Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 24.07.2014, 23:01
Julia93 Julia93 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.07.2014
Beiträge: 42
Standard Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo liebes Forum,

ich beobachte dieses Forum nun schon mehrere Monate, aber jetzt bin ich zu dem Entschluss gekommen meinem Kummer Luft zu machen, in der Hoffnung auf gleichgesinnte zu treffen.
Nun zu meiner Geschichte.
Ich bin 20 Jahre alt und am 25.04.2014 ist mein Papa absolut plötzlich an einem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom verstorben. Oder an den Therapiemaßnahmen dagegen, das werden wir wohl nie erfahren..
Seitdem hat sich einfach alles verändert und ich jabe das Gefühl in ein tiefes Loch gefallen zu sein. Und ich komme da nicht mehr raus :-(

Alles begann Anfang des Jahres mit leichten Hustenbeschwerden bis hin zum Blut spucken. Mein Papa wurde fälschlicherweise auf eine Lungenentzündung behandelt. Die endgültige Diagnose kam dann Ende Februar/Anfang März. Es wurde ein nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom des Typs T4 N2 M0 DD M1b erkannt.
Wir haben den Ärzten geglaubt, die immer zu uns sagten dass er super Chancen habe weil es nicht gestreut hat und eigentlich doch alles ganz "toll" wäre. Er wurde kurativ mit einer starken Chemo sowie gleichzeitiger starker Bestrahlung behandelt.
Mein Papa war immer sehr realistisch und wusste dass er vielleicht höchstens noch 5 Jahre maximal damit leben könnte....aber er hat sich gewünscht noch soviel mitzuerleben. Er wollte sehen wie ich meine Ausbildung beende und studiere. Wir haben den selben Betufsweg gewählt und jeden Tag darüber gefachsimpelt...wir hatten soviel Spaß dabei.
Er hatte wahnsinnige Angst vor der Therapie, aber die ersten zwei Wochen liefen hervorragend und er hat neuen Lebensmut geschöpft. Aber dann ging es richtig los, eine Woche vor Ostern konnte er nicht mehr laufen und saß im Rollstuhl. Ihm war das furchtbar unangenehm nicht mehr selbstständig zu sein. Er hat es gehasst.
Am 25.04. habe ich mich morgens normal von ihm verabschiedet und meine Mutter ist zur Arbeit gefahren. Er hat gesagt er würde sich noch ein bisschen hinlegen. Es ging ihm verhältnismäßig richtig gut. Als Mama in der Mittagspause nach Hause kam, hatte meine Tante ihn auf dem Sofa aufgefunden...als wenn er schliefe. Aber er ist einfach fort gegangen. ...ohne jegliche Anzeichen. Um 13 Uhr wollte doch noch die Ärztin vorbei kommen um mal nach seinem Zustand zu sehen.
Sein Körper wurdr beschlagnahmt weil keine Todesursache festgestellt werden konnte. Das war so furchtbar für mich.
Bis heute wissen wir nicht warum er so plötzlich gegangen ist. Der Onkologr vermutet dass der Tumor "aufgegangen" ist oder ein Gefäß verletzt hat.
Ich habe wahnsinnig Angst dass er leiden musste in den letzten Momenten...obwohl der Arzt sagte dass es ein wunderbarer Tod wäre und er im Schlaf wohl tatsächlich nichts davon mitbekommen hat. Sein Gesichtsausdruck war auch sehr entspannt und einfach wie im Schlaf.
Manchmal denke ich auch, dass uns vielleicht alle Ärzte angelogen haben und seinen Privatpatienten Status ausgenutzt haben. Denn sie haben uns wirklich nur Hoffnung gemacht. Niemand rechnetet mit sowas und man kann doch nicht einfach so plötzlich am Krebs oder der Therapie sterben. Was noch dazu kommt ist, dass mein Papa in den letzten zwanzig Jahren schon mehrmals schwer krank war. Wir bzw er haben wirklich nie Glück gehabt.
Ich verstehe das alles nicht und ich habe das Gefühl einfach nicht damit zurecht zu kommen. Ich wünsche mir doch meinen Papa wieder :-( Ich möchte ihm noch soviel sagen, ihn berühren und seine Wärme spüren....aber er wird nie wieder kommen. Nichts wird sein wie früher.
Danke für eure Hilfe,

