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#1
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AW: Die letzte Zeit die noch bleibt
Hallo Jessi,
ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst: Man kann es kaum aushalten, wenn man einen seiner liebsten Angehörigen so sieht. Aber wenn man dann zuhause ist - weg von demjenigen - dann hält man das auch kaum aus, weil man immer daran denken muss. Schick dir ein großes Kraftpaket und ein bisschen LG Monika |
#2
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AW: Die letzte Zeit die noch bleibt
Liebe Jessi,
was bleibt uns anderes zu sagen als "Wir sind für Dich da" und sag ihr das sie gehen kann wenn sie keine Kraft mehr hat und das Du Deinen Weg finden wirst ,weil Du viel gelernt hast von ihr.Verabschiede Dich jeden Tag als wäre es der letzte.Das hab ich auch immer gemacht auch als ich im Krankenhaus tagelang bei ihr schlief.Sei ganz lieb geknuddelt und ein riesen Kraftpaket geschickt |
#3
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AW: Die letzte Zeit die noch bleibt
Ich danke euch für eure Worte. Es tut gut hier seine Gedanken zu schreiben.
Wie waren eure Angehörigen? Haben sie mit euch darüber gesprochen das sie bald gehen oder so wie meine Ma das Thema garnicht mehr angesprochen? Ich würde ihr sehr gern noch einiges sagen, aber sie spricht nicht darüber auch wenn ich ihr etwas erzähle es scheint so als ob es sie nicht interessiert. Als sie vor 2,5 Wochen im Kh war da hatte ich ihr das alles gesagt, aber da hatte sie geschlafen. Meine Ma ist eine Kämpferin und sie versucht auch jetzt noch zu kämpfen, weil sie die Einschulung von meiner Tochter(4 Jahre) miterleben möchte. Sie weiß wie es um sie steht, aber drüber sprechen tut sie nicht. Es gab Zeiten da haben wir mal kurz drüber gesprochen wegen Beerdigung, aber jetzt nicht mehr. Die letzten Tage konnte ich nicht weinen ich war wütend, auch traurig und ich wäre am liebsten davon gelaufen. Seit vorhin ist mir nur zum weinen und ich weiß nicht warum. Habt ihr es gemerkt wenn es soweit war? |
#4
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AW: Die letzte Zeit die noch bleibt
Liebe Jessi,
zu deinen Fragen kann ich dir, zumindest aus der Sicht der Angehörigen, nicht viel sagen.Meine Mum wird auch an ihrem Lungenkrebs sterben (es sei denn,wie jemand kürzlich hier schrieb,sie wird vom Buss überfahren... ) aber wir haben noch eine gute Zeit im Moment. Durch meinen Beruf kenne ich mich aber ganz gut aus,manchmal denke ich,zu gut... Die Diagnose Krebs hat meine Mum erst mal förmlich erstarren lassen,da konnte sie mit niemandem reden.Erst nach ein paar Wochen kamen die Fragen,und auch wenn es mir oft sehr weh tat,hab ich immer offen mit ihr geredet.Zwischendurch mochte sie auch manchmal gar nichts davon hören und sagte einfach,ach was,das wird schon wieder mit mir,und auch das hab ich akzeptiert. Ihr habt schon über alles mal geredet,schreibst du,aber jetzt will sie das nicht mehr. Dann hilfst du ihr,wenn du es so annimmst. Deine Wut und Traurigkeit steht dir zu,ich hab auch eine kleine Vierjährige und mich schmerzt es,dass meine Mum so vieles nicht mehr miterleben wird.Unsere Lebensgeschicht geht weiter und ich werde sie nicht dabei haben...Keine stolze Oma bei der Einschulung,sie wird nicht sehen,was meine grosse Tochter mal beruflich macht,ihre Hochzeit verpassen usw.Dieses Nie wieder tut weh,und macht auch wütend. Und man muss dann endgültig erwachsen werden irgendwie... Für die nächste Zeit wünsche ich dir innere Stärke und liebe Menschen an deiner Seite. Alles Gute für dich. Sylvia
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Meine Mum,Lungencarcinom Stadium 4 mit Metastasen Immer an deiner Seite ! In Liebe gebettet voraus gegangen am 06.05.2012 Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! |
#5
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AW: Die letzte Zeit die noch bleibt
Zitat:
