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Alt 28.10.2014, 19:03
Linux71 Linux71 ist offline
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Standard AW: Diese Leere, dieses Nichts, es tut einfach nur weh...

Der letzte Teil...

Zuerst hatten wir das `tolle`Gespräch mit dem Onkologen, bei dem wir praktisch nebenbei erfuhren - nämlich als er einen Arztbrief in sein Aufnahmegerät gefaselt hat - dass der Tumormarker gestiegen ist. Er hätte mir auch einen Eimer mit Eiswasser über den Kopf schütten können.

Dann das CT mit dem Horrorergebnis, dass der Tumor auf die Lunge übergegangen ist und sich dort ein großer Pleurarerguss gebildet hat. Jeder wunderte sich, dass mein Mann keine Atembeschwerden hatte, aber es ging ihm wirklich GUT! Dann sollte er kurz ins Krankenhaus, die Flüssigkeit sollte abgelassen werden , dann wollten sie den Zwischenraum verkleben und anschließend sollte eine neue Chemo in Verbindung mit Antikörpern durchgeführt werden. 2,3 Tage Krankenhaus hieß es, eine Kleinigkeit diese Pleurodese. Und dann zog es sich hin. Jeden Tag erzählte irgendein Arzt irgendwas anderes. Donnerstag (also am 4. Tag) wurde dann endlich die Pleurodese durchgeführt. Aber meinem Mann ging es irgendwie mit jedem Tag schlechter statt besser. Heute weiß ich, dass das alles Anzeichen der sich entwickelnden Lungenembolie waren, damals dachte ich, es wäre der Krebs an sich und man könne ja eh nichts gegen machen. Heute weiß ich es besser und ich frage mich WARUM IN GOTTEST NAMEN IST DENEN DAS IM KRANKENHAUS NICHT AUFGEFALLEN??? Alles ganz klare Anzeichen, viel zu hoher Puls, Kurzatmigkeit, Schmerzen in der Herzgegend, alles ganz klare Anzeichen!!! Hat dort KEINE SAU interessiert!!!

Dann der Montag, wo endlich die Drainage gezogen wurde, weil keine Flüssigkeit mehr nachlief. Wo wir ihn gerade abholen wollten und dann der Anruf aus der Klinik, dass er einen Herzstillstand hatte, wohl aufgrund einer Lungenembolie und dass sie ihn reanimiert hätten... leider ohne Erfolg. Ich könnte jetzt noch schreien!!!!

Wertvolle Tage wurden uns einfach genommen, unwiderbringlich verloren... Mein Vertrauen in die Ärzteschaft an sich, speziell an diese Klinik ist jedenfalls dahin.

Und ich kann es nach wie vor nicht glauben, dass ich ihn nie nie nie wiedersehen werde, ihm nie mehr was sagen kann, ihn nie mehr um Rat fragen kann. Gerade jetzt, mitten in diesem endlosen Papierkrieg ertappe ich mich oft, wie ich ihn fragen will, weil ich mich vollkommen überfordert fühle und er derjenige war, der sich immer um den ganzen Papierkram gekümmert hat....

Traurige Grüße

Moni
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Und wir dachten, wir hätten noch so viel Zeit...

Mein Michael *17.12.1963 13.10.2014
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