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Alt 18.06.2010, 15:21
Gittylein Gittylein ist offline
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Registriert seit: 27.03.2008
Ort: Kamenz
Beiträge: 168
Standard AW: Immer noch ein wenig Gewissensbisse

Danke für eure Antworten.

Ja, Sonnenschein, so mag es sein...
Ansonsten bin ich schon, denke ich, mit meinem Vater im "Reinen".
Ich habe eigentlich getan was ich konnte. Auch wenn ich jeden Tag nur kurz obven bei ihm war, wenn es nichts zu erledigen gab für ihn, so habe ich alles getan.
Dass er viel zu viel gemeckert hat, ihm oft dieses und jenes nicht recht war und man kaum mit ihm vernünftig reden konnte, das lag nicht an mir. Aber er hat mich oft gekränkt, verletzt, war ungerecht etc. Schon zu gesunden Zeiten. Auch meine Mutti hat unter seienr Art gelitten.
Doch das alles ist jetzt "weich gezeichnet". Es hat keinen Platz in meinen Gedanken.

Ich wollte eigentlich bis zuletzt, ziemlich bis zuletzt bei ihm sein.
Ja, ich "hänge" mich ein wenig an den Spritzen auf... er hatte nie Schmerzen, nie Angst vor dem Tod, er hat aber auch nie darüber gesprochen, auch nicht im KH mit den Schwestern und Ärzten.
Und ich frage mich, warum er plötzlich derart unruhig geworden ist. Viele Menschen sterben, gerade weil sie schon so schwach und müde sind tagelang, einfach ruhig ein.
Und mich beschäftigt, dass ich einen Tag zuvor nicht meinem Bauchgefühl gefolgt und hingefahren bin.
Mir würde es besser gehen... Ändern würde es nichts daran, dass ich nicht da war, als er gegangen ist. Aber ich wäre noch mal da gewesen, hätte ihn am Tag zuvor nicht allein gelassen.
Ich habe mich von den Schwestern und Ärzten beruhigen lassen, dass es noch nicht eilt.

Zu ändern ist nun nichts mehr... ich habe "ansonsten" das, was ich tun konnte, für ihn getan.
__________________
Viele Grüße

Gittylein


Mutter: gest. 2003 an BSDK
Vater: gest. 11.06.2010 Enddarmkrebs, Metastasen Leber, Lunge
Mann: Melanom in situ: OP 02.2008
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