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  #1  
Alt 05.03.2014, 19:12
Wikinger73 Wikinger73 ist offline
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Standard AW: Pflegestufe bei SPK, Knochen,-und Hautmetastasen

nabend zusammen, hallo sylvia!

also ich habe das ganze psychologische immer vor mir hergeschoben, als ich die diagnose bekam, hatte ich ja noch meine partnerin, und da fühlte ich mich sicher aufgehoben. da hatte ich diese ängste auch nicht und wir standen alles gemeinsam super durch. als sie sich dann trennte, brach für mich schon eine welt zusammen, und dann kam ja die diagnose knochenmetastasen. und ab jetzt ( september 2013 ) musste ich alles alleine durchstehen.

haus weg, job so gut wie weg, frau weg und wieder krebs. anfangs ging es noch erstaunlich gut. ich weiss auch garnicht genau wann diese ängste kamen und wie. weihnachten und silvester habe ich ja in der klinik gelegen, da war irgendwie noch alles ok, aber mitte januar musste ich urplötzlich abends meinen besten freund ins krankenhaus bestellen zum reden. ich glaub das war der tag, an dem es losging.

nicht jeden tag, aber die depris und ängste und schlaflosigkeiten kamen jetzt immer öfters und jeder riet mir zu einem psychologen. auch da lehnte ich ab, weil ich dachte, das geht wieder von alleine weg. aber es wurde schlimmer, die zeitabstände wurden immer kürzer. und plötzlich fühlte ich mich zuhause nicht mehr wohl, ich schaute fern und bekam davon garnix mit, in meinem kopf waren nur noch fragen wie: wielange habe ich noch? wie fällt die nächste untersuchung aus? kann ich schlafen etc etc etc........

nun ist es mittlerweile soweit wie bei dir damals.....unangemeldete weinkrämpfe suchen mich heim, an schlaf fast kaum zu denken, egal zu welcher uhrzeit. ablenken tun mich nur treffen mit freunden usw. wenn ich danach zuhause bin, geht das kopfkino wieder los. es ist jetzt nicht soweit, das ich mich zuhause einschliesse, ganz im gegenteil, ich will raus! aber abends ist halt niemand mehr da.

und heut hab ich dann die entscheidung gefällt, einen psychologen zu rate zu ziehen und rief meinen onkologen an, ich machte ihm meine verzweiflung klar und das es dringend ist. er meinte, er arbeite da mit einer therapeutin recht erfolgreich zusammen, die auf sowas spezialisiert ist. morgen kriege ich den anruf, wann ich den termin habe.

wie lange hat es bei dir gedauert, sylvia, bis du wieder "auf dem dampfer" warst und wie hat es sich bemerkbar gemacht? über was habt ihr geredet?

Lg olli
  #2  
Alt 05.03.2014, 20:27
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Pflegestufe bei SPK, Knochen,-und Hautmetastasen

Hallo Olli,

ich kann dir nur sagen, dass mir der Psychologe, wo ich vor Jahren wegen heftigsten Panikattacken in Behandlung war, sehr gut getan hat.
Ohne ihn wäre ich nicht da, wo ich heute bin.

Leider praktiziert er nicht mehr und ich bin nun bei einer recht jungen Psychologin in einer Klinik, das bringt mir leider nicht so viel, passt einfach nicht so gut. Ich warte das jetzt noch ein bisschen ab und vielleicht kann ich sonst innerhalb des Teams irgendwie wechseln.

Du hast Glück, dass du so schnell einen Termin bekommst. Geh aufgeschlossen an die Sache ran, rede dir alles von der Seele, dazu gehört nicht nur deine Erkrankung sondern wohl auch deine Trennung etc. Du wirst sehen, dass das nicht schlimm ist und dass es dir nach einer Zeit besser gehen wird. Viel Erfolg!

LG Monika
  #3  
Alt 05.03.2014, 20:48
Wikinger73 Wikinger73 ist offline
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Standard AW: Pflegestufe bei SPK, Knochen,-und Hautmetastasen

vielen lieben dank, monika!

na ob es schnell klappt, höre ich ja morgen erst. aufgeschlossen gehe ich auf jeden fall ran, wenn die chemie stimmt, lass ich meinen gefühlen freien lauf....es tut gut, zu hören, das es dir sehr geholfen hat, das iss auch mein ziel....einfach die abende mal wieder "normal" geniessen können ohne gedanken, denn ich denke nur ein starker geist kann mir gegen die krankheit besser helfen! :-)

LG olli
  #4  
Alt 06.03.2014, 09:42
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Pflegestufe bei SPK, Knochen,-und Hautmetastasen

Hallo Olli,

erwarte aber keine Wunder!
So eine Begleitung ist eine Linderung, komplett weggenommen wird dir "die Sache" nicht.
Aber wenn du besser damit umgehen kannst - auch wenn es zwischendurch immer mal wieder Rückschläge geben wird - dann ist das schon ein großer Schritt.

