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  #1  
Alt 19.06.2017, 22:50
amunet amunet ist offline
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Standard AW: Meine geliebte Mama hat Lungenkrebs

Hallo spongie,

Erstmal möchte ich dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit wünschen,du und natürlich deine Mama werdet sie brauchen.Wie sagte unsere Hausärztin mal so schön:"Chemo ist kein Zuckerschlecken".
Das bringt einen Körper ganz schön an seine Grenzen.Ich kann mich lupo aber nur anschliessen.Zum aufgeben ist es definitiv noch zu früh!! Der Kleinzeller ist ein richtig fieses Arsc....aber falls er "nur" in der Lunge bleibt und nicht weiter Metastasen ins Skelett,Leber und Kopf verteilt besteht durchaus Hoffnung auf eine bessere Prognose.Zu diesem Zeitpunkt ist das aber alles reine Spekulation.
Jetzt heisst es abwarten-mindestens noch einen Chemozyklus.Dann wird nochmal eine Kontroll CT gemacht (so war das jedenfalls bei uns).Dann kann man sehen ob die Chemo das Mistding bereits verkleinert hat.Und dann heisst es wieder warten.Warten,hoffen und bangen wird demnächst zu deinem Alltag gehören.Das ist leider Fakt! Versuche bitte erstmal positiv zu denken.Das ist besser für dein Seelenheil und hilft dir dabei auch deine Mutter etwas aufzubauen.Ihr müsst nun alle miteinander stark sein aber sollte dir mal zum weinen zumute sein darfst du dir auch das zugestehen!!!Solch eine Diagnose verlangt auch von den Angehörigen wirklich alles ab.
Ich weiss leider genau wie du dich fühlst.Auch mir hat die Diagnose "kleinzeller-ossär metastasiert" bei meinem Mann den Boden unter den Füßen weggezogen.
Alle Daumen+die Pfoten meines Hundes sind für euch gedrückt
LG amunet
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  #2  
Alt 20.06.2017, 13:17
Spongie Spongie ist offline
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Standard AW: Meine geliebte Mama hat Lungenkrebs

Hallo Amunet,

Leider hat meine mama schon metastasen in der Leber
Sie will nicht, dass wir es wissen, aber ich habe ihren arztbrief gesehen.
Nach der Diagnose habe ich 3 Tage geweint...und nun geht es nicht mehr. Nun verdränge ich gerade was das Zeug hält. Ich traue mich gar nicht zu weinen und mir wirklich einzugestehen was kommt, weil ich dann glaub ich nicht mehr aufhören könnte und in ein tiefes Loch fallen würde.

Ich hoffe nun einfach auf ein Wunder, was anderes bleibt mir derzeit nicht übrig.
Wann hat dein Mann die Diagnose bekommen?

Danke dir für deine klaren und lieben Worte.
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  #3  
Alt 20.06.2017, 17:40
amunet amunet ist offline
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Standard AW: Meine geliebte Mama hat Lungenkrebs

Hallo Spongie,

ich verstehe dich so gut-glaub mir! Mir ging es genauso wie dir.Man bekommt die Diagnose (bei uns war es Ende November 2016) und von jetzt auf gleich ist nichts mehr so wie es war.Erst weint man, ist verzweifelt und kann das alles gar nicht realisieren.Die Verdrängung die darauf folgt ist wohl eine Art Selbstschutz um das alles durchzustehen.Schliesslich möchten wir stark sein um den erkrankten so gut es eben geht zur Seite zu stehen.So schlimm wie es auch ist-mehr kannst du leider nicht tun!
Versuche aber bitte weiter positiv zu denken!Klar,die Diagnose ist schlimm aber deine Mutter steht wirklich noch am Anfang der Behandlung.Es gibt hier auch leute die mit dem kleinzeller schon einige Jahre leben.
Uns hat der Arzt gesagt das es nicht heilbar ist (zumindest bei meinem Mann) sondern das man nur versuchen kann den Tumor mit Chemo und Bestrahlung in Schach zu halten.
Steht im Arztbericht deiner Mutter etwas von "palliativ eingeleiteter Chemo"?
Oder ist die Behandlung kurativ?
Darf ich fragen wie alt deine Mutter ist?
LG amunet
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  #4  
Alt 20.06.2017, 23:11
Spongie Spongie ist offline
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Standard AW: Meine geliebte Mama hat Lungenkrebs

