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  #1  
Alt 02.08.2014, 22:22
Madzia77 Madzia77 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,
also am Sterbebett habe ich zu meinen Papa gesagt das wenn er gegangen ist soll er mir unbedingt ein Zeichen geben,nur ein kleines ob es ihn gut geht da wo er sein wird.
Am 13.07.2014 um genau 10.11 uhr schlief er für immer ein.
um c.a 16 uhr war ich wieder zuhause.Um abzuschalten habe ich mich an meinen Rechner gesetzt und gesurft.Plötztlich mit ein mal habe ich Papa gerochen.Dieser Duft war so intensiv das ich sofort merkte das er da ist.Mit einmal ging bei mir mein Induktionsherd an und gleichzeitig der Wasserkocher.Ich nahm es sehr ruhig hin und musste kurz lächeln.Ich guckte nach oben und sagte nur Danke Papa.Ich bin mehr als davon überzeugt das er mir damit signalisiert hat auf meinen wünsch das es ihn jetzt gut geht.Seit dem war ruhe.Es war unbeschreiblich schön und ich habe mich soooo gefreut und war sehr erleichtert.Für viele klingt das bestimmt blöd aber es war wirklich so.
Liebe grüsse und bleib stark:remybus si
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  #2  
Alt 04.08.2014, 12:51
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Ja das klingt wirklich schön. Ich wünschte mein Vater könnte mir auch so mitteilen dasss es ihm gut geht.
wie gehen eure Mütter eigentlich mit dem Verlust um?
Meine Mama ist absolut stark. Sie macht immer sehr viel mit sich selbst aus. Leider.
Sie hat nach seinem Tod wieder angefangen zu rauchen. Das stört mich und macht mich sauer weil sie Papa versprochen hat aufzuhören. Ich hab auch Angst dass ich sie dadurch verlieren könnte. Ich habe sie auch darauf angesprochen, aber dann kommt nur "Ach Jule".
Sie versteht nicht dass ich wirklich Angst habe alleine da zu stehen. Ich bin doch erst 20...
Eigentlich fühle ich mich sowieso noch zu jung für alles was momentan passiert.

Julia
__________________
Liebe ist stärker als der Tod!
Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #3  
Alt 04.08.2014, 13:37
Madzia77 Madzia77 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia.
Also ich muss sagen meine Mama ist wirklich sehr stark.Tags über gehts ihr gut nur die Abende und die Nächte sind schlimm für sie.Sie hat es akzeptiert das Papa nie mehr kommt und das es für ihn einfach nur noch eine grosse erlösung war.Ich denke das es das ist was ihr sehr viel Trost spendet.Ich bin derzeit noch ne woche krank geschrieben danach werde ich wieder anfangen zu arbeiten.Wie sieht bei dir der Alltag eigendlich aus???Schreib mir mal ich würde mich darüber freuen.Wie sehen bei dir und deiner Mama die Abende und Nächte aus????
Liebe grüsse-Magda:remybus si
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  #4  
Alt 04.08.2014, 13:40
CatLove89 CatLove89 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,

fühl dich erstmal von mir gedrückt.

Ja, du bist erst 20. Viel zu jung, um den geliebten Papi zu verlieren. Und dein Papa war viel zu jung zum Sterben. Meine Schwester ist auch erst 20. Mein Papa war 55, als er starb. Alles war und ist einfach viel zu jung. Das erste, was meine Schwester mir sagte, nachdem Papa starb "Und wer soll mich jetzt zum Traualtar führen, wenn ich mal heirate?". Ja... Ich weiß es nicht... Ich für mich habe schon beschlossen, dass ich kirchlich nicht heiraten werde, weil einen Ersatz für Papa wird es in diesem Moment nicht geben. Das ist einfach die Aufgabe des Vaters und von niemand anderem. So sehe ich das zumindest.
Diese vielen schönen Momente, die noch kommen werden, bekommen unsere Papas nicht mehr mit. Das ist einfach nur traurig und schwer zu begreifen. Da will man eigentlich garnicht so weit in die Zukunft schauen. Wie z.B. Hochzeit oder die eigenen Kinder... Wie soll das nur funktionieren? Meine Kinder werden keinen einzigen Opa haben, da der Papa meines Freundes auch schon verstorben ist...


Meine Mama ist auch sehr stark. Das war sie von Anfang an. Klar gibt es Momente, wo sie weint und traurig ist. Aber sie hat von Anfang an am Leben teilgenommen. Geht weiterhin zum Sport. Trifft sich mal mit einer Arbeitskollegin und geht mir ihr durch den Wald spazieren. ODer fährt mit Freundinnen oder ihrer Schwester irgendwo hin. Das finde ich toll. Ich will mir garnicht vorstellen, wie es wäre, würde sie das Haus nicht mehr verlassen und im Mitleid versinken.

Dass deine Mama wieder raucht ist ja nicht so toll. Gerade weil dein Papa ja an Lungenkrebs gestorben ist. Unbegreiflich. Sag ihr weiterhin, dass du Angst hast, sie auch noch zu verlieren. Vielleicht versteht sie es irgendwann. Ich habe auch fast 10 Jahre geraucht und habe aufgehört, nach Papas Diagnose. Ich habe einfach total Angst, dass ich auch irgendwann an dieser sch*** Krankheit sterbe.