das tut mir leid das deine Ma auch diese sch... Krankheit hat, ich hoffe das ihr noch eine schöne Zeit miteinander habt. Genau es ist so endgültig und man kann es nicht verhindern. Wie schön wäre es wenn die Mama einen noch begleiten kann oder auch die Enkelkinder. Das mit dem erwachsen werden da stimme ich dir zu, es wird eine große Lücke in unserem Leben geben und es ist dann keine Mama mehr da die man um Rat fragen kann oder die uns sagt das sie uns liebt. Was mir auch dolle sorgen macht ist wegen meienr Tochter, sie weiß das Omi krank ist mehr aber nicht. Man merkt auch bei besuchen das meine Kleine sich zurück zieht von der Omi, manchmal sagt sie auch das sie nicht hin möchte. Die 2 haben sich nun seit 3 Jahren täglich gesehen, Omi ist auch eine wichtige Bezugsperson da ich alleine mit der kleinen bin und sich die andere Seite nicht kümmert. Ja liebe menschen habe ich an meienr Seite die mir helfen wo sie können und da bin ich auch total dankbar drüber. Ich hoffe du hast auch hilfe an deiner Seite? Vielen dank für deine Antwort und alles gute für euch und ganz viel kraft. Liebe Grüße |
#6
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AW: Die letzte Zeit die noch bleibt
Liebe Jessi,
es wird jeden Tag schwerer werden, auch wenn es nochmal einen Tag gibt wo Du denkst es wird wieder.Wir hatten viele solche Tage.Meine Mama war drei Wochen in der sterbephase sie hat gekämpft bis zum Schluss.Die Wochen im kkh waren schrecklich ich war Tag und Nacht bei ihr.Ich hab ihr viel erzählt auch in der Zeit wo sie irgendwo zwischen Erde und Himmel war.Ich habe ihr auch täglich gesagt das sie ruhig gehen kann wenn sie merkt es geht nicht mehr.Das ich alles schon schaffen werde irgendwie.Auch in der Zeit wo sie irgendwo dazwischen war, hat sie meine Hand gedrückt hin und wieder.Die letzten vier Tage waren wir in einen Hospitz.Es war ein unterschied wie Tag und Nacht.Endlich hatte ich auch Beistand und fühlte mich auch geborgen und aufgefangen.Endlich wurden mir auch fragen beantwortet wie zum Bsp.woran erkenne ich wenn sie schmerzen hat.Dort hat man mir auch gesagt das das schlimmste eigendlich das aushalten und nichts tun können ist ,auser da zu sein. Sie nahmen mich auch in den Arm und ich konnte auch mal weinen. Ich wünsch Dir weiterhin viel Kraft und sag ihr alles was Du ihr noch erzählen möchtest und vorallem das sie ruhig gehen kann wenn sie merkt das sie nicht mehr kann |
#7
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AW: Die letzte Zeit die noch bleibt
Hallo Jessi,
ich habe gottseidank auch Unterstützung ,vor allem von meinem Mann (auch wenn ich manchmal wünsche,er könnte mich emotional besser auffangen,wenn du magst,lies mal bei mir) und zur Zeit geht es meiner Mum ganz gut.Aber seit eurer Diagnose sind ja schon zwei Jahre vergangen,bei uns ist es ein halbes.Es kommt auch auf mich zu und hier zu lesen und zu schreiben,ist mein Ventil geworden.Seitdem geht es auch mir besser. Meine Kleine war auch erst mal sehr zögerlich,Oma mit Sauerstoffsonde im Bett war ihr wohl unheimlich.Jetzt,wo es Mum besser geht,ist alles wie immer.Omas Pflegebett ist der Hit,damit fährt sie immer hoch und runter. Das deine Maus manchmal nicht zu Oma mit will,ist auch verständlich,aber ich denke,die Kids kommen damit besser klar, als man denkt.Sie können viel besser Gegebenes hinnehmen und auch verdrängen.Irgendwie haben sie eine Weisheit,die uns abgeht... Ich hab meine Kleine heute gefragt,was der Osterhase bringen soll.Sie hat gesagt "Ich wünsche mir nur die Wunderlampe von dem Aladin,die mit dem Flaschengeist.Und von dem wünsch ich mir dann,dass Oma Janne wieder gesund wird!" Da musste ich mir erst mal verstohlen eine Träne wegwischen... Liebe Jessi,du wirst alles schaffen,was du musst.Und allen Kummer,alle Wut und Verzweiflung kannst du hier ins Forum werfen,wir fangen dich auf!!! Alles liebe
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Meine Mum,Lungencarcinom Stadium 4 mit Metastasen Immer an deiner Seite ! In Liebe gebettet voraus gegangen am 06.05.2012 Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! |
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