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Alt 26.03.2006, 01:04
tonixx tonixx ist offline
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Registriert seit: 18.02.2006
Beiträge: 5
Standard AW: Und wie kommt Ihr damit klar?

Hallo,

vielen Dank noch mal für Eure Antworten! Frank, würde gerne mal Erfahrungen austauschen… Meine eMail = tonixmixx@gmx.de

Sicher, man sollte in gewissen Situationen den Weg zu einem Psychotherapeuten wagen. Aber ich weis nicht ob dies bei mir der richtige Weg ist. Fast hätte ich es auch getan, aber wenn ich mal in anderen Threads schaue habe ich die Angst dass man mit Medikamenten abgekanzelt wird. Ich weis nicht ob das richtig ist. Klar, ich hatte gerade Montag wieder einen Tag an dem mir alles nur superschwer viel. An dem ich mich am liebsten verkriechen würde, in eine Höhle wo keiner mich findet. Aber ich glaube dass es was anderes ist was ich suche. Ich suche Verständnis.
Ich möchte niemanden hier „auf den Schlips treten“, aber ist dass nicht scheiße? Viele hier im Forum sagen hier schnell: „Nimm mal Johanniskraut“, „geh zum Psychiater, der verschreibt dir was“. Ich glaube ich habe kein Problem was sich mit Medikamenten lösen lässt. Und ich will das auch nicht. Ich will genau das ja verhindern. Sonst kann ich auch weiter machen und meinen Frust wegtrinken und anderes Zeug nehmen. Aber das kann doch nicht die Lösung sein?! Oder bin ich hier der Typ der irgendwas nicht kapiert?

Ist das die Lösung? Das ist eine sehr ernste Frage?! Wie ist da Eure Erfahrung? Soll ich nun Medikamente nehmen? OK, ich habe da ein Problem, dann schmeiße ich mir mal was ein? Sicherlich habe ich Probleme. Und sicherlich habe ich Momente in denen bei mir nur alles schwarz ist. Und alleine komme ich da kaum raus. Aber wenn Medikamente eine Lösung sein sollen frage ich mich ob hier nur die Wirkung und nicht die Ursache bekämpft wird. Denn es bringt mir gar nichts dieses Problem bei seinen Wirkungen zu bekämpfen. Ich glaube das sollte ich eher an der Ursache angehen….

PS: Ist das nicht alles beschissen, dass wir unser Innerstes nur in einem Forum posten können? Wenn kein Freund, keine Familie da ist, die mit einem so was besprechen kann. Wie alleine ist man dann wirklich? Trotz aller Freunde, wie alleine ist man auf dieser Welt? Wie einsam kann man sein?

PSS:
Und wie einsam ist man wenn man sich nicht mehr traut dass zu sagen, was man wirklich denkt? Das 2. Mal Krebs war für mich wie ein mieser Tritt von hinten, wie ein krasses Foul im Fußball. Das gehört sich nicht. Nach dem 1. Mal habe ich mein Leben gerade erst wieder aufgebaut. Ich war regungslos. Ich war Gefühllos. Beim 2. Mal war ich Tod. Mein Geist, meine Seele, ich konnte weder lachen noch weinen. Ich habe alles nur durchlebt. Und heute stehe ich hier. Hier und heute. Und ich fühle jeden Abend meinen Körper ab. Und ja, an der stelle an der der 2. Tumor war ist es wieder dicker als normal. Ich dachte ich bilde mir das nur ein. Deshalb habe ich es fotografiert. Damit ich mir sicher sein kann. Ja, er ist dicker. Und es tut weh. Und ich will nicht mehr. Deshalb gehe ich nicht zu meinem Arzt.
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Alt 26.03.2006, 11:19
PantaRei PantaRei ist offline
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Registriert seit: 24.08.2005
Beiträge: 470
Standard AW: Und wie kommt Ihr damit klar?

Hallo Tonixx, hallo zusammen,

in einem anderen Thread habe ich gerade eins auf die Mütze bekommen, weil ich mich gegen Medikamente gewendet habe.

Ich denke, dass Medikamente das Falsche sind, ausser dann, wenn man wirklich eine Depression hat. Ich hoffe und wünsche Dir, dass Du keine Depression hast. Eine depressive Verstimmung ist was anderes und das haben wir sicherlich alle von Zeit zu Zeit und das zu Recht (Übrigens leiden Krebskranke nicht häufiger unter richtigen Depressionen als der Rest der Bevölkerung; sicherlich haben wir aber häufiger eine depressive Verstimmung = Schlechte Laune).

Schiss vor anderem Krebs habe ich auch und im ersten halben Jahr nach der OP hatte ich das so sehr, dass ich meinte, in der Brust oder im Hals Schmerzen zu haben.

In dem anderen Thread habe ich auch über meine zwar geringen, aber SEHR GUTEN Erfahrungen beim Psychotherapeuten geschrieben (http://www.krebs-kompass.org/Forum/s....html?t=17114). Und ich kann es nur wiederholen: Die Gelegenheit, mit der Psychotherapeutin drüber zu sprechen fand ich gut. Endlich ein Mensch, mit dem man - ohne Rücksicht zu nehmen auf dessen Gefühle - reden kann. Die Möglichkeit hat man bei Menschen, die einem nahe stehen eben nicht und überhaupt können Verwandte, Freunde und Bekannt oft ganz schlecht über das Thema reden - die sind damit überfordert. Also versuche es mal.

Angst zu haben, dass Du dort Medikamente bekommst, musst Du nicht. Soweit ich weiss, verschreiben Psychotherapeuten keine Medikamente, v.a. keine Antidepressiva, weil das in der Regel gar keine Ärzte sind, sondern Psychologen. Schau mal unter http://www.dapo-ev.de/adressen.html - ich würde das nutzen!

Hast Du eigentlich mal über eine Reha nachgedacht?

Ich denke, es ich wichtig, dass Du Dich nicht einigelst und nicht in Deinen kommenden Urlaub dauernd grübelst. Auch darüber würde ich mit einem Psychologen reden.

Sieh mal zu, dass Du mit irgendwem ins Gespräch kommst ... Über Ängste zu reden ist - denke ich - schon entscheidend, wenn man dauerhaft schlechte Laune hat und so wie Du schwermütig ist.

Schönen Sonntag und viel Erfolg und Glück,

PantaRei
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