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Alt 13.06.2002, 10:05
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Sie will das ich gehe!!

Hallo Michaela,

immer wenn du von deinem Vater schreibst, kommt mir vor du sprichst von meinem. Sie scheinen sich da recht ähnlich zu sein. Meiner Mutter, die sich ja auch so sehr wünscht er würde reden habe ich Brigittes "Kopfwäsche" ausgedruckt und geschickt. Bin neugierig was sie sagt.

Auch ich habe zuerst gedacht, ich müsste jetzt alles "aufarbeiten", was wir den letzten Jahren versäumt haben einander zu sagen. Aber das geht nicht. Denn er hofft(wie wahrscheinlich jeder), dass die Therapie anschlagen wird. Wenn ich da jetzt schon mit einer "langsamen Verabschiedung" anfange, zeige ich ihm damit eigentlich nur, dass ich nicht mehr an seine Gesundung glaube. Also lasse ich es vorerst, hoffe aber sehr, dass sich irgendwann noch dazu Gelegenheit ergibt - aber es muss sich halt ergeben, ich kann es nicht herbeizwingen.

Um einen Brief zu schreiben, wie Brigitte meint, bin ich (zumindest im Moment) zu feige. Habe einfach Angst, dass ich damit seine Ängste nur noch verstärke.

Auch ich muss dir beipflichten, dass Kinder das viel besser machen als wir Erwachsenen. Als mein Vater letztes jahr schon einmal in einer lebensbedrohlichen Situation war (Pankreatitis, künstliche Ernährung...), hat sich meine Tochter (damals 10)im Krankenhaus trotz der ganzen Schläuche einfach zu ihm ins Bett gelegt und sich an ihn gekuschelt. Und siehe da, mein Vater, der sonst nicht so für Zärtlichkeiten ist, hat den Arm um sie gelegt und gelächelt. So sind sie dann mindestens eine halbe Stunde gelegen - ohne ein Wort, mit geschlossenen Augen. Meiner Tochter war es egal ob da eine Schwester oder ein Arzt hereingekommen ist. Und zu meiner Überraschung hat auch niemand etwas wegen Hygiene... gesagt. Tja so sind Kinder.

Im Moment tun wir halt alles, damit diese Russlandreise für ihn möglich wird. Wenn er die Chemo weiter so gut verträgt, und der Tumor ein Einsehen mit ihm hat, könnte er es vielleicht schaffen.

Und sonst versuche ich auf das wenige das er sagt genau hinzuhören. Z.B. fühlt er sich seit der Chemo müde. Also habe ich alles ausgedruckt was ich über Fatique und ihre Überwindung im net gefunden habe. Er hat es interessant gefunden - na ja immerhin.

Also ich hoffe, wir machen das beste für unsere Väter!!
Alles Liebe
Afa
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