Julia
__________________
Liebe ist stärker als der Tod!
Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 25.07.2014, 00:33
Deccialfam Deccialfam ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.01.2014
Ort: Essen
Beiträge: 15
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,

zu deinem schlimmen Verlust wünsche ich dir von Herzen ganz, ganz viel Kraft. Du hast deinen Papa an diese verdammte Krankheit verloren. Da gibt es nichts, das dich trösten könnte!

Das Schicksal ist ein mieser Verräter, ja, absolut! Das hat Herr Green ganz treffend formuliert.
Ich glaube aber, dass man euch nicht angelogen hat, als man euch mitteilte, dass der Tod für deinen Vater plötzlich und ohne Schmerz kam. Du hättest es ihm angesehen - und du schreibst selbst, dein Vater habe entspannt ausgesehen.

Vielleicht war in eurer Situation sogar das Schicksal ein stiller Helfer: deinem Vater könnten lange Leidensprozesse erspart geblieben sein. Dir und deiner Familie auch ...

Ich wünsche dir aufrichtig, dass du irgendwann mit der Situation zurecht kommen wirst!

Alles Gute
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 25.07.2014, 01:02
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 01.04.2011
Ort: Berlin
Beiträge: 1.881
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

LIebe Julia,

das tut mir so leid für dich. Ich weiss genau, wie es sich anfühlt, denn unsere Vater-Verlust-Geschichten sind sehr ähnlich.

Mein Vater hat an einem 10.10. erfahren, dass er ein kleinzelliges Bronchialkarzinom in fortgeschrittenem Zustand hat. Nur noch palliativ behandelbar. Es wurde eine Chemo beschlossen. Die Ärzte sagten, er hätte nur noch einige Monate zu leben. Er hat mir das telefonisch mitgeteilt, als wir im Urlaub waren. es war ein schlimmer Schock.

Wir sind am 18.10. zurückgekommen und ich habe am 19.10. mit meinem schwerkranken Säugling den 600 km Weg zu meinem Vater angetreten und am darauffolgenden Tag, 20.10. ist er gestorben. Plötzlich, einfach so.
Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen und ich habe nicht Wochen oder Monate gebraucht, damit ins Reine zu kommen, sondern Jahre.

Es ist ein entsetzliches Gefühl, jemanden so schockartig zu verlieren.

Bei Dir ist es noch gar nicht lange her. Gib Dir Zeit. Einfach nur Zeit, die vergehen muss.
Aber sei Dir gewiss: es ist für deinen Vater eine gute Art zu sterben. Vielleicht die, die er gewählt hätte, würde man wählen können (bei meinem Vater war das sicher so). An einem Brochialkarzinom zu versterben ist meist ein entsetzlicher Tod voller Qual, Leid und dem Gefühl, langsam und qualvoll zu ersticken.

Mein Vater ist an einer Lungenembolie gestorben. Aus einer nicht erkannten Thrombose löst sich dabei ein Blutgerinnsel und verursacht eine Blockade in einer der Hauptschlagadern - meist Lunge, da die ja angegriffen ist. Aber auch Herz oder Gehirn. Und die Wahrscheinlichkeit, dass Krebspatienten eine Thrombose erleiden, ist extrem erhöht. Wenn Dein Paps auch noch im Rollstuhl saß und dabei keine Heparinspritzen bekam, dann liegt die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er auf diesem Weg verstorben ist.
Dabei leidet man nicht, hat keine Schmerzen etc. Es ist - so schrecklich das klingt, verzeih mir die Offenheit - eine gute Art des Sterbens.
Mittlerweile bin ich selbst unheilbar an Krebs erkrankt, habe kleine Kinder und wenn es mal soweit sein muss, dann würde ich auch diese Art wählen.

