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Alt 12.04.2011, 22:38
Charly-elli Charly-elli ist offline
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Registriert seit: 26.03.2011
Beiträge: 18
Standard AW: Alleine ...gekämpft und verloren

Hallo,
auch meine Mutter war eine totale Powerfrau; sie erkrankte im Jan. 2008 an Darmkrebs, wurde notoperiert, danach wurde eine Chemo verabreicht. Nach der 4. ging es ihr sehr schlecht, so dass sie wieder stationär aufgenommen wurde. Als sich ihr Zustand wieder stabilisierte, lehnte sie alle weiteren Maßnahmen ab, sie fühlte sich gut und ignorierte die Krankheit einfach, wir sollten auch niemals drüber sprechen. Im Aug. 2010 spürte ich dann, dass sie unter Atemnot litt, aber sie ignorierte es weiterhin und ich unternahm auch nichts. Jetzt im März erzählte sie mir dann, sie müsse übermorgen ins Krankenhaus, sie konnte einfach nicht mehr, hat das aber vor allen kaschiert. Im Krankenhaus erhielten wir dann die niederschmetternde Diagnose, man kann nichts mehr für sie tun, Metastasen in der Lunge. Meine Mutter hat bei der Aufnahme veranlasst, dass sie niemals schlechte Nachrichten hören wolle und alles mit mir besprochen werden solle, sie auch jede weitere Chemo ablehne, falls doch etwas sei, sie wolle es nicht wissen. So nahm ich sie vor drei Wochen mit nach Hause, sie hat ein "chronischen Asthma". Ich lebe ihr diese Illusion so jetzt vor, weil sie es so will. Das ganze umfeld ist darauf eingestimmt. Die meisten wissen nichts über ihren Zustand, bis auf wenige Ausnahmen. Sie bekommt immer schwerer Luft, hat vom Hausarzt nun Medikamente für Asthmakranke bekommen, sie hofft täglich auf Besserung. Es ist alles sehr sehr schwer, ich bin aber auch froh, dass wir so noch unbelastete Stunden miteinander verbringen können. Womöglich ist der Weg nicht der schlechteste, sie verabschiedet sich so nun abseits von heftigen Medikamententherapien. Ich war lange hin- und hergerissen, ist es richtig sie nicht zwangsweise zum Arzt gebracht zu haben??? Der Gedanke hat mich zerfressen. Heute weiß ich für meine Mutter ist es so richtig. Meine Mutter ist auch erst 68 Jahre alt, ich bin so traurig, ich habe vor dem Verlust solche Angst, ich habe so große Angst meine Mutter noch weiter leiden zusehen, noch ist das Leben ja lebenswert. Sie sieht noch gut aus, das war ihr immer wichtig, sie kann allerdings kaum noch laufen, da sie bei jedem Schritt unter Atemnot leidet. Wir pflegen und hegen sie momentan und sie genießt es.
Ich habe dir so viel geschrieben,obwohl du doch selbst in Trauer bist. Wann ist denn Mutter verstorben? Wie ist es ohne so einen wichtigen Menschen? Ich habe so große Angst davor.
Liebe Grüße
Charly-elli
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