Hallo amunet,

Meine mama ist 63 Jahre alt...ich habe den Brief nur kurz in der Hand gehabt. Habe das staging gesucht und ihn dann ganz schnell wieder weggelegt. Zum einen aus Schock über die lebermetas, die sie uns ja bewusst verschweigt und weil ich mir schlecht vorkam ihn einfach angesehen zu haben ohne zu fragen.
Daher weiß ich nicht, ob da Palliativ stand, aber ich bin der Meinung, dass bei dieser Diagnose -kleinzeller, inoperabel, fernmetastasen - keine Heilung mehr möglich ist und alles nur noch Palliativ geschieht. Jedenfalls ist das mein Wissensstand.

Ich bin gerad sehr down, weil ich mir permanent die Frage stelle: sagt meine Mutter uns nicht die ganze Wahrheit allein aus dem Grund weil sie uns Kinder schützen will? Und bürdet sie sich damit nicht auch wieder eine riesen Last auf, wenn sie uns gegenüber optimistisch tun "muss" und versuchen muss zuversichtlich zu wirken, wenn sie doch eigentlich weiß, dass es nicht gut aussieht? Würde ich ihr die Last nehmen, wenn ich ihr sage, dass ich alles weiß und sie offen mit mir über alles reden kann oder würde ich ihr nur mehr Kummer machen, wenn sie weiß, dass ich es weiß und leide? .........kann man mir noch folgen?
Ich will nicht, dass sie sich noch um uns Gedanken machen muss! Es soll alles zu IHREM Wohl sein.

Wie geht es deinem Mann denn im Moment?
Auch bei meiner mama gibt's nur noch Chemo und Bestrahlung. Die Ärzte sagten auch, dass sie den Tumor in der Lunge nicht mehr wegkriegen werden, sondern hoffentlich nur im Zaum halten können.

Igitt, heut ist echt ein fieser Abend und ich muss aufpassen, dass ich nicht ins Loch plumpse

Eine gute Nacht euch allen!
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  #5  
Alt 21.06.2017, 08:31
amunet amunet ist offline
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Standard AW: Meine geliebte Mama hat Lungenkrebs

