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#1
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AW: ich wollte nie hier schreiben
ein neuer tag, neue tränen, noch mehr liebe für meinen mann der nicht mehr da ist.
traurige grüsse gitti
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mein Mann: Adenokarzinom man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka |
#2
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AW: ich wollte nie hier schreiben
Liebe Gitti!
Auch ich habe in der Zeit der Krankheit immer gerne die Lieder von Unheilig gehört, vielleicht schon als Vorbereitung für das Schlimmste. Jetzt, nach Papas Tod kann ich kein Lied mehr hören von Unheilig. Wenn es im Radio kommt muss ich sofort ausschalten, es tut einfach so weh! Wie Monika schon schrieb, vielleicht war es wirklich noch zu früh. Aber du hast es probiert und hast Gott sei Dank gesehen dass es dir nicht gut tut und dass es dich nur quält und bist wieder heim! Lass dir einfach Zeit und mach nur das was dir gut tut! Ich kann dich so gut verstehen, mir fehlt mein Papa auch an jeden Ecken und Enden und komischerweise wird dieses GEfühl immer stärker! Aber wir schaffen das, unsere Lieben wollen dass es uns wieder besser geht und dass wir auch mal wieder ein bisschen Freude in unser Herz lassen können! Alles Liebe, drück dich!
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 am 23.2.2013 |
#3
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AW: ich wollte nie hier schreiben
Hallo Gitti,
das wundert mich überhaupt nicht. Musik ist eine sehr emotionale Geschichte. Ihre Beide habt diese Musik geliebt. Das konnte eigentlich nur schief gehen. Dann noch diese riesige Menschenmenge in Hochstimmung und mitten drin ein halber Mensch? Das kann sehr aus dem Ruder laufen, zumal du dann noch in dieser Stimmung mit dem Auto gefahren bist. Man kann die Uhr nicht zurück drehen. Das tut sehr, sehr weh und man will nicht verstehen. Auch ich habe sehr viel Musik gehört. Heute mag ich sogar die Musik meiner Frau (). Alleine, für mich, habe ich Musik gehört, mich mit Texten auseinander gesetzt, geweint, gelacht und getanzt. Meist gleichzeitig. Zu Hause, wo sie (bei dir: er) allgegenwärtig ist. Im sicheren zu Hause, wo sie/er ganz in der Nähe ist. Denk mal drüber nach? Mach bitte keine Experimente. Lass dir Zeit. Du brauchst sie. Und wenn du doch solche Ausflüge in die Vergangenheit machen willst, dann mit großer Vorsicht. Ich habe zwei Jahre gebraucht, um wieder solche Orte aufzusuchen, und selbst da fühlte sich mein Herz wie in einer Wäscheschleuder. Genau so wenig, wie der Krebs ein Schnupfen ist, so ist Trauer ein Gewitterregen im Schwimmbad. Nichts ist mehr, wie es war. Alles ist neu und ganz sicher: alles kann wieder gut werden. Irgendwann. Nicht heute, vielleicht morgen oder übermorgen. Wenn du es möchtest. Ein Ziel. Langsam. Ein kleiner Schritt nach dem anderen. Dein Abend zu Hause war so ein kleiner Schritt und, wie du schreibst, hat er dir gut getan. Finde ich gut so. Liebe Grüße, Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
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