Du hast natürlich recht, nichts wird mehr wie früher sein, aber es kann trotzdem nach und nach wieder besser werden. Ich wünsche es Dir, dass Du es bald schaffst, Deinen Vater einfach in einer anderen Form in Deinem Leben zuzulassen und immer daran denken kannst, wieviel gutes und Schönes er dir mitgegeben hat.
Er würde es sicher wollen, dass du genau das siehst und nicht darauf siehst, wieviel schöner es wäre, wäre er noch lebendig. Er ist es nciht mehr, aber das heißt noch lange nicht, dass er nicht immer in Deiner Nähe sein wird.

Alles gute für dich
Birgit
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 25.07.2014, 10:53
mausi69 mausi69 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.02.2014
Beiträge: 1.379
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia!

Es tut mir sehr leid für dich! Ich weiß genau wie du dich fühlst! Ich wünsche mir nichts mehr das ich meine Mama noch hätte!
Aber wir müssen unser Schicksal annehmen! Es fällt schwer unser Leben ohne sie zu gestalten!
Wir haben vier Monate mit der Diagnose gelebt, immer wider verdrängt das unsere gemeinsame Zeit begrenzt ist! Somit kam der Tod meiner Mama für uns alle überraschend!

Du schreibst dein Papa sah aus als wenn er schläft, dann sei beruhigt er ist dann wirklich sehr sanft eingeschlafen.
Hinterfrage die Todesursache nicht es wird dir nicht helfen deinen Papa bekommst du dadurch nicht wider! Erinnere dich an eure schönen Zeiten, das versuche ich zur Zeit auch!

Alles liebe zu dir!!!!
Mausi
__________________
Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 25.07.2014, 13:06
Julia93 Julia93 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.07.2014
Beiträge: 42
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Vielen Dank für fie aufbauenden Worte!

Es belastet mich einfach die Frage was genau an dem morgen passiert ist. Oder das wir vielleicht irgendein Zeichen übersehen haben könnten.
Ich habe Angst dass er irgendwie gelitten hat in den Momenten, dass er vielleicht Hilfe gerufen hat aber es konnte ja niemand hören...
Ich weiß das widerspricht der Aussage des Arztes, aber meinen Sorgen tut das keinen Abbruch.
Ist es denn wirklich möglich, dass man gerade verstorbenen die Todesart quasi "ansehen" kann? Sagt man nicht, dass alle Muskeln erschlaffen und somit fast alle Verstorbene sowieso friedlich aussehen?
Und was mich wirklich erstaunt ist, dass ich in meiner jetzigen Situation erst merke wer meine wirklichen Freunde sind. Personen die ich zu meinem engsten Umkreis gezählt habe, haben sich bis heute nicht bei mir gemeldet. Nicht mal dieses übliche Beileidsgequatsche. Das macht wütend, denn ich hätte und habe ihnen immer und in allen Lebenslagen beigestanden.

Julia
__________________
Liebe ist stärker als der Tod!
Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 25.07.2014, 13:46
CatLove89 CatLove89 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.03.2014
Ort: Nordhessen
Beiträge: 123
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,

ich möchte dir erst einmal mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Auch ich habe meinen Vater verloren und weiß, wie du dich fühlst.

Mach dir bitte nicht so viele Gedanken darüber, ob er gelitten hat, ob er nach Hilfe gerufen hat, ob ihr irgendwas übersehen habt! Diese Gedanken werden dich irgendwann erdrücken. Ich weiß, dass es schwer ist zu akzeptieren, dass ein geliebter Mensch nie mehr wieder kommt, aber auch wenn er gelitten haben sollte, bringt ihn das (leider) nicht mehr wieder. Es klingt hart, aber es ist halt so! Und ich glaube, wenn er so friedlich aussah, wird er auch friedlich eingeschlafen sein.

