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#1
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AW: Borderline Tumor am Eierstock
Liebe Dea,
im Stadium pT1b gehen die Meinungen auseinander, ob Du einer Total-OP unterzogen werden solltest. Zumindest ist das bei Karzinomen so. Wenn die Tumorkapsel intakt ist, gibt es keinen Grund, so umfangreich zu operieren. Ich weiß sicher, dass bei Karzinomen im Stadium pT1aG1 nicht mal eine Staging-Operation mit GM, zweites Ovar, Netz, Lymphknotenentfernung usw. gefordert ist. Stadium 1b wird fast genauso eingestuft wie 1a. Hole Dir doch bitte eine Zweitmeinung und laß Dich auch dazu beraten. Borderlinetumore müssen ja, wenn keine Invasiven Implantate vorliegen, ohnehin nicht so invasiv behandelt werden. Ich möchte Dich damit nicht verunsichern, aber es kann für die Lebensqualität möglicherweise wichtig sein, dass Du z.B. Deine GM behältst. Viele liebe Grüße und alles Gute Edeka |
#2
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AW: Borderline Tumor am Eierstock
Liebe Edeka,
ich dachte eine Staging OP ist immer notwendig. Was hat es denn mit dieser Tumorkapsel auf sich. Außerdem verstehe ich auch nicht, wie man den Tumor schon so klassifizieren kann ohne Staging. Wird denn auich bei der ersten Bauchspiegelung schon Bauchwasser entnommen. Es können doch noch Zellen im Bauchnetz oder GM enthalten sein. Habe bei Borderline gelesen, dass immer diese Staging OP vorgenommen, auch bei Stadium 1 und 2 nur keine Chemo. Mein Gyn hat mir heute etwas von einer Sicherheits-OP erzählt. Sicherheit, das die GM und das Bauchfell nicht mit Krebszellen versehen sind oder irgendwann mal befallen werden. Sie hat mir erzählt, dass ich ohne GM nur Östrogene nehmen müsste in Form von Creme oder Pflaster und Kinder bekomme ich nun auch nicht mehr. Aber morgen früh habe ich das Vorgespräch zur 2. Bauchspiegelung. Aber trotzdem vielen Dank für den Tipp. Werde das Klären. Hast du eigentlich auch einen Borderline Tumor? LG Dea |
#3
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AW: Borderline Tumor am Eierstock
Liebe Dea,
normalerweise ist bei einer Operation im Bauch vor jeder "Manipulation" mit Operationsgeräten Flüssigkeit aus dem Bauch zu asservieren und histologisch auf freie Zellen zu untersuchen. Wo keine Flüssigkeit ist, muß eine Spülzytologie entnommen werden. Also mit Flüssigkeit Bauch spülen und die dann untersuchen. Heißt, man müsste eigentlich wissen, ob da Zellen unterwegs waren. Normalerweise kann man erst sagen, in welchem Stadium die Erkrankung war, wenn eine entsprechende OP gemacht wurde. Also in Deinem Fall: beide Eierstöcke etnfernt und untersucht worden sind. Die Untersuchung muß natürlich vom Pathologen gemacht werden, der sich die Randgebiete vom Tumor genau anguckt, dann weiß man sicher, ob der Tumor intakt war. Und wenn er das wirklich ist, dann muß man die Gebärmutter auch nicht rausnehmen. Also bei gesichertem Stadium pT1a oder b definitiv nicht. Ich hatte zuerst ein Stadium pT1a, aber keinen Boderline, sondern ein Karzinom. Die meisten Ärzte sind recht flott dabei, wenn es darum geht, die weiblichen Fortpflanzungsorgane zu entfernen. Wenn man eh keine Kinder mehr bekommt.. Ich hatte gerade ein langes Gespräch mit meinem sehr lieben Frauenarzt zu dem Thema Gebärmutter. Sie ist nicht nur fürs Kinderkriegen da. Leider weiß ich nicht aus dem Stegreif, wie die Behandlung beim Borderline im Stadium 1b ist. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie invasiver ist als beim Karzinom. Sie müsste eigentlich weniger invasiv sein, das wäre logisch. Wir können sonst gern auch per pn schreiben, dann könnte ich Dir evtl Links schicken, wenn Du mehr informationen dazu brauchst. Liebe Dea, alles Gute Edeka So, ich häng Dir mal ein pdf von Prof. S. mit ran. 6 Seiten Schulmedizin über Borderline. Hoffe, es ist erlaubt, liebe Gitti, sonst lösch den Link bitte einfach. http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&...74649129,d.bGQ Geändert von Edeka (04.09.2014 um 23:12 Uhr) Grund: Link angefügt |
#4
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AW: Borderline Tumor am Eierstock
Weißt du was, liebe Dea,
