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  #1  
Alt 18.03.2016, 16:49
horn58 horn58 ist offline
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Standard AW: Operation oder Cyberknife

Hallo Tobi,
ich stand im Herbst 2015 auch vor der Entscheidung ob minimal invasive Operation oder Cyperknife, denn im Juli 2015 sind bei mir 18 Lungenmetastasen entdeckt worden. Ich habe mich dann im November für Cyperknife entschieden, da mir das bei dieser Anzahl von Metastasen einfach die schonendere Methode der Entfernung erschien. Und ich habe es in keiner Weise bereut und würde es immer wieder so machen. Es ist ein wenig wie Science-Fiction, aber es funktioniert. Man bekommt keine Narkose, hat keinen Wundschmerz, keine weiteren Beeinträchtigungen durch eine Operation....nichts. Ich bin danach von der Bahre aufgestanden und das war es. Einfach toll. Das einzig negative für mich war, dass ich dafür insgesamt 25 Tage im Krankenhaus verbleiben musste, aber das hatte abrechnungstechnische Gründe zwischen Krankenkasse und Krankenhaus. Nach dem 1.Kontroll-Ct ist bereits zu sehen, dass meine Metastasen alle kleiner geworden sind und was noch wichtiger ist, dass bisher keine neuen hinzu gekommen sind. Wenn wieder irgendwann welche auftauchen sollten, ist das deutsche Cyperknife Zentrum in Soest wieder für mich die 1. Anlaufstelle. Wenn man die Möglichkeit hat auf Grund der Krebsart diese Behandlungsform zu wählen, dann gibt es für mich keine bessere und vor allem schonendere Möglichkeit. Das ist meine Meinung dazu.

Liebe Grüße,
Michael
  #2  
Alt 24.03.2016, 19:11
Tobi1974 Tobi1974 ist offline
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Daumen runter AW: Operation oder Cyberknife

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Ich hatte am Montag (21.03.16) Kontroll-CT, weil ich Schmerzen in den Rippen und am Sitzbein hatte. Leider habe ich vom Radiologen erfahren, dass sich dort neue Metastasen gebildet hatten Die CD gab ich dann noch am selben Tag bei meiner Internistin (spezialisiert auf Nierenkrebs) ab. Am Dienstag (22.03.16) hatte ich dann einen Termin bei der Strahlentherapeutin, welchen meine Internistin vorrige Woche gemacht hatte wg. Beratung 'Cyberknife und Meningeom'.
Sie sagte mir gleich, dass das Meningeom jetzt erstmal Nebensache ist. Sie haben auf der aktuellen CD eine Metastase am 2. LWK entdeckt, welche in den Spinalkanal hineinwächst. Nun stand noch einmal die Frage "Operation oder Bestrahlung?" an der LWS. Der Neurochirug meinte telefonisch, dass er ein LWS-MRT bräuchte, um das zu beurteilen. Also schnell nochmal MRT gemacht, und danach Tumorkonferenz auf Grundlage der Bilder. Am Mittwoch (23.03.16) bekam ich dann den Anruf, dass ich Anfang nächster Woche (ab 29.03.16) den OP-Termin habe, und dass man gleich beide Operationen (LWS und Kopf) während eines Klinikaufenthalts machen möchte. Danach folgt dann gleich die Bestrahlung des Sitzbeins, der 2 Rippen und der LWS.
Bestrahlung hatte ich ja schonmal im November. Damals meinte der Strahlentherapeut er wird nur Becken und bis zum 5. LWK bestrahlen. Die Metastasen am LWK2 und LWK3 würde er gern unbestrahlt lassen, um zu sehen, ob Sutent wirkt.
Sutent hat offenbar nicht in dem Umfang gewirkt, wie wir uns das gewünscht haben; meinte die Internistin.
Ich denke Sutent wirkt wohl nicht so gut bei Knochenmetastasen, zumal ich bis jetzt auch noch kein Zometa dazu bekommen habe. Das folgt dann nach der OP zusammen mit Umstellung auf Inlyta.
Kurze Frage an Jan: Hattest Du in den 4,5 Jahren unter Sutent Knochenmetastasen?

Geändert von Tobi1974 (24.03.2016 um 19:17 Uhr)
  #3  
Alt 24.03.2016, 19:58
Heidrun1961 Heidrun1961 ist offline
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Standard AW: Operation oder Cyberknife

Hallo Tobi,

bei mir haben sich unter Sutent auch Knochenmetastasen gebildet. Ich nehme nun auch Inlyta, dazu XGEVA. Hoffe, dass das zusammen wirkt. Bei dir wurden ja viele Knochenmetas bestrahlt. Die sind hoffentlich nicht mehr aktiv!? Soweit ich dich verstehe, sind die nicht bestrahlten gewachsen? Wirst du nun an der WS operiert? Wird so die Metastase wegoperiert? Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg und viel Kraft!


Gruß Heidrun

Geändert von Heidrun1961 (24.03.2016 um 20:52 Uhr)
  #4  
Alt 24.03.2016, 20:14
joggerin joggerin ist offline
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Standard AW: Operation oder Cyberknife

Hallo Tobi,

Es tut mir sehr leid, dass bei dir neue Metastasen aufgetaucht sind und dann auch solche, die Ärger machen . Toi, toi, toi für die kommenden OPs. Lass von dir hören, wenn du wieder fit bist! Ich drück dir fest die Daumen.

