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  #1  
Alt 21.08.2014, 21:46
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Hallo Jutta, hallo Hermann,

dieser Spruch hat nichts an Aussagekraft verloren. Man setzt sich ein Ziel und macht sich auf den Weg. Das zuvor gesetzte Ziel ist dabei nicht das Ziel. Das Ziel ist, nicht stehen zu bleiben und auf dem Weg nach rechts und links zu schauen. Der Weg ist das Ziel.


Liebe Grüße,

Helmut
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  #2  
Alt 22.08.2014, 09:10
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Hallo Hermann und alle anderen!

Kurz nach der Diagnose bin ich zu meiner Hausärztin gegangen und habe ihr gesagt: " Ich kann mir ein Leben ohne meinen Mann nicht vorstellen."

Und nun sitze ich hier und bin in dieser Situation.
Bei Witwen gibt es diese sichtbare Erscheinung des "Nach-Sterbens" wie du sie beschreibst ebenso wie bei Witwern.Meistens innerhalb der nächsten 2 Jahre kann es dazu kommen.
Auch ich denke nicht an einen Freitod, so lange ich "gesund" bin.

Muss aber zugeben, das ich momentan nicht allzu viel Mut habe,mein Leben für mich alleine zu gestalten.

Zur Zeit sind nur unangenehme Dinge zu erledigen die keinen Aufschub dulden.

Ich habe in der nächsten Woche einen Termin beim Arbeitsamt im Job-Center.
Es müssen dort alle möglichen Fragen nach Unterkunft, Vermögen usw. beantworten werden, denn die Rente meines Mannes reicht nicht zum Leben.
Er hätte noch 10 Jahre arbeiten müssen und meine eigene Rente kann frühestens 2022 ausgezahlt werden.

Alles ist aber nicht so belastend für mich.

Nur die Sehnsucht nach seiner Gegenwart, seiner Stimme, seinem Humor,
unserem gegenseitigen Vertrauen und vieles mehr lassen mich nicht zur Ruhe
kommen.
Ich denke immer öfter über einen Umzug nach, muss aber kleine Schritte machen.

Heute vor einer Woche ist er beerdigt worden und vor zwei Wochen erst gestorben....

Geduld ist nicht meine Stärke, ich ermahn mich immer wieder zu bedenken das ich mit meinen Kraftreserven vorsichtig umgehen muss!

Das Schreiben hier im Forum hilft mir zur Zeit sehr.

Danke fürs mitlesen oder antworten.

Liebe Grüße

Jutta

Geändert von Yogi 12 (22.08.2014 um 09:15 Uhr)
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  #3  
Alt 22.08.2014, 21:48
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Hallo Hermann!

Es ist ein düsteres Thema, aber ich denke viel über das Sterben nach, ich hoffe das ich niemanden nerve damit .Es war das ganze Jahr über so , das die Krankheit dominierte. Nichts war so wie vorher. Anfang des Jahres habe ich mir Bücher über Krebsbetroffene mit guten Heilungschancen in der Bücherei ausgeliehen, bis kein Buch mehr über dieses Thema von mir ungelesen blieb.
Danach habe ich hier im Forum gelesen und geschrieben,habe mich überwiegend mit dem Thema Lungenkrebs befasst so dass ein halbwegs normales Leben kaum mehr möglich war. Radio hören gute Filme im Fernseher anschauen,all das interessierte mich nicht mehr. Nur bei der regelmäßigen Ausübung von Sport in unserem gemeinsamen Fitnesstudio
blieb ich diszipliniert.
Das hat sich bis jetzt nicht geändert, außer das ich mich nicht besonders gut ernähre ( zu viel süßes ich koche mir z.Zt. auch nichts, habe keinen Appetit lohnt sich nicht für mich alleine ) bin ich immer noch mit allem negativen befasst was Krankheit und Tod so zu bieten haben .
Omondi: Ich hoffe dass ich meine Lektion was das künftige alleine leben betrifft noch lerne.
Hermann: Wenn es so sein sollte hätte ich gegen einen schnellen schmerzlosen Tod auch nichts einzuwenden. Nur von einem Medizinbetrieb wie
mein Mann ihn kennenlernen musste möchte ich bitte verschont bleiben!


