Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für junge Krebsbetroffene (U25-Forum)

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 18.10.2005, 00:12
Simme25 Simme25 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 17.10.2005
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 7
Standard AW: mein leben

Hallo kleiner Sonnenstrahl,

kann gut nachvollziehen, wie du dich gerad fühlst! Es fehlen einem irgendwie die richtigen Worte um auszudrücken, wie man sich wirklich fühlt. Ich hab versucht, durch Verdrängung alles irgendwie zu "verharmlosen"... Bis es dann nicht mehr ging. Irgendwann platzt man und es muss einfach alles raus...
Der beste Weg ist, darüber zu reden! Zu reden, über die eigenen Ängste... Das ist, glaub ich, auch für deine Familie und Freunde der beste Weg mit der ganzen Situation umzugehen, wenn sie wissen, wie es in dir drinnen aussieht.
Du musst das nicht mit dir allein ausmachen! Dafür sind Freunde und family da...

Ich wünsch dir ganz viel Kraft!
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 18.10.2005, 19:32
DatSarah DatSarah ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.08.2005
Ort: Inzwischen in Düsseldorf, gebürtig aus dem Münsterland
Beiträge: 62
Standard AW: mein leben

Hallo Sonnenstrahl und der Rest hier!!

Recht haben sie alle. Reden ist das einzige was einem wirklich hilft mit sich und seiner Situation fertig zu werden.
Ich hatte auch Angst jemandem zur Last zu fallen, ab immer einen auf gute Laune gemacht wenn jemand da oder am Telefon war, hab versucht ihnen vorzuenthalten wie schlecht es mir mit der Bestrahlung wirklich geht, aber irgendwann hat mich meine Tante mal am Telefon erwischt während ich son richtigen Strahlenhater Schub hatte...sie war ganz schön ensetzt, hat sie meiner Mutter erzählt.
Aber ich hab festgestellt das es eigentlich nicht mein Problem ist wenn ich anderen vor den Kopf stoße. Seitdem rede ich sehr offen über mich, meine Krankheit und meine Gefühle, das ist echt wichtig.
Deine Ma wird für Dich da sein, egal was kommt, und egal wie weh es Dir selber tut, davon kannst Du ausgehen. Mache Dir am besten wenig Gedanken darüber wie schwierig es für die anderen ist. Dafür ist man Freund. Klar ist es schwierig, aber ein "harter Kern" bleibt eigentlich immer. Du bist nicht alleine, und wenn Du versuchst es nur mit Dir selbst auszumachen kommst Du auf Dauer nicht wirklich weiter.
Ich muss sagen das die Person von der Deine E-Mail kam schon son bisschen meinen Respekt hat. Es wäre doch viel einfacher sich gar nicht mehr zu melden, aber es gehört schon ne gewissen Portion Mut dazu zu sagen "Ich kann das nicht mehr". Und das Du das nicht machen kannst ist zwar blöde, aber nicht zu ändern, und deswegen müssen wir da durch.
Denn eins ist klar, es geht weiter, irgendwie.

Lieben Gruß
Sarah
__________________
Das Beste hoffen und das Schlimmste erwarten, alles wird irgendwann irgendwie gut!!!

Aber lass Dir vom Krebs nicht die gute Laune vermiesen, denn dann hat er gewonnen, und das gönnen wir ihm doch nicht!!
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 19.10.2005, 11:33
Sandra
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: mein leben

Hallo kleiner Sonnenstrahl!!!!!

Ich kann so gut nachvollziehen, wie es Dir geht. Stehe nahezu an gleicher Stelle in meinem Leben! Nur ein paar Jahre später....

Als ich die Diagnose (Knochenkrebs) bekam, war ich 22. Es sah erst so gut aus... Meinen Eltern habe ich die Diagnose verschwiegen, ich wollte nicht in ihre Augen schauen und nicht hören, dass sie sich sorgen, meinetwegen.

Von der Familie meines Mannes bekam ich leider auch keine Unterstützung, sie waren der Meinung, ich sei selbst schuld an der Erkrankung, weil ich mich nicht gesund genug ernähren würde. Mein Mann kam abends von der Arbeit heim, schaute mich an, sah dass es mir nicht gut ging und machte die Tür wieder hinter sich zu...
Ich wollte so wenig Zeit wie möglich im KH verbringen und war daher viel zu Hause und vollkommen auf mich allein gestellt. Bei meinem Mann wurde das von Chemo zu Chemo besser und wir können uns inzwischen normal und vorurteilsfrei darüber unterhalten. "Freunde" hatte ich plötzlich gar keine mehr. Mit mir konnte man ja nicht mehr weggehen, nichts mehr anfangen..... Ich hab dann so gut es ging versucht weiter zu studiern, musste dann aber zwangsweise ein Jahr pausieren...

