangen???

Es tut mir so weh zu wissen,- auch andere die ich hier aus dem Forum kenne leiden ebenso wie wir...............hatte doch so fest daran geglaubt, daß Dein Vater es schafft wieder gesund zu werden................aber dieser SPK ist ein verdammt gemeiner.

Alicia,- hoffentlich bleibst Du bei Kräften,-Du hast alles und SOVIEL für Deinen Papa getan.............dafür hab ich Dich immer bewundert............ich drücke Euch so sehr die Daumen,- daß Dein Vater seinen Geburtstag noch feiern kann im September und er,- falls er es nicht schaffen kann länger durchzuhalten..............einfach nicht mehr als nötig leiden muß.

Wie Du weißt sieht es bei uns auch mehr als dunkelgrau aus am HOrizont.......mein Vater hat vor einer Woche seinen 72.ten Geburtstag gefeiert,- aber er war sehr traurig an diesem Tag,- nachdenklich in sich gekehrt und eigentlich keinen Moment lang entspannt und halbwegs glücklich..............was ihm wohl an diesem Tag besonders durch den Kopf gegangen ist............er weiß doch auch genau,- daß er mit seiner schlechten Prognose und den vielen Metastasen überall seinen 73.ten Geburtstag wohl nicht erleben wird dürfen.

Ach Alicia.................am liebsten tät ich Dich drücken........scheinen wir doch wieder mal an genau demselben Punkt zu stehen.

Ich wünsch Euch allen viel viel Kraft..........für alles was noch kommen wird.

Mach mir direkt Sorgen,- da Du schon seit einigen Wochen gar nichts mehr hast hören lassen.................ich hoffe es ist nicht das Schlimmste passiert?

Toi...toi..toi...............von Marion.
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  #4  
Alt 03.08.2008, 12:13
estella estella ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Meine Lieben,

ich habe mich lange nicht gemeldet, denn es ist kaum ein Tag vergangen,an dem ich nicht völlig erschöpft ins Bett gegangen bin. Meinem Vater geht es sehr schlecht. Seit einigen Tagen liegt er in der Onkologie des Virchows, er kann seit ca 2 Wochen nichts essen und trinken, wird über den Port ernährt, hat Schmerzen und bekommt Morphium. So weit die Kurzfassung. Dem Einzug ins KH waren viele Tage vorangegangen, in denen mein Vater leugnete Schmerzen zu haben. Er nahm dramamtisch ab, weil er mir gegenüber verheimlichen konnte, wie wenig er ißt und dass er sich ständig übergibt.
Mein Onkel Angel ist mal wieder hier, um bei ihm zu sein. Eigentlich eine große Hilfe, aber leider hat er die Strategie meines Vaters, meinem Bruder und mir "etwas vorzumachen" unterstützt. Meinem Vater kann man sein verhalten nicht vorwerfen, denn er will uns schonen, er will nicht, dass wir leiden. Aber mein Onkel hätte uns gegenüber ehrlicher sein können - dann hätte ich eher gemerkt, dass die Schmerztherapie nicht richtig eingestellt war.
Irgendwann einmal, als er kaum noch aus dem Bett kam (und mein Onkel immer noch zu mir meinte, meinem Vater gehe es gut), war sein Zustand klar und ich ließ sofort einen Notarzt kommen und ihn ins Virchow bringen.
Der zweite Zyklus der Chemo, wurde ausgesetzt. Ein CT zeigte, dass der Tumor erheblich gewachsen ist und gegen die Speiseröhre drückt.
Eine ziemlich unsensible Ärztin meinte gestern (im Beisein seines Zimmergenossens!!!!!!), dass er ca 6-8 Wochen hätte. Dass eine weitere Chemo keinen Sinn macht. Zu mir meinte sie, ob ich mich schon um einen Platz in einem Hospiz gekümmert hätte, die Wartezeit wären 6-8 Wochen und da sollte ich mich sputen...ich war wie versteinert. Nicht nur, weil der Inhalt einen, bei aller Gedanken, die ich mir schon gemacht hatte, trotzdem völlig aus der Bahn wirft, sondern weil ich nicht fassen konnte, wie man als Ärztin so wenig gesunden Menschenverstand besitzen kann.
Bisher hatten wir mit allen Ärzten viel Glück, auch mit dem Pflegepersonal. Nur nette, warme Menschen, doch ausgerechnet jetzt, wo liebevolle Zuwendung extrem wichtig ist, muss eine so blöde Kuh Dienst haben!!!
Sein Onkologe ist in Urlaub, er hat mir allerdings seine Handy Nr. gegeben, um ihn im Notfall zu erreichen.
Bevor er fuhr mobilisierte er "seinen" HOME CARE Arzt, so dass mein Vater von Zuhause aus versorgt werden kann. Home Care kümmert sich auch um die Auswahl des Pflegedienstes.
Mein Onkel hat angekündigt, dass er sobald alles geregelt ist nach Spanien zurückkehrt. Er hat lange nicht akzeptieren wollen, wie krank mein Vater ist. Jetzt erträgt er kaum den Gedanken, dass mein Vater sterben wird.

