Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 20.07.2012, 22:49
Benutzerbild von AnnaSue
AnnaSue AnnaSue ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.04.2012
Ort: Unterfranken
Beiträge: 83
Standard AW: Uns blieben nicht einmal 11 Wochen...

Ich danke jedem/jeder von Euch für Eure mitfühlenden Worte!
Es ist ein kleiner Trost wenn man weiß, man wird verstanden..

DANKE!

Ich kann es immer noch nicht fassen: Meine Mama kommt nie wieder..
Und sie hat so sehr gelitten, sich so sehr gewehrt gegen das Sterben..und hat das bis zu letzt (leider) nur mit sich selbst ausgemacht. Weil sie das so wollte. Das war vielleicht das Härteste an allem: Dass ich nicht SO für sie da sein durfte/konnte, wie ich es mir gewünscht hätte. Für sie, für mich, für alle. Ach...es ist so schwer..wie sollt ihr das verstehen. Kann noch nicht so darüber reden..zu schlimm..

Ich hoffe und bete, dass sie es da, wo sie jetzt ist, GUT hat! Und endlich, endlich mal NUR AN SICH denken kann!
__________________
Mama, ich hab' Dich lieb.
Für immer und immer...
08.10.1951 - 08.07.2012



Meine Mama: Diagnose EK 30.04.2012 - zu den Sternen gereist am 08.07.2012
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 22.07.2012, 09:28
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.05.2011
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.508
Standard AW: Uns blieben nicht einmal 11 Wochen...

Liebe AnnaSue,

es tut mir sehr, sehr leid, dass du deine Mama viel zu früh gegen lassen musstest. Aber du kannst gewiss sein, dass es ihr dort, wo sie jetzt ist, gut geht und sie nie mehr Schmerzen haben wird. Das ist zumindest ein ganz kleiner Trost... Es gibt ein sehr gutes Buch, dass mir geholfen hat, nachdem ich mich von meinem Papa verabschieden musste: "Meine Trauer wird dich finden" heißt es und ich kann es dir nur empfehlen.

Die Seele braucht ihre Zeit, um den Verlust des geliebten Menschen überhaupt zu begreifen. Ich empfand den Tod meines Vaters oft als unwirklich, dachte, er würde jeden Moment um die Ecke kommen, obwohl ich doch bis zum Schluss an seinem Bett gesessen habe. Jedoch bin ich heute der Ansicht, dass unsere Seele nur "scheibchenweise" die Gefühle zulässt, so wie wir sie ertragen und verarbeiten können. Und der Trauerprozess dauert... Eigentlich wird die Trauer von nun an unser Wegbegleiter sein. Sie verlässt uns nicht mehr, aber sie ändert sich. Anfangs ist sie allüberwältigend und so schmerzhaft, dass wir am liebsten auch nicht mehr leben wollen. Mit der Zeit ändert sich das dahingehend, dass man nicht mehr so "überrascht" wird von der Wucht des Schmerzes. Man lernt, damit zu leben und man lernt auch, sich wieder an den vielen kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen und mit einem Lächeln an den geliebten Menschen zu denken. Dankbar zu sein, für das, was man gehabt hat... Bei dir ist der Verlust deiner geliebten Mama so frisch und so schmerzhaft... Oft sind die Grenzen zwischen den Welten sehr durchlässig und vielleicht wird deine Mama dir ein Zeichen geben, dass alles gut ist und du beruhigt sein kannst.

Alles Liebe für dich
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 23.07.2012, 22:04
MeinMädchen MeinMädchen ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 12.07.2012
Beiträge: 5
Beitrag AW: Uns blieben nicht einmal 11 Wochen...