Als es hieß "ALLES SIEHT SEHR GUT AUS", kam das erste Rezidiv! Darauf folgten weitere... Mein Knochenmark ist so stark geschädigt, dass ohne Medis die Leukos etc. so niedrig sind, dass ich einen Infekt nach dem anderen bekomme. Mit Medis ist es leider manchmal auch nicht viel besser... Ich hab viel gekämpft, mindestens genauso oft aufgegeben und den Mut immer wieder gefunden. Aber es wird mit jedem Mal schwerer, mit jeder Niederlage! Lt. Aussage einiger Ärzte dürfte ich gar nicht mehr leben! Tu ich aber. - Wie lange noch, ist da sicher eine andere Frage.- Im Juni ist mein Cousin gestorben (malignes Melanom) mit 31 Jahren... Das hat mich dermaßen runter gezogen, dafür kann ich kaum Worte finden! Er war für mich mehr Bruder, als es meine Brüder je waren... Er war mir mehr Freund, als andere es je hätten sein können. Und plötzlich geht er, vor mir, und lässt mich allein!

Meine Taktik in jeder Hinsicht ist oftmals VERDRÄNGEN! Das ist nicht gut und auch nicht richtig! Ich finde es sehr stark von dir, dass Du so offen damit umgehst, kann deine Ängste so gut nachempfinden! Ich weiß, dass ich sterben werde (wie alle anderen auch), nur viel früher als die Meisten! Wann es soweit ist, weiß niemand und diese Ungewissheit ist das, was uns so fertig macht. Wenn Du magst, können wir uns gern austauschen, Mails schreiben, telefonieren... wie auch immer!

Ganz liebe Grüße

Sandra
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 19.10.2005, 17:01
KleinerSonnenstrahl KleinerSonnenstrahl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.10.2005
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 16
Standard AW: mein leben

Ich fühle und merke, dass es mir im Moment jeder Recht machen möchte... meine Zieheltern, schenken mir einen Skiurlaub... eine Freundin will am Mittwoch mit mir nach Hamburg, ohne mir zu sagen, was da passieren soll, es heißt nur: Überraschung... sie wollen es mir alle Recht machen. Eigentlich dürfte ich mich gar nicht beschweren... aber es ist nicht das was ich brauche... einen Skiurlaub im Dezember... nicht nur das er so teuer ist... wer weiß was bis zum Dezember ist... ich soll bis zum Februar Chemo bekommen... und dann ne Woche Skifahren... ich habe ja doch keiner Kraft zum Sporttreiben... ich liebe das Skifahren... Mittwoch nach Hamburg... im Moment liege ich hier zu Hause mit Fieber und einer Knochenmarkentzündung... ich weiß gar nicht so recht ob ich nach Hamburg möchte... ich bin schlimm... tut niemand etwas, bin ich nicht zufrieden und passiert etwas, dann bin ich auch nicht zufrieden... ich hasse es, wenn ich so unzufrieden mit allem bin... letzendlich bin ich diejenige mit der ich unzufrieden bin und mit nichts anderem...
Ich bin im Moment glaube völlig Gefühlslos... ich weiß nicht, was ich über das alles denke... oder fühle... ich weiß es nicht... und obwohl es Menschen gibt, die sich mühe geben... es ist nicht genug... ich hab eine Mitauszubildene... die ich so lieb habe... sie weiß von meiner Krankheit... eine von wenigen auf der Arbeit, außer natürlich meine Chefin... sie fliegt morgen in den Urlaub und ich schrieb ihr noch eine Sms, dass ich ihr einen schönen Urlaub wünsche... da schrieb sie zurück: Das ist ganz doll lieb von Dir! Denk immer schön an mich und sei tapfer, ich bin ja nicht da um Dir zu sagen, dass Du es bist! Melde mich zwischendurch und drück Dich ganz lieb! Über die Antwort habe ich mich so gefreut... sie ist ein Mensch, der mir ganz viel gibt... ganz viel an Gefühl... und ganz viel Sicherheit wenn ich sie sehe... ist wie eine große Schwester... immer wenn wir zusammen sind, haben wir nur Blödsinn im Kopf, oder wir ärgern uns... aber dann... wenn es Tage gibt, wo ich auf der Arbeit bin und es geht mir nicht gut, gibt sie mir ganz viel Wärme... ich mag sie wirklich gern! Es gibt im Moment zwei Menschen, die ich ständig um mich haben könnte... Meine Ziehmama und sie... also meine Arbeitskollegin, bzw. Mitauszubildene... und beide sind im Moment im Urlaub... gestern ist meine Ziehmama gefahren und heute sie... und nun sind die beiden, die ich am liebsten um mich habe weg und ich gammel hier zu Hause rum und fühle mich noch mehr alleine, als sonst schon... ich denke im Moment viel darüber nach, wie es wohl für mich wäre, wenn ein Mensch den ich sehr lieb habe, schwer krank wäre... ich glaube ich könnte nicht mit umgehen... ich glaube deswegen, bin ich auch niemandem mehr böse, der sich irgendwie von mir abwendet... ich glaube auch, dass sehr schwierig sein muss, mit mir umzugehen... ich glaube ich bin sehr traurig im Moment und sehr angeschlagen... und die Menschen kennen mich eigentlich nur immer mit einem Lächeln im Gesicht... die nie etwas fordert und immer für andere da ist, komme was wolle... aber irgendwie bin ich das nicht mehr... jedenfalls im Moment nicht... ich bin so müde

