Mama hat Adeno :(

[tigerchiri]

Ja Sie bekommt die Chemotherapie immer im Abstand von 3 Wochen.
Diesen Donnerstag bekommt sie ihre 2te ,quasi der zweite Zyklus.
Dieses "Sanatorium" bietet auch Chemotherapien an.

Es ist keine "Hardcore" Chemo das man mehrere Tage hintereinander Chemo reinlaufen laesst wie man sie jetzt bekommen wuerde wenn es noch eine Chance auf vollstaendige Heilung geben wuerde.
Das man meine Mutti nicht mehr heilen kann ist mir schon bewusst bzw muss man der Realitaet ins Auge sehen...man muss eben das beste draus machen jetzt. Ich weiss sie wird die Klinik auch abschmettern wie alle anderen Hilfeversuche. Ein Versuch ists wert.

Zum Wochenende :

Wie haben sie Besucht, und es geht ihr so einiger massen gut, durch die ganzen Medi's die sie bekommt ist das Husten auch einiger massen in den Griff zu bekommen.
Sie hat stark abgenommen, und auch schon der Gang zum Klo ist beschwerlich fuer sie. Danach brauch sie erst einmal Pause.
Man kann sich das immer sehr schwer vorstellen wie sehr der Koerper arbeitet und sich anstrengen muss.

Ansonsten gibts nicht viel neues... ausser : Ach ja sie laesst sich jetzt ein Sauerstoffgeraet kommen..Falls es nicht mehr geht ohne..

P.S : Mir fehlen hier die Oe's ,Ae's und Ue's und das Scharfe S auf dem Laptop also nicht wundern weil das hier ein Amerikanischer Lappi ist

[gilda2007]

Liebe Tiger,

ich verstehe ja, dass man sich als Angehöriger an jeden Strohhalm klammern möchte, aber diese Mexikoidee ist doch nur ein Verlagern des Schauplatzes. Deine Mutter kann kaum noch auf die Toilette, aber sie soll 14 Stunden nach Mexiko fliegen. Ich fliege Langstrecke immer Business und flog nach Chemo und Bestrahlung in gutem Allgemeinzustand 1. Klasse nach Australien. Und das war schon kein Zuckerschlecken, weil Fliegen den Körper nun mal belastet. Man muss Medikamente gegen Thrombosen spritzen, Thrombosestrümpfe tragen, hat eine hohen Flüssigkeitsbedarf, ist auf engstem Raum mit Menschen, die alle irgendwas haben. Ich war auf dem Wege der Genesung und es war trotzdem anstrengend. Ich will mir nicht vorstellen, wie es während der Chemo gewesen wäre, wo ich entweder Durchfall oder Verstopfung hatte. Eine Flugzeugtoilette eilig aufsuchen mit Sauerstoffgerät. Na dann viel Spaß!

Ehrlich, was soll so eine Tortur? Und wenn es ihre letzte Reise ist??? Was würde das bedeuten? Sie soll diese letzte Anstrengung unternehmen, damit ihr euch besser fühlt. So kommt das bei mir an. Was sie möchte, empfindet ihr asl "abschmettern".

Für mich war es das allerschlimmste, dass alle plötzlich mit guten Ratschlägen um die Ecke kamen. Ständig musste man liebe Menschen in die Schranken weisen. Das ist elendig anstrengend und ich hatte einfach das Glück, dass ich fit genug war, das durchzustehen. Es ist das Leben, die Krankheit und auch das Sterben des Betroffenen, nicht Eures. So ist das nun mal. Da sollten sich die Angehörigen unterordnen, so schwer es fällt.

Ich wünsche Euch wirklich alles Gute, aber hoffe wirklich, dass ihr eurer Mutter das Leben nicht schwer macht.

[The Witch]

Danke für die deutlichen Worte. Das kann ich voll unterschreiben.

[tigerchiri]

Am 31.05.2013. 14.35 Uhr ist meine Mama von uns gegangen.
Mein Mann und ich waren da.

Sie kam am 30.05.2013 ins Krankenhaus denn es ging nicht mehr.
Mein Papa rief an dem Morgen den Rettungswagen. Sie bekam 3 Morphin Spritzen noch im Rettungswagen bevor er losfuhr. Sie hatte eine solche Atemnot, die sich dann nach ca. 30 min gelegt hat und sie ins KH losfahren konnten.

