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Alt 18.09.2001, 23:13
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hilfe für Hinterbliebene

Liebe Betroffene!
Seid euch meiner aufrichtigen Anteilnahme gewiß.Jede einzelne, der unzähligen Lebensgeschichten deckt sich mehr oder weniger mit meiner eigenen. Vor bald neun Jahren habe ich meinen geliebten Vater durch Krebs verloren. Damals sechsundzwanzig Jahre alt, konnte ich nicht fassen, was da vor sich ging. (Ich dachte immer Vati wird mindestens 80ig Jahre alt!).
Zunächst stürzte ich in das oft zitierte schwarze Loch. Unfähig zu leben verkroch ich mich jahrelang, kam mit dem Schmerz, der mir die Luft zum Atmen nahm nicht zurecht und war wie gelähmt.
Durch unzählige Lektüre, Therapien und wirklich wunderbare Freunde fand ich ihn zurück, den Weg ins Leben. Ich begann eine Ausbildung zur Diplomkrankenschwester, um anderen, die in der gleichen Situation sind zu helfen. Um das unermessliche Leid zu lindern, und eine Stürtze zu sein, für die, die das liebste, was sie im Leben hatten verlieren.
Nun bin ich bald am Ende meiner Ausbildung. Das Thema meiner Diplomarbeit befaßt sich mit Angehörigen von Sterbenden. Ich würde gerne erfahren, wie die Betroffenen, die Angehörigen die Situation erlebt haben. Ob, und in welcher Form ihnen Hilfe und Unterstützung zuteil wurde. Ich würde gerne wissen, was unter Umständen nicht so gut gelaufen ist (und wenn, warum..), bzw. worauf es ankommt, damit man sich in dieser ohnehin extremen Situation aufgefangen und geborgen fühlen kann. Bitte helft mir mit euren Berichten. Sie werden dazu beitragen, die besonderen Probleme aufzuzeigen und Veränderungen herbeizuführen. Schreibt euch alles von der Seele, was euch dazu einfällt.
Abschließend möchte ich euch Folgendes auf den Weg mitgeben: Ich war verloren und glaubte, mein Leben wäre schon vorbei, bevor es noch richtig begonnen hat. Heute weiß ich, auch der tiefste Schmerz kann heilen. Ich lebe heute viel intensiver, bin dankbar für alles, was ich erleben darf. Schmerzhafte Erfahrungen lassen uns wachsen und reifen, wenn wir auch nicht immer verstehen warum dieses oder jenes geschieht. Ich trage meinen Vati für immer im Herzen, und ich weiß, eines Tages werden wir wieder zusammensein. Er würde nicht gewollt haben, daß ich mein Leben vergeude und nicht mehr lachen kann. Sein Tod hat mich gelehrt zu leben.
Alles Liebe, Claudia
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