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  #1  
Alt 20.01.2014, 14:28
Birgits Schwester Birgits Schwester ist offline
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Standard AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister

Hallo Mel,

Danke schön für Dein Willkommen. Am Donnerstag ist die Beerdigung, ich mag gar nicht daran denken. Meine Schwester war heute bei ihrer Blumenfrau und hat die Kränze bestellt... und gleichzeitig einen wunderschönen Frühlingsstrauss für unseren Papa gekauft.... der ist heute 70. geworden. Wir fahren alle zu ihm, an Feiern ist nicht zu denken, aber wir sind alle beisammen. Das ist schön und tröstend.

Liebe Maira,
auch ich, wie wir wahrscheinlich alle hier, wissen nicht, wie wir mit dem Verlust umgehen sollen. Bitte mache Dir nicht solche Gedanken... wir haben es doch nicht in der Hand. Als wir unsere Mutter verloren, sie war 45 Jahre alt,ist für mich ist eine Welt zusammengebrochen, ich habe geglaubt, nicht weiterleben zu können. Aber glaube mir, es wird irgendwann besser, nie gut, aber besser. Das Wissen darum, nimmt mir nicht meine Trauer um meine Schwester, aber gibt mir Hoffnung... Davon gebe ich Dir gerne ein Stück ab.

An alle hier Mut und Kraft in dieser traurigen Zeit.

Birgit
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  #2  
Alt 20.01.2014, 23:20
Stoerchin Stoerchin ist offline
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Standard AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister

Guten Abend,

liebe hm Maria:
Zitat:
wünsche dir ganz viel kraft, und irngedwie wird dein bruder bei euch sein, lg maria
ich danke Dir für diese Worte! Wir standen gestern am Geburtstag meines Bruders an seinem Grab, mein Onkel hat ein Gebet gesprochen und alle anderen haben hin und wieder auch mal gelacht, was ich für einen Geburtstag gar nicht verkehrt fand, aber ich war dazu nicht in der Lage, habe die ganze Zeit nur geweint.

Liebe Birgits Schwester, liebe Maira,
auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns, auch wenn der Anlass ein so trauriger ist, und mein herzliches Beileid zum Tod Eurer Schwestern.
Zitat:
Meine Mutter verloren wir, da waren wir 16, 20 und 22 Jahre alt. Ihr Tod hat uns noch mehr verbunden.
Oh ja, Birgits Schwester, ich weiß so genau, wie Du Dich fühlst. Wir waren beim Tod unserer Mutter 16, 14 und 12 Jahre alt und waren die nächsten Jahre eine ganz starke Gemeinschaft, die den Tod der Mutter gemeinsam verarbeitet hat und in dieser Kette fehlt nun ein (weiteres) Glied.

Liebe Maira,
Birgits Schwester hat Recht: Bitte rede Dir nicht ein, dass Du es eigentlich an Stelle Deiner Schwester verdient gehabt hättest, zu sterben. Ich kenne diese Gedanken zwar auch, da mein Bruder der allerletzte war, der den Tod verdient hatte; alleine schon, wie er sich liebevoll trotz eigener Krankheit um unseren schwierigen Vater gekümmert hat und seitdem er 12 war ohne Mutter aufwachsen musste, aber das ist doch einfach Quatsch.

Noch ist es eine Abwesenheit, das Gehirn hat einfach noch nicht realisiert, dass ich meinen Bruder nie wiedersehe. Ich habe Angst vor dem Moment, in dem das passiert und auch vor der Zeit, in der er nicht mehr so präsent ist wie jetzt, in dem seine Stimme nicht mehr in meinem Ohr ist und wir sicherlich auch nicht mehr in so einer großen Gruppe wie gestern zu seinem Geburtstag an sseinem Grab stehen. Und es macht mich wahnsinnig, dass ich nicht weiß, wohin er gekommen, was mit ihm passiert ist. Von so einer neuen Erfahrung hätte er uns doch sicherlich sofort berichtet. Aber diese Frage ist wohl so alt wie die Menschheit...Trotzdem geht es mir schon ein kleines Stückchen besser als ganz direkt nach seinem Tod.

Ihr lieben starken Frauen, auch heute habe ich wieder sehr von Euren Worten gezehrt und es tut gut, nicht alleine zu sein (auch wenn ich das Gefühl habe, heute nicht so viele Weisheiten weitergeben zu können, denn ich fühle mich immer als schwächste in unserer Familie).