LG Monika
  #5  
Alt 06.03.2014, 13:11
Suewal Suewal ist offline
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Standard AW: Pflegestufe bei SPK, Knochen,-und Hautmetastasen

Hallo Olli,

ich schliesse mich mal Monika an, wenn sie sagt, sei offen, aber erwarte keine Wunder.

Du wirst auch nach der Therapie immer noch Krebs haben und ohne Partnerin sein, aber du wirst es vielleicht aus einem anderen Blickwinkel betrachten und schlussendlich besser damit umgehen können. Das ist das Ziel, und bis dahin sind es Millionen kleiner Schritte.

Was du in den letzten Monaten erlebt hast, das machen manche in zwei Leben nicht durch, da darf man schon mal deprimiert sein, heulen, verzweifeln, etc.

Ich habe insgesamt 1 Jahr lang Therapie in Anspruch genommen, davon ca. 3 Monate sehr intensiv 1-2x pro Woche, danach seltener. Es hat schon mehrere Wochen gedauert, bis ich die akuten Angsattacken hinter mir hatte und Rückfälle und schwarze Löcher gibt es immer wieder, besonders jetzt seit ich Krebs habe. Ich bin ja kein Naiverl, auch wenn es mir grad gut geht, weiss ich doch ganz genau, was mich alles noch erwarten könnte und das macht mir eine Scheissangst.

Die Themen, über die wir geredet haben, haben sich im Laufe der Therapie von selber ergeben, klar, als erstes redet man mal, was offensichtlich nicht stimmt - also Krankheit, Trennung, etc. Aber vielleicht kommen noch ganz andere Dinge zutage, die dich belasten, lass dich überraschen.

Es gab dann immer wieder Themen, über die ich gar nicht reden wollte oder wo ich das Gefühl hatte, nicht weiter zu kommen. Das hab ich dann auch offen gesagt.

Also - lass es mal auf dich zukommen......

lg
Sylvia
  #6  
Alt 06.03.2014, 13:31
Wikinger73 Wikinger73 ist offline
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Standard AW: Pflegestufe bei SPK, Knochen,-und Hautmetastasen

hallo zusammen :-)

heut iss irgendwie ein guter tag bis jetzt. bekam vorhin nen anruf von meinem onkologen, das ich schon morgen (!!!) einen termin bekommen habe bei der psychologin, allein der gedanke daran erleichtert mich schon ungemein. freue mich richtig drauf und bin erwartungsvoll und gespannt. :-)

anfang nächster woche bekomme ich ostac gegen den knochenabbau, bin mal gespannt, letztes jahr bekam ich auch sowas, da hatte ich übelste knochenschmerzen davon bekommen, bin mal gespannt, wie es sich dieses mal verhält. hat von euch jemand erfahrungen mit ostac, zometa oder so?

so, jetzt räume ich die bude auf, und heute mittag fahre ich mit einem kumpel nach saarbrücken in die city ein schönes colabier trinken *freu*.

wie geht es euch allen so? LG olli
  #7  
Alt 21.08.2014, 15:48
Rockabella75 Rockabella75 ist offline
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Standard AW: Pflegestufe bei SPK, Knochen,-und Hautmetastasen

Hallo ihr lieben,
ich brauchte lange um diesen Schritt zu gehen, habe heute aber einen guten Tag.
Ich bin die besagte Expartnerin von Olli.
Olli ist an einem Freitag im KH verstorben. Es war der 18.4. (Karfreitag).
Olli hat eine Knochenmetasthase den Brustwirbel gebrochen. Klinik 1 war nicht in der lage dies zu erkennen und nach 14 Tagen höllischen Schmerzen wurde er in Klinik 2 verlegt. Diese hat ihn operriert und im voraus ihm grosse Hoffnungen gemacht. Leider konnte er nach der Op sein rechtes bein gar nicht mehr bewegen und sein linkes nur noch teilweise.
Daraufhin wurde er in Reha geschickt.
Dort verschlechterte sich sein Zustand rapide. Er verlor erst massiv an Gewicht und war sehr schwach.
Na ja und dann fing es an das er die ersten Freunde nicht mehr erkannte. Oder er sah Dinge die nicht real waren.
Hirnmetasthasen!
Ab da ging es ganz schnell. An guten Tagen merkte er wie verwirrt er war.
An dem Freitag hatte Olli viel besuch, Freunde, ehemalige Arbeitskollegen. Es ging ihm gut. Er erkannte jeden und es wurde viel gelacht.
Nachts wurde dann sein bester Freund informiert. Er war nicht allein als er einschlief.

Es wird einigen vielleicht komisch vorkommen das die Expartnerin hier schreibt. Aber Olli war mein bester Freund. Ich vermisse ihn. Und meine Tochter und ich haben tolle Erinnerungen an ihn.

Ich sende euch allen liebe Grüsse, schicke euch Kraft und Glaube.

Seine letzten Worte an mich waren. "Ich hab dich lieb"
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