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  #1  
Alt 07.12.2016, 11:16
arty arty ist offline
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Ort: Österreich
Beiträge: 13
Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo ihr beiden,

Vielen lieben Dank für eure Worte.
Irgendwie tröstlich nicht allein in solch einer Situation zu sein.

Das mit der Freundschaft werde ich auch einfach akzeptieren. Manchmal entwickelt man sich in andere Richtungen. Hätte nur nicht gedacht, dass ich so schnell so anders fühlen könnte.
Es kommt einem alles so anders vor, und ich glaube ich mag diesen Zustand nicht. Das neue Leben. Irgendwie fad und öde, und jeden Tag muss man sich vonneuem aufrappeln. Aber auch das wird, hoffentlich, irgendwann leichter.
Ich versuhe alles so normal wie möglich zu machen, aber Freude fällt mir sehr schwer.
Ich lache, rede und geh auch mit Freunden raus, aber irgendwie kommt das mir falsch vor, davon abgesehen dass ich mich immer bemühen muss zu lachen und irgendwie am normalen sozialen Leben teilzunehmen. Man fühlt sich einfach irgendwie leer. Manchmal fühlt man gar nichts, und manchmal wird man einfach überwältigt an Gefühlen.

Ich vertrag halt nur dieses Mitleid nicht, andauernd. Die Menschen sehen dich immer als zerbrechlich und wollten dich am liebsten in Watte einpacken, dabei wäre ein normaler Umgang, wie früher, das was ich mir wünsche.
Naja, meine besten freunde wissen das. Aber Familie und Bekannte eben nicht. Ebenso die Schwiegermutter, dies nur nett meint aber andauernd versucht sich zu kümmern. Ich weiss, sie will jetzt für mich sorgen und mir nur zeigen dass sie für mich da ist. Aber der bemitleidende Blick kann ich einfach nicht ertragen.

So, da wir beim Thema sind, ich geh jetzt zur Schwiegermama essen und dann zur Arbeit.
Ich wünsche einen schönen Tag
Mfg
__________________
arty
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  #2  
Alt 07.12.2016, 16:35
Maria Sofia Maria Sofia ist offline
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Ort: Köln
Beiträge: 82
Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo,

möchte Dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen; es tut mir sehr leid.

Dass die Menschen mich wie zerbrechlich behandeln, kann ich nicht sagen. Statt dessen meinen viele, dass man schon darüber hinweg sein müsste (habe meinen Partner am 17.02.16 an Lungenkrebs verloren). Sie sagen: Das Leben geht weiter. Klar, es geht weiter, aber es ist so schmerzhaft, einen geliebten Menschen zu verlieren.

Mir geht diese Gleichgültigkeit von vielen in der Familie auf die Nerven. Mein Partner war für jeden da und hilfsbereit. Doch an mich kommt leider von ihnen fast nichts zurück. Damit muss ich leben. Irgendwann werden sie auch mal in diese Situation kommen. Werde mich dann entsprechend verhalten.

Wenn Du im Moment ungesund lebst und auf das Gesunde keinen Hunger hast, dann nimm es so wie es ist. Es wird sich bestimmt wieder ändern.

Wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit und sende Dir einen stillen Gruß

Maria Sofia
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  #3  
Alt 07.12.2016, 19:18
Dani1977 Dani1977 ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo Arty,

mein aufrichtiges Mitgefühl. Kann das alles sehr gut nachvollziehen, meine Mama ist vor 7 Wochen eingeschlafen
7 Wochen die mir vorkommen wie Jahre. Sie fehlt mir so sehr
Im Moment kann ich nur zu Hause trauern, so wie ich es brauche. Klingt vielleicht blöd, aber ich hoffe du weißt, wie ich das meine.
Jemand, der das selber nicht erlebt hat, kann das einfach nicht nachvollziehen.
Das Essverhalten scheint normal zu sein, es geht mir zumindest ähnlich. Jeder Mensch ist anders und jeder sucht sich seinen Weg, um irgendwie klar zu kommen.

Ich wünsche dir viel Kraft und das wir die Weihnachtszeit irgendwie überstehen.

Dani
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  #4  
Alt 07.12.2016, 20:08
arty arty ist offline
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Beiträge: 13
Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo ihr beiden.

