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  #1  
Alt 29.11.2005, 17:01
IsaH IsaH ist offline
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Registriert seit: 11.10.2005
Beiträge: 107
Standard AW: Schmerzen bei Blasenspieglung / Behandlung

Hallo Scannie,

mein Vater bekam mit 61 Jahren Blasenkrebs und fand die Blasenspiegelungen und die BCG-Therapie auch sehr unangenehm! Das Resultat war, dass er wie Dein Mann irgendwann nicht mehr zu den Nachsorge-Blasenspiegelungen gegangen ist. Er hatte dann viele Jahre Ruhe, bis schließlich wieder Blut im Urin und Beschwerden auftraten. Da musste er dann wieder 3 Blasenspiegelungen über sich ergehen lassen, die ersten beiden (mit einem flexiblen Zystoskop) waren halbwegs erträglich, die dritte (mit einem starren Zystoskop) so schmerzhaft, dass sie nicht möglich war.

Es wurde dann eine TUR-B gemacht (in der Klinik, in Narkose) und durch die Gewebeproben das Rezidiv nachgewiesen.

Dein Mann sollte also, wenn er so schlechte Erfahrungen gemacht hat, mit dem Urologen VOR der Untersuchung über eine ausreichende Schmerzbehandlung sprechen. Es muss ja vielleicht nicht gleich eine Narkose sein, sondern es gibt auch sehr gute starke Schmerzmittel und Beruhigungsmittel. Man hat als Patient ein Recht auf eine ausreichende Schmerzbehandlung, und der Arzt ist verpflichtet dazu!!

Vielleicht kannst Du ja Deinen Mann bei dem ersten Arztbesuch begleiten und ihn im Gespräch mit dem Arzt unterstützen. Meistens werden ja vor einer Blasenspiegelung zunächst andere Untersuchungen gemacht, wie Ultraschall, Urinuntersuchung, Abtasten der Prostata usw. (das Blut im Urin kann, MUSS aber nicht unbedingt Blasenkrebs bedeuten).
Möglicherweise lässt sich ja damit schon etwas feststellen und es kann dann gleich eine Blasenspiegelung mit Gewebeentnahme in Narkose durchgeführt werden.

Es ist bestimmt schwer, die Ängste bei einer Krebserkrankung zu verarbeiten, und Männer tun sich da vielleicht noch schwerer als Frauen. Auch mit Unterleibsproblemen zum Arzt zu gehen, fällt Männern wohl schwerer als Frauen.

Wenn man gut informiert ist und besser weiß, was möglicherweise auf einen zukommt und dass es nicht soo schlimm ist, ist es glaube ich leichter, die Dinge anzugehen.
Im Internet gibt es so viele gute Informationen zum Blasenkrebs, z.B. die Blauen Broschüren der Krebshilfe
http://www.krebshilfe.de/neu/infoangebot/brosch.html
oder
http://www.krebsgesellschaft.de/inde...te=blasenkrebs

Unserer Familie hat auch die Homepage der Selbsthilfegruppe Blasenkrebs geholfen, hier gibt es viele authentische Informationen und einen Erfahrungsbericht von einem Betroffenen:
http://www.harnblasenkrebs.de/
Hier gibt es auch ein Forum, in dem sich Betroffene sehr offen austauschen:
http://www.harnblasenkrebs.de/Forum/main.php

Wenn Dein Mann keine Lust hat, selbst im Internet zu stöbern, könntest Du ihm ja mal Berichte von anderen Betroffenen ausdrucken, dann wird er merken, dass er mit seinen Ängsten und Sorgen nicht allein ist, und hoffentlich schnell wieder den Mut bekommen, selbst wieder etwas gegen die Krankheit zu tun (je weniger weit der Krebs fortgeschritten ist, umso besser sind die Heilungsaussichten).

Alles Gute für Euch!!
Liebe Grüße
Isa

Geändert von IsaH (29.11.2005 um 17:04 Uhr)
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  #2  
Alt 29.11.2005, 21:50
Scannie-L Scannie-L ist offline
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Registriert seit: 24.11.2005
Beiträge: 4
Standard AW: Schmerzen bei Blasenspieglung / Behandlung

Liebe Isa,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Ich glaube DIE MÄNNER möchten überhaupt nicht über
dieses Thema reden (nicht mal hier).

Ich war inzwischen mit 2 Ärzten (alle mit Belegplätzen in
Kliniken) in Verbindung und die sagten mir, dass es keine Narkose
oder Betäubung dafür gibt.
Will mir einfach nicht in der Kopf - warum nicht????
In den USA wirds gemacht und soll angeblich selbstverständlich sein,
also warum hier nicht.
Wie Du sagst der Patient hat ein Recht auf soweit als möglich schmerzfreie
Behandlung.

