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  #1  
Alt 17.12.2005, 15:44
nordisch nordisch ist offline
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Registriert seit: 16.08.2005
Ort: Hannover
Beiträge: 37
Standard AW: Bin neu hier und suche u.a. Erfahrungen mit Tarceva

Mein Papa hat das Tarceva auch bekommen als es noch in der Textphase war, bei ihm ist es leider auch nichts angeschlagen und die Nebenwirkungen waren ähnlich, bzw seine ganze Haut ging kaputt, wer rissig und er sah dadurch total entstellt aus, man hat gesehen das er krank war, er hat sich selbst nicht mehr auf die Straße getraut, weil er sich so geschämt hat. Das Mittel wurde abgesetzt als keine Besserung zu sehen war, bzw die Werte nur zum Teil runtergingen, das Leben aber nur verlängert worden wäre und das in so einem Zustand..
Uns wurde auch gesagt, dass es ein gutes Zeichen ist, wenn man ausschlag bekommt, desto mehr, desto besser schlägt es an. Kannst du deinem Vater das nicht nochmal sagen?
War er denn schon wieder beim Arzt und es wurde gesagt, dass es nicht wirkt?
Ansonsten schließ ich mich Katharina an, irgendwann geht die Lebensqualität vor, ich (oder nein, ich glaub alle hier) weiß wie schwer es ist zu sehen und zu wissen wie jemand den man liebt leidet und man nichts tun kann, man keine Kontrolle hat, nur Hilflos daneben steht. Aber ich glaub in einigen Fällen ist es einfach besser, wenn es schnell und möglichst schmerzlos vorbei geht.
Mein Papa war erst 49 und trotzdem bin ich froh das es so gekommen ist, ich hätte ihm keinen Tag mehr gewünscht, eher weniger. (er ist am 29.8 gestorben). Das Tarceva hätte ihm nur unnötig zu schaffen gemacht.
Genieß die Zeit mit deinem Vater und red viel mit ihm, wenn es möglich ist, auch über das sterben.
Ich drück dir die Daumen, das er noch lange bei euch bleibt ohne zu leiden.
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  #2  
Alt 24.12.2005, 14:39
storchschnabel storchschnabel ist offline
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Registriert seit: 13.12.2005
Beiträge: 3
Standard AW: Bin neu hier und suche u.a. Erfahrungen mit Tarceva

Vielen Dank für Eure Antworten. Leider ist mein Vater am 22.12.05 bei uns
zu Hause verstorben. Am letzten Freitag (16.12.) bekam er nachts einen
Schlaganfall, konnte sich rechtsseitig nicht mehr bewegen und weder
schreiben noch sprechen, was das ASllerschlimmste war. Wir erfüllten ihm
seinen letzten Wunsch und brachten ihn NICHT ins Krankenhaus, wofür
er uns sehr dankbar war- das konnte man in seinen Augen lesen-. Ab
diesen Tag baute er total ab, nahm weder Essen noch Trinken zu sich,
lag apathisch im Bett und wollte auch nicht mehr aufstehen. Wir einigten
uns dann mit dem Hausarzt darauf seinen Willen zu akzeptieren und er
begleitete uns vorbildlich die letzten sechs Tage mit unserem Vater, die
allerdings sehr an die Grenze des Möglichen für uns alle ging. Tagsüber
waren meine Schwester und ich im Wechsel bei Papa, wuschen, rasierten
und wechselten die Einlagen, saßen stundenlang an seinem Bett und hiel-
ten seine Hand. Allerdings geschah dann etwas womit wir alle nicht ge-
rechnet haben: Am Mo (19.12.) wollte er aufstehen- wir wissen nicht wo
er die Kraft hernahm-und wir ( Mama, wir drei Kinder mit Anhang und seine
5 Enkelkinder ) saßen für fünf Minuten mit ihm im wohnzimmer, seine Lieb-
lingspyramide wurde angezündet, er schaute in die Runde, saugte dieses
"Familienbild" in sich auf, das konnte man förmlich sehen, und machte uns
dann klar: DAS WAR UNSER WEIHNACHTSFEST!!! Es waren die schönsten fünf Minuten seit dieser schrecklichen Krankheit, voller Harmonie und niemand
hat gesprochen, noch nicht einmal mein dreijähriger Sohn. Danach wollte
er wieder in sein Bett und von da an verfiel er jeden Tag mehr, war nicht
mehr ansprechbar, wurde mit Atosil, Diazepam und Morphium unterstützt,
damit er den Sprung hinüber in das Ewige Leben leichter schafft. Und das
geschah am 22.12.05, gegen 2 Uhr morgens, ohne Schmerzen ist er ganz
ruhig eingeschlafen- hinüber geschlafen in die EWIGKEIT.
Fazit: Papa hat gespürt das wir seinem Wunsch folgen, das ließ in ruhig
werden, er genoß seine Familie ein letztes Mal und uns hat es gezeigt, was
wir für eine tolle Familie sind und was für ein Zusammenhalt da ist.
Mein ganz besonderer Dank gilt meiner supertollen Schwägerin, die viel auf
ihre Familie verzichtet hat um nachts bei Mama und Papa zu sein, die ihn eben
falls liebevoll gepflegt hat und ihm die erleichternden Spritzen, auf Anwei-
sung des Hausarztes, gab.- Sie ist Krankenschwester-.
l
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  #3  
Alt 28.12.2005, 21:54
Katharina Katharina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.05.2005
Ort: Berlin
Beiträge: 947
Standard AW: Bin neu hier und suche u.a. Erfahrungen mit Tarceva

...ich sende Dir mein tief empfundendes Beileid...
Ihr habt alles richtig gemacht und Dein Pa kann wirklich stolz auf seine Familie sein.
__________________
Katharina
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