hol Dir doch bitte einfach eine Zweitmeinung ein. Und da das Eierstockkompetenzzentrum in Berlin auf Borderline spezialisiert ist, würde ich das da machen. Du brauchst auch nicht hinfahren, sondern erst mal nur Deine Befundungen dorthin zu schicken. Die Zweitmeinung und Beratung dort (die findet auch per Telefon statt) sind kostenlos. Es gibt eine Hotline-Nummer, die würde ich an deiner Stelle mal anrufen. Östrogene nehmen danach ist auch so eine Sache. Denn wenn Tumore hormonabhängig sind oder waren, dann kann man u.Umständen potenzielle Tumorzellen durch Hormongabe "anfüttern". Liebe Edeka, lass dich an dieser Stelle auch mal drücken - es ist so toll, dass Du immer mit solch einer Fachkompetenz zur Stelle bist. Das ist echt toll. Ich mag Deine Beiträge sehr! alles gute liebe Dea! birgit |
#5
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AW: Borderline Tumor am Eierstock
Liebe Birgit,
ich kann das grad auch echt gut gebrauchen! Danke! Edeka |
#6
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AW: Borderline Tumor am Eierstock
Liebe Edeka,
ja du bist wirklich super informiert. Also ja bei der 1. OP wurde eine Spülflüssigkeit eingesetzt. Den Bericht über Borderline von S. habe ich letzte Nacht gelesen. Aber er empfiehlt auch die Total-OP, falls kein Kinderwunsch mehr besteht, so ist angeblich die Rezidivrate etwas niedriger. Da ich fast 50 bin, frage ich mich, ob das mit dem Östrogen so schlimm ist. Wir haben bei uns in der Nähe (Düsseldorf) ein zertifiziertes Krebszentrum, die auch mit Berlin zusammenarbeiten. Aber ich werde mal bei der Hotline in Berlin anrufen. Habe noch 14 Tage Zeit bis zur OP. Aber die Geschichte mit der intakten Kapsel habe ich immer noch nicht kapiert, heißt dies das der Tumor noch nicht gestreut hat. Aber es können doch dennoch die GM oder das Bauchfell betroffen sein. Während der Bauchspiegeung konnte jedenfalls nicht gesehen werden. Aber die GM kann doch erst auf Befall untersucht werden, wenn diese entfernt wurde. Liebe Grüße Dea |
#7
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AW: Borderline Tumor am Eierstock
Liebe Dea,
danke! Das mit der Kapsel.. ja. Der Tumor intakt gleich Kapsel intakt. Dann hat der Tumor noch nicht gestreut. Er wird dann an Ort und Stelle größer, breitet sich aber noch nicht auf andere Organe aus, z.B. über die Bauchflüssigkeit. Wenn man bei Dir die Spülflüssigkeit untersucht und darin keine Zellen gefunden hat, dann ist das wirklich ein sehr sehr gutes Zeichen. Dann sind Bauchfell und Gebärmutter nicht betroffen. Das ist so gut wie sicher. Bei einem Stadium pT1a G1 (Karzinom) wird z.B. keine Chemotherapie gegeben, weil die Kapsel/Tumor intakt ist. Weil sich dann nix verteilt hat. Nach Tumoraufbruch/Kapselruptur gibt es automatisch auch Chemo, dann ist es aber automatisch auch nicht mehr Stadium 1a sondern 1c. Ja, das mit der Gebärmutter. Prof. S. empfiehlt das in seinem Beitrag auch, ich hab gelesen. Aber auf der aktuellen Seite der AGO OVAR Qualitätssicherung steht, dass bei Patientinnen unter 50 im Stadium pT1a G1 keine Total-OP gefordert ist. Mit 49 bekommen ja die meisten keine Kinder mehr... hm. Also worum geht es? Ich vermute, dass man tatsächlich sicherervor einem Rezidiv ist, wenn man die Gebärmutter mit entfernt. Aber - wie viel höher ist die Rezidivrate? Ein oder zwei Prozent? Und wieviel höher ist das OP-Risiko? Ein oder zwei Prozent? Es ist wirklich ein schwieriges Thema. Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich das besprechen und genaue Zahlen haben wollen. Es gibt so wenig Borderline Tumore. Wie ist die Lage der Statistiken wirklich? *Edeka Geändert von Edeka (05.09.2014 um 01:30 Uhr) Grund: was vergessen |
#8
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AW: Borderline Tumor am Eierstock
bei mir wurde im November 2013 ein Borderline-Tumor am linken Eierstock entfernt in einer großen OP. Nach sechs Wochen wurde dann die Komplettierungs-OP bei Prof.S in B. durchgeführt. Ich habe mir auch die Gebärmutter entfernen lassen, bin 52. Beim Vorgespräch wurde mir auch gesagt, dies wäre nicht zwingend notwendig, auf Wunsch wird es aber gemacht.
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