Ich bin manchmal auch hin und her gerissen, ob ich die ganzen Arztberichte von Papa mal durchlese, weil ich glaube, dass er uns nicht alles gesagt hat. Aber was bringt es mir? Dass ich danach noch verrückter werde?

Und das mit den Freunden kenne ich auch nur zu gut... Vielleicht erkennt man in schwierigen Situationen erst, wer wahre Freunde sind?!

Ich schicke dir ein großes Kraftpaket und wünsche dir alles Gute!

Liebe Grüße
catlove
__________________
Mein Papa, geboren in 1958, für immer eingeschlafen im Mai 2014

Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich dich sehen kann, wann immer ich will. (Verfasser unbekannt)
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 25.07.2014, 14:59
mausi69 mausi69 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.02.2014
Beiträge: 1.379
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia!

Nachdem meine Mama eingeschlafen war hatte ich auch nur eine Frage ob sie schmerzen hatte und sich gequält hat! Mein Papa der in ihren letzten Stunden bis zum Schluss bei ihr war hat mir versichert das sie ohne schmerzen und ganz friedlich gegangen war!
Aber ich dachte er würde nie was anderes sagen um mich zu schonen! So fragte ich eine Schwester im Hospiz die mir das so erklärte! Meine Mama hatte in den letzten zwei Wochen immer sehr starke Stirnfalten die ein Zeichen von schmerzen waren! Als ich mich einen Tag nach dem sie gestorben war von ihr verabschiedet habe war ihre Stirn ganz ganz glatt also wusste ich sie ist ohne schmerzen gegangen!

Wie meine Vorgänger schon geschrieben haben, es bringt dir überhaupt nichts jetzt im nachhinein alles zu hinterfragen ob ihr was übersehen habt oder ob er um Hilfe gerufen hat! Du gehst irgendwann daran kaputt und deinen geliebten Papa bringt dir trotzdem niemand wieder!

Vielleicht wusste er auch das ihm nicht mehr viel Zeit bleibt und hat die Gunst der Stunde als er alleine war zu gehen um euch diesen traurigen Augenblick zu ersparen!
Nehme dein Schicksal jetzt so an wie es ist dein Papa hätte bestimmt nicht gewollt, das du dir jetzt vielleicht noch Vorwürfe machst ob du ihm hättest helfen können!
Dem ist ganz bestimmt nicht so glaube mir!!!

Ich weiß wirklich wie traurig du jetzt bist, denn mir geht es nicht anders! Meine Mama fehlt mir sehr!!!!

Lg mausi
__________________
Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 25.07.2014, 19:18
Julia93 Julia93 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.07.2014
Beiträge: 42
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Ich bin mir sich absolut sicher dass er will dass ich in vollen Zügen weiter lebe.
Dadurch dass er so realistisch mit der Krankheit umgegangen ist, hat er schon seit der Diagnose immer das Gespräch mit mir gesucht. Er hat mir erklärt was ich machen soll wennn er nicht mehr da ist. Dass meine Mutter und ich zusammen halten sollen, dass ich moch um das finanzielle kümmern soll, und er hat gesagt dass wir es auch ohne ihn schaffen werden.
An diesen Worten hangele ich mich nun entlang, versuche seine Worte in die Tat umzusetzen. Und letztendlich ist ihm wirklich ein schlimmer weg erspart geblieben. Er hat sich nämlich davor gefürchtet langsam von der Krankheit zerstört zu werden.

Habt Ihr eure verstorbenen Liebsten nochmal besucht, um euch von Ihnen zu verabschieden oder habt ihr den Weg gewählt ihn so lebendig im Herzen zu behalten wie es ging?

Julia
__________________
Liebe ist stärker als der Tod!
Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 25.07.2014, 19:43
Naira Naira ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.06.2014
Beiträge: 24
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,

mein aufrichtiges Beleid zum Verlust Deines Vates.