kleiner Sonnenstrahl
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 19.10.2005, 17:37
Sandra
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: mein leben

Ich versteh Dich so gut!! Drück Dich mal ganz fest!! Ich hab oft viele liebe Menschen um mich rum und fühl mich dennoch allein, einsam... Und wenn es mir so richtig dreckig geht, fühl ich mich nur noch als Belastung für andere, als Nichtsnutz... bin so sauer, dass ich aus Mücken Elefanten mache... Aber wem erzähl ich das...
Wirst Du psychologisch betreut? Hast Du jemanden mit dem Du reden kannst, ohne das Gefühl zu haben, dass Du ihm was schuldig bist oder er sich Sorgen macht...? Wo Du alles sagen kannst, ohne jede Zurückhaltung und ohne Angst, dass es Folgen haben könnte! Ich glaub, das wäre was für Dich!

Liebe Grüße
Sandra
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 19.10.2005, 21:05
KleinerSonnenstrahl KleinerSonnenstrahl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.10.2005
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 16
Standard AW: mein leben

ich muss weinen, heulen, würde am liebsten schreien... kennt jemand das Gefühl, wenn man am liebsten alles abbrechen will... alles ein Ende setzen... sich seinem Schicksal einfach fügen... einfach sagen: bis hier her und nicht weiter... im Moment denke ich, ok und Du brichst alle Behandlungen ab... und im nächsten Moment, sitzt mein zweites ich da und sagt: du musst weiter... Du hast schon unmögliches möglich gemacht, Du schaffst es noch einmal... und ich könnt nur weinen.... einfach nur weinen.... und sobald mein Verstand durch kommt, könnt ich mir selber eine hauen... dafür nicht stark genug zu sein, dafür nicht mehr die alte zu sein... Seit Monaten geht das ganze nun schon, immer wieder neue Hiobsbotschaften... ich hab mich aber nie beschwert oder gejammert oder ähnliches... habe immer mein Ding durchgezogen... und nun fange ich an zu schwächeln....??? Das geht gar nicht... man, aber es kann doch keiner ändern ausser ich selber... nee..... nicht mal ich selber kann das alles ändern.... ich hab das Gefühl, mir wurde letzten Mittwoch der ganze Boden unter den Füßen weg gezogen, einfach weg, ohne das sich jemand fragte, wird sie es schaffen? Kann sie das noch verkraften? Einfach weg... Dann sagte mein Onkologe auch noch: versprechen Sie mir, dass sie weiter kämpfen... meine Ziehmama sagte: Versprich mir, dass Du das schaffst, Du musst mir das versprechen, bitte.... und was frage ich? Wen frage ich ob ich noch kämpfen kann, wen frage ich, wo ich Kraft her bekomme? Mir sagt das alles niemand... aber ich soll versprechungen machen... ich bin so ein weichei... ich weiß... im jammern bin ich gut im Moment... das ist alles nicht fair... nee das ist es nicht...
und ich bin so müde... so unendlich müde, aber schlafen kann ich auch nicht... ist doch echt alles nur zum
entschuldigt bitte
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 19.10.2005, 21:51
nike
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: mein leben

