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  #1  
Alt 27.12.2011, 17:21
mouse mouse ist offline
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Registriert seit: 21.11.2006
Beiträge: 3.487
Standard AW: Strahlentherapie bei NSCLC (PE-Ca)

Lieber Micha,
so, Weihnachten ist überstanden, inklusive all der negativen Gedanken, wie: ob es das letzte Weihnachten war.
Aber geschafft.
Wir sind eben doch die Härtesten. Wir schaffen auch noch mehr und vor allem, wir schaffen es auch noch länger.
Ich hoffe, Dein Weihnachtsfest war dann doch noch sehr schön. Wobei ich mir vorstellen kann, dass die Abwesenheit von M sehr weh getan hat.
Aber wie schon gesagt: Wir sind die Härtesten.
Denk daran, wenn alles klar geht, treffen wir uns im Januar.
Ist doch wenigstens ein bisschen was zum sich darauf freuen.
Sei umarmt und lieb gegrüßt
Christel
  #2  
Alt 21.01.2012, 12:23
Micha66 Micha66 ist offline
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Registriert seit: 22.11.2009
Ort: Im NO
Beiträge: 291
Standard AW: Strahlentherapie bei NSCLC (PE-Ca)

Meine Lieben,

ja, ich hab mich länger nicht gemeldet. Weihnachten ohne und Silvester teils mit M, das neue Jahr, die fortschreitende Krankheit - einiges hatte mir den Mut genommen zu schreiben.

Christel danke ich ganz dolle für die aufmunternden Worte hier und Christa für die Nachfrage in der Adeno-WG. Ihr tut diesem KK gut Ihr beiden.

Aktuell geht es mir allerdings auch nicht gut. Zudem hab ich gerade die Beiträge von Nothing in ihrem Faden gelesen und stellte auch für mich leider fest: Ja, es ist ein Warten auf den Tod geworden. Einen lieben Gruß somit an meine Altersgenossin - ich hatte bisher auch nicht den Mut, auf dich zu reagieren, da vieles eine Reflexion meiner selbst ist.

Der Tumor ist bei mir gewachsen! Er knabbert Knochen im Rücken (3. Rippe von oben und viell. bereits das Schulterblatt) an. Die Schmerzen hatten zugenommen und da musste ich mit Acordis und Lyrics auf Spiegel mit Targin zusammen neu eingestellt werden. Ich werde morgens mit Schmerzen wach. Die rechte Lunge wird absolut nicht mehr belüftet - keine Atemgeräusche mehr und Klopfschall sagt, dass sie zu ist.

Der Tumor drückt die Vena cava superior zu. Ds ist die obere große Hohlvene, die zum Herzen führt. Dadurch wird die vielfach bekannte obere Einflussstörung ausgelöst. Ergebnis ist, dass das Blut sich neue Wege sucht, die neuen Wege aber zu eng sind. Dadurch lassen die Gefäße und die Vena cava Wasser in das umliegende Gewebe ab, welches sich im Oberkörper, im Kopf und vor allem im Hals staut. Morgens hab ich das Gefühl eines tauben Oberkiefers und die Augen sind mäßig geschwollen. Mitten in der Nacht werde ich zum Teil mit irren Herzrhythmusstörungen wach. Extrasystolen - im Grunde nicht gefährliche Extraschläge, die jeder mal vereinzelt hat. Aber dauerhaft können auch die gefährlich werden. Außerdem verursachen sie Panik.

Ich hatte ein CT, dadurch hat man diese Einflussstörung belegen können. Der jetzt angeforderte Stent (18mm stark) für die Vena cava ist noch nicht da (es sollte bereits Mitte letzter Woche gestentet werden), so dass ich jetzt mit Platzkopfgefahr zuhause sitze, und auf den Abruf nä. Woche warte, wo man mir mit dem Stent Erleichterung verschaffen kann.

Eine Chemo sollte erst erfolgen, wenn der Krebs gestreut hat. SO hatte ich mich mal mit dem CA geeinigt. Insbesondere wenn man bedenkt, dass gerade ein Plattenepithel nicht so besonders auf Chemos reagiert und die Auswahl der einzusetzenden Medikamente bei dieser Art Tumor nicht allzu groß ist, ist das eigentlich auch die Wahl. JETZT stehe ICH vor der Wahl: Versucht man trotzdem den Tumor mit einer Chemo einzudämmen, um ihn von den Knochen für eine gewisse, aber unbestimmte Zeit wegzubekommen - mit ungewisser Hoffnung auf Wirkung? Oder wartet man weiter, lässt ihn lokal wuchern und bekämpft entsprechend zunächst solange es geht nur die Symptome?

Egal wie ich mich entscheide: Es ist ein Warten auf den Tod geworden, der durch Zwischenkomplikationen, wie ich sie jetzt habe ggfs. sogar beschleunigt werden kann.

Ich musste mir das jetzt mal von der Seele schreiben...