Ich wünsche eine gute Nacht.

Liebe Grüße

Jutta

Geändert von gitti2002 (19.10.2014 um 00:01 Uhr)
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  #4  
Alt 22.08.2014, 22:50
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Hallo Omondi!
Du hast dich heute ziemlich offen hier im Forum eingebracht. Da habe ich gerne mitgelesen und schreib noch mal kurz obwohl ich müde bin.
Ich sehe Parallelen zu meinem Leben dass ich jetzt führe.
Allerdings bist du durch die vier Jahre Vorsprung schon ein ganzes Stück weiter,was ja normal ist. Du sorgst doch ganz gut für dich, außer das du
Arztbesuche meidest. Nach dem Motto "ich werde es schon merken wenn ich krank bin." Du führst ein recht interessantes Leben wie ich finde.
Schmunzeln musste ich über die letzte Aussage: "Krepieren" möchte ich nicht!!
Es wird aber schon schief gehen."

Dir eine gute Nacht

Jutta
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  #5  
Alt 24.08.2014, 11:48
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Hallo Helmut,
Hallo Jutta
der Weg kann nicht das Ziel sein, denn dann wäre es egal, wohin man läuft. Was ich tun werde, war bereits ein Thema, als Tanja noch lebte. Einmal frage sie, ob ich wieder heiraten werden. Ich sagte nein und bin auch heute noch dieser Ansicht. Eine Frau wie sie werde ich nicht mehr treffen. Später meinte sie, ich würde sicher viel reisen. Das habe ich nicht getan. Natürlich gab es Dienstreisen, auch war ich viermal im Ausland bei ihrer Familie und auf dem Friedhof. Mit Daria habe ich Tagesreisen gemacht und zwei Tage waren wir in Berlin. Von dort fuhren wir zu ihrer Familie ( 1. Todestag von Tanja) Ansonsten bin ich aber nicht gereist. „Die schönsten Dinge im Leben erlebt man immer gemeinsam“, stand auf der Karte, die sie mir letztes Jahr zum Geburtstags schenkte. Damals war ihr Leben schon gefährdet, aber sie hoffte auf einen Erfolg der Behandlung. (Einige Wochen vorher, war es noch anders, da schrieb sie mir einen Abschiedsbrief.) Es wird nie mehr so sein wie früher. Aber ziellos in den Alltag hinein leben, führt zu einem leeren Leben.
Hallo Omondi.
ich finde es gut, dass Du Dich ehrenamtlich engagiert. Ich habe das auch vor, spätestens wenn ich in Rente gehe. Ich werde neue Aufgaben brauchen. Noch habe ich meine Arbeit, aber nach 2016 werde ich höchstens noch wenige Stunden in der Woche arbeiten.
Zu Ärzten bin ich immer ungern gegangen. Wenn ich krank war, musste ich gehen. Aber was bringt Vorsorge und Prävention? Meine Frau hat beides nicht geholfen. Sie hat gesund gelebt. 2009 wurde bei ihr in der Brust ein kleiner Tumor festgestellt. Der Arzt stellte auch fest, dass man den bei der letzten Vorsorge in Dortmund übersehen hatte. Anfang 2012 ging der Tumor-Marker nach oben. Man hat nichts gefunden, aber einige Monate später wurde der zweite Krebs festgestellt ( der mit dem Brustkrebs nichts zu tun hatte). Es gibt keine Sicherheit! Auch nicht durch Vorsorge und Prävention.
Hallo Jutta,
mit dem Umzug ging es mir nach dem Tod meiner Frau auch so. Ich habe noch zehn Monate allein in der Wohnung gelebt. Aber die Wohnung war auch zu groß und zu teuer. Im Februar habe ich einen Vorvertrag für eine Wohnung abgeschlossen, die im Juni fertig sein sollte. Ich habe die Wohnung auch gewählt, weil ich so mehr Zeit bis zum Umzug hatte.
Liebe Grüße
Hermann

