Gibt es hier Frauen die ohne Chemo und Bestrahlung genesen sind?

[skymonkey]

Hi,

ich sehe nicht so viel Sinn darin, sich Gedankenspielen hinzugeben und "was-wäre-wenn" zu spielen. Wie die meisten anderen bin ich auch der Meinung man sollte sich anhand der konkreten Tumordaten entscheiden.

Eine gewisse Entscheidungsgrundlage wäre ja bereits vorhanden, wenn es eine Biopsie gegeben hätte. Diese abzulehnen kann ich verstehen, weil alles andere so eindeutig maligne ausschaute, aber man muss jetzt dann natürlich die Geduld bis zu dem Ergebnis aufbringen. Die Angst, dass durch die Biopsie ein Tumor streut ist übrigens unbegründet und gilt heutzutage als überholt.

Am Ende des Tages stellt sich doch nur eine Frage: Wenn man die Chemo/Bestrahlung ablehnt und im weiteren Verlauf zeigen sich Metastasen, bereut man es dann oder findet man den Weg, den man gegangen ist nach wie vor richtig?

Ich ziehe meinen Hut vor Leuten, die entgegen der Ratschläge der Tumorkonferenz solche Entscheidungen treffen-ehrlich Respekt- und vielleicht geht auch alles gut. Es erfordert auf jeden Fall Mut.
Ich persönlich wollte alle meine Möglichkeiten voll ausnutzen.

[Gute Miene]

Hallo,
ich brauchte keine Chemo (da "nur" grosses Dcis), werde aber heute mit der Strahlentherapie beginnen. Hatte natürlich auch meine Probleme damit, aber jetzt denke ich, dass ich alles mache, um Risikofaktoren auszuschalten, dazu gehört auch die blöde AHT.
Warum ich hier schreibe bzw. das durchziehe:
Komme aus einer krebsanfälligen Familie von beiden Seiten, alles dabei, Prostata, Blut, Brust, Nieren. Bei den Verwandten, die aus diversen Gründen keine Bestrahlung bekommen haben bzw. keine Chemo bekommen konnten, ist die Erkrankung schlecht ausgegangen, bei den anderen ist die Erfolgsrate wesentlich besser.
Kann natürlich alles Zufall sein, und die vielen Frauen in diesem Forum beweisen, dass es viele Wege und Ausgänge gibt, auch finde ich es bemerkenswert, wenn jemand seine eigene Entscheidung durchzieht.
Ich persönlich bin aber froh, dass es Behandlungsmöglichkeiten gibt, die mir auch zur Verfügung stehen und möchte mir nie sagen "hätte ich das nur gemacht". Ich denke, das schwierige am Anfang ist, sich einzugestehen, dass man jetzt krank ist und nicht mehr "unbesiegbar", und sich die Zukunft plötzlich anders darstellt...so gings mir zumindest.

[silverlining]

Hallo Gute Miene.

Möchte Dir wg. der Strahlentherapie nur Mut machen. Ich hatte auch keine Chemo und hab morgen den vorletzten Bestrahlungstag. Hatte mich schon auf einen Strahlenkater in den letzten beiden Wochen eingestellt. Ich bin aber putzmunter und fit. Hab allerdings einmal tgl. Selenase eingenommen und war oft draußen. Ansonsten nur Hautrötung. AHT geh ich sehr positiv an, da ich froh bin, dass es sie gibt. Wenn man hier so liest, gab es wohl ohne sie einige Rezidive.
Alles Gute und immer Kopf hoch
Christl

[Gute Miene]

Liebe Christl,

danke für die Aufmunterung, bin grad zurück vom ersten Mal, geht ja ruckzuck das ganze.
Ich hoffe auch, dass ich es hautmäßig gut vertrage, da ich gleichzeitig Antibiotika nehmen muss, welches die Haut lichtempfindlich macht, das ist meine Hauptsorge. Aber wieso schon im vorhinein sorgen, lass es mal auf mich zukommen:-)

alles gute!

[karatina]

Guten Abend Ottilie,

Nun ist einige Zeit vergangen, viele Menschen haben Dir geantwortet und nun wäre es vielleicht an der Zeit, sich mal wieder zu melden?

Haben Dir die Antworten geholfen?
Hast Du für Dich eine Entscheidung fällen können?

Ich habe gesehen, dass Du seit der Threaderöffnung oft online warst. Da wäre eine kurze Mitteilung auch hier öffentlich ( und nicht ausschliesslich per PN) sehr wünschenswert und freundlich.

Beste Grüsse
Katharina

[Ilse Racek]

Zitat von karatina

Ich habe gesehen, dass Du seit der Threaderöffnung oft online warst. Da wäre eine kurze Mitteilung auch hier öffentlich ( und nicht ausschliesslich per PN) sehr wünschenswert und freundlich.

Hallo Ottilie

dem möchte ich mich anschließen - können wir Dein Verhalten s o deuten, dass Deine Threaderöffnung nur aus einer ersten Angst heraus geschehen ist und .....mal salopp gesagt....Du Dich inzwischen weniger sorgst

[Ilse Racek]

Zitat von skymonkey

ich sehe nicht so viel Sinn darin, sich Gedankenspielen hinzugeben
Ich ziehe meinen Hut vor Leuten, die entgegen der Ratschläge der Tumorkonferenz solche Entscheidungen treffen-ehrlich Respekt- und vielleicht geht auch alles gut. Es erfordert auf jeden Fall Mut.
Ich persönlich wollte alle meine Möglichkeiten voll ausnutzen.

Eine meiner sehr nahen Verwandten ist den Weg gegangen, nach einer umfassenden Darm-OP die empfohlene Chemotherapie abzulehnen.
Alleinstehend und ansonsten gesundheitlich instabil (Herzprobleme) sowie schon in fortgeschrittenem Alter haben ihre Ärzte die Argumente DAGEGEN sofort akzeptiert.
Ihre "Gedankenspiele" haben zu diesem Entschluss geführt und ich hoffe sehr, dass sie noch viele gute Jahre hat.
Ob sie ihr Verhalten als mutig empfindet oder eher bezüglich Therapie mutlos war, darüber haben wir nie gesprochen.