Mein Mann ist auch an Lungenkrebs vestorben. Er hatte allerdings ein kleinzelliges Bronchialkarzinom. Er ist abends ins Krankenhaus gekommen und am nächsten Morgen früh völlig überraschend verstorben. Ich habe ihn besucht und mich verabschiedet, sehr lange sogar. Auch er sah sehr entspannt aus. Ich habe einen Tag später noch einmal mit einer Krankenschwester dieser Station gesprochen und sie hat mir gesagt, dass man tatsächlich am Gesichtsausdruck der Verstorbenen sehen könne, wie sie gestorben seien. Er ist ruhig im Schlaf gestorben.

Ich bin sehr traurig, dass ich ihn auf diesem Weg nicht begleiten konnte. Aber vielleicht hat er das auch so gewählt?

Und auch ich bin mir sicher, dass er will, dass ich weiterlebe und irgendwann auch wiede gut lebe. So, wie Dein Vater es sich ganz sicher für Dich wünscht. Ist das nicht ein schönes Vermächtnis? Ein schöner Gedanke, der vielleicht irgendwann auch wieder Kraft geben kann. So wie Du schreibst, hattet ihr ein tolles Verhältnis und er hat Dich gut auf das Leben vorbereitet.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft.
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 25.07.2014, 20:00
mausi69 mausi69 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.02.2014
Beiträge: 1.379
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia!

Meine Mama ist am 22.06.2014 um 22 Uhr für immer eingeschlafen!
Ich habe mich von meiner toten Mama am 23.06.2014 Vormittags gegen elf verabschieden und das bewusst und ganz intensiv! Ich bereue es nicht und ich habe auch ein Foto von meiner Mama gemacht!

Noch schaue ich es mir täglich an, weil es mich beruhigt und ich immer wider sehe das sie ohne schmerzen gegangen ist. Sie hatte ein zartes lächeln im Gesicht und ihr Ausdruck schien zu mir zu sagen: mausi ich habe es geschafft sei nicht traurig ich habe keine schmerzen mehr!

Lg mausi
__________________
Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 26.07.2014, 13:44
Julia93 Julia93 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.07.2014
Beiträge: 42
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Ich konnte meinen Papa erst 5 Tage nach seinem Tod nochmal besuchen.
Damals auf dem Sofa habe ich Ihn nicht mehr gesehen. Meine Mutter wollte mir den Anblick ersparen wie der Rettungsdienst Ihn auf den Boden gelegt hat und untersucht hat. Ab diesem Moment war es für sie grausam. Hätte er friedlich auf dem Sofa liegen bleiben können hätte sie kein Problem damit gehabt wenn ich ihn gesehen hätte. Außerdem durfte Ihn danm auf dem Boden auch niemand mehr anfassen oder bewegen.
Ich muss sagen, ich fand es nicht schlimm meinen Vater so zu sehen, aber ich habe auch ab dem ersten Moment für mich beschlossen dass da nur noch sein zurück gebliebener Körper liegt. Die Seele war frei und nicht mehr da, das habe ich für mich festgelegt.
Ich habe ihn auch nicht berührt, zu sehr habe ich mich gefürchtet.
Dennoch bereue ich es nicht, anders hätte ich seinen Tod wohl nicht begreifen können.

Julia
__________________
Liebe ist stärker als der Tod!
Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 26.07.2014, 15:02
Madzia77 Madzia77 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.07.2014
Ort: Nähe Hannover
Beiträge: 43
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia

erst einmal mein aufrichtiges Beileid.Ich weiss genau was du gerade durch machst denn vor 2 Wochen am 13.7.2014 schlief auch mein geliebter Papa für immer ein er hatte Magenkrebs und hat damit 1 Jahr und 2 Monate gekämpft.Es sah alles so gut aus.Letztes Jahr im September hatte er eine Remision,wir waren so glücklich und plötztlich kurz nach Weihnachten riss man uns wieder den Boden unter den Füssen weg.Der mieser Täter Krebs ist zurück gekehrt.Ab dann ging es meinen Dady sehr,sehr schlecht....es ist so unfair.Ich bin fix und alle und werde mich in die Psychotherapie begeben den alleine kann ich den Kummer und den schmerz nicht stämen.Fühl Dich ganz ganz doll gedrückt von mir und wenn du lust hast kannst du mich jeder Zeit anschreiben.Traurige Grüsse-Magda:knudde l:
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 26.07.2014, 16:43
Julia93 Julia93 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.07.2014
Beiträge: 42
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Mazdia,

es tut mir sehr Leid, dass auch du deinen Papa gehen lassen musstest.

Man kann sich leider sein Leben nicht aussuchen...man mss es so nehmen wie es kommt.
Und allzu häufig wünsche ich mir einfach mal kurz den "Stop" knopf drücken zu können.
Aber das geht nunmal nicht.

Viele Leute denken ja auch dass es einem erst seit dem Tod der Person schlecht geht.
Kaum jemand bedenkt, dass seit der Erstdiagnose ein unendlicher Kampf beginnt, wo jeder, Patient und Angehöriger, an seine Grenzen stößt.
Wer sowas noch nicht mitgemacht hat, wird unsere Gefühle nie nachvollziehen können.

Julia
__________________
Liebe ist stärker als der Tod!
Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 27.07.2014, 11:54
Madzia77 Madzia77 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.07.2014
Ort: Nähe Hannover
Beiträge: 43
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,
vielen lieben Dank für deine Worte.Ja da stimme ich Dir zu,seit der Diagnose ist steht das ganze Familienleben Kopf und ab dann beginnt der Kampf.Bei jeder Untersuchung immer hoffen und bangen...Mein Dady hat 1 Jahr und 2 Monate gekämpft und das war die Hölle.Am 10.7.2014 morgens auf der Arbeit bekam ich ein Anruf ich möchte bitte sofort zum Krankenhaus kommen denn es sieht nicht gut aus mit Papa.Ab diesen Tag hat die Sterbephase begonnen...Der jenige der das nicht miterlebt hat hat nicht im geringsten die Ahnung was das bedeutet.Am Sonntag 13.7.2014 um genau 10 uhr früh kam die Ärztin ins Zimmer und sagte es sind nur noch wenige Minuten.Die Hölle....um 10.11 holte Papa noch ein mal Luft und ist gegangen.Was mich tröstet ist das er absolut keine schmerzen hatte und schlief in aller Ruhe in beisein von uns(Familie) friedlich ein.Die Ärzte haben wirklich ALLES getan damit er nicht leiden musste.Die Ärzte und Schwestern waren sowas von lieb und haben sich so rührend um uns gekümmert.Hoch Achtung!!!!! Und heute besuche ich Papa tag-täglich aufm Friedhoch und ich weiss das es ihn jetzt gut geht.Aber er fehlt unheimlich an jeder Ecke.Was würde ich noch alles dafür geben ihn noch einmal zu küssen,umarmen....Für Papa ist das eine Erlösung und für uns bittere Tränen und trauer.Liebe Grüsse und Kopf hoch.Wir sind nicht alleine und ich finde es super toll das man hier so offen über Gedanken und Gefühle sprechen kann und das man hier verstanden wird.Ich danke Euch dafür
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 27.07.2014, 17:51
bonnie3003 bonnie3003 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.05.2011
Beiträge: 14
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,

es tut mir so unendlich Leid, dass du deinen über alles geliebten Papa verloren hast und ich fühle so sehr mit dir. Ich schicke dir für die kommende, schwere Zeit ganz viel Kraft und positive Energie, um Alles etwas besser durchzustehen. Schreibe einfach hier, wann immer dir danach ist.

Ich drücke dich mal ganz lieb und fest, wenn ich darf.

Viele liebe mitfühlende und sehr traurige Grüße

Bonnie3003.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:24 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55