Liebe AnnaSue,
Ich kann dich sooo gut verstehen. Meine Mama hat auch alles mit sich selbst ausgemacht. Ich glaube deshalb hängt mir das nach acht Jahren immer noch nach. Acht Jahre ist sie nun schon fort, aber es ist so schwer Frieden zu schließen. Es macht die Trauerarbeit -glaube ich- ein wenig leichter wenn der sterbende einen teilhaben läßt. Das habe ich kürzlich bei meiner Tante erlebt.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und gute Freunde die dir beistehen. Versuche deine Trauer auszuleben und auch deine anderen Gefühle. Ich zb habe immer meine Wut darüber unterdrückt daß sie mich so ausgeschlossen hat, weil ich gedacht habe, das gehöre sich nicht. Laß alles raus und nimm dir so viel Zeit wie du brauchst!!! Nur du weißt was gut für dich ist und hol dir Hilfe wenn du nicht mehr weiter weißt!
Lieber Gruß
Michaela

Zitat:
Zitat von AnnaSue Beitrag anzeigen
Ich danke jedem/jeder von Euch für Eure mitfühlenden Worte!
Es ist ein kleiner Trost wenn man weiß, man wird verstanden..

DANKE!

Ich kann es immer noch nicht fassen: Meine Mama kommt nie wieder..
Und sie hat so sehr gelitten, sich so sehr gewehrt gegen das Sterben..und hat das bis zu letzt (leider) nur mit sich selbst ausgemacht. Weil sie das so wollte. Das war vielleicht das Härteste an allem: Dass ich nicht SO für sie da sein durfte/konnte, wie ich es mir gewünscht hätte. Für sie, für mich, für alle. Ach...es ist so schwer..wie sollt ihr das verstehen. Kann noch nicht so darüber reden..zu schlimm..

Ich hoffe und bete, dass sie es da, wo sie jetzt ist, GUT hat! Und endlich, endlich mal NUR AN SICH denken kann!
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 24.07.2012, 16:35
Benutzerbild von AnnaSue
AnnaSue AnnaSue ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.04.2012
Ort: Unterfranken
Beiträge: 83
Standard AW: Uns blieben nicht einmal 11 Wochen...

@Miriam: Vielen lieben Dank für Deine bewegenden, tröstenden Zeilen! Sie haben mir gerade sehr geholfen (war mal wieder verzweifelt am Weinen). Danke Dir auch sehr für den Buchtipp - ich werde mir das Buch kaufen, denke ich.
Mir geht es im Moment auch so, dass ich denke, sie müsste jeden Moment fröhlich lachend um die Ecke kommen...und wenn mir dann bewusst wird, dass sie nie wieder kommt..dann ist das so irreal, so grausam..Ich denke auch, dass Du damit Recht hast, dass sich unsere Psyche die Wahrheit "scheibchenweise" nimmt - so viel, wie man gerade zu ertragen in der Lage ist. Meine Mama wird immer bei mir sein - genauso wie Dein Papa immer tief in Deinem Herzen sein wird. Und das - und die Erinnerungen - kann uns sowieso niemand nehmen! Danke Dir sehr!

@MeinMädchen: Auch Dir: Lieben Dank! Es tut gut, dass mich jemand versteht. Mir geht es nämlich genauso wie Dir: Ich hadere damit, dass ich ihr im Tod nicht nahe sein durfte, sie anscheinend nur mit so viel Distanz (obwohl wir uns im Leben gegenseitig die engsten Vertrauten und Freundinnen waren) gehen konnte. Ich bin ihr zwar deshalb nicht böse, aber es tut schrecklich weh.. Ich hoffe, dieses Gefühl wird irgendwann von schönen, glücklichen und einen leise lächeln lassenden Erinnerungen überlagert.
Und Dir wünsche ich, dass Du Schritt für Schritt aufarbeiten kannst! Wie ich an anderer Stelle bereits schrieb: Es dauert so lange, wie es eben dauert! Wichtig ist, dass Du selbst Dich nicht unter Druck setzt. Aber das tust Du ja nicht, gell? Alles, alles Liebe Dir!
__________________
Mama, ich hab' Dich lieb.
Für immer und immer...
08.10.1951 - 08.07.2012



Meine Mama: Diagnose EK 30.04.2012 - zu den Sternen gereist am 08.07.2012
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:14 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55