Hallo Spongie,

was meinen Mann angeht möchte ich mich kurz fassen weil dies hier schliesslich dein Thread ist.
Mein Mann ist letzte Woche Mittwoch im Alter von 54 Jahren gestorben.Er bekam 4 Chemozyklen (bis Anfang März).Dann folgten 20 Bestrahlungen auf die Lunge und 2x10 an der Wirbelsäule wegen sehr schmerzhafter Knochenmetas.Als das vorüber war wurden Hirnmetas festgestellt und 10 Bestrahlungen am Kopf geplant.Gekommen ist es zu 9.Er bekam bereits seit einer Woche sehr schwer Luft,hatte keinen Appetit mehr usw.Wir dachten es liegt an den ganzen Bestrahlungen.Am Sonntag den 11.06 wollte er dann doch ins Krankenhaus weil er sich nach der letzten Hirn Bestrahlung eh dort melden sollte zwecks anderer Chemo.Leider kam alles anders
Bei ihm wurde eine Lungenentzündung festgestellt,Entzündungswerte kurz vor einer Blutvergiftung und das Blutbild völlig im Keller.Antibiotika und Bluttransfusion halfen nicht.Die Luft wurde immer knapper und dann ging alles sehr schnell.Dienstag Nacht musste er an eine Beatmungsmaske (intubieren hat er abgelehnt).Mittwoch nachmittag waren die Kräfte dann erschöpft.Er hat so gekämpft,war immer zuversichtlich aber es hat nicht sollen sein
Mein Mann ist immer sehr offen zu allen mit seiner Krankheit und den Befunden umgegangen.Ich denke auch das deine Mutter dich schützen möchte und deshalb alles "runterspielt".Du bist aber schliesslich erwachsen und kannst/musst das aushalten.Ob du deine Mutter darauf ansprichst das du Bescheid weisst kannst nur du entscheiden.DU kennst deine Mutter und kannst vielleicht abschätzen wie sie reagiert.Wie sieht es denn mit deinem Vater aus? Kannst du erst mit ihm darüber reden? Vielleicht hat ER auch Redebedarf und ist froh wenn er einmal alles rauslassen kann.
Mich hat das sehr belastet immer stark zu sein.Der einzige Mensch mit dem ich sonst über alle Ängste und Sorgen reden konnte war mein Mann.Da er aber ein absoluter Kämpfer war(immer positiv,ich schaffe das,ich werde wieder gesund) konnte und wollte ich ihn mit den schrecklichen Gedanken die mir im Kopf rumschwirrten natürlich nicht auch noch belasten.Zum Glück war meine Freundin dann immer für mich da.
Unsere Hausärztin hat meinem Mann mal den Vorschlag gemacht zu einer Psychologin zu gehen die sehr viel mit Krebspatienten arbeitet. weil so eine Diagnose erstmal verarbeitet werden muss.Er hat das abgelehnt (typisch MannVielleicht kann deine Mutter sich ja damit anfreunden? Oder sogar du selbst?
Am Montag gehe ICH nun zu dieser Psychologin! Ich bin echt psychisch und körperlich am Ende nach diesen 7 Monaten.Da stürzt ganz schön was auf einen ein und ich bin froh über jede Hilfe die ich zur Verarbeitung bekommen kann.
Eigentlich sollte ich ja im Forum für Hinterbliebene schreiben,konnte mich bisher aber noch nicht durchringen.Ich glaube der Kopf hat es noch nicht akzeptiert
LG amunet
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  #6  
Alt 21.06.2017, 10:49
Redangel1975 Redangel1975 ist offline
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Registriert seit: 11.01.2016
Beiträge: 351
Standard AW: Meine geliebte Mama hat Lungenkrebs

Amunet ich wünsche dir und deiner Familie viel viel Kraft! und mein Herzliches Beileid

Dir Spongie natürlich auch - ich lese immer die Beiträge aber manchmal kann ich eigentlich nichts dazu schreiben, weil ich halt eine betroffene bin und keine Angehörige - nur eines - ich als Mutter will meine Kinder nicht traurig sehen - sie wissen über meine Befunde Bescheid, auch wenn es manchmal nicht so gut ausschaut - versuche sie aber nicht zu beunruhigen - meine Kinder sind a bisschen jünger 23,18 und 15 - da denke ich mir es reicht wenn sie das nötigste wissen - soooo ganz genau ins Detail gehe ich nicht - aber wenn was gravierenedes ist wie eine Metastase oder sonstwas verheimliche ich es nicht.
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  #7  
Alt 21.06.2017, 11:15
JessyNada JessyNada ist offline
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Registriert seit: 22.01.2016
Beiträge: 2
Standard AW: Meine geliebte Mama hat Lungenkrebs

Hallo an alle,
hallo Spongie,
ich habe die ganze Zeit immer still mitgelesen. Meine Mama hat keinen Lungenkrebs. Sie hatte Brustkrebs vor 12 Jahren, seit 2014 Knochenmetas und jetzt wissen wir seit 4 Monaten auch, multiple Lebermetastasen, evtl. auch Milzmetas, das konnte keiner bis jetzt so genau sagen...Alles ausgehend vom Brusttumor...
Aber der Thread passt denke ich schon, meine geliebte Mutter...Meine Mama ist im April 70 geworden. Im Moment baut sie sehr ab. Sie bekommt Palliativchemo jede Woche, vorher immer Blutkontrolle - dann Gaben von Blut/Thrombozyten...seit zwei Wochen Aszitis...Mein Papa ist Gott sei Dank noch fit und kümmert sich rührend um sie...ich sitze im büro, ich weiß nicht was ich denken soll...hab immer angst, dass das Handy bimmelt und lese hier im forum...wollte mich auch einfach nur mal austauschen mit anderen Angehörigen...
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