Mit einem sonst kommentarlosen, aber lieben Gruß an alle

Euer Micha
  #3  
Alt 21.01.2012, 15:57
Erika E Erika E ist offline
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Registriert seit: 05.01.2010
Ort: Raum Stuttgart
Beiträge: 858
Standard AW: Strahlentherapie bei NSCLC (PE-Ca)


Lieber Micha ,

Wie kann man Dich trösten ? Dir Mut zusprechen ?
Hilflos gebe ich zu daß mir hierzu nichts einfällt, es würde hohl klingen.
Ich kann ahnen wie Du Dich fühlst , kann nur hoffen daß wenigstens die Schmerzen im Griff sind. Du sollst wissen daß ich häufig an Dich denke und Dir Kraft wünsche mit dieser Situation fertig zu werden --- irgendwie .

Ich grüße Dich herzlich Erika E

Geändert von Erika E (21.01.2012 um 16:00 Uhr) Grund: Ergänzung
  #4  
Alt 21.01.2012, 20:08
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: Strahlentherapie bei NSCLC (PE-Ca)

Lieber Micha,
das hatte ich so nicht erwartet.
ich bin ganz erschrocken, wie schnell es von arbeitsfähig zu "absolut bescheiden" ging.

Hoffentlich geht es Dir nach dem Stent besser.
Zeit schinden ist ja das Allerwichtigste, Zeit um Therapie gegen den Tumor zu machen.
Und auch wenn dieser Zelltyp oft nicht so gut reagiert......
es kann doch sein, dass es bei Dir eine Ausnahme sein wird.
das will ich glauben, und darauf hoffe ich.


Lieber Micha, ich drück Dich mal und wünsche mir so sehr dass es Dir bald besser geht.


__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
  #5  
Alt 22.01.2012, 10:41
mona48 mona48 ist offline
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Beiträge: 591
Standard AW: Strahlentherapie bei NSCLC (PE-Ca)

Hallo Micha,

so ein Ergebnis hat keiner erwartet. Ist das eine Sche..... Das tut mir so leid und ich finde wie die anderen einfach nicht die richtigen Worte. Du sollst aber wissen, dass ich an dich denke. Hoffentlich halten sich wenigstens die Schmerzen in Grenzen und die richtige Therapie greift.
Alles Liebe
Mona
  #6  
Alt 22.01.2012, 17:27
mouse mouse ist offline
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Beiträge: 3.487
Standard AW: Strahlentherapie bei NSCLC (PE-Ca)

Lieber Micha,
lange habe ich mir überlegt, was ich Dir antworten soll und es ist mir einiges eingefallen. Es mündet aber alles in einem: eins nach dem anderen.
Was ich Dir jetzt ganz vordringlich und besonders heftig wünsche, ist, dass Dir der Stent so schnell wie möglich eingebaut wird.
Wenn das Blut wieder so fließt, wie es soll, wirst Du auch wieder in der Lage sein klarere Gedanken zu fassen, vielleicht die Sachlage etwas anders zu beurteilen.
Wenn ich mit Kopfplatzgefahr zu Hause säße, wäre ich kaum in der Lage an anderes zu denken, geschweige denn irgendwelche Chancen zu sehen.
Also Micha, hoffen wir auf den Stent und dass er sehr bald kommt und dann sehen wir weiter.
Was die Extrasystolen angeht, so kenne ich die auch und finde sie ganz besonders nachts bedrohlich. Ich sage mir dann immer, ich weiß ja, dass die harmlos sind, aber weiß mein Herz das auch?
Ich nehme Weißdorn und glaube, dass es mir hilft. Das kann zugegebenermaßen durchaus ein Placeboeffekt sein.
Sei herzlich gegrüßt
Christel
  #7  
Alt 23.01.2012, 00:56
undine undine ist offline
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Beiträge: 910
Standard AW: Strahlentherapie bei NSCLC (PE-Ca)

Lieber Micha,

ich bin sehr erschüttert. Es ist blöd das zu schreiben, ich weiß, aber ich kann nichts anderes sagen.

Christas Worte helfen mir immer ein bisschen gleich mit.

Lieber Micha, ich habe dich einmal kennen gelernt und mochte dich gleich sehr; schätze deine Art sehr und bewundere deinen Mut und deine Kraft und die Konsequenz, mit der du Entscheidungen triffst.
Deshalb bin ich jetzt auch wie ein hilfloser Fisch auf dem Trockenen, der mit den Flossen herumflappt, um nach Worten zu ringen, die irgendwie trösten könnten.

Die habe ich nicht.

Ich kann dir nur sagen, dass ich sehr an dich denke und mir wünsche, dass Schritt für Schritt bessere Perspektiven sich für dich auf tun werden.

Alles Liebe für dich, Undine
__________________
_________________________

Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
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Stichworte
afterloading, brachytherapie, norddeutschland, plattenepithelkarzinom, strahlentherapie


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