Meinem Bruder und mir geht es zwar genauso, aber damit die Zeit, die er hat, erträglich bleibt, muss viel organisiert und abgestimmt werden.

Mein Vater "packt" sie Sitution wie seine ganze Krankheit bewundernstwert gut: er ist ruhig, er will nicht, dass wir traurig sind (also "hübsche" ich mich so viel es geht auf, um so nett wie möglich auszusehen), er will die Kinder sehen, aber nach einiger Zeit merkt man, dass er ermüdet und der Lärm ihn stört. Er ließt immer noch viel, aber er döst viel vor sich hin. Seine Gedanken wandern ab und er erzählt von seinen Eltern , von seinen Reisen durch Lateinamerika, von unserer Kindheit. Abders als bisher, hat mein Vater angefangen Abschied zu nehmen - ohne dass er ein Wort über seine Tod verliert.

Meine Mutter ist hier, denn mein Sohn kommt erst jetzt in den Kindergarten, unsere Nanny ist für drei Wochen in Urlaub und ausgerechnet jetzt muss ich zwei Projekte, an denen ich ein Jahr gearbeitet hab zuende bringen. Ein Projekt übernimmt ein Kollgege, das andere aber ist eng an mich gebunden. Ohne meine Mutter ginge gar nichts mehr, denn sie bekocht uns und passt auf Pablo auf.

Nächste Woche kommt mein Onkel der Mönch , dann Adrian, dann mein Bruder,der mit seiner Familie in Urlaub gefahren ist und entsetzlich darunter leidet, nicht hier zu sein. Mein Vater hat ihm verboten aus dem Urlaub zurückzukehren. Irgendwie haben wir alle nicht geglaubt, dass er so schnell abbauen würde - selbst mein Bruder nicht.

Ich bin völlig überlastet. Seit einigen Tagen hab ich ein Pfiepsen im Ohr, Tag und Nacht und ich hoffe, dass ich keinen Tinitus hab, sondern dass es mit der heftigen Sommergrippe, die mich ereilt hat in Verbindung steht.

Allen liebe Grüsse,

alicia
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  #5  
Alt 05.08.2008, 10:04
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ela68 ela68 ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Alicia,

als ich Deinen Beitrag gelesen habe,dachte ich es wäre unser,vieles ist sehr ähnlich.

Leider gibt es keine Worte die jetzt ein bisschen trösten könnten,auch wenn ich Dir jetzt schreiben würde,denke auch mal an Dich wegen deinem piepsen im Ohr,weiß ich das Du denken würdest,ist die verrückt,mein Papa ist krank und ich soll an mich denken?? So erging es mir damals auch.

In Gedanken bin ich sehr oft bei euch und wünsche Dir und Deiner Familie eine lange intensive schöne Zeit (hört sich blöd an,aber auch in dieser Zeit gibt es eine schöne Momente)

Wünsche Euch viel Kraft

LG
Ela
__________________
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  #6  
Alt 05.08.2008, 21:29
ulla46 ulla46 ist offline
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Beiträge: 986
Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Alicia,
ich bin sehr traurig, wenn ich das lese. Ich glaube, ganz viele hier denken an euch und schicken euch Kraft, so wie ich.
Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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