Wir sind natuerlich sofort ins Krankenhaus gefahren. Und dann lag sie da nach Luftringend voll mit medikamenten damit sie keine Schmerzen spuert. Bis zum Abend hind blieben wir. Mein Papa blieb noch bis in die Nacht hinein. Durch den Feiertag konnte er seinen Auftrag von der Arbeit nicht mehr verschieben so dass er am naechsten morgen wohl oder uebel Arbeiten gehen musste.

Mein Mann und ich sind am 31.sten morgens um 10Uhr ins Krankenhaus gefahren.
Sie war bei bewusstsein, und machte sogar noch ein paar kleine Scherze, giftete mich an (das mag sie besonders gern) ich dachte mir, gut das sie wieder frech wird, dann gehts ja langsam wieder aufwaerts.

Dann kam die Aerztin zur Visite mit der Krankenschwester und sie erklaerten uns das meine Mama eine Infektion habe. Entzuendungswerte im Blut seien zu hoch und die Zahl der Leukos durch die 2te Chemo zu Niedrig, so dass sie keine Abwehr mehr habe.

Das hat meine Mama alles noch verstanden, sie war an dieser Spritzen pumpe die kontinuierlich Morphin abgibt.
Meine Mama und die Krankenschwester haben bei Mamas erstem Besuch ca 1nen Monat zuvor im KH ausgemacht sie gehen auf eine Kreuzfahrt.. ( Mama waere nie aufs Schiff gegangen, sie hatte angst davor)

Die Schwester sagte mir auch wenn es je schlimmer werden sollte mit der Atemnot kann sie ihr einen Bonus an Morphin geben.

Dann sagte sie zu der Schwester sie wolle Cola haben, sofort !!!
Die Schwester brachte sie ihr, das ging so schnell weil wir ja eh auf der Palliativ waren, die haben da mehr moeglichkeiten.

Dann Schickte mich meine Mutter zum Eiswuerfel holen. Ich soll die da reintun. Und Sie will einen Flutschfinger ( Eis).. also bin ich runter mit meinem Mann und hab geschaut ob sie das in der Cafeteria haben, nur gab es leider nur Capri eis.
Dann wieder hoch in den 5ten stock. Mama das Eis ausgepackt und es ihr gegeben das konnte sie noch selber halten. Sie trank auch noch die halbe 0.5 l Flasche Cola.

Um ca. 12.50 Uhr kam die Seelsorgerin ins Kh und sprach mit mir und auch noch mit meiner Mama. Mama fragte sie Wieviel Uhr es sei und sie sagte 13 Uhr. Danach ging die Seelsorgerin. Dann wurde die Atemnot groesser und ich ging die Schwester holen fuer diesen Bonus. Sie kam auch gleich mit mir und drueckte einen Knopf und dann gings Mama besser. Ich redete viel mit meiner Mama, ich wusste sie kann mich hoeren auch wenn sie mir keine Antwort geben konnte. Gegen 13.30 uhr sah ich sie an und sagte zu meinem Mann er soll auch mal schauen, sie Atmete sehr sehr flach also ging ich los um die Schwester zu holen.Sagte noch zu meiner Mama wie toll sie das alles macht. Es hat 2 minuten gedauert bis ich sie gefunden habe. Hab ihr gesagt was los ist und sie ist sofort mit mir gekommen dann sagte sie ich soll meinen Papa anrufen der soll kommen jetzt.Ich aus dem Zimmer raus,versucht Papa anzurufen.. Das ganze hat sich in 5 minuten abgespielt die Vergangen sind wie nur einige Sekunden. In der Zwischenzeit ist eine Weitere Schwester ins Zimmer gekommen und dann rief sie mich rein und schaute mich nur an, am anderen ende der Leitung meinen Papa dem ich gesagt hab er soll jetzt sofort kommen legte ich auf und tja da lag sie... Tot.. Ich fing bitterlich an zu weinen umarmte sie und kuesste sie.. Als ich mich wieder ein bisschen gefasst hatte rief ich erneut Papa an und sagte ihm das sie gestorben ist. Es hat weitere 15 minuten gedauert bis er ankam im Krankenhaus.

[Schäferhund26]

Mein aufrichtiges Beileid.Ich finde das hast du ganz tapfer und toll gemacht,wie du deine Mama begleitet hast.
Wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit....

[Tiina]

Liebe Sarah,
es tut mir sehr leid, dass Du Deine Mama so früh verloren hast!

Ich hoffe, dass der Gedanke, dass sie jetzt keine Atemnot mehr quält ein kleiner Trost für Dich sein kann. Und das Wissen, dass Du bis zum Schluss bei ihr warst und ihr so lieb beigestanden hast.

Traurige Grüße,
Anja