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  #1  
Alt 01.08.2011, 23:27
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Anteilnahme oder Neugier der Mitmenschen

Zitat:
insbesondere der Umgang mit der bewussten Ungewissheit
Liebe Mia
Das hast du genau auf den Punkt getroffen .. die Ungewissheit....! Man weiss ja nicht was kommt.

Im Nachhinein ist man schlauer, heute würde ich es wirklich keinem mehr erzählen. Zu Beginn war ich extrem mitteilungsbedüftig, so als wollte ich allen Zuspruch, der nur irgend möglich ist und bin da manchmal auf Granit, Mitleid aber auch Tröstung gestossen. Je nachdem, wie die Personen, die es erfuhren, zu mir standen.

Meine Familie habe ich nervös und unglücklich gemacht, alle, die mich lieben, haben gelitten. Einzig mein Hausarzt, dort konnte ich mich mal ausheulen, ohne Konsequenzen egal welcher Art fürchten zu müssen. Mit der Zeit habe ich mir ein dickes Fell zugelegt, nichts ist wie es mal war, alles verändert sich, auch meine Einstellung zum Krebs und was ich von meinem Unglück den anderen preisgebe. Denn das es ein grosses Unglück ist, wird niemand bestreiten. Wie man damit umgeht, muss man wohl erst lernen....Soll heissen, nicht nur die anderen, die es erfahren, sondern auch man selbst.

Und mit so einem Unglück im Nacken, ist man schwach und somit angreifbar, was sich bestimmte Leute aus Prinzip zum Anlass nehmen, mal tüchtig nachzutreten. Man muss lernen, auch damit umzugehen. Dazu gehört, dass mein Chef, der nun selbst erkrankt ist, von mir keinen Funken Mitgefühl bekommt
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (01.08.2011 um 23:39 Uhr)
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  #2  
Alt 02.08.2011, 21:52
eda.2653589 eda.2653589 ist offline
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Standard AW: Anteilnahme oder Neugier der Mitmenschen

ärgere diejenigen, die sich als deine Feinde aufspielen, dadurch, daß du den Krebs überlebst
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  #3  
Alt 03.08.2011, 03:23
Benutzerbild von schmimm
schmimm schmimm ist offline
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Daumen hoch AW: Anteilnahme oder Neugier der Mitmenschen

Letztendlich bin ich doch dankbar für die Erkenntnis,dass man,wenn es richtig schief läuft im Leben,eigentlich eher alleine da steht.Das ist natürlich erstmal ein komisches Gefühl.Aber dann merkt man,dass es auch Vorteile hat.Und irgendwann stellt man fest,dass es sehr entspannend ist zu wissen,dass man sich auf sich selbst verlassen kann.Das wusste ich aber auch schon vor meiner Erkrankung.Vielleicht habe ich deswegen nie einen Sinn darin gesehen anderen davon zu erzählen.Tue ich bis heute nicht.
Und mal ehrlich:was hat man davon,wenn es einem sowieso die ganze Zeit eher schlecht geht(warum oder wovon auch immer),es dann auch noch jemandem zu erzählen? Solche Gelegenheiten sollte man doch besser nutzen um sich mal etwas abzulenken.Es tut doch sogar gut dann mal mit Bekannten über deren "Probleme"zu quatschen. Das bringt irgendwie so ein bisschen Normalität in den Alltag,oder?So erfrischend banale Dinge wie Gewichtsprobleme oder den Stress mit dem Ex.
Ich finde diese Diskussion so spannend,weil sich hier wirklich mal wieder zeigt,wie komplett unterschiedlich die Menschen so sind.
Alles Gute,liebe Grüsse und weiter so...
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  #4  
Alt 03.08.2011, 09:09
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Standard AW: Anteilnahme oder Neugier der Mitmenschen

Hallo Ihr Lieben


Ich will mal nicht von mir berichten - ist ja schon ausreichend geschehen - sondern über mein inzwischen alleinstehendes Schwesterherz schreiben.
Sie hatte vor einigen Monaten eine Darm-OP und außer einer AHB jede weitere Behandlung erstmal abgelehnt.
Da ihr Herz große Zicken macht, war das möglicherweise die richtige Entscheidung, denn die empfohlene Chemo wäre heftig geworden.

Sie sieht nun - da Chemo abgelehnt - mit ihrem vollem Haupthaar und allgemein leicht erholt also sozusagen gesund aus.

Wenn sie ihren Musikfreunden (sie spielt in einem Orchester) nicht Bescheid gesagt hätte und die Leute in ihrem Haus sie nicht mitgekriegt hätten, dass sie beim Treppensteigen ein wenig japst, käme außer meinem Mann und mir - die wir einige Kilometer entfernt wohnen - niemand auf die Idee, ihr da und dort ein wenig zur Hand zu gehen..... ihre Freundinnen sind schon SEHR reife Mädchen und sind froh, wenn sie die eigenen Pflichten hinkriegen.

So ist es in ihrem wie in meinem Falle nur nützlich gewesen, die Neugier und vielleicht sogar Lästerei einiger Weniger gelassen hinzunehmen und offen mit Allem umzugehen.

Gleichwohl ist es grundsätzlich von Lebensmuster zu Lebensmuster unterschiedlich, wie man mit dieser biestigen Krankheit und ihren Auswirkungen umgeht.


Alles Gute und liebe Grüße
__________________
Ilse
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