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  #1  
Alt 29.11.2005, 05:15
Monika W. Monika W. ist offline
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Standard AW: Wir sind noch da

Hallo Ute,

seit Samstag hat mein Mann Schwierigkeiten mit dem Essen. Am Sonntag hat er gerade mal ein Fresubin-Päckchen getrunken. Gestern abend stürzte er sich aber mit Heißhunger auf Spinat , Kartoffeln und Eier und behielt es sogar bei sich.
Vor der Chemo am Mittwoch habe ich Angst, ich nehme Mittoch und Donnerstag frei.
Schmerzen sind da überall und seine Hände und Füße sind ständig kalt, das kann auch von den Wassertabletten kommen.

Meine Kinder und ich können dieses Elend schon lange nicht mehr ertragen.
Bewundernswert ist aber sein großer Kampfwille.

LG

Moni
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  #2  
Alt 29.11.2005, 20:55
Ute S. Ute S. ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Wir sind noch da

Hallo Moni,
habe auch schon mehrfach gehört, dass kalte Hände und Füße von der Chemo kommen können.
Mit den Schmerzen und der Appetilosigkeit kann ich dir auch keinen Tipp geben - leider.
Schlimm, dass sich, nachdem es Hermann so lange recht gut ging, die Sache doch so entwickelt hat. Ich verstehe gut, dass du und deine Familie das Elend, wie du schreibst, schon lange nicht mehr ertragen könnt. Ich war auch an der Grenze der nervlichen Belastbarkeit und nur noch unter 1/4 Tablette Lexotanil 6 täglich überhaupt arbeitsfähig. Aber die Tabletten haben mir den Umgang mit dem "Elend" - heißt, meinen Vater so sehen zu müssen, doch etwas erleichtert, ich konnte besser mit der Situation umgehen.
Ich hoffe für euch, dass dein Mann sich wieder aufrappelt. Versuch stark zu bleiben für ihn. Er braucht dich! Und du schaffst es!!!

Ich denk an euch.

L.G.
Ute
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  #3  
Alt 07.12.2005, 15:34
Monika W. Monika W. ist offline
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Standard AW: Wir sind noch da

Hallo an alle,

man muß es wirklich als Wunder ansehen, wie lange Hermann das alles schon aushält.
Montag und Dienstag war er in unserem kleinen Krankenhaus und es wurden jeweils immer 4 l Wasser punktiert. Er hat aber schon wieder einen Wasserbauch trotz hoher Dosen Entwässerungsmittel. Heute sind wir zur UNI Frankfurt gefahren und warten auf die Dinge, die hoffentlich bald kommen. Er ist sehr gelb und sehr abgemagert, nimmt endlich ! seit Montag ein Schmerzpflaster. Die Krankenkasse hat immer noch nicht die Zusage zu den Metallstents gegeben, obwohl wir sie jetzt mit Anrufen belästigt haben.
Bei der 24- Stunden Chemo mit 5FU wurde ihm oft schlecht letzten Mittwoch.

Zum Glück haben wir jetzt noch diese Anlaufstelle vor Ort und können jederzeit im kleinen KH wieder zum Punktieren kommen. Der Arzt ist sehr nett und bemüht und zur UNI im Vergleich ist es das Paradies.

Auf jeden Fall sorge ich dafür, daß er daheim sterben wird, sollte es dazu kommen. Mein Vater, mein Bruder und meine Tante haben das schon alle vorgemacht.
Meine Tochter ist jetzt bei ihm und hat mich abgelöst. Morgen werde ich wieder arbeiten gehen.

Ich funktioniere, kann mich aber in der letzten Zeit schlecht konzentrieren, es läuft alles wie in einem schlechten Film ab.

Durch die Beiträge im Forum ist man auf vieles vorbereitet, was kommen kann. Schöner wäre es, man könnte es noch vor sich herschieben.
Petra, ich vermisse Deine Beiträge sehr, sie haben mir immer sehr geholfen!

Alles Gute an alle, denen noch geholfen werden kann!


Moni
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  #4  
Alt 08.12.2005, 09:51
Petra40 Petra40 ist offline
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Beiträge: 51
Standard AW: Wir sind noch da

Hallo Monilein,

ich weiß zwar nicht ob Du jetzt mich meinst oder Petra Loos, aber ich schreibe Dir jetzt einfach mal und schicke DIR EINEN GROßEN DRÜCKER aus dem sonnigen Niederbayern.

