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Alt 02.03.2015, 10:33
Krabbe76 Krabbe76 ist offline
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Registriert seit: 08.12.2013
Beiträge: 330
Standard AW: Scheidenrekonstruktion nach Cervix Ca und Wertheim OP

Liebe Natalie, Liebes Hexlein,

ihr habt mit Allem absolut recht.

Ich hatte bei Weitem nicht so umfangreiche Operationen und auch die Möglichkeit ein Kind zu bekommen blieb mir erhalten.

ABER, es ist nicht mehr so wie "früher". Nicht das die Gefühle nicht mehr da sind, sondern einfach der Kopf spielt nicht mehr so mit. Da belastet mich schon erheblich und meinen Partner (der sehr verständnisvoll ist) doch auch. Wir hatten bis zum Tag X ein erfülltes Sexualleben und jetzt...

Liegt es wirklich daran, dass "da unten" soviel "rumhantiert" wurde ich ich (mein Kopf) deswegen vielleicht gehemmt bin? Ich weiß es nicht...

Liebe Natalie,

ich danke dir wirklich dafür, dass du uns so offen von dem Weg berichtest, den du gegangen bist!!

lg
Krabbe
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  #2  
Alt 02.03.2015, 12:00
Mel1973 Mel1973 ist offline
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Registriert seit: 10.01.2013
Beiträge: 17
Standard AW: Scheidenrekonstruktion nach Cervix Ca und Wertheim OP

Hallo!

Ich bin sehr froh das hier doch mal eine sich getraut hat deutliche Worte zu finden. Ich hatte mit 39 Gebärmutterkörperkrebs (Entfernung Gebärmutter, Eierstöcke und Scheidenmanschette) und ich kann aus den Erfahrungen mit Arztgesprächen nur bestätigen das Sex nach der Op, länge der restlichen Scheide und andere Störungen durch Hormonmangel etc. ein ganz großes Tabu sind. Einige Ärzte und auch eine Psychologin waren geradezu entsetzt das ich mit klarer Sprache konkrete Aussagen zum Thema Geschlechtsverkehr getroffen habe. Das hat mich sehr verletzt. Bei Männern zeigt man mehr Verständnis. In vielen Broschüren zum Thema "Frau nach Unterleibskrebs und Geschlechtsverkehr" steht halt das man "mit Gleitcreme den Mann halt noch befriedigen kann "... "Ohne GROSSE Schmerzen", das Frau selber auch Spaß am Sex haben könnte wird wohl schon ohne Krankheit nicht für möglich gehalten, es scheint immer noch so zu sein das Frauen ES eben tun weil ER es will.

Das ist entsetzlich frustrierend, ich hatte immer gerne Geschlechtsverkehr weil mir das Spaß macht und dachte bis vor meiner Erkrankung das die frau die sich Sex gefallen lässt einfach nur ein ziemlich verstaubtes Klischee ist. Scheinbar (zumindest wenn ich danach gehe wie auch hier immer wieder betont wird das Sexualität angesichts der Krankheit nebensächlich sei ) ist es aber wirklich so das viele Frauen Sex eher nur erdulden und kein Problem damit haben wenn es nicht mehr Geht und nur wegen ihrer Männer eine Lösung suchen.

Wie eine Vorrednerin schon schrieb, das war immer normale Körperfunktion und hat zu mir gehört. Das Gerede das es auch andere Schöne dinge gibt und so weiter, Kommentare von Freundinnen das sie froh wären nie mehr mit einem Mann ins Bett zu müssen oder ich das ja wohl total überbewerten würde machen mich jedesmal wieder sprachlos vor Wut und Frust. Bei den mehr sichtbaren folgen von Brustkrebs gibt es ja massig "du bist trotzdem Schön" Werbung, aber über die weibliche Scheide und Klitoris darf in Gesundheit wie in Krankheit nur hinter vorgehaltener Hand getuschelt werden. Meine Mutter hat vor einer Weile mal gefragt ob ich "da unten" noch Probleme habe... Da unten??? Ihr seht mich macht das ganze Thema wütend und traurig.

Noch eine Warnung : erdreistet euch bloß nicht zu sagen ihr seid Kastriert, daraufhin ist mir eine Ärztin ins Gesicht gesprungen. Aber dabei ist es ein recht gute Beschreibung dessen was ich fühle bzw nicht fühle.. wie ein Kastrierter Kater nicht mehr umher streift so liege auch ich zuviel auf dem Sofa und träume von besseren Zeiten. Mir ist klar das dieser Beitrag nicht sehr konstruktiv ist, das liegt einfach daran das ich immer noch nicht mit meinem verändertem Körper im Reinen bin nach nun mehr gut zwei Jahren. Manch ein Arzt wollte mich mit SSRI (Antidepressiva) behandeln , aber das lehne ich wegen der Nebenwirkungen (unter anderem Gewichtszunahme, dabei wiege ich schon soviel wie ein mittlerer Kleinwagen) entschieden ab.

Lösungen hab ich keine anzubieten, aber ich denke der ein oder anderen hilft es zu lesen das sie nicht alleine ist.
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