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  #1  
Alt 01.07.2017, 12:02
Ich2009 Ich2009 ist offline
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Standard AW: Leider auch wir

Hallo
Ich brauche mal Rat von euch. Es geht um meinen 7 (fast8) jährigen Sohn.
Bis jetzt hat er eigentlich nicht wirklich um seine Tante getrauert.
Letzte Woche hat er ein Bild in der Schule gemalt, wo wir beide am Grab meiner Schwester stehen, als ich gefragt hab, was es ist, wurde er traurig und wollte nicht drüber reden. Am nächsten Tag hat er mir erzählt dass sie etwas zeichnen sollten, was sie besonders traurig oder fröhlich macht.
Heute haben wir Musik gehört und als das Lied von gabalier lief (einmal sehen wir uns wieder), fing er an bitterlich zu weinen und lief raus.
Er redet sehr ungerne über den Tod meiner Schwester. Jedes Mal bricht er fast zusammen und möchte dann nicht weiter reden. Eine Stunde später kommt er von alleine und sagt, dass er sehr traurig ist und nicht drüber reden möchte.
Was kann ich machen?
Bin etwas überfordert mit der Situation. Einerseits möchte ich es respektieren dass er nicht drüber reden möchte aber kann er alleine damit klar kommen?
Er fängt immer wieder an zu weinen, wenn er etwas über Krebs hört.
Das ganze ist aber erst seit Ca. 3 Wochen. Da waren wir das erste mal zusammen am Grab, vorher war alles ok.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Was kann ich machen, ohne ihn noch mehr traurig zu machen.
Danke fürs lesen
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  #2  
Alt 04.07.2017, 21:04
Gerbera Gerbera ist offline
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Beiträge: 169
Standard AW: Leider auch wir

Liebe Ich

Erstmal, mein tiefes Beileid zum Tod deiner Schwester.

Ich verstehe, dass du dich überfordert fühlst. Vielleicht kannst du versuchen, deinen Sohn einfach in den Arm zu nehmen und zu halten. Ohne gross zu reden. Es tut ihm sicher gut, wenn er nicht reden muss aber bei dir weinen darf.
Ich könnte mir vorstellen, dass er einerseits traurig ist über den Verlust seiner Tante und andererseits auch Angst hat, dass du Krebs bekommen könntest und er Angst hat dich zu verlieren und vielleicht auch deswegen traurig ist. Vielleicht hat er auch selber Angst vor dem Tod. (Kinder denken ja teilweise oft darüber nach. ich habe auch Kinder (4 und 6) und bei ihnen kommt auch öfters die Frage: warum muss ich einmal sterben? Oder: ich will nicht dass du stirbst.)
Zeichnet er denn gerne? Vielleicht möchte er lieber zeichnen als reden? Mein Sohn liebt zeichnen über alles, er spricht auch nicht so gern über seine Gefühle aber zeichnet sie dann auf.

Alles Gute!
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  #3  
Alt 05.07.2017, 20:43
Ich2009 Ich2009 ist offline
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Beiträge: 39
Standard AW: Leider auch wir

Liebe Gerbera

Vielen Dank für deine Antwort.
Leider mag mein Sohn nicht zeichnen, ganz im Gegenteil. Für ihn ist das eine Bestrafung.
Er liebt es mit mir zu singen (auch wenn wir beide schrecklich singen) und ich denke dass es auch ihm, genauso wie mir etwas hilft bei der Trauer.
Er ist wirklich sehr sensible, daher hab ich auch Angst etwas falsch zu machen. Mein Sohn war schon sehr traurig, dass mein Vater schon lange Tod ist und er seinen Opa nicht kennen lernen konnte.
Jetzt ist es aber oft so, dass er in sein Zimmer geht und weint. Er hat bald Geburtstag und ist jetzt schon traurig dass seine Tante nicht Mehr mit uns feiern kann
Es macht mich so unendlich hilflos ihn so traurig zu sehen.
Aber da müssen wir wohl durch

Liebe Grüsse
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  #4  
Alt 19.12.2017, 00:24
Ich2009 Ich2009 ist offline
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Beiträge: 39
Standard AW: Leider auch wir

Hallo

gestern war es schon ein Jahr als du erlöst worden bist
Ich kann kaum glauben. Habe gedacht dass das alles etwas erträglicher wird. Dass nach einem Jahr mehr "sonnige" Tage kommen werden. Dass dein Neffe auch mal zu Ruhe kommt
Ich denke jeden Tag an dich. Vermisse dich so unendlich. Jetzt wo es mal wieder auf die Feiertage zugeht geht es mir noch schlechter.
Ich hab dir soviel zu erzählen und das mach ich auch jeden Tag. Leider bekomme ich keine Antwort. Es tut so weh
Ich vermisse dich unendlich
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  #5  
Alt 03.01.2018, 09:03
Ceddy Ceddy ist offline
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Beiträge: 73
Standard AW: Leider auch wir

Liebe Ich2009,

mir geht es genauso wie dir, es ist noch nicht so lange her, das meine Mutter gestorben ist und sie war auch viel viel älter, aber der Verlust ist trotzdem groß.

Ich rede auch jeden Tag mit ihr und bekomme nur eine gedachte Antwort.
Mir fehlt sie auch so sehr.
Du hattest deine Schwester sehr lieb, das liest man und ich denke sie war dir deine allerbeste Freundin, dein Hafen, deine Rettungsboje, dein zuhause.
All das haben wir jetzt nicht mehr.

Ich weis auch noch nicht wie ich damit umgehen kann.... es sind ja erst ein paar Wochen bei mir.

Mit den Worten der Anderen..... das Leben muß weiter gehen, kann ich nicht immer etwas anfangen. Klar weis ich es, dass das Leben weiter geht, aber der Schmerz geht auch weiter.

Ich hoffe für uns wird die Sonnen irgendwann wieder richtig scheinen, denn die Welt ist so schön und eigentlich hätten deine Schwester und auch meine Mutter es nicht gewollt, dass wie vor lauter Traurigkeit die schöne Welt nicht mehr sehen.

Einen ganz lieben Gruß von
Ceddy

Geändert von Ceddy (03.01.2018 um 09:05 Uhr)
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