Ich werde mich jetzt mal durch Deine Links durcharbeiten - vielleicht finde ich
eine Erklärung ...

viele liebe Grüsse

Scannie
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  #3  
Alt 01.12.2005, 19:08
looser looser ist offline
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Registriert seit: 30.08.2005
Beiträge: 3
Standard AW: Schmerzen bei Blasenspieglung / Behandlung

Hallo zusammen! Ich bin 35 Jahre alt und leide seit einem Jahr unter Blasenkrebs. Leider gibt es wirklich keine Betäubung für die Spiegelung oder BCG.Therapie. Das einzige Mittel das eingesetzt wird ist ein Gel was vorher in die Harnröhre eingelassen wird. (als Betäubung) Es muß ca. 10 min. danach gewartet werden bis dann, am besten ein flexibles Zystoskop, zum Einsatz kommt. Bei einer BCG-Therapie läuft es genauso ab.
So, die Spiegelung mach ich alle 3 Monate, langsam hab ich mich dran gewöhnt das Gel ist eigentlich eine gute Betäubung man muß nur 10 minuten warten. Leider haben nicht immer die Ärzte so lang Zeit. Mein Urologe hat sich schon daran gewöhnt das es bei mir immer etwas länger dauert.
Bei der BCG- Behandlung dem Arzt mitteilen das er den dünnsten Katheter nimmt. Das ist dann auch nicht so schlimm. Grund: Die Hersteller schicken zum Produkt gleich Katheter mit , es gibt sowas eben nur im Paket, und das sind wirklich dicke Katheter. Da würde ich dann auch vor Schmerzen schreien.
Aber wie gesagt vorher immer erst Betäubungsgel.
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  #4  
Alt 17.01.2006, 21:21
halifax halifax ist offline
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Registriert seit: 17.01.2006
Beiträge: 4
Standard AW: Schmerzen bei Blasenspieglung / Behandlung

Hallo alle, ich bin jetzt 39 Jahre alt und wurde vor 5 Jahren wegen Blasenkrebs operiert. Seit dem mußte ich noch einmal operiert werden, weil ich eine rote Stelle in der Blase hatte, die sich nach der Operation aber als Entzündung heraußstellte.

Ich muß alle drei Monate zur Nachsorge: Blasenspiegelung, Urinabgabe, Blutuntersuchung und Ultraschall. Jetzt steht noch eine Röntegnuntersuchung der Nieren an, dann werde ich nur noch alle 6 Monate zur Nachsorge gehen müssen.

Zur Blasenspiegelung:
Bei dem Arzt in Wiesbaden zu dem ich gehe, hat man die Möglichkeit unter Narkose untersucht zu werden. Ich ziehe jedoch die Spiegelung ohne Narkose vor, weil die Narkose mich für den Rest des Tages außer Gefecht setzen würde.
Es wird dabei ein sehr flexibles und dünnes Instrument benutzt.
Bei mir wird aber immer direkt nach dem Einspritzen des Gels gespiegelt.
Die Untersuchung schmerzt nur leicht, ist natürlich nicht angenehm aber die Zahnsteinentfernung beim Zahnarzt würde ich als schlimmer beurteilen. Nachher hat man noch 1-2 Tage ein Brennen beim Wasserlassen, daß war dann aber auch schon alles. (Naja ab und an eine Blasenentzündung, die ich aber mittlerweile dadurch verhindern kann, daß ich danach Preiselbeerensaft beim Reformhaus besorge).


Alternativ zur Blasenspiegelung kann man ja auch einen Test mit dem neuen Tumormarker machen, diese hat ja auch eine hohe Erkennungsquote von über 90%.

Mit mir im Krankenhaus (bei meiner ersten OP) war ein U-Boot-Matrose aus dem 2ten Weltkrieg, er war ein netter und interessanter Zimmernachbar. Ihn hatte es schlechter erwischt, er hatte einen in situ Blasenkrebs, der nur die Oberfläche der Blasenschleimhaut befallen hat, dafür aber großflächig und die Blase wurde dann ausgeschabt. Er hat in 3 Jahren 5 Operationen über sich ergehen lassen müssen. Der alte Herr war aber recht tapfer, ich hoffe, daß das auch für ihn die letzte Operation war und er gesund geblieben ist.

Wie auch immer, ich habe seit 5 Jahren Ruhe.

Bevor ich bei dem Urologen war, hatte mein Hausarzt mich ein paarmal wegen Blasenentzündung behandelt und auch mein Hinweis auf Blut im Urin mit einer Blasenentzündung abgetan. Ich hatte über Jahre Beschwerden mit dem Wasserlassen und mit der Blase generell. Ich weiss nicht ob das sowas wie eine chronische Blasenentzündung war, die in Blasenkrebs übergegangen ist oder ob ich den Blasenkrebs wirklich so lange hatte.
Er war auch schon recht groß aber glücklicherweise nicht invasiv (TaG1 glaube ich).

Wenn man solch einen Krebs hat, ist man zeitweillig schwer belastet, besonders wenn man Familie hat und wir wissen alle, daß die Ärzte zwar oft recht fachkundig aber selten sehr sensibel sind. Dennoch sollte man die Hoffnung nicht aufgeben, es gibt auch nach einigen Rückfällen immer wieder die Möglichkeit, daß man irgendwann doch Ruhe hat.

Ich wünsche allen eine gute Besserung und eine andauernde Gesundheit.