Ich schicke Euch allen dicke Kraftpakete und würde mich sehr freuen, wenn wir uns auch weiterhin bei der Trauer um unsere verstorbenen Geschwister gegenseitig Halt geben könnten.

Liebe Birgits Schwester: Dir wünsche ich alle Kraft der Welt für die Beerdigung Deiner Schwester. Irgendwo nimmt man die Kraft her, um dem Verstorbenen eine würdevolle Abschiedsfeier zu schenken.

Herzliche Grüße von
Störchin
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  #3  
Alt 21.01.2014, 14:56
Birgits Schwester Birgits Schwester ist offline
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Beiträge: 15
Standard AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister

Hallo an alle,

Störchin, ich habe genau dieselben Gedanken: Wo ist sie denn nun? Und als ich an ihrem Bett/ihrem Leichnam stand, waren meine ersten Gedanken: Was ist passiert, wo bist Du denn jetzt? Weil ich mir nicht vorstellen kann, dass sie weg ist. Wenn unsere Familie beisammen ist, und das sind wir im Moment sehr, sehr viel, dann ist es, wenn ich die Tür öffne nicht so, als ob EINER fehlt, es kommt mir vor wie ZEHN. So viel weniger wirkt es, dass sie nicht mehr dabei ist.
Häufig will ich sie anrufen. Natürlich fällt mir das dann gleich/sofort wieder ein, dass das nicht mehr geht. Aber eine kleine Sekunde ist dieser Gedanke, dass ich ihr was erzählen möchte immer da.

Die Beerdigung wird ein ganz schlimmer Tag, aber auch weiss ich, leider aus Erfahrung, dass sie auch eine gewisse Erleichterung bringt, dass meine liebe Schwester nun in Würde ruhen kann und nicht irgendwo im Niemandsland ist.

Es ist immer diese Endgültigkeit, dieses Unabänderbare, die Ohnmächtigkeit, die mich so quält. Es gibt ganz schlimme und auch wieder gutere (das Wort besser kann ich im Moment nicht benutzen) Tage.

Ihr alle, es wird irgendwann wieder heller. Aber auch wir, die Geschwister, müssen unseren Frieden erst finden, genau wie unsere Lieben ihn gefunden haben. Wir müssen kämpfen, wie sie es uns gezeigt haben. Tapfer sein, wie sie es waren. Und erstmal damit leben, dass es uns mal mehr und mal weniger gelingt.

Seid gedrückt von

birgit
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  #4  
Alt 21.01.2014, 22:21
Waldkäuzchen2014 Waldkäuzchen2014 ist offline
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Registriert seit: 08.01.2014
Beiträge: 9
Standard AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister

Guten Abend,

mein Geburtstag war ok aber zum ersten Mal in meinem Leben nicht "berauschend". Als Kind und auch später war dies für mich immer ein besonderer Tag und ich freute mich über Kuchen und Geschenke. Diesmal zwar auch, aber alles war anders. Bin mit meinem Lebensgefährten von Sa auf So weggefahren. Dies hat gutgetan. Am So-Abend noch kurz bei den Eltern vorbeigeschaut. Wir feiern nach im März. In wenigen Wochen habe ich meine Promotionsprüfung - das ist eigtl Stress genug. Parallel die Jobsuche und Trauerarbeit. Ist alles schon etwas viel...ich freue mich hier immer über neue Beiträge und die vielen virtuellen Kraftpakete.

Liebe Birgits Schwester,mir graute auch vor der Beerdigung. Ich habe anfangs geweint und während der Ansprache. Dann gings besser, als es raus an die frische Luft ging (es war ein Spätsommertag) und zum Grabe. Für mich war es nur die körperliche Hülle, die wir zu Grabe trugen, für mich war sie schon seit ihrem Tod oder auch den Stunden davor woanders. Im Nachhinein war ich friedlich gestimmt : ich freue mich wenn sie ihren Frieden gefunden hat. Und all die schönen Blumen....:-((
Einzig die Hoffnung auf ein Wiedersehen hält mich aufrecht. Ich drücke Dir für Donnerstag die Daumen, lass alles geschehen, Ich wünsche Dir dass Du auch viel tröstende Anteilnahme und liebe Gesten von anderen Mitmenschen erfahren wirst.
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  #5  
Alt 22.01.2014, 10:59
Maira Maira ist offline
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Registriert seit: 29.04.2013
Beiträge: 18
Standard AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister

Waldkäutzchen: Genau diese Hoffnung hält auch mich aufrecht. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen.

Maira
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