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Alt 29.07.2019, 15:52
schribsel schribsel ist offline
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Registriert seit: 28.07.2019
Ort: im Südwest-Zipfel
Beiträge: 6
Standard AW: Sechs Jahre

Zitat:
Zitat von hermannJohann Beitrag anzeigen
(...) Geheiratet habe ich nicht mehr und werde auch in Zukunft alleine leben. Erfahren habe ich, dass es keine Sicherheit gibt. Man kann gesund leben und trotzdem früh sterben.
Lieber hermannJohann,

meine Lebensgefährtin Verena ist nach wiederholter Diagnose und Behandlung von Leukämie im März gestorben (näheres im Thread "Meine große Liebe - mein Herzmensch hat es geschafft"). Zu Deinen o.a. Zitaten: Ich bin da eigentlich völlig ratlos!

Auf der einen Seite kann ich mir eine neue Beziehung gar nicht vorstellen. Diese Verbundenheit, die wir beide miteinander haben durften, schätze ich als einmalig ein. Es ist mir unvorstellbar, mich noch einmal so öffnen zu können, noch einmal eine solche Intimität zulassen zu können - zumal ich nicht weiß, wie viele Jahre ich überhaupt noch habe. Alles noch einmal von vorne anzufangen und aufzubauen . . . ich weiß nicht. Zumal es ohnehin ein Glücksfall ist, wenn sich Zwei treffen, die zueinander passen. Außerdem fürchte ich, dass ich ständig Vergleiche anstellen würde, und ob irgendjemand anderes meiner Verena auch nur annähernd "das Wasser reichen" könnte. Das wäre nur unfair.

Auf der anderen Seite habe ich große Angst, den Rest meines Lebens nicht nur alleine sondern auch einsam verbringen zu müssen. Da bekommt die Frage nach dem Rest des Lebens eine ganz andere Dimension. Die Vorstellung, möglicherweise noch zehn Jahre dermaßen unausgefüllt irgendwie über die Zeit bringen zu müssen, ist genauso unvorstellbar für mich. Rin in die Kartoffeln oder raus aus die Kartoffeln? Ich weiß es absolut nicht.

Dass es keine Sicherheiten im Leben gibt, ist mir schon sehr lange klar. Aber das Schicksal meiner Verena (und mein eigenes) haben mir schmerzhaft bewusst gemacht hat, dass das Leben verdammt nochmal nicht fair ist. Damit hadere ich ganz fürchterlich, denn ich hatte immer geglaubt, dass es im Leben in irgendeiner Weise eine gewisse Fairness gibt. Und dieser Glaube ist mir nun endgültig abhanden gekommen.

Das sind die Gedanken, zu denen mich Dein Post angeregt hat, und die ich mir hier von der Seele schreiben wollte. Für diese Anregung hab' vielen Dank.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute - herzliche Grüße
Martin
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