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  #1  
Alt 08.06.2018, 07:11
Wally_coffee Wally_coffee ist offline
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Standard AW: Seminom IIA Bestrahlung oder Chemo?

Mein Halbwissen sagt hier, dass nach der Belastung einer Bestrahlung für Magen und Darm eine anschließende PEB weniger gut vertragen wird, wenn sie trotzdem nötig wird.
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  #2  
Alt 08.06.2018, 07:54
Toby01Harv Toby01Harv ist offline
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Beiträge: 376
Standard AW: Seminom IIA Bestrahlung oder Chemo?

Hi,

zunächst würde ich immer raten, eine Zweitmeinung eines Hodenkrebsspezialisten einzuholen.

Ich bin jedoch der Meinung, dass das KH in Deinem Fall nicht so falsch liegt.

1) Du meintest, dass auch in der Lunge ein kontrollbedürftiger Herd liege. Wenn das so ist, schließt dies die Bestrahlung zum derzeitigen Zeitpunkt schon aus, weil diese natürlich nicht mehr hilft, wenn die Sache schon in der Lunge angeommen ist ... was ich übrigens nicht glaube, weil das Seminom idR. so langsam und damit eher selten in die Lunge streut.
2) Die Größenangaben der LK sind so, dass es sich noch um normale LK handeln kann. Halte den Vorschlag abzuwarten, daher gar nicht für so verkehrt. Die BEP Chemo würde auch dann helfen, wenn Du noch 6 Wochen wartest.
3) Bei den Europäern setzt sich die Chemo auch im Stadium IIa als Standard durch, weil die Langzeitnebenwirkungen der Bestrahlung deutlich schlechter seien (insb. häufigeres Auftreten von Zeittumoren, die schwer behandelbar sind). Es gibt eine ganz neue amerikanische Studie, die das versucht, zu widerlegen. Was nun stimmt, kann ich nicht sagen, sondern sollte der Experte entscheiden.
4) Die Chemo ist zwar einschränkender in der Akutphase, sollte Dich aber endgültig heilen (s. Schwedische Studie mit Heilungsquote von 100% im Stadium IIA und IIB).

Kurzum, ich würde nicht das machen, was mir lieber ist, sondern das, was die Experten empfehlen. Deiner Kinder wollen, dass Du zu 100% wieder gesund wirst. Sie werden verkraften, wenn Du ca. 9 Wochen nicht 100%ig einsetzbar bist.
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  #3  
Alt 09.06.2018, 22:44
hosh40 hosh40 ist offline
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Registriert seit: 05.06.2018
Beiträge: 4
Standard AW: Seminom IIA Bestrahlung oder Chemo?

Hey,

@Wally_coffee:
Das die PEB nach Bestrahlung schlechter vertragen wird klingt plausibel, danke für den Hinweis!

@Toby01Harv:
In der Lunge wurden lt Arztbrief "narbige Veränderungen" gefunden, in der Gesamtschau mit den restlichen Befunden nicht als malign eingeschätzt.
Hoffentlich bleibts dabei.

Letztlich läuft es wohl auf folgende Fragen raus:

Ist Bestrahlung bei Seminom IIA ähnlich effektiv wie Chemo?

Ist bei Bestrahlung mit häufigeren (oder schlimmeren) Spätfolgen zu rechnen?

Viel habe ich bisher noch nicht dazu gelesen, aber nach meinem ersten Eindruck scheint es alles nicht so eindeutig zu sein.

Du erwähnst eine Schwedische Studie, mit 100% nach Chemo.
Möglicherweise sind die 5-Jahresraten bei Seminom IIA so oder so sehr gut.

Ich werde als nächstes einen Termin in der Zweitmeinungssprechstunde einer anderen großen Klinik vereinbaren, falls die nächste CT nicht gut aussieht, noch weitere Meinungen einholen.

Ich sehe mich nicht im Widerspruch zwischen dem, was mir lieber ist und dem, was Experten sagen. Mir ist das "am liebsten", was insgesamt am besten funktioniert. Nach dem, was ich bisher so mitbekommen habe, scheint es auch unter Experten unterschiedliche Ansichten zu geben. Ich hoffe, dass ich da noch mehr Klarheit reinbringen kann.

Danke Dir!

Geändert von gitti2002 (09.06.2018 um 23:21 Uhr)
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  #4  
Alt 11.06.2018, 06:58
Toby01Harv Toby01Harv ist offline
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Registriert seit: 26.07.2015
Beiträge: 376
Standard AW: Seminom IIA Bestrahlung oder Chemo?

Hi,

sofern überhaupt die Bestrahlung in Fragen kommt (keine Lungenherde o.ä.), kann man einige Fragen wohl schon sehr gut beantworten:

1) Die Bestrahlung ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht so effektiv wie eine Chemo (Rückfallquote bei Bestrahlung je nach Ausgangslage 6-10 %, bei Chemo nahezu 0 %), wobei man natürlich fairerweise dazu sagen muss, dass bei einem Rückfall nach Bestrahlung die Chemo noch zur Verfügung steht, sodass am Schluss es zum gleichen Ergebnis kommt.
2) Lt. sämtlicher meiner Ärzte sind die langfristigen Nebenwirkungen der Bestrahlung gefürchtet.

In den USA wird dagegen wohl die RT bevorzugt, vgl.

Vgl. für Chemo: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4752059/
Vgl. für RT: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27345128

In Europa wird eher folgender Meinung gefolgt https://academic.oup.com/annonc/article/26/4/657/203576 mit Hinweis auf die Verdoppelung langfr. Nebenwirkungen.

Ich bin kein Mediziner, ich frage mich aber zugegebenerweise schon, warum die Ärzte zu so unterschiedlichen Ansätzen kommen.

Also unbedingt Zweitmeinung einholen, aber nicht viel Zeit verlieren.
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