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  #1  
Alt 15.01.2006, 03:06
Fehlerteuflechen Fehlerteuflechen ist offline
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Registriert seit: 15.01.2006
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 2
Standard Bin ich froh ...

...dass ich euer Forum gefunden habe !!!!

Bei meinem Patenonkel ist Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium mit Lebermetastasen festgestellt worden. Er ist am 23.12.2005 operiert worden, weil eine starke Darmverengung entfernt werden musste, hat die OP aber für sein Alter (84 Jahre) recht gut überstanden. Es ist trotzdem nur noch eine palliative Therapie möglich. Ich weiss gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht und was ich zuerst bedenken und organisieren soll. Am liebsten würde ich zeitweise nur noch heulen. So langsam realisiert mein Onkel, wie die Diagnose lautet, aber leider ist er zeitweilig auch schon etwas verwirrt und schmeisst alles durcheinander. Jetzt hat er einen Port gelegt bekommen und am Donnerstag gehen wir gemeinsam zum Arzt, um die weitere Therapie zu besprechen. Habt ihr Erfahrungen zu dem Thema Chemo und seine Nebenwirkungen bei älteren Patienten ? Sollte er sich die Therapie noch "antun" oder sind die Nebenwirkungen zu stark ? Gibt es eine sanfte Therapie ? Ich möchte auf gar keinen Fall, dass er auch noch durch Übelkeit, Durchfall u.ä. belastet wird !!!!! Ausserdem ist er halt -wie viele in seinem Alter- eher dickköpfig und realisiert nicht so ganz, dass er vieles zwar momentan noch alleine kann, aber halt nicht mehr alles. Er möchte sich aber auch nichts aus der Hand nehmen lassen, was ich ja auch verstehen kann. Trotzdem möchte ich ihn gut versorgt wissen, muss aber selber arbeiten gehen und habe nicht so viel Zeit für ihn wie ich gerne hätte ! Meine Mutter lebt im selben Haus und ist auch so ein Sturkopf (72 Jahre), heisst ich habe jetzt zwei Dickköpfe !!!! Ich werde vor lauter Diplomatie noch irre !

Wen spreche ich denn am besten zuerst an ? Die Krankenkasse, Pflegedienste, Hospize ... ??????????? HILFE !!!!!!!!!!

Ich habe einige Beiträge gelesen und fühle mich zumindest nicht mehr so alleine mit all den Fragen und Ängsten !

Und jetzt hoffe ich, ihr könnt mir ein wenig beistehen und muss glaube ich jetzt doch mal die Gedanken abschalten und ins Bett !

Grüsse,

Alex
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  #2  
Alt 15.01.2006, 05:50
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Beiträge: 3.320
Standard AW: Bin ich froh ...

Hallo Alex,



Es kommt immer auf den allgemeinen körperlichen Zustand eines älteren Patienten an, auf welche dann die Behandlung abgestimmt wird. Eine palliative Therapie ist meistens recht sanft um die kommenden Beschwerden so gut als nur möglich zu lindern.

Alex, es wird selten bis fast nie eine (starke) Chemotherapie angesetzt, da auch bei gutem Allgemeinzustand der Körper die auftretenden Nebenwirkungen schwer verkraften kann.

Der Arzt wird alles mit Deinem Patenonkel oder den direkten Verwandten besprechen. Du könntest Deinen Patenonkel bitten den behandelnden Arzt von seiner Schweigepflicht Dir gegenüber zu entbinden, damit Du in der Besprechung bzw. Behandlung mit einbezogen wirst.



Weißt Du, es ist oft nicht leicht für ältere Menschen (und fast alle Betroffenen) sich einzugestehen, daß nicht mehr alles so rund läuft wie seither und sie sich auf ihre Angehörigen stützen müßen. Meine Ma war genauso (und der Apfel fiel nicht weit vom Stamm ;-) ), so stark und starrköpfig sie im Leben war, so verhielt sie sich auch in der Krankheit. Erst nachdem sie bemerkte, daß sie wirklich Hilfe benötigt hat sie diese voll und ganz zugelassen.



Bitte wende Dich an den sozialen Dienst im Krankenhaus, dort werden Dir weitere Anlaufstellen und evtl. benötigte Gesprächspartner aufgezeigt. Dein Patenonkel wird sehr wahrscheinlich anschließend in eine AHB (Anschlußheilbehandlung) geschickt, dies veranlaßt der soziale Dienst im KH, wenn nicht, bitte hake dort sofort nach. Mit der Beurteilung von dort kannst Du dann weitere Schritte einleiten, damit ihm die Unterstützung zuteil kommt, die er dann braucht.



Falls Du einen Pflegedienst beauftragen mußt, sollte vorher die Pflegestufe bei der Krankenkasse beantragt werden. Denn es kann schon sehr lange dauern bis ein Mitarbeiter der Kasse sich vor Ort informiert, welche Stufe Dein Onkel bekommt. Ein Pflegedienst ist zudem sehr teuer, die finanzielle Absicherung sollte gewährleistet sein, erkundige Dich bei verschiedenen und vergleiche die angebotene Leistung.



In der Hospizarbeit gibt es 2 Varianten, der ambulante Hospizdienst und der stationäre. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des ambulanten Hospizes kommen für einige Stunden täglich ins Haus, und dürfen nur sehr limitiert pflegerische Dienste ausführen, oftmals gar keine.

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Jutta
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  #3  
Alt 15.01.2006, 22:10
Fehlerteuflechen Fehlerteuflechen ist offline
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Registriert seit: 15.01.2006
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Beiträge: 2
Standard AW: Bin ich froh ...

Hallo Jutta,

vielen Dank für Deine Info. Ich werde auf jeden Fall am Donnerstag meinen Onkel zur Vorbesprechung mit dem Arzt begleiten. Er hat mich auch extra darum gebeten, ausserdem möchte ich selber im Bilde sein, was passiert ! Was mich belastet ist die eigene Hilflosigkeit. Ich sehe, wie er immer mehr verfällt und kann kaum etwas dagegen tun !!!!!
Ich habe mich im Internet schonmal umgesehen, welche Pflegedienste auf jeden Fall Erfahrung im hospizpflegerischen Bereich haben, vielleicht ist das ein Vorteil, vielleicht auch nicht. Ich weiss es nicht genau, schaden kann es aber nicht denke ich !

Danke erstmal.

Grüsse,

Alex
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