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#1
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AW: Todesursache???
Hallo, liebe Tina
habe gerade nochmal Deinen Verlauf durchgelesen und frage mich, wie es Dir wohl gehen mag? Das Bild von Deinem Papa ist schön und Du hast recht, da hätte wohl niemand vermutet, dass er so krank ist Wie ich gelesen habe, hast Du etwas Unterstützung durch die Therapie - das ist gut. Dass jemand kurz vor seinem Sterben noch herumgelaufen ist, habe ich im Hospiz auch erlebt - sogar, dass jemand kurz vor seinem Sterben noch im Restaurant gewesen war. Die Möglichkeit, dass Dein Papa einfach Bewegungsdrang hatte oder aber zur Toilette musste, besteht durchaus - es muss nicht immer etwas sehr Ungewöhnliches hinter einem Verhalten stecken. Manchmal geht es schnell ... bei einem anderen findet das Sterben eher "schleichend" statt - das kann sehr unterschiedlich sein, so, wie die Menschen individuell unterschiedlich sind. Ich lasse Dir ganz liebe Grüße hier und ein großes Kraftpaket! Herzlichst, Angie |
#2
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AW: Todesursache???
Liebe Angie,
Vielen Dank, dass Du an mich denkst! Leider habe ich Deinen Post erst heute gelesen, da ich lange nicht mehr hier im Forum war... Mir geht es so einigermaßen. Die Trauer ist immernoch stark, aber sie hat sich verändert. Im Moment schaffe ich meinen Alltag wieder etwas besser, bin dabei aber unendlich erschöpft. Ich schlafe viel und bin nach der kleinsten Anstrengung körperlich total erschöpft. Insgesamt ist mein Papa für mich gedanklich noch so präsent, dass es mir immer noch vollkommen absurd erscheint, dass er wirklich nicht mehr da ist... Ich kann und will das irgendwie noch nicht glauben. Mir ist inzwischen sich klar, woher das unfassbare Gefühl, bzw. Das Leugnen der Situation kommt... Du hast mir gleich in Deinem 1. Post geschrieben, dass Du für mich hoffst, dass ich seinen friedlichen Tod annehmen und selbst Frieden finden kann. Genau das schaffe ich aber gerade nicht. Wenn ich daran denke, wie mein Vater wohl jetzt fühlt ( vorausgesetzt er kann noch etwas fühlen) dann denke ich nicht an Frieden, sondern an Entsetzen, Fassungslosigkeit und Verzweiflung darüber, wie ihm das so plötzlich passieren konnte. Mir ist klar, dass ich da meine eigenen Gefühle auf ihn projiziere... Aber noch habe ich leider keinen Weg gefunden, das zu ändern. Mein Therapeut hilft mir sehr, er meint, dass ich in der Trauer so sehr mit meinem Papa verschmelze, dass diese Gefühle sich auch gerade gar nicht trennen lassen. Er meint aber, dass sich das im Trauerprozess noch lösen wird und ist ansonsten für die Umstände recht zufrieden mit mir. Insgesamt geht es mir also noch nicht gut, aber irgendwie anders. Vielen Dank, dass Du an mich gedacht hast und ganz liebe Grüße an Dich! Tina |
#3
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AW: Todesursache???
Hallo liebe Tina,
wie Du an meiner späten Antwort sehen kannst - ich bin auch nur in Abständen hier. Manchmal zieht es mich öfter her - zu anderer Zeit nicht so oft. Ich denke dass ist völlig normal. Momentan bin ich wieder im Leben angekommen und kümmere mich um ein Projekt, dem ich mich verschrieben habe, nachdem ich davon erfuhr. Das beansprucht viel viel Zeit und Durchhaltevermögen. Nur kurz: im Nachbarort ist das Haus einer alleinerziehenden Frau mit 4 Kindern ausgebrannt. Da das Haus komischerweise nicht versichert war, trommele ich über eine Hilfeseite bei Facebook Hinz und Kunz zusammen und wir sanieren das Haus ehrenamtlich. Gott sei dank ist die Familie mit dem Leben davongekommen und ich bin sehr sehr froh, dass es noch Menschen gibt - wildfremde Menschen - die dazu bereit sind und das macht mich glücklich und es lenkt auch ab. Wir sind nun seit knapp 9 Wochen dabei - es dauert seine Zeit, wie auch Trauer ihre Zeit braucht. Und es tut mir gut, nach all den letzten Jahren, etwas POSITIVES zu schaffen, was anderen wieder Hoffnung gibt! Irgendwie gibt es eine Verbindung zu diesem Forum (ich denke sie mir zumindest) - denn besagtes Haus ist nur 6-7 Häuser von dem Hospiz entfernt, in dem Heike war - schon komisch. So komme ich jeden Tag am Hospiz vorbei und manchmal gehe ich auch rein. Wichtig ist, dass Du schon spürst dass die Trauer sich verändert - und auch, dass Du wahrnimmst, dass Du Deinen Alltag wieder etwas besser hinkriegst. Dass Du körperlich völlig erschöpft bist ist auch total normal - Du leistest Schwerstarbeit - Trauer mit allem, was sich da auch nach einem solchen Schicksalsschlag im Leben verändert -> IST Schwerstarbeit! Deshalb sei geduldig mit Dir, teile Dir Deine Kräfte gut ein und gib der Trauer den Raum, den sie braucht. Ich schicke Dir von Herzen liebe Grüße und wünsche Dir, dass es Dir - außerhalb dieser extremen Tiefs, die man hat - bald spürbar besser geht. Alles Liebe für Dich, Angie
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ... ... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ... ... I`ll see you when the sun sets!!! |
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