Maria, wrstmal auch mein beileid, ich weiss nicht was schlimmer ist. Den Partner verlieren muss sehr schlimm sein... Ich wünsche dir alles gute. Was ich elernt habe ist dass die Familie sich aus Mitleid anbietet zu helfen, es aber nicht tut. Oder nicht tun will. Und das nervt mich schon. Diese heuchlerei. Naja, ist halt so. Vielleicht gehts mirwenn nich ein wenig Zeit vergangen ist, gleich wie dir. Bei dir ust es etwas "länger" her und die Familie rundherum fühlt sich selber nicht mehr so betroffen. Ich versteh jedenfalls wies dir geht, lass dir Zeit beim trauern. Naja ein guter Ratgeber bin ich aber nicht, die Situation ist eher neu für mich.

Liebe Dani,
Tur mir sehr Leid wegen deiner Mama.
Kann ich super verstehen, wenn du sagst dass du nur zu Hause trauern kannst. Ich kanns seltsamerweise nur im Auto, allein. Daheim bin ich nicht allein, und ich weine nicht gerne in Gegenwart anderer. Nicht mal bei meinem Freund... zdu hast schon Recht, jemand der nicht in der Situation ist kann es absolut nicht nachvollziehen.... ich habe mich auh darauf virbereitet auf den Moment, aber dann kommt er doch so plötzlich dass man irgendwie überwältigt ist. Ich kann es nicht beschreiben wie ich mich fühle, und vielleicht können andere Menschen mich deswegen auch nicht verstehen.
Hm auf jeden Fall wünsch ich dir auch viel Kraft.
Jemanden knapo vor der Weihnachtszeit zu verlieren ist einfach nur sch***** anders kann mans nicht nennen.

Wünsch euch einen schönen Abend. Ein Glas Wein und eis bisschen Guacamole, dann ist das Leben wieder in Ordnung.
__________________
arty
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  #5  
Alt 07.12.2016, 20:22
Dani1977 Dani1977 ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo Arty,

zu Hause bin ich auch nicht alleine, mein Sohn ist immer da.
Wenn es ganz schlimm wird, gehe ich ins Bad, obwohl er genau weiss, wann es mir nicht gut geht. Aber man versucht als Mama ja noch stark zu sein.

Habe mir im Krankenhaus oft gedacht: Bitte lass sie nicht mehr leiden!
Und dann war sie plötzlich nicht mehr da...ich weiss das es ihr gut geht, das fühle ich,aber hier fehlt sie so sehr.

Trink ein Gläschen für mich mit! :-)

Dani

Geändert von gitti2002 (08.12.2016 um 00:46 Uhr) Grund: Urheberrecht
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  #6  
Alt 07.12.2016, 21:05
arty arty ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hey,

Schwierig mit nem kleinen Sohn, aber du schaffst das schon! Gibt dir bestimmt auch sehr viel Kraft. Kinder merken wenn es einem nicht gut geht....
Ich habe 2 Hunde (will das jetzt nicht vergleichen) aber die merken genau wenns mir nicht gut geht. Dann sind sie in schmusemodus :-) voll süss.

Klar, ich trink einen für dich und deine Mama!

Gute Nacht!

Ach, und ja.... ich habe mir das gleiche Gedacht. Wenigstens weiss ich dass sie keine Schmerzen hatte. Aber dabei zu sein als sie starb, empfinde ich als Geschenk, und gleichzeitig als schrecklich. Diese Bilder. Und dieses Gefühl, etwas so hilflos ausgesetzt zu sein.

Ende.
__________________
arty

Geändert von gitti2002 (08.12.2016 um 00:47 Uhr) Grund: zusammengeführt
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  #7  
Alt 07.12.2016, 22:38
Dimolaidis Dimolaidis ist offline
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Beiträge: 47
Standard AW: Zurück zur Normalität

Es ist ein Geschenk. Für deine Mutter. Du warst bis zuletzt da. Du warst der letzte Mensch den sie gesehen hat.

Ich bekam nur vom Krankenhaus den Anruf, er ist eben gestorben, kommen sie.

Das mit den Verwandten ist glaube ich bei fast jedem so. Ich höre da gar nicht richtig hin weil ich der war, der meinen Vater am Ende begleitete. Was soll mir da jemand erzählen wie ich damit umzugehen habe, der das gar nicht so nah mitbekam.

Das mit den Schuld gefühlen beim Weggehen hatte ich eher während der Erkrankung. Nun ändert es nicht mehr ob ich daheim sitze oder woanders.


Gesteh dir ein das du dich in der neuen Situation zurechtfinden musst und da vielleicht manchmal bei anderen aneckst, weil du das machst, was dir gut tut.
Das normalisiert sich alles wieder.

Geändert von gitti2002 (08.12.2016 um 00:48 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt
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