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  #1  
Alt 22.01.2006, 01:35
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: la follia della realtà

Es tut so gut zu schreiben.Endlich mal alle Gedanken und Gefuehle in Worte formen,endlich mal das sagen bzw. schreiben was in mir brodelt.
Im reden war und bin ich nicht gut. Leider,oft wuensche ich mir mehr wortgewandheit und mehr Ausdruck..

Mama hatte heute gute Laune und ich konnte mich endlich mal wieder laenger mit ihr unterhalten. Sie unterstuetzt mich wirklich wo sie nur kann und eigentlich sollte ich diejenige sein die ihr Kraft gibt und nicht andersrum.
ich hab momentan das gefuehl,dass die zeit davon rennt und ich genau darin meine zeit verschwende was eigentlich nicht wichtig ist.

morgen muss ich wieder ins wohnheim und das schreiben wird mir fehlen.und die naehe zu meiner mutter und den tieren. ich spuere wie gut mir das tut und wieviel kraft sie mir geben mit ihrer blossen anwesenheit.
ich aergere mich oft darueber das ich das nicht auchmal so sagen kann.
ich glaube meine mutter weiss gar nicht wieviel sie mir bedeutet...

ylva
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  #2  
Alt 24.01.2006, 21:16
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: la follia della realtà

Die schriftlichen Pruefungen habe ich hinter mich gebracht..
Ich denke sie sind alles andere als gut ausgefallen..ich hatte einfach zuviel im Kopf und ach ich weiß auch nicht..vielleicht haette ich einfach mehr lernen sollen...
Ich fuehl mich ziemlich ausgelaucht und braeuchte mal eine verschnaufspause - von allem und jedem..am liebsten wuerd ich wieder nach island ´fliehen´aber wie ohne urlaub und vorallem ohne geld?!

Ich habe mich heut richtig erschreckt als ich nach Hause gekommen bin.
Mama sieht richtig schlecht aus. Sie ist ganz blass und hat tiefe Augenringe und ist so resigniert.
Ich hoffe sie verschweigt mir nichts? Bisher haben wir immer ueber ihre Krankheit,die Fortschritte,die Rueckschlaege und die Behandlung geredet - verschweigt sie mir was?
Ich hab Angst und trau mich sie nicht drauf anzusprechen. Vielleicht hab ich angst vor der wahrheit aber gibt es ueberhaupt eine?
aber so schlecht sah sie lange nicht mehr aus.
vielleicht mutet sie sich mit der arbeit zuviel vor?liegt es daran?
sie beschaefftigt sich auch wieder vermehrt mit dem thema krebs,als ich heute in ihr zimmer kam hat sie alle krebsbroschueren die sie in den schrank gelegt hatte wieder raus geholt.ich dachte sie nimmt endlich ein bisschen abstand.aber das war dumm von mir. wie auch? nichtmal ich kann abstand nehmen,wie soll sie es dann koenen?
Warum redet sie nicht mit mir?das hat sie doch sonst immer getan.ich will sie auch nicht draengen...
Und morgen muss ich schon wieder ins wohnheim und habe nachtdienst und bin bis einschliesslich sonntag nicht zu hause und dann fahr ich auf ein seminar.argh irgendwie wird mir das alles zuviel.
und dann hab ich ihr auch noch versprochen endlich zum gynaekologen zu gehen..ich war immer noch nicht da,habe nicht mal angerufen.ich trau mich einfach nicht.und mama draengt mich. es liegt ja auch nahe aber..nein ich kann nicht.
die phase in der es so aussah als ob es nun bergauf geht ist vorbei.
jetzt geht wieder alles schief.

ylva
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  #3  
Alt 25.01.2006, 14:31
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: la follia della realtà

mein gefuehl hat mich also nicht gettaeuscht...
ich habe mit der frau von meinem onkel gesprochen,sie ist aerztin und mama hat ein gutes verhaeltnis zu ihr.
sie hat mir gesagt das es meiner mutter zur zeit psychisch sehr schlecht geht. das sie fuer sich keine perspektiven mehr sieht,sich staendig vorstellt wie ihr leben ohne die erkrankung verlaufen haette koennen und das sie (meine mutter) denkt das,dass nichts mehr mit ihr wird. warum? sie hat doch gekaempft und alles so verdammt gut und tapfer durchgestanden warum kann sie nicht wenigstens versuchen neu anzufangen?
es tut so weh soetwas zu hoeren.
es ist aber auch zu unfair. die meisten "freunde" und bekannten lasse sich nicht mehr blicken,vermutlich weil sie denken das der krebs ansteckend ist und eine andere "freundin" meiner mutter hat sich nur mit ihr getroffen,weil sie ueber beziehungsprobleme reden wollte.
meine mutter hat sich also aufgeben.
und was soll ich jetzt machen?
Ich bin total ueberfordert. hier zuhause meine mutter, dann die pruefungen und irgendwo dazwischen auch noch ich.
wir raten meiner mutter schon seit langem mal eine therapie zu machen - zumindest mal einen versuch wagen. aber sie lehnt kategorisch ab.
ich hatte so gehofft das es bergauf geht,wenn sie erstmal die chemo,op und bestrahlung ueberstanden hat und die nachsorge untersuchung auch ohne befund verlaeuft.
wo ist mamas mut und kampfgeist ?? Den hier im kk so viele frauen an den tag legen???

ich fuehle mich so einsam....
Ylva
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  #4  
Alt 30.01.2006, 01:03
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: la follia della realtà

Wir haben eine Last zu tragen

und einen weiten weg zu gehn

Wir haben eine Last zu tragen

und können unser Ziel nicht sehn

Wir haben eine Last zu tragen

und finden Rast an keinem Ort

Wir sind die Last die wir tragen

von dort , nach hier nach dort



Der Clown

Ich bin der clown,
der clown für alle,
sie lachen über mich, sagen es ist nur spaß
..aber ich glaube ihnen nicht,
glaube fast keinem mehr,kann es nicht mehr
will es nicht mehr,bin immer froehlich vor ihnen
die maske sitzt,verbiergt all die wahren gefuehle
worte fallen und wandern an mir vorbei
lautlos
hier ein lachen dort ein laecheln
aber wo bin ich?

sie sagen zu mir,deine mutter wird wieder gesund,dass wird wieder,lass den kopf nicht haengen.
meine mutter ist momentan gesund.sie bekommt keine therapie mehr aber trotzdem wird es nicht mehr,es wird nie wieder werden.
weil meine mutter sich aufgeben hat,jeglichen mut verloren hat.
sie ist zu muede.

ich auch.
ylva
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