Halifax
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  #5  
Alt 03.03.2006, 16:57
hansdietrich hansdietrich ist offline
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Registriert seit: 19.08.2005
Beiträge: 7
Standard AW: Schmerzen bei Blasenspieglung / Behandlung

also bei mir wurdeim jahr 2003 ein karzinom G2pTa aus der blase operativ entfernt seit dieser zeit gehe ich halbjährlich zur blasenspiegelung ich hatte damit noch nie probleme von narkose ganz zu schweigen
wahrscheinlich ist die prostata verengt und ermöglicht kein durchkommen
aber von schmerzen bei einer blasenspiegelung höre ich das erste mal
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  #6  
Alt 06.03.2007, 21:18
Seneca46 Seneca46 ist offline
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Beiträge: 16
Standard AW: Schmerzen bei Blasenspieglung / Behandlung

hallo scannie,
ich hatte mitte januar nach einer längeren autofahrt blut im urin. eine kurze internetrecherche ließ sofort alle alarmglocken schrillen: blasentumor, sofort zum arzt. der hausarzt stellte noch am gleichen tag per ultraschall einen "gestielten blasenpolypen" (er wollte rücksichtsvoll und vorsichtig sein) fest und überwies mich an den urologen. weitere recherche im internet ergab, daß nahezu alle wucherungen in der blase bösartig, also krebs, sind. der urologe bestätigte die diagnose am nächsten tag, ebenfalls per ultraschall: harnblasentumor kugelig, 3.5 cm durchmesser. eine blasenspiegelung hat er mir (dankenswerter weise) erspart mit der begründung, das ding müsse in jedem fall sofort heraus und das geschähe ohnehin bei einer blasenspiegelung - stationär unter narkose. vier tage später war der tumor entfernt (TUR-B). der obligatorische katheter wurde während der operation, also unter teilnarkose (spinalanästhesie) eingeführt, also keinerlei schmerzen. nach vier tagen wurde er wieder gezogen, das waren höchstens zwei unangenehme, aber nicht wirklich schmerzhafte sekunden. dann allerdings kamen die beschwerden: zunächst mußte ich alle 10 bis 20 minuten auf die toilette, und zwar blitzschnell! das wasserlassen war wochenlang schmerzhaft (anfangs hatte ich richtige blasenkrämpfe) und der häufige harndrang hat sich erst im laufe von vier wochen auf erträgliche 1 - 1 1/2 stunden normalisiert. vergangene woche wurde - diesmal an einer uniklinik - die nachresektion (TUR-B) durchgeführt, unter vollnarkose. weil die blasenspiegelung als fluoreszenzendoskopie durchgeführt werden sollte, bekam ich vor der operation durch einen katheter einen farbstoff in die blase gespritzt. die schwester, die das machte, war dabei äußerst vorsichtig und rücksichtsvoll, es war leicht zu ertragen. auch das ziehen zwei std. später habe ich kaum gespürt. die blasenspiegelung selbst war wg. der narkose schmerzlos, 1 1/2 std. nach beginn der narkose war ich wieder fit. der katheter wurde schon am nächsten tag entfernt, wovon ich praktisch nichts gemerkt habe, so schnell ging das. diesen montag habe ich schon wieder zu arbeiten begonnen, ich halte problemlos 1 1/2 std. ohne toilettengang aus, obwohl ich sehr viel trinke (mind. zwei liter/tag). schmerzen beim wasserlassen habe ich praktisch keine. es kommt also schon sehr auf den urologen, die klinik und das ärztliche und pflegepersonal an, ob's weh tut oder nicht...
alles gute!
seneca46
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  #7  
Alt 08.05.2007, 16:23
scheuris scheuris ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.05.2007
Beiträge: 15
Standard AW: Schmerzen bei Blasenspieglung / Behandlung

Hi ,

meine Historie:

12/2000 : Blut im Urin - TUR (PT1G2)
01/2001 : Nachresektion (PTaG2)
09/2001 : nach REHA wieder PTaG2
dann erst BCG- Therapie bekommen (3 Jahre lang)

03/2007 : nach regelmäßigen Zystoskopie wieder PTaG2
04/2007 : TUR und Harnröhren- Schlitzung
- 1. Instillation Mitomycin : 1 Tag nach OP im Krankenhaus
- am Donnerstag (10.05.07) nun schon die 4 Installation und dies insgesamt 7 mal (inkl. Krankenhaus)/ wöchentlich

Fragen:

1. Wie verträgt man diese Instillationen ? Mir ist immer schlecht und hatte schon nen Nierenstau !

2. Wie verhält sich das ganze mit dem Geschlechtsverkehr ?

3. Wann kann man wieder Sport machen ? Und was für einen ?

Meine Erfahrungen :
1. am besten eine Buscopan plus vor der Spiegelung nehmen, das entkrampft
2. ein flexibles Zystoskop ist auf jeden Fall angenehmer
3. 10 min Schmerzgel vor der Spiegelung bzw. Insatallation ist sehr von Vorteil
4. den dünnsten Katheder zur Installation ist zu raten


Steffen
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