Kleiner Sonnenstrahl,
lass deine Wut heraus, es ist gut so. Weine ruhig, es befreit!
Es hat sich viel bei dir angestaut, lass sie raus deine Agression, deine Angst, deine Entäuschung, deine Traurigkeit.
Es muss sein!
Ich wünsche dir, das die Woche rasend schnell vorbei geht, damit du deine zwei wichtigsten Bezugspersonen wieder um dich hast.
Die sind für dich viel wertvoller und viel wichtiger als deine Psychologin in der Klinik, der du dich einfach nicht anvertrauen kannst.

Wünsche dir viel Kraft mal so richtig Dampf ab zu lassen

LG nike
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 20.10.2005, 22:53
Simme25 Simme25 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 17.10.2005
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 7
Standard AW: mein leben

Kleiner Sonnenstrahl,

diese Gefühlsausbrüche sind während ner Chemotherapie, glaub ich, total normal. Mir ging es während meiner Chemo genauso.... Ich war einfach nicht mehr ich. Vom denken, fühlen und dem Aussehen hatte das nichts mehr mit der Person zu tun, die ich mal war. Bin wegen jeder Kleinigkeit angefangen zu heulen , hatte richtige Depris und heftige Wutausbrüche. Mit nichts konnte man mir ne Freude machen... Dabei schreit man nur nach Hilfe!
Man denkt, die "gesunden" verstehen überhaupt nicht, wie man sich wirklich fühlt... Z.B. auf die Frage "wie geht´s dir" hab ich total allergisch reagiert.
Was ich dir damit sagen will ist, dass du nicht allein mit diesem Gefühlschaos dastehst. Es gibt Menschen, die dich verstehen! Und auch durch Schwäche kann du Stärke zeigen, indem du einfach deinen Gefühlen freien Lauf lässt.
Und denk dran... Noch hast du das Zepter in der Hand. Lass dir es nicht nehmen. Noch bist du stärker als diese sch.... Krankheit!

Lass dich ganz fest umarmen!
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 19.10.2005, 17:52
Fränzi Fränzi ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 19.10.2005
Beiträge: 1
Standard AW: mein leben

Hallo,

ich weiß nicht wie ich hierher gefunden habe.... vielleicht aus Verzweifelung. Habe einige Beiträge gelesen und jetzt bin ich nur am weinen. Warum gibt es nur soviel Leid und WARUM ist man so MACHTLOS ?????
Mein über alles geliebter Schwiegervater hat vor einigen Monaten die Diagnose Krebs ( Leberkrebs und Tumor im Gallengang ) erhalten.In den letzten Tagen ist es nun rapide abwärts mit ihm gegangen und ich fühl mich so hilflos. Es tut sehr weh ihn so leiden zu sehen..... Was kann ich nur tun???? Seine Frau pflegt ihn zu Hause, und die Familie ist Tag und Nacht da, soweit es uns aus beruflicher Sicht möglich ist. Ich stehe neben mir.... mein Mann als Sohn ist so unnahbar....Aber ich möcht so gern irgentwas tun!!!!!

Kleiner Sonennstrahl... DU bist nicht allein, in Gedanken bin ich bei dir, auch wenn wir uns nicht kennen.... schicke ich dir mit diesem Beitrag ein Teil von meiner Kraft.
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 19.10.2005, 18:05
KleinerSonnenstrahl KleinerSonnenstrahl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.10.2005
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 16
Standard AW: mein leben

