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  #1  
Alt 19.10.2005, 09:38
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Schmerztherapie

Hallo Bärbel,
nicht Du sprachst von Bagatelle sondern ich. Angesicht der Vorerkrankung meines Mannes, Deines Mannes und all der verzweifelten Menschen die hier schreiben ist es auch nur eine kleine Sache. Trotzdem hat die Psyche meines Mannes doch sehr gelitten weil es eine weitere Einschränkung seiner Lebensqualität bedeutete. Aber da muss ich Dir sicher nichts erzählen!
Es gibt weitere gute Nachrichten. Der Fuß meines Mannes ist, bis auf ein leichtes Taubheitsgefühl und noch etwas Schwäche, soweit wieder hergestellt. Schmerzen und Mißempfindungen hat er kaum noch, obwohl er kaum noch Schmerzmedikamente nimmt. Vielleicht habe ich bezüglich der Schmerztherapie doch etwas überreagiert, vielleicht hätte aber auch der Hausarzt bessere Erklärungen dazu abgeben können. Egal! Mein Mann betreibt wieder seinen Lieblingssport, Badminton, und es klappt fast wieder wie in "alten Zeiten"! Mein Mann ist ganz "obenauf"!
Auch für mich gab es gestern gute Nachrichten! Durch die lange Erkrankung meines Mannes hatte ich meine Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt vernachlässigt. Musste dann wegen starker Blutungen und extremen HB Abfall vor einiger Zeit die Praxis zwangsläufig aufsuchen. Dabei wurde eine Zyste (die Ärztin war sich aber nicht ganz sicher) festgestellt und später ein schlechter Pap-Wert (Pap 4). Vierteljährlich musste ich nun zu Abstrichkontrollen und es war schon von Konisation die Rede. Gestern war mein PAP nun Stufe 2 und somit absolute Entwarnung. Wieder eine Sorge weniger. Da ich nie krank bin, wirklich nie, nicht mal eine Erkältung habe, haben mein Mann und ich besprochen nach meinem Ableben meinen Körper der Forschung zur Verfügung zu stellen(ist nur Spaß!!!!).
Bärbel, ich hoffe Deinem Mann geht es soweit gut und Ihr könnt gemeinsam das schöne Herbstwetter genießen! Ist Dein Mann denn soweit mobil, oder ist er durch seine Krankheit sehr eingeschränkt?
Ganz liebe Grüße!!
Sanne
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  #2  
Alt 19.10.2005, 10:53
Zoe Zoe ist offline
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Standard AW: Schmerztherapie

Hallo Sanne,
nur gute Nachrichten, das wünsch ich mir öfter! Ein Glück für Deinen Mann, dass sein Bein sich so gebessert hat, das freut mich von ganzem Herzen. Da bleibt Euch einiges erspart, diese Nervengeschichten....... na ja, Du kennst Dich noch dazu vom Beruf her aus damit und hast Dir verständlicherweise selber viele Gedanken und Sorgen gemacht........ Das Problem mit der Schulter dagegen ist wohl in den Griff zu bekommen und wird (hoffentlich recht schnell) vorbei gehen.

Natürlich weiß ich auch, dass viele hier im Forum gerne mit unserem Schicksal tauschen würden, aber bei meinem Partner ist der Einfluss seiner „Behinderung“ auf die Lebensqualität und den Alltag usw. schon enorm und hat den ganzen Menschen verändert. Jeder ist natürlich anders, für den einen ist das Glas halb voll und der andere starrt nur auf das halb leere Glas.

Dankeschön für deine Berichte, auch wenn ich nicht immer schreibe, lese ich mit und denke an Euch - ich möchte unsere Probleme nicht hochspielen, außerdem ist das hier ein Krebsforum. Aber das Thema lässt einen wohl nie mehr los und die aus der „Welt der Gesunden“ haken das Thema gern schnell mit einer kurzen Nachfrage nach den Nachsorgeergebnissen ab.
Sanne, Du hast genug durchgemacht die letzten Jahre und jetzt kommen wieder fröhlichere Zeiten!
Sei lieb gegrüßt, Zoe :-)
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  #3  
Alt 19.10.2005, 13:00
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Schmerztherapie