Geändert von gitti2002 (18.10.2014 um 23:59 Uhr)
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  #6  
Alt 24.08.2014, 14:19
elisa duliddel elisa duliddel ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

hallo Omondi
ich seh bei mir eine ähnlichkeit in der lebensgeschichte. mein mann bekam im januar 1999 die diagnose krebs und verstarb im februar 1999 es ging sehr schnell. seit dem hab ich vor ärzten ein horror ich war in den jahren vielleicht 5 mal beim arzt weil es nicht anders ging. nun ist mein jetziger mann an krebs erkrankt und ich hab seit ende april die diagnose kam viel mitgemacht.
ich frage mich was kann man alles verkraften, hab in momenten wo ich vor angst ganz tief war auch schon gedacht wenn du jetzt dran wärst -na und.
und dann geht's immer irgendwie weiter......
lg.-von elisa
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  #7  
Alt 24.08.2014, 17:21
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Hallo an Alle!
Um nochmal auf Krankheit und Tod zurückzukommen (es beschäftigt mich immer noch sehr stark) ist für mich das Gefühl( wie wohl auch für meinen Mann) nach der Diagnose ohnmächtig den Vermutungen und Entscheidungen der Ärzte ausgeliefert zu sein. Der Kranke ist ihr Eigentum geworden. Das medizinische Räderwerk wird in Gang gesetzt. Ich habe es 2010 bei meinem Vater- der innerhalb von 6 Wochen an kleinzelligen Lungenkrebs starb - und kürzlich bei meinem Mann erfahren müssen.

Beide hatten keinen sanften Tod, mussten in den letzten Lebenswochen ziemliche Qualen erdulden. Es wurde bei meinem Vater noch herumexperimentiert, was die moderne Medizin so hergab, obwohl er schon so gut wie im Sterben lag.
Mein Mann litt an starker Luftnot, die von Beginn an am meisten von ihm gefürchtet wurde. Er hätte schneller auf eine Palliativstation verlegt werden müssen. Dort hätte er die Möglichkeit gehabt einen" guten Tod" zu sterben.
Die Ärztin aus der ambulanten Onkologie sagte zwei Wochen vor seinem Tod zu mir: " Ihr Mann hat sehr viel Angst, als sie meinen verständnislosen Blick sah fügte sie schnell hinzu, "was ja auch normal ist.
Ein annehmbarer Tod ist für mich einer der frei ist von vermeidbarem Stress und Erstickungsgefühlen, oder Schmerzen, aber auch psychische Leiden, Gefühle von Hilflosigkeit ,Enttäuschung und Ängste müssen ernst genommen und aufgefangen werden.
Auch auf normalen Stationen ist dies immer eine Frage der Haltung der Ärzte und des ganzen Teams. In unserem Fall ist es nicht so ganz geglückt. Anderen die den Berg noch vor sich haben wünsche ich da mehr Glück!

Hermann: Der Mensch braucht Ziele. Er braucht Wünsche, Pläne und Hoffnungen-bis zuletzt. Das gibt uns Kraft ,auch die schweren ,unangenehmen Dinge im Leben auszuhalten.

Liebe Grüße

Jutta

Geändert von Yogi 12 (24.08.2014 um 17:27 Uhr)
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  #8  
Alt 24.08.2014, 20:49
Geske Geske ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Hallo an alle,
ich lese hier interessiert mit und möchte noch mal eine Variante der neuen, unfreiwilligen Lebensführung einbringen. Ich gehöre zu den schon länger Verwitweten, lese und schreibe hier aber noch gelegentlich mit, weil auch ich von dem Thema nicht loskomme.

Yogi 12, Jutta, möchte ich mein Beileid aussprechen für den noch frischen Verlust: das ist schwer.

Zu den hier gemachten, nachfolgenden Überlegungen möchte ich gern meine Meinung dazu tun:

„Der Weg ist das Ziel“ Helmut
„Der Weg kann nicht das Ziel sein, denn dann wäre es egal wohin man läuft.“ HermannJohann

Es gibt viele Wege, täglich werden uns Entscheidungen abverlangt: richtig oder falsch? Wer weiß das im Moment des Entscheidens schon genau.