@Sandra
es gibt eine psychsologin in der Klinik, die mich "betreut"... wenn ich mich betreuen lassen würde, könnte es vielleicht helfen... ich hab bei ihr das Gefühl, dass sie ihren Job macht und es mich aber nicht weiter bringt... es klingt bestimmt völlig blöd und bescheuert... immer hin "verweigere" ich die Hilfe ja, die ich von ihr bekommen könnte... es gibt Tage wo ich mal mit ihr rede, aber im großen und ganzen, möchte ich es nicht. Ich möchte nicht mit einem Menschen über meine Intimsten Ängste und Gefühle reden, die dafür bezahlt wird mir zu zuhören... ist aufsicher nicht verständlich... Im Moment habe ich das Gefühl, dass ich mit niemanden reden kann, ohne jemandem zur Last zu fallen oder jemandem Sorgen zu machen... was aber denke ich an meinen eigenen Gefühlen einfach liegt und nicht an den Menschen, die gerne für mich da wären. Ich kann im Moment auch nur wenige Menschen in meiner Nähe ertragen... es gibt Leute, die ich total gerne mochte, aber dessen Nähe und dessen Stimme nicht ertragen kann... ich kann noch nicht einmal wirklich begründen wieso oder weshalb... was mir noch mehr das Gefühl gibt, einen totalen Knall zu haben... und wie gesagt, die beiden Menschen die ich am liebsten um mich habe, die sind in den Urlaub... ist nur für eine Woche, aber die kann ganz schön lang werden... ich bin solch eine heulsuse und kann nur meckern und wettern und jammern... mich kotzt das sowas von an... das passt gar nicht zu mir... ich hab nie gejammert oder ähnliches... und nun... nun mutiere ich zu einem selbstmitleidendem, und unerträglichem etwas..

@fränzi
ich danke Dir und wünsche Dir ganz viel Kraft... ich weiß nicht ob Du was für Deinen Schwiegervater tun kannst... frag ihn... wenn es etwas geben wird, wird er es Dir vielleicht sagen... und ja, Du hast Recht... es gibt soviel Leid... und es nicht fair, das so viele Menschen davon betroffen sind!
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 20.10.2005, 22:29
mana mana ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 140
Standard AW: mein leben

hallo kleiner Sonnenstrahl, ich gehöre zwar nicht in dieses Forum, da entlich jahre älter und nicht selber betroffen! Aber, ich habe erst mit meinem Freund darüber offenen geredet, als ich es nicht mehr ausgehalten habe, dass der Tod vor der Tür steht. Und siehe da, mein freund fing auf einmal an über alle seine Ängste zu reden. Vielleicht solltest du kein Versteckspiel mehr spielen, sondern gerade deinen "Eltern" sagen, was du von ihnen erwartest, dann weißt du, dass du nicht immer die selben Worte hörst und deine " Eltern " wissen entlich wie sie die helfen können," seit einfach bei mir!!!" es ist als Angehöriger meist sehr schwer sich in jemanden reinzu versetzen ( dass gelingt ja auch nicht) der selber Krebskrank ist, du mußt ihnen wirklich sagen, welchw hilfe und Unterstützung du willst, sondst sind sie selber so hilflos, dass sie ihr Ziel, dir bei zu stehen aus dem Auge verlieren. Liebe grüsse und viel Mut Mana
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 12.01.2006, 20:03
bluemelfred bluemelfred ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 08.01.2006
Ort: Schwerte an der Ruhr
Beiträge: 3
Standard AW: mein leben

hey kleiner sonnenstrahl,

es ist so schwer, wenn ein familienangehöriger krank wird. alles ändert sich plötzlich und alles was einem wichtig schien ist plötzlich bedeutungslos und alles was man sich wünscht ist überleben. auf einmal neigt man dazu alles schönzureden und abzustreifen. hoffen das alles schnell vorbei ist und man ganz schnell sein altes leben wieder bekommt. nur das alte leben ist verloren und ob man es will oder nicht ist da plötzlich ein neues leben, dass nicht weniger wert ist nur weil es schwer ist. genauso wie sich menschen von dir abwenden, lernst du plötzlich etwas kennen, was du vorher so nicht kanntest; wahre ungeschminkte liebe. etwas wofür es sich lohnt weiterzumachen auch wenn die kraft uns verläßt.

Viel Liebe & Kraft

Geändert von bluemelfred (12.01.2006 um 21:07 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 12.01.2006, 21:22
KleinerSonnenstrahl KleinerSonnenstrahl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.10.2005
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 16
Standard AW: mein leben