Ganz liebe Grüße an dich
catlove
__________________
Mein Papa, geboren in 1958, für immer eingeschlafen im Mai 2014

Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich dich sehen kann, wann immer ich will. (Verfasser unbekannt)
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  #5  
Alt 04.08.2014, 22:23
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo ihr Lieben,

Mein Mama ist auch sehr stark und tapfer. Sie war genauso wie ich nur eine Woche krank geschrieben. Sie trifft sich ab und an mit Freunden.
Dadurch, dass mein Papa selbstständiger Transportunternehmer war und dadurch häufig nachts gearbeitet hat, ist es meine Mama gewohnt abends alleine zu sein. Es ist allerdings sp dass er bei den gemeinsamen Mahlzeiten fehlt...oder sein schnarchen auf dem Sofa...oder wenn das Telefon klingelt. Es sind so Kleinigkeiten.
Ihr wohnt nicht mehr zuhause oder?
Ich weiß garnicht was ich machen soll wenn ich mal ausziehen möchte...ich habe das Gefühl meine Mama nicht einfach alleine lassen zu können. Ich habe zwar so schnell nicht vor auszuziehen, aber Gedanken macht man sich ja trotzdem.

Ich grüße euch ganz lieb,

Julia
__________________
Liebe ist stärker als der Tod!
Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #6  
Alt 04.08.2014, 23:29
Madzia77 Madzia77 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,
also ich wohne schon seit Jahren nicht mehr zuhause.(Bin 36).Aber es ist schon ein mieses Gefühl Mama in Elternlichen zuhause zubesuchen.In der Stube sass sonst Papi in seinen Sessel und heute wenn man rein kommt ist es leer :-(
Es ist in allgemeinen ein sehr komisches Gefühl da zusein den er fehlt einfach.Keiner der dazwischen redet :-),lacht,seine scherzchen macht usw...meine mama zieht zum 1.10 aus den sie möchte hier nicht wohnen blieben.Zuviele Erinnerungen.Jetzt am We fahr ich mit Mama nach Polen zu verwandschaft und da freuen wir uns schon sehr darauf.
Liebe Grüsse an Euch alle
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  #7  
Alt 09.08.2014, 18:40
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo,

ich habe lange nicht mehr geschrieben. Mein Leben steht total Kopf.
Am Donnerstag Morgen hat das Schicksal schon wieder bei uns angeklopft. Meine Oma ist sehr plötzlich gestorben. Auch ohne jegliche Vorwahnung.
Jetzt geht das Drama wieder von vorne los...
Allerdings muss ich ganz klar sagen, dass die Trauer wenn der eigene Papa an Krebs verstirbt nicht mit der zu vergleichen ist wenn die 83 Jährige Oma geht.
Meine Mama ist total am Boden. Also es war Ihre Mutter. Und meine einzige Oma. Nun habe ich weder Vater noch irgendein Großelternteil.
Mysteriös ist nur, dass Oma obwohl sie im Krankenhaus gestorben ist trotzdem von der KriPo beschlagnahmt wurde und sie zwangsobduziert wird. Das hätte sie nie gewollt :-(. Aber wir können uns ja schlecht der KriPo in den Weg stellen. Man weiß übrigens nicht woran sie starb.
Als wir uns dann am Donnerstag in Omas Wohnung mit den anderen Angehörigen trafen kam mein Bruder ins Gespräch. Naja eigentlich mein Halbbruder aber er ist mit mir aufgewachsen.
Er ist 33 und wir haben ihn seit ca. 10 Jahren nicht mehr gesehen. Er ist genauso behütet und liebevoll aufgewachsen wie ich, aber er ist trotzdem relativ früh in die Drogenszene gerutscht. Alle Versuche meiner Eltern ihn daraus zu holen scheiterten. Um uns und vor allem mich zu schützen haben sie ihn irgendwann rausgeworfen. Auch auf anraten der Drogentherapeutin.
Meine Oma war die einzige die ihm immer geglaubt hat. Er hat ihr immer etwas vorgelogen aber sie stand hinter ihm.
Naja das letzte was ich von ihm wusste war, dass er im Gefängnis saß. Von dort hatte er mir such mal Briefe geschrieben. Wegen Diebstahldelikten um an Geld für seine Drogen zu kommen.
Oma hatte immer erzählt er würde irgendwo arbeiten. Sie wollte uns nicht die Wahrheit sagen und sie hat immer geglaubt er würde sich ändern. Auch wenn er sogar Dinge von ihr geklaut hat.
Am Donnerstag erfuhr ich dann das Unglaubliche. Mein Bruder sitzt wegen versuchten Mordes, schwerer Körperverletzung und schweren Raubes für zehn Jahre im Gefängnis. Danach kommt er in Sicherheitsverwahrung weil er als gemeingefährlich gilt.
Das war wie ein Schlag ins Gesicht für mich. Ich kann es nicht fassen dass mein eigener Bruder so eine Bestie geworden ist. Er wollte eine Frau töten um an ihr Geld zu kommen. Er hat es nicht geschafft aber die alte Dame war so lebensgefährlich verletzt dass sie bis heute keine feste Nahrung zu sich nehmen kann.
Warum ist mein Leben bloß so?
Der Krebs holt sich meinen Vater, kurz danach stirbt jetzt meine Oma und mein Bruder ist ein drogensüchtiger Irrer der jemanden töten wollte.
Ich verstehe das alles nicht. Ich will doch bloß ein ganz normales Leben haben.
Und von dem erbstreit der gerade wegen meines Vaterd läuft fang ich garnicht erst an...

Julia
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Liebe ist stärker als der Tod!
Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #8  
Alt 11.08.2014, 17:33
Madzia77 Madzia77 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia.
Ich weiss gar nicht so richtig was bzw wie ich es schreiben soll was du gerade durchlebst.Erstmal mein aufrichtiges Beileid für den Verlust deiner Oma.Du tust mir so unendlich leid.Erst dein Papa dann Oma und die Sache mit deinen Bruder.
Ich wünschte ich könnte dir irgendwie helfen aber leider weiss ich nicht wie.Ich umarme dich mega doll:pftro est:
Magda
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