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Alt 01.07.2002, 09:11
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallo Tina,

das mit den Prognosen ist sicher so eine Sache. Es gehört sicher sehr viel Fingerspitzengefühl von den Ärzten dazu, was und wie man einem Patienten eine schlechte Nachricht näherbringt.

In unserem Fall war es so, dass mein Vater (inoperables Pankreas-Ca)anfangs keine Fragen gestellt hatte, also wurde ihm auch über Diagnose und Prognose nichts gesagt. Meine Mutter hatte beides wissen wollen und man hatte ihr geantwortet. Ich hab das anfangs nicht so gut gefunden, weil ich dachte, wüsste mein Vater alles, würde er sein Leben vielleicht anders einteilen. Außerdem wusste ich nicht wie ich meinen Vater behandeln sollte, da ich ja auch die Prognosen kannte, und ich ihn nicht belügen wollte.
Als mein Vater dann nach einiger Zeit den Ärzten doch die eine oder andere Frage stellte antworteten sie immer noch so, dass es nicht eindeutig war. Mein Vater fragte nie gleich nach. Meist 1 oder 2 Tage später wollte er es dann genau wissen, und sie antworteten ihm konkret. Nach einer Prognose hat er übrigens bis heute (ca 6 Wochen später) nicht gefragt.

Ich finde diese Art der Aufklärung eigentlich ganz gut. Patienten die es wirklich wissen wollen, lassen sich nicht abschütteln und werden nachfragen. Die anderen sind vielleicht mit einer Antwort froh, die ihnen mehrere Interpretationen offen lässt. Und manchmal ist es vielleicht auch leichter die Wahrheit langsam, Stück für Stück zu erfahren um sie besser verarbeiten zu können.

Zu den Prognosen wollte ich noch sagen:
Wir sagen doch einem kleinen Kind: "wenn das Glas hinunterfällt ist es kaputt!" Einfach weil wir es mit unserer Erfahrung schon so oft gesehen haben. Und doch; hin und wieder fällt ein Glas hinunter und - kaum zu glauben, es bleibt ganz (das vergessen wir allerdings den Kindern zu sagen)

Ich glaube den Ärzten geht es ähnlich.Sie haben hunderte Fälle selbst gesehen, kennen tausende aus der Literatur, die einen ähnlichen Verlauf genommen haben.
Unser Arzt hat meiner Mutter allerdings auch gesagt, dass es immer wieder Ausnahmen gibt, die wesentlich länger als prognostiziert leben, und dass es auch Spontanheilungen (auch in der Schulmedizin) gibt.Aber der Prozentsatz ist halt sehr sehr klein. Was ja nicht heißt, dass man nicht selbst (Vater/Mutter...) gerade derjenige ist, der das Wunder schafft.

Liebe Grüße und deinem Vater alles alles Gute
Afra
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