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#1
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AW: Du bleibst immer bei uns...
Hallo Cera
Mir ging es ähnlich die ersten zwei Monate. Mein Umfeld war überrascht wie gut es mir eigentlich nach aussen ging, war irgendwie noch so gefangen im "Nicht realisieren", danach waren die Monate 3 und 4 sehr sehr schlimm für mich, da ist die Trauer bei mir sehr stark durchgebrochen und ich wurde von vielen Alpträumen gequält. Ich denke durch diese Träume wurde mir erst richtig bewusst was passiert ist, eines Nachts bin ich nach einem Alptraum aufgewacht und wusste dass es ok ist. Bilder habe ich vom Tod meiner Mama kaum im Kopf, dass hat mein Gehirn alles ziemlich verdrängt, worüber ich auch sehr froh bin. So ein schönes Sterben wie viele hier beschreiben mit Lächeln usw hatte sie leider nicht. Bezüglich Partnerschaft kann ich dir sagen dass ich meinen Freund sehr belastet habe, ich fühlte mich unverstanden von der ganzen Welt, alleine in meinem Schmerz, da die Welt sich einfach weiter gedreht hat ohne sie. Es ist seltsam wenn man als Partner normalerweise alles teilt und dann ist da etwas was der andere einfach nicht verstehen kann. Ich denke da ist Rücksichtnahme von beiden Seiten sehr wichtig. Ich hoffe du kannst etwas Zeit für dich schaffen, die Kinder mal abgeben bei Oma(?) und einfach etwas zu Ruhe kommen und verarbeiten wenn die Zeit der Verdrängung vorbei ist. |
#2
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AW: Du bleibst immer bei uns...
Hallo Chari,
ja, ich gehe auch davon aus, dass es mich nochmal richtig einholt. Im Moment finde ich am schlimmsten irgendwelche Geburtstage an denen er einfach fehlt. Oder in Kürze die Einschulung von meinem Sohn... Am Samstag habe ich einen Film geguckt (Honig im Kopf) und hab auf einmal angefangen zu heulen. Nichtmal richtig wegen dem Film. Es waren einfach Erinnerungen die hochkamen... das letzte Mal "ich hab dich lieb" sagen... beim sterben zugucken... Mein Freund saß irgendwie nur hilflos daneben...
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Das Leben ist ein scheiss Spiel, aber die Grafikauflösung ist super... |
#3
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AW: Du bleibst immer bei uns...
Hallo Cera,
ich kann Dich gut verstehen. Meine Mama ist am Pfingstmontag gestorben. Wir waren am Tag zuvor noch alle bei Ihr, obwohl sie schon nicht mehr bei Bewußtsein war. Sie ist am frühen Morgen im beisein meines Vaters verstorben. Der Pastor sagte kürzlich - ich hätte einen so starken Eindruck bei ihm hinterlassen. Toll. Ich habe nur funktioniert. Papa, Beerdigung, meine Familie, Job etc. Irgendwer musste sich ja kümmern. Wenn ich allein war/bin oder bei meiner kleinen Familie, breche ich regelmäßig zusammen und heule was das Zeug hält. Schlafen - was ist das? Ich schlafe zwar ein, wache aber immer wieder schweißgebadet auf und hab Panik. Mein Doc hat mir jetzt endlich etwas verschrieben, was mich schlafen lässt. Aber ewig kann ich das auch nicht nehmen. :-( Das Leben geht so erbarmunslos weiter. Mein Vater (fast 80) schlägt sich tapfer im großen Haus. Ich wohne fast 100 km entfernt und kann nicht so oft dort sein, wie es z.B. meine Brüder könnten (die im gleichen Ort wohnen). Die sind da aber sehr entspannt. Das reibt mich auf. Vielleicht mache ich mir auch einfach zu viel Sorgen. Ein Gutes ist, dass ich in meinem Mann eine ganz tolle Stütze gefunden habe. Er hilft mir, wo es geht und steht mir immer sehr verständnisvoll zur Seite. Das tut gut. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft. Du schaffst das. Nimm Dir Zeit und gibt auch der Trauer den Raum. Wir haben uns einen Hund angeschafft. Klar - noch mehr Arbeit - aber auch die Pflicht lange spazieren zu gehen und den Kopf frei zu bekommen. Ich glaube, dass wir mir persönlich helfen.
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Liebe Grüße, Meggie |
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