Ich denke sehr oft an Euch, ich hoffe das kommt auch an.

Pit hätte am Dienstag (06.12.2005) seinen 40. Geburtstag gehabt. Irgendwie hänge ich diese Woche ganz schön in den Seilen. Aber da waren dann wieder liebe Freunde die mich angerufen haben, SMS geschrieben haben und eine ganz liebe Freundin ist mit ihrer kleinen Jil (11 Wochen alt) gekommen. Die kleine Maus hat mich auf andere Gedanken gebracht.

Ich schicke Dir mal sehr viel Kraft und denke auch sehr viel an Euch.

Liebe Grüße bis bald

Petra
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  #5  
Alt 09.12.2005, 06:54
Monika W. Monika W. ist offline
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Beiträge: 119
Standard AW: Wir sind noch da

Hallo Petra,

gestern haben der Hausarzt und ich ( hoffentlich ) einen Sieg errungen. Ich rief bei der zuständigen Frau von der KK an und war sehr pampig. Ich fragte sie, wie lange sie denn noch warten wollten mit der Zusage, so lange, bis mein Mann tot sei? Auch könne er schlecht essen usw. Sie meinte, sie könne nichts machen, der Medizinische Dienst müsse das entscheiden. Ich rief den Hausarzt an und der machte nochmal beiden Druck.
Als ich von der Arbeit kam, hatte meine Tochter den Papa heimgeholt, es war nur Ultraschall gemacht worden. Aber der Hausarzt sagt, die Zusage wäre jetzt da!
Glauben kann ich das noch nicht ganz. Eigentlich ist es die Aufgabe der Frankfurter UNI- Ärzte, das durchzusetzen, aber die sind heillos überfordert.
Wir wollen weg von der UNI und können dann hoffentlich in unserem kleinen, gemütlichen Krankenhaus betreut werden.

Ich kann mir vorstellen, daß für Dich diese Weihnachtszeit sehr schlimm ist. Ich würde das Fest am liebsten abschaffen, ich hasse diese Gefühlsduselei und Geschenke- Terrorr.

Vielen Dank für die guten Wünsche.

Moni
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  #6  
Alt 17.12.2005, 08:26
Monika W. Monika W. ist offline
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Registriert seit: 30.03.2005
Beiträge: 119
Standard AW: Wir sind noch da

Hallo,

nach langem Hin und Her wird jetzt von der KK alles übernommen. Nächste Woche Mittwoch können die Stents ambulant eingesetzt werden.

Ich will jetzt für die kommende Zeit nicht arbeiten gehen.
Am Donnerstag kam ich von der Arbeit heim und fand meinen Mann vollkommen verwirrt und mit massiven Gedächtnislücken vor. Mit größter Anstrengung kam er auf unsere Namen. Der Arzt meint, es käme von der Chemo und dem Morphin- Pflaster und weil er zu wenig getrunken hätte.
Gestern machten wir Infusionen zu Hause. Er ist in einem sehr schlechten Zustand.

Ich fragte den Onkologen nach der Lebensdauer und er meinte, es könnten einige Wochen oder 3 bis 6 Monate sein.
Auf jeden Fall steht mein Arbeitgeber hinter mir und stimmte mir zu, mich krankschreiben zu lassen.
Ich sprach den Onkologen auch darauf an, daß er die Chemo nicht verträgt und er will mit ihm eine " Chemopause " besprechen.

Meine großen Kinder helfen mir und seine Geschwister besuchen ihn.

Mein größter Wunsch ist es, daß er in Frieden bei uns zu Hause gehen kann. Durch die vielen Schmerzen und Beschwerden ist er oft gereizt und böse, aber manchmal entschuldigt er sich auch dafür. Ich ertrage auch alles und will für ihn alle Türen eintreten, die im Weg stehen, damit er es leichter hat.


Moni
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  #7  
Alt 17.12.2005, 10:34
HolgerS HolgerS ist offline
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Beiträge: 315
Standard AW: Wir sind noch da

Bei uns schneit es gerade. Jede Flocke ist ein großes Kraftpaket von oben für Euch und alle anderen (unsere Mutter eingeschlossen).

Holger
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