Unbedingt ein Ziel zu haben, bedeutet das nicht, einen Rettungsanker zu brauchen, einen festen Punkt von dem wir annehmen, er gibt unserem Leben Struktur? Struktur braucht man dann, wenn man Angst hat, sich zu verlaufen: habe ich nicht!
Mit 60+ sehe ich auch nicht den Sinn, den ein festes Ziel bringen sollte. Ein Ziel haben wir alle, freiwillig oder unfreiwillig müssen wir es erreichen, aber vorher bietet das Leben hoffentlich noch Gelegenheiten und Überraschungen zur spontanen Rektion.

Ich habe meinen Mann auch bis zum Ende begleitet, zu Hause ( es war sein Wunsch) mit fast dreißigjährigem Vorlauf, ich war 21 als mein Partner das erste Mal an Krebs erkrankte, jetzt bin ich seit 6 Jahren verwitwet, wohne noch in der gemeinsamen Wohnung, werde noch mal umziehen, mich aber nicht räumlich verkleinern, sondern vergrößern, mit eigenem Umbau. Hier liegt wohl schon ein Unterschied zwischen Männer und Frauen: Witwer möchten eine kleinere Wohnung, Witwen, vorausgesetzt es ist finanziell möglich, wollen das meist nicht.

Ehrenamtlich betätige ich mich von Zeit zu Zeit auch: Bildungspatenschaften, dann belege ich als Gasthörer noch ein Studienfach, dass in meiner regulären Studienzeit zwar schon erstrebenswert war, aber zu aufwändig. Mein Beruf hat die ideale Eigenschaft, dass er sich zwischen Arbeit und Freizeit gar nicht trennen lässt, so gibt es auch kein Loch in der Freizeitgestaltung.

Ich behaupte jetzt mal keck, dass ich mich in der neuen Situation als Single nicht wesentlich verändert habe, eigentlich lebe ich so wie ich schon in der geglückten Partnerschaft mit meinem Mann gelebt habe, natürlich fehlt er mir sehr, aber das lässt sich nicht ändern, er hätte auch gern noch weiter mit mir zusammengelebt. Diesen Punkt der Trennung können wir uns nicht aussuchen und müssen nun einen Weg gehen: für mich ist dabei ein festes Ziel nicht notwendig und auch nicht erstrebenswert.

Liebe Grüße
Geske

Geändert von Geske (24.08.2014 um 21:02 Uhr)
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  #9  
Alt 27.08.2014, 02:00
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Hallo Hermann,

wie andere schon schrieben, jeder muss seinen Weg selber finden und der ist gut so. Es muss ja nicht die große Ziel oder Glück sein. Ich denke, ein Leben in Zufriedenheit und Gleichklang mit sich selbst wäre doch auch nicht schlecht?

Es gibt einen Spruch: "Es ist nicht wichtig, wie viele Tage das Leben hat, sondern wie viel Leben die Tage." Oder so ähnlich, sinngemäß. Ich wünsche mir ein menschenwürdiges Ende. Ob früher oder später, ist nicht so wichtig. Wir können es eh nicht ändern. Bis dahin jedoch möchte ich den Tagen Leben geben. Obwohl, so ein paar gelebte Tage mehr währen schon nicht schlecht, oder?

Hallo Jutta,

es gibt gute Gründe für als auch gegen eine neue Wohnung. Ich denke, es will reiflich überlegt sein. Vielleicht gibt es auch zwingende Gründe. Dagegen kann man kaum was machen.

Auch wenn die alte Wohnung noch so bedrückt, sie vermittelt trotzdem immer noch ein gewisses das Gefühl der Nähe. Es ist ein Stück loslassen. Denkst du, du kannst diese Nähe, die auch gute Seiten hat, mitnehmen? Ich weiß, dass das schwer ist, doch es geht. Die neue Wohnung ist zunächst kalt und leer. Du kannst sie mit neuem Leben und mit Erinnerung füllen, die dir diese Nähe geben. Es sollte keine Flucht sein. Lass dir Zeit, wenn du die Möglichkeit hast. Vor allem: mach es so, wie du es willst.