Hallo Zoe,
ein ganz großes "Danke" für Deine herzliche Antwort! Deine Antworten habe ich immer sehr gerne gelesen(und werde sie auch weiterhin gerne lesen), da sie mir immer weitergeholfen haben. Du warst die Erste, die mich auf einen Strahlenschaden hinwies und es wird wohl auch die Ursache gewesen sein.
Warum sollten wir Angehörigen uns in einem Krebs-Forum nicht auch über unsere Gedanken austauschen können? Immerhin müssen und wollen wir unseren Partnern bei ihrer Erkrankung zur Seite stehen und Mut zusprechen.
Wie es in uns aussieht ist häufig zweitrangig, verständlicherweise. Zwischen Deinen Zeilen lese ich etwas Mutlosigkeit und Resignation heraus, vielleicht täusche ich mich?
Leidet Dein Partner mehr unter seinen Schmerzen oder unter seiner Bewegungseinschränkung? Zwangsläufig habe ich mich nun sehr ausführlich mit der Schmerztherapie beschäftigt. Dort war auch von Tens-Geräten die Rede, oder von Blockierungen der Nervenbahnen mit Schmerzspritzen usw.
Bei meinem Mann habe ich bemerkt, je schlechter er psychisch zu Wege war, je größer wurden seine Schmerzen im Bein. Nach seinem Sportversuch gab er zwar auch Schmerzen an, fand sie aber unwichtig und ging lachend darüber hinweg. Viel wichtiger war sein Sport mit seinen Freunden!
Zoe, ich hoffe auch für Dich, das sich einiges wieder zum positiven wendet!!
Dein Partner scheint ja wirklich ziemlich deprimiert zu sein! Wart Ihr denn schon mal bei einem Schmerztherapeuten?
Manchmal braucht auch mal ein kranker Partner einen kleinen" Schubs", damit er sich nicht allzusehr hängen lässt. Mein Mann hat ihn ab-und zu mal von mir bekommen (manchmal auch etwas mehr, da bin ich wohl zu aufbrausend).
Ganz liebe Grüße und noch schöne, sonnige Tage!
Sanne
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  #4  
Alt 21.10.2005, 10:01
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Schmerztherapie

Hallo,
möchte doch noch mal berichten, wie unser Gespräch gestern mit dem Hausarzt meines Mannes abgelaufen ist!
Sollte ich auch einmal einen Arzt benötigen, würde ich diesen Arzt wählen.
Ich bin ja sehr sehr skeptisch in Bezug auf Ärzte geworden. Durch die Behandlung meiner Mutter(wo ja wirklich alles schief lief) und durch das Krankenhaus in dem mein Mann operiert wurde.
Dieser Hausarzt hat sich eine 3/4 Stunde Zeit für uns genommen und hat sich überwiegend mit der Psyche meines Mannes beschäftigt. Sagenhaft!!
Dabei kam heraus, das mein Mann sich mit allen Problemen und Gedanken an ihn gewandt hatte, also absolutes Vertrauen zu ihm hat. Und das ist ja das wichtigste! Der Arzt war über die beruflichen Probleme(mein Mann wurde wegen seiner Erkrankung bei Beförderungen übergangen, denn er könnte ja wieder krank werden und ausfallen) informiert und auch über ein anderes, uns gemeinsam betreffendes Problem über das man nicht gerne spricht.
Ich finde es sehr gut, das mein Mann sich ihm gegenüber so geöffnet hat und der , noch sehr junge Arzt, ein absolut kompetenter und einfühlsamer Gesprächspartner ist. Wo findet man soetwas heutzutage noch?
Auch zu der Schmerztherapie hat er sich, allerdings sehr kurz, geäußert aber dieses Thema ist ja zur Zeit nicht mehr relevant. Ich werde bei uns im Krankenhaus, im Rahmen einer Fortbildung, mich selber zum Thema Schmerztherapie weiterbilden, damit ich meine Skepsis in bezug auf
Medikamente ablege.
So, das wollte ich jetzt einfach mal loswerden!
Schöne Herbsttage wünsche ich allen!
Liebe Grüße!
Sanne
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  #5  
Alt 23.10.2005, 18:03
elpida elpida ist offline
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Standard AW: Schmerztherapie

Hallo Sanne,

es freut mich für Euch, daß es Deinem Mann wieder besser geht und er in
seinem Hausarzt einen kompetenten Ansprechpartner gefunden hat,
ist ja leider nicht selbstverständlich.
Was nützt es, wenn man einen Arzt hat, der zwar fachlich auf dem neusten
Stand ist, bei dem aber das menschliche auf der Strecke bleibt.

