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  #1  
Alt 18.04.2017, 21:49
Osterzeit Osterzeit ist offline
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Registriert seit: 18.04.2017
Beiträge: 5
Standard AW: Mein Vater war lange krank...

Vielen Dank für deine Antwort.Ja , innerhalb der Familie sprechen wir oft darüber...Ja viele Menschen können sich in meinem Alter so etwas gar nicht vorstellen....
Ich wollte die Geschichte meines Vaters anderen mitteilen, sie soll anderen in der Situation helfen, sie sollen wissen, dass sie nicht alleine sind.Danke für deine Antwort
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  #2  
Alt 19.04.2017, 07:51
Adlumia Adlumia ist offline
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Registriert seit: 10.11.2015
Beiträge: 305
Standard AW: Mein Vater war lange krank...

Danke dass du sie mit uns geteilt hast. Wenn dir danach ist schreibe. Schön, dass ihr innerhalb der Familie darüber sprechen könnt.

Grüße
Adlumia
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  #3  
Alt 19.04.2017, 14:45
Clea Clea ist offline
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Registriert seit: 13.01.2017
Beiträge: 560
Standard AW: Mein Vater war lange krank...

Lieber Osterzeit,

ich bin keine 18 mehr, schon lange nicht mehr.
Und ich bin vom Fach. ich weiß genau, wie es geht.
Und dennoch habe ich schlechte Träume.
Ich sehe meine Ma im Krankenhausbett.
Ich sehe die Narbe am Kopf meiner Ma, sehe die Haare auf dem Kopfkissen, jeden Tag mehr.
Ich sehe sie im Rollstuhl sitzen und essen, sehe, wie sie kämpft um jede aufrechte Minute und wie sie trotzdem die Kraft mehr und mehr verlässt.
Ich sehe diese Kerzen auf der Palli,
sehe "unsere" Kerze an dem Tag, an dem ich meinen Besuch offensichtlich zu früh beendet habe und nach dem Anruf meines Bruders wieder hin gefahren bin.
Ich lese die Befunde, weiß, was sie bedeuten und verstehe es dennoch nicht.

Wie sehr muss es erst jemanden treffen, der gerade erst erwachsen ist, gerade erst anfängt, ernsthaft zu leben. Wie sehr muss dich das alles belasten. Versuche, deine Träume anzunehmen. Das ist die Art, wie dein Vater nun zu dir zurückfindet.Und sicher werden die Träume besser werden, es werden sich positive Erinnerungen darunter mischen.

Ich ziehe meinen Hut vor dir, wie differenziert dudas Leiden deines Vaters wahrgenommen hast und wie du ihm nun ein Andenken bewahrst.
Er wäre sicher stolz auf dich.
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  #4  
Alt 19.04.2017, 17:51
Adlumia Adlumia ist offline
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Beiträge: 305
Standard AW: Mein Vater war lange krank...

Clean Worte sind sehr stark und berühren mich sehr. Ja, auch ich ziehe meinen Hut vor dir und vor allen, die einen lieben Menschen verloren haben und jeder von uns muss täglich mit dem Geschehen umgehen, mit den guten und weniger guten Erinnerungen.
Viel Kraft uns!
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  #5  
Alt 19.04.2017, 18:55
Clea Clea ist offline
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Registriert seit: 13.01.2017
Beiträge: 560
Standard AW: Mein Vater war lange krank...

Danke, Adlumia,
du hast ja "damals" auch bei mir mitgelesen und weißt, wie es mir ging und geht.
Ich finde diese Herangehensweise des "Andenken bewahrens" ganz toll.
Und es rumort auch schon in mir. Das möchte ich auch.
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  #6  
Alt 20.04.2017, 08:00
Osterzeit Osterzeit ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Mein Vater war lange krank...

Vielen Dank für eure Worte. Du beschreibst die Gefühle treffend.
Ärzte im Krankenhaus sagten mir auch oft wie stark ich bin...
Zu manchen hab ich noch hin und wieder Kontakt....
Unser Bekanntenkreis ist so arg gewachsen, in der Zeit von der Krankheit meines Vaters.
Jeden Tag zu verschiedenen von Ärzten.... irgendwas verhandeln....Vom Katheter bis zu irgendwelchen Vollmachten.
Der Onkologe meines Vaters machte ihm und uns aber immer Mut, ich denke das wollen die meisten Menschen hören, Zuversicht, ich hab mich an seine Worte festgekrallt, unglaublich... .
Er meinte immer, in 5 Jahren treffen wir uns Vllt. Schon noch wieder, mein Papa ist aber dann gestorben.....
Es war ein großartiger Arzt....
Bist du Ärztin?
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  #7  
Alt 20.04.2017, 20:58
Clea Clea ist offline
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Registriert seit: 13.01.2017
Beiträge: 560
Standard AW: Mein Vater war lange krank...

Ich bin Kinderkrankenschwester.
Unser Onkologe hat erst zwei Jahre prognostiziert,
zwei Wochen später hat er uns gesagt, wir sollen uns ein Hospiz suchen.
Dort kommt man aber erst hin, wenn die Erwartung nur noch bei einem halben Jahr liegt. Da haben wir uns schn gefragt, ob wir ihm überhauptnoch was glauben sollen. Letztlich hatte sie keine acht Wochen mehr.
Und mittlerweile weiß ich, dass die Statistik hergibt, dass Ärzte im Schnitt viermal zu lange schätzen. Also, die Patienten überleben nur ein Viertel der Zeit, die ein Arzt ihnen gibt. Statistik... nun ja. Ich glaube, seine deutliche Korrektur nach unten spiegelte seine Hilflosigkeit wider, die er angesichts des rasanten Verfalls meiner Mutter spürte.
Wie geht es dir denn jetzt? Bekommst du deinen Alltag hin?
Was machst du? Gehst du noch zur Schule? Hast du Freunde,mitdenen du reden kannst? Für junge Leute ist das doch sicherlich schwer, mit dir umzugehen, sie wissen sicher kaum, wie sich dir gegenüber verhalten sollen?
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