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Alt 21.09.2013, 19:54
pelzl pelzl ist offline
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Registriert seit: 08.09.2009
Beiträge: 98
Standard AW: Magensonde nach OP ?

Nun ja, es kommt eben drauf an, wofür genau die Magensonde gedacht ist, am besten den Chirurgen fragen. Denn es gibt die Sonden, die hauptsächlich zur postoperativen enteralen Ernährung gedacht sind und die, die vor allem zu Dekompressionszwecken dienen.
Ich weiß ja nicht, wie ausgedehnt deine Magen Operation wird. Aber wenn nur noch ein kleiner Rest Magen uebrigen bleibt verringert sich ja das Volumen des Magens erheblich, so dass man erstmal einige Mühe mit dem Essen von normalen Mengen hat, daher die postoperative Ernährung. Zudem kommt hinzu, dass die Narkose und Schmerzmittel die Magenmotilitaet hemmen. wenn du dann auch noch einen ausgewachsenen postoperativen ileus hast, dann bist du froh, wenn du eine Sonde schon hast und darüber Mageninhalt abgelassen wird. Glaub mir, es ist noch einmal eine ganz andere Sache und wirklich sehr unangenehm, selbst fuer mich nach zig Sonden! wenn man während eines Subileus unsediert die Nasensonde gelegt bekommt.
zur teil-iv Ernährung: duese ist eine Alternative, allerdings nur kurzfristig, das heißt, wenn der Kostaufbau sehr schnell erfolgen kann. Kann er es nicht, weil sehr ausgedehnte Magenresektion, dann ist diese Ernährungsart nicht praktikabel, da es sich bei der üblichen postoperativen Infusionstherapie nur um eine partielle künstliche Ernährung handelt; fuer eine richtige , vollwertige parenterale Ernährung braucht es einen getunnelten zentralvenösen Zugang, da reicht in der Regel nicht ein normaler ZVk, den man bei Ops immer bekommt.
solch eine längere parenterale Ernährung (alles über ein paar Tage hinaus) ist aber mit nicht unerheblichen Risiken verbunden - als jemand, der sowohl parenteral wie enteral (ueber die Sonde) ernährt worden bin, kann ich davon ein Lied singen: multiple Sepsen waren nicht zu vermeiden, und gerade nach Ops sind Infektionen immer eine moeglichen Komplikation, die dann schnell zur Sepsis werden können.
auch fuer die Genesung des Magen/Darmtrakts ist eine frühe enterale Ernährung wichtig, egal ob oral oder über Sonde, eine iv Ernährung verzögert dagegen diese. Daher werden Ärzte immer erst die enterale Ernährung präferieren. Du solltest mit dem Arzt sprechen, was in deiner Situation in Frage kommt.
Wenn es tatsächlich eine Sonde zur postoperativen Ernährung (über 2 Wochen) sein soll, geht auch eine perkutane-endoskopisch gelegte Sonde! sie geht nicht über die Nase/rachen, sondern wird endoskopisch in den Magen gelegt, und dann mit der Bauchdecke verbunden. Hört sich schlimmer an als es ist. Die sind normalerweise sehr unproblematisch und sicher.

P.s.: anders ist die Sachlage, wenn der Magen TOTAL entfernt wird, da wird in der Regel erstmal parenterale Ernährung anberaumt, oder aber bei einer jejunalen Rekonstruktion (roux ein y) , eine DUENNDARMSonde....
Aber du schriebst ja nichts davon.

Geändert von pelzl (21.09.2013 um 19:59 Uhr)
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Alt 22.09.2013, 10:41
Strohblume Strohblume ist offline
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Ort: Asslar (bei Wetzlar)
Beiträge: 10
Standard AW: Magensonde nach OP ?

Danke für deine ausführlichen Informationen. Das Problem ist, dass ich das alles nicht weiß. Ich bin was die OP angeht und was die konkret machen wollen so gut wie gar nicht informiert. Deshalb habe ich morgen früh mir einen Termin bei einem Chirurgen geholt der die OP ev. durchführen wird. Es gibt in der Klinik 3 Chirurgen die den Eingriff durchführen können. Ich bin insgesamt von den Onkologen was die Chemo angeht recht gut und für mich ausreichend informiert worden. Die haben mich dann nach dem ersten Chemo Block weitergereicht an die Chirurgen. Als ich anfangs eine Bauchspiegelung bekam und man mir in Juni den Port gelegt hat, sagte man mir nur, man würde mich was die Magen OP angeht später noch informieren. Ich habe inzwischen den Termin und soll am Mittwoch stationär aufgenommen werden, da soll dann aber noch eine Endo-Sono gemacht werden. Eine Assistenzärztin hat mir nur den OP Termin genannt mir auf dem Bauch rumgedrückt und gesagt, der Tumor sei kleiner geworden, das hätte die Magenspieglung und das CT gezeigt, aber da er in der Mitte des Magens sitzt würde der ganze Magen entfernt werden müssen. Sie hat mir dann eine Seiten zum durchlesen und unterschreiben mitgegeben und das wars. Nach dem Lesen der Nebenwirkungen, was alles so passieren kann bin ich natürlich nicht gerade beruhigt. Daher habe ich noch auf ein Gespräch vor Mittwoch mit einem Operateur bestanden der auch Ahnung hat was er tut. Die Informationen sind wirklich sehr spärlich geflossen und das verunsichert doch sehr. Ich habe zwar inzwischen viel nachgelesen, aber das reicht einfach nicht aus.
Werde erst mal abwarten was morgen früh passiert. Habe mir etliche Fragen überlegt und hoffe ich bekomme qualifizierte Antworten die mich hoffentlich auch beruhigen werden. Andererseits habe ich keine Alternative, zumal meine Prognose ja angeblich gut sein soll.
Hoffen wir das Beste. Und nachmals ganz herzlichen Dank für deine Infos.
Viele Grüße Gudrun
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