danke für eure antworten... ich weiß im Moment einfach nicht mehr was ich machen soll.... seit einem Jahr geht das alles so... mittlerweile wurde ich drei mal operiert... es wurden metastasen am Beckenknochen erst vor wenigen wochen entfernt... die 3. chemo scheint auch nicht anzuschlagen... die 3.... mittlerweile... nichts hilft.... und ich steh da und denke mir: ich will einfach nur leben... ich will nicht mehr die hälfte der woche im Krankenhaus verbringen, ich will keine Angst mehr haben, ich will einfach nur leben... feiern, freunde treffen, spass haben, meine bankausbildung fertig machen...einfach leben.... und was kann ich nichts... nun ist der verdacht auf lungenmetastasen... bin froh allein zu leben sodass aus meiner umgebung also meine freunde und familie noch nicht5s wissen... am liebsten würde ich alles hinschmeißen... nochmal nach amerika gehen wo ich schon als au pair war und einfach leben... einfach ich sein... ohne krebs... einfach das leben bevor der Krebs entdeckt wurde... bevor ich aus Amerika wieder kam... einfach ich...
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 13.01.2006, 11:42
kathrinchen kathrinchen ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 10.11.2005
Ort: Aachen
Beiträge: 1
Standard AW: mein leben

Hallo lieber kleiner Sonnenstrahl,

Ich kenne ein Lied das so heißt von Schandmaul, wunderschön hast du dir deswegen diesen Nick gegeben?

Ich kann Dich gut verstehen , ich selbst befinde mich im 7 Jahr meiner Leukämie und habe nun das 3 Rezediv, jetzt ehißt es auch wieder KMT vermutlich Chemo und alles geht wieder von vorne los , das bis hierhin mühsam aufgebaute Leben gerät wieder völlig ins Wanken.
Aber weißt Du ich hab das Leben viel zu gern ich mag es viel zu sehr als jetzt schon klein beizugeben.

Auch wenn ich verstehen kann was du meinst vorallem: "einfach nur ich sein , ohne Krebs", kann ich dir so gut nachfühlen , manchmal denk ich auch wie war das als diese Bedrohung noch nicht im Raum stand und stelle mit Erschrecken fest das ich es manchmal kaum noch weiß.

Wie stehen denn Deine Prognosen?

Lieben Gruß Und viel Kraft, das Kathrinche (24)
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 13.01.2006, 14:52
yabuck yabuck ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Ort: zwischen Cuxhaven und Bremerhaven
Beiträge: 50
Standard AW: mein leben

Hallo kleiner Sonnenstrahl,

ich schreibe Dir als "Hinterbliebener" (was für ein Unwort). Meine Frau ist vor einem halben Jahr mit 26 Jahren eingeschlafen. Sie hat 18 Monate versucht, der Krankheit (Gehirntumor) die Stirn zu bieten. Auf ihre Art. Sie hat höchst selten über ihre Gefühle gesprochen, sondern einfach nur gelebt, so gut es ging. Wir haben das gemacht, wozu sie Lust hatte. Und wenn es Fernsehen war, dann war es auch so. Einfach nur "Normalität".....auch und gerade zwischen den Behandlungen.

Wir haben, als sie sagte, sie könne die Tabletten nicht mehr schlucken, gesagt, sie solle kämpfen. Kaum ausgesprochen, habe ich darüber nachgedacht und hätte mich ohrfeigen können. Wer gibt einem Aussenstehenden das Recht, sowas zu fordern? Ich meine, Du willst leben. Diese Einstellung hat nicht jeder nach so vielen Rückschlägen. Du kämpfst in Deinem Unterbewusstsein, weißt aber genau, was Deine Angehörigen und Freunde damit sagen wollen, wenn sie sagen "kämpfe": Sei stark und tapfer! Weine nicht!
Schwachsinn! Du machst schon genug durch, da muss man Dir nicht auch noch aufdiktieren, wie Du Dich zu verhalten hast.

Also, kämpfe weiter im Unterbewusstsein. Das ist aber kein Grund, sich nicht auch mal fallen zu lassen, rumzuschreien, zu weinen......

Meine Frau war der stärkste Mensch, den ich je kennengelernt habe. Ich wüsste nicht, ob ich in ihrer Situation sagen könnte "Sch... was auf die Krankheit. Ich lebe und es geht mir gut mit meinem Leben". Dafür werde ich sie immer bewundern und habe mir abgewöhnt über die Kleinigkeiten im Leben zu jammern.

Was ich Dir mit meinem konfusen Geschreibsel sagen möchte:
Lass Dir nicht sagen, wie Du Dich verhalten musst. Es ist Dein Leben. Mach, wozu DU Lust hast.

Ganz liebe Grüße und alles Gute.
Andreas

Geändert von yabuck (13.01.2006 um 14:54 Uhr)
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:27 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55