Meinem Mann geht es zur Zeit wirklich gut, natürlich mit einem Riesenstiefel
an Schmerzmedis. Er ist dadurch allerdings nicht sehr beeinträchtigt, da er
morgens eine 1/2 Tbl. Vigil bekommt, die der Müdigkeit durch das Palladon
entgegenwirkt.
Na ja und gegen Verstopfung gibts Lactulose und trinken, trinken, trinken.
Psychisch ist er fast immer gut drauf, nur fällt es ihm schwer einzusehen, daß
er sich keine größeren körperlich Belastungen mehr zumuten darf (das ist
schon eine halbe Kiste Wasser schleppen), sonst gibts direkt wieder einen
Dämpfer, d.h. Schmerzdurchbrüche.

Liebe Grüße
Bärbel
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  #6  
Alt 25.10.2005, 20:55
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Schmerztherapie

Hallo Bärbel,
schön das es Deinem Mann auch gut geht!
Ja, so ist es mit den Männern! Kaum geht es ihnen etwas besser unterschätzen sie ihre Kräfte. Wie auch bei Deinem Mann.
Mich würde interessieren wie es mit seinen Metastasen weitergeht. Er hat doch sicherlich regelmäßige Kontrollen? Ist das Wachstum zum Stillstand gekommen, da er ja scheinbar nicht so extrem beeinträchtigt ist? Das ist sicherlich schlecht ausgedrückt da er starke Schmerzmittel nimmt. Aber er macht ja doch noch Einiges, z.B. eine halbe Selterkiste tragen!
Mein Mann hat nun seine gesamten Schmerzmittel abgesetzt, vielmehr ausgeschlichen, da sein Hausarzt meinte, er gehe davon aus, das ein Patient von sich aus versuchen würde mit weniger Schmerzmitteln auszukommen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Nun fangen seine Mißempfindungen wieder an, aber in abgeschwächter Form.
Letztens konnte er nicht einschlafen da er meinte, sein linker Fuß wäre eiskalt, dabei war er warm! Dann wiederum kribbelt der Fuß, als wenn ein ganzer Ameisenschwarm unterwegs ist. Ich denke schon, das diese Mißempfindungen sehr unangenehm sind!
Auch so hat er nun Einschlafprobleme. Teilweise sitzt er nachts um 3.00 Uhr im Wohnzimmer weil er nicht einschlafen kann, obwohl er hundemüde ist.
Ich glaube schon, das er jetzt einen kleinen Entzug durchmacht. So ist es bei unseren Patienten auch. Aber da muss er wohl durch!
So, Bärbel! Ich wünsche Dir und Deinem Mann einen schönen Abend!
Ganz liebe Grüße!
Sanne
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  #7  
Alt 26.10.2005, 20:34
elpida elpida ist offline
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Standard AW: Schmerztherapie

Liebe Sanne,

ich drück Euch die Daumen, daß Dein Mann seinen "Entzug" bald hinter sich hat, obwohl ich nicht glaube, daß er nach der kurzen Zeit der Schmerzmedi
Einnahme wirklich einen Entzug mitmacht. Sprechen die Mißempfindungen
im Bein nicht eher für eine Nervenschädigung?

Mein Mann hatte das letzte Kontroll-CT vor etwa 10 Wochen (nach der
letzten Bestrahlungsserie und der adjuvanten Chemo). Da sah es so aus,
das der Befund stationär im Vergleich zur Voruntersuchung war, ist ja
schon mal etwas.
Die Überweisung fürs nächste CT liegt schon bei mir in der Praxis und das
werden wir Anfang Dezember machen.
Natürlich geht ihm im Vergleich zu vielen anderen noch gut und bei der
besch... Prognose die man beim CUP-Syndrom hat, können wir froh sein
daß er schon 3 Jahre geschafft hat.
Und die Wasser- und Bierkästen schleppe ich jetzt

Liebe Grüße
Bärbel

Geändert von elpida (26.10.2005 um 20:41 Uhr)
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