LG
joggerin
  #5  
Alt 25.03.2016, 00:52
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Operation oder Cyberknife

Hallo Tobi,

ich hatte und habe aktuell keine Knochenmetastasen, die können von mir aus bleiben wo der Pfeffer wächst.

Blöd, das jetzt wieder was dazugekommen ist.

Was ist das im Kopf, ein Menignom oder eine Metastase? Mal abgesehen von deiner bevorstehenden Wirbelsäulen- OP, wäre eine Cyberknife-Behandlung dieser Läsion den möglich? Oder wurde dies mittlerweile verworfen? Du hättest dann ja 2 OP`s hintereinender, ganz schön stressig. Wenn den die Möglichkeit bestehen würde, die Knochenmetastase zu operieren und die Läsion im Kopf mit Cyberknife zu bestrahlen, wäre dies sicher mein Weg. Ich bin aber kein Mediziner der dies beurteilen kann.

Die TKI's wirken nicht so wild auf Knochenmetastasen, deshalb wird da Xgeva oder Bisphosphonate (Zometa) gegeben und bei Schmerzen bestrahlt. In meiner Klinik geben sie Patienten mit Nierenzellkarzinom, die nur Knochenmetastasen haben, keine weitere Medikamente sondern nur Zometa bzw. Xgeva. Erst wenn irgendwo anders Metastasen auftreten wird z.B. mit Tki behandelt. Ansichtssache.

Gruß Jan
  #6  
Alt 25.03.2016, 10:12
Heidrun1961 Heidrun1961 ist offline
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Standard AW: Operation oder Cyberknife

Hallo Tobi und Jan,

wir sollten es eigentlich mit Nierenkrebsspezialisten zu tun haben. Mir stellt sich die Frage, warum man dann Sutent erhält, wenn schon Knochenmetas da sind, wenn möglicherweise bekannt ist, dass Sutent nicht so gut bei Knochenmetas wirkt. Ich bin ja auch sofort auf Inlyta umgestellt worden, als bekannt wurde, dass ich Knochenmetas habe. Bzw. scheinen all die Medikamente für Nierenkrebs nicht so gut hier zu wirken. Das leuchtet ja auch ein, da diese Medis wohl eher über die "Blutgefäße" wirkt.
Und was mich immer wieder irritiert ist, dass sich auch Radiologen ganz schön irren können.
@Jan: gibt es da wohl Studien dazu? Ich meine, ob es gravierende Unterschiede bei den Medikamenten gibt im Bezug auf Knochen? Jan, du bist ja schon fast "Mediziner", habe ich den Eindruck

Gott sei Dank gibt es diese Forum, kann ich nur sagen.

Never give up! Heidrun
  #7  
Alt 25.03.2016, 12:09
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Operation oder Cyberknife

Hallo Heidrun,

Genau das ist der Grund, die Hemmung des Wachstums der Blutgefäße, funktioniert bei Knochenmetastasen halt nicht so gut, weil nicht so stark durchblutet. Sind Metastasen auch noch in anderen Organen da, wird natürlich auch mit z.B. Tki's wie Sutent behandelt. Wenn wie bei dir Knochenmetastasen neu während einer laufenden Therapie auftreten, dann ist das ein deutlicher Progress und dann wird laut Leitlinie das Medikament gewechselt. Leitlinien sind Hilfsmittel für die Mediziner um eine passende Therapie für den Patienten zu finden. Damit kann sich auch ein nicht so erfahrener Arzt behelfen, weicht man von diesen Leitlinien ab, gehört allerdings sehr viel Erfahrung dazu.

Alle unsere derzeitig erhältlichen Medikamente sind nicht so toll gegen Knochenmetastasen, deshalb ja Xgeva und Zometa. In Zukunft wird ein neuer TKI zugelassen werden (Cabozantinib), dem sagt man nach auch auf Knochenmetastasen zu wirken. Dieses Medikament wurde eigentlich für den Prostatakrebs entwickelt, der metastiert in den meisten Fällen in die Knochen. Die Ergebnisse bei Prostatakrebs waren aber enttäuschend und das Mittel wurde nicht dafür zugelassen. Man hat aber auch eine Studie mit Nierenkrebspatienten gemacht, die sehr erfolgreich war, schauen wir mal wann es kommt.

Radiologen können sich sehr irren, bei mir hat im Dezember einer die Hirnmetastase mit 3 cm gemessen, die Abklärung durch einen 2. Radiologen hat dann 1cm ergeben, bestätigt noch mal durch ein Kontroll-MRT an einem genauern Gerät. Bei strittigen Aussagen ist ein Abklären durch einen 2. Radiologen immer sinnvoll. Auch Mediziner sind nicht immer einer Meinung, ich habe da schon heftige Diskussionen miterlebt, bis hin zum beleidigten Verlassen des Raumes durch eine Arzt.

Mediziner bin ich bei weitem nicht, nur Fachidiot in eigener Sache. Als Nierenkrebspatient sitze ich nicht in der ersten Reihe, sondern bin mittendrin. Mit Studien habe ich es nicht so, das ist mir zu trocken. Ich schau mir lieber die Erfahrungen aus der praktischen Anwendung an. Durch das eine und andere Ehrenamt kenne ich halt mal viele Nierenkrebspatienten und deren Geschichte und bin sehr nahe an den Mediziner und Forscher dran (auch durch die räumliche Nähe zu einem Krebscluster begründet). So kann ich auch deren Erfahrungen mit übernehmen.

Viele Grüße Jan
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