Liebe Grüße,

Helmut
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Geändert von gitti2002 (18.10.2014 um 23:57 Uhr)
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  #10  
Alt 25.08.2014, 13:08
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Zitat:
Zitat von hermannJohann Beitrag anzeigen
der Weg kann nicht das Ziel sein, denn dann wäre es egal, wohin man läuft.
Hallo Hermann,

ich glaube, da haben wir uns missverstanden. Der Weg ist das Ziel bedeutet, den ersten Schritt auf einen Weg zu tun. Das heißt: nicht stehen bleiben. Es kann durchaus nützlich sein, dabei ein konkretes Ziel für die Zukunft vor Augen zu haben, muss jedoch nicht. Es gibt auch kein Muss, dieses konkrete Ziel zu erreichen. Wichtig ist nur, dass man losgeht. Dieses Losgehen ist das allererste Ziel und es spielt zunächst keine Rolle, wohin es letztendlich führt. Das ergibt sich irgendwann von ganz alleine. Wer mit offenen Augen geht, wird das erkennen und hat den Sinn dieses Spruches erfüllt und längst hinter sich gelassen. Du hast bereits etliche Schritte hinter dir.

Vielleicht findet man ja auf diesem Weg ein lohnendes Ziel? Vielleicht stellt man am Ende des Weges fest, dass es doch ein Ziel gab, von dem man gar nichts wusste? Vielleicht war der erste Weg eine Sackgasse?
Mein erstes Ziel war: weiter zu leben, weil meine Frau sich das für mich wünschte. Was mir sehr schwer fiel. Auf den Rat meiner Heilpraktikerin ("Sie brauchen keine Pillen!") setzte ich mir ein zweites Ziel und machte mich auf den Weg. Irgendwann war dieses Ziel nicht mehr relevant. Trotzdem. Nachdem ich es bereits längst aus den Augen verloren und endgültig verworfen hatte, hat es sich erfüllt. Das Leben hat schon seltsame Wege im Angebot. Man muss sie nur gehen. Wohin genau sie führen, weiß man nie.


Liebe Grüße,

Helmut
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Geändert von gitti2002 (19.10.2014 um 00:13 Uhr)
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  #11  
Alt 27.08.2014, 22:13
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Hallo Helmut,
es ist wirklich zu früh für eine neue Wohnung und letztlich nimmt man sich selbst überall mit hin.
Dieser Zustand der Unruhe und der Ziellosigkeit, den ich momentan
spüre treibt mich an etwas verändern zu wollen, obwohl es noch nicht die richtige Zeit dafür ist.
Alles ist noch zu ungewohnt und chaotisch. Wenn hier in der Wohnung etwas nicht gleich funktioniert werde ich schnell hektisch und dann gelingt gar nichts mehr.
Ich wünsche mir mehr Ruhe und Geduld und hoffe das es nicht nur bei dem Wunsch bleibt.
Ich glaube du bist da schon viel gelassener im Umgang mit den Widrigkeiten
des Lebens, die kritische Zeit ist lange her auch wenn sie nie vergessen werden kann.

Gute Nacht

Jutta
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  #12  
Alt 28.08.2014, 00:15
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Hallo Jutta,

ja, du hast recht. Ich sehe heute vieles gelassener für mich. Ich kann mich jedoch noch sehr gut erinnern, wie es damals bei mir war.
Zitat:
Zitat von Yogi 12 Beitrag anzeigen
Dieser Zustand der Unruhe und der Ziellosigkeit, den ich momentan
spüre treibt mich an etwas verändern zu wollen, obwohl es noch nicht die richtige Zeit dafür ist.
Alles ist noch zu ungewohnt und chaotisch.
Genau so war es bei mir auch und geht sicher ganz vielen anderen ebenfalls so. Ich wünsche dir, dass du diesen Knoten irgendwann für dich lösen kannst. Lass dir die Zeit. Du brauchst nichts übers Knie zu brechen.


Auch dir eine gute Nacht,

Helmut
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  #13  
Alt 28.08.2014, 20:45
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Hallo Helmut,

Es ist tröstlich zu wissen dass es vielen anderen hier im Forum auch so ähnlich geht wie mir.
Da ich keinen großen Bekanntenkreis habe, der wahrscheinlich das Thema Krankheit und Tod sowieso schnell wieder ignorieren würde, bin ich dankbar hier unter Gleichgesinnten schreiben zu können.

Liebe Grüße

Juttta
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Stichworte
erfahrungen, onkologie


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