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  #1  
Alt 20.04.2006, 13:01
maipril maipril ist offline
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Standard AW: Wie weiter?

Hallo Doro!

Die letzte woche war wirklich nicht einfach und Ostern konnte ich dieses Jahr nicht geniessen. Der Termin zur MRT ist am 24.04., allerdings in einem KK in unserer Nähe, Tübingen hatte sich letzte Woche gemeldet und um Geduld gebeten, sie wollen mich am Freitag 21.04. anrufen.

Gott sei dank sind meine Eltern seit Montag bei uns und entlasten mich sehr mit dem Haushalt. Ich war diese Woche auch wieder arbeiten mit der Hoffnung, es würde mich ablenken: leider ist es in der Firma momentan ziemlich ruhig, so dass ich aller Zeit der Welt hatte nachzudenken

Ich habe mich um einen Termin beim Psychoge bemüht, ich gehe nächste Woche hin. Ich brauche dringend eine Therapie, ich bin diese letzte Zeit wie gelähmt, alles, was ich unternehme, fällt mir schwer... Mein Sohn hat am Sonntag Geburtstag, ich kann mich nicht mal richtig darüber freuen, ich finde es echt schlimm!

Sorry für die miese Laune, ich hoffe, Montag bringt mir Gewissheit... ich melde mich dann nochmals.

maipril
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  #2  
Alt 20.04.2006, 16:18
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Standard AW: Wie weiter?

Hallo Mairpril, na da drücken wir euch doch ganz fest die Daumen für Montag.
Doch Die Gewissheit ist manchmal besser zu ertragen als die Ungewissheit, denn die alleine kann eine Seele schon auffressen. Du brauchst dich wegen deiner laune doch nicht zu entschuldigen. Wenn wir das nicht verstehen, wer dann? Mir geht es im Moment eigentlich auch nicht besser. Bin auch irgendwie ständig neben mir und auch schon seit längerer Zeit in psychatrischer Behandlung. Meine ärztin sagte neulich zu mir das sie das Gefühl habe, ich könnte die schönen tage und die schönen Momente mit meiner familie und mit meiner Mutter überhaupt nicht geniessen und das müste ich lernen. Aber es ist verdammt schwer, wenn man Angst hat einen geliebten Menschen zu verlieren. Habe den Eindruck das meine Mutter besser mit der lage klarkommt als ich. Sie sagte mir heute als wir kurz über das beforstehende CT im Juli in München sprachen, das sie gar nicht daran denken würde und sie wäre der Meinung was kommt das kommt und könnten es nicht aufhalten. Ich bewundere sie sehr für Ihre Stärke. Was bin ich dagegen für ein Jammerlappen, aber jeder Mensch ist halt anders.
Uns bleibt leider nichts anderes übrig als wirklich das Beste aus dem tag zu machen. Ich wünsche dir auch weiterhin dazu viel Kraft.
Liebe Grüße Michaele
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  #3  
Alt 21.04.2006, 11:41
maipril maipril ist offline
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Standard AW: Wie weiter?

Hallo Michaele!

Vielen Dank für deine Antwort. Es stimmt schon, dass mir die Ungewissheit mehr stört als alles andere. Wie ich es meinem Mann schon sagte: "Entweder ist es gutartig und ich lebe weitere 50 J. damit oder es ist bösartig und ich gucke, wie ich es bekämpfen kann". Klar macht mir die 2. Perspektive sehr viel Angst, ich habe noch nicht mit dem Leben abgeschlossen! Wer hat es schon, egal ob 30 oder 80... Aber ich wüsste mindestens, was ich als nächtes machen muss bzw. was micht erwartet. Deshalb kann ich die Einstellung deiner Mutter nachvollziehen.

Ich denke auch, dass es für die Angehörigen am schlimmsten ist, wir haben leider vor ein Paar Monaten diese Erfahrung mit dem Bruder meines Mannes gemacht: er ist Anfang Januar an Darmkrebs gestorben (mit 49 Jahren...). Mein Mann kommt heute noch nicht damit klar, und nun diese Quälerei mit mir, es ist echt unerträglich!

Dr Burkart aus Tübingen hat mich heute Morgen persönlich zu Hause angerufen, ich fand ihn sehr nett. Eine Diagnose wollte er nicht stellen, er hat nur gesagt, dass die Leberherde sich innnerhalb 2 Jahren sich kaum geändert hätten: dies würde gegen bösartige Tumore sprechen. Trotzdem schliesst er sie nicht ganz aus. Er meinte, ich komme um eine erneute Biopsie nicht herum, nur so hätte ich 100% Gewissheit. Ich soll mich nach der MRT erneut mit ihm in Verbindung setzen.

Ich werde meinem Sohn zuliebe versuchen, das WE zu geniessen. Beschäftigung habe ich ja genug: sein Lieblingskuchen backen, Geschenke einpacken Er freut sich so sehr auf Sonntag, ich kann ihn den Tag mit meiner Laune nicht verderben. Ich wünsche dir und alle Mitlesende auch ein schönes WE.

maipril
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  #4  
Alt 24.04.2006, 13:24
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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hallo maipril, ich wollte nur mal nachfragen ob du schon einen Bescheid vom MRT hast. Ich denke sehr viel an Dich und hoffe das die Tumore wirklich nicht bösartig sind. Das wäre dann ein wahrer Grund zur Freude. Aber um wirkliche Sicherheit zu bekommen, musste du dich halt nochmal mit dem Gedanken an eine Biopsie anfreunden. Doch dann hast du wirklich Sicherheit und brauchst dich mit dem Wenn udn Aber nicht zu quälen.
Ich kann mir denken wie schrecfklich das alles für dich und deine Familie ist. Man glaubt manchmal vor Angst verrückt zu werden und man denkt immer warum denn ich..was habe ich getan.. u.s.w. Doch man findet einfach keine Antwort.
D
Es ist schönm wie stark du für deinen Sohn bist. Ich wüßte nicht ob ich das schaffen würde, bin einfach von Natur aus ein ängstlicher Typ. Aber wenn es einen Menschen trifft, dann muss man damit umgehen.

Ich drücke dir alle Daumen ganz, ganz fest, das du ein positives Ergebnis bekommst und wenn die Tumoren sich in 2 Jahren nicht verändert haben, so ist das doch schon ein riesengroßer Schritt. UNd solange keine Metas sich neu bilden ist das noch ein größerer Schritt.
Ist doch schon irgendwie eine Beruhigung, oder nicht?

Bitte laß von dir hören.

Viele liebe Grüße
Michaele
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  #5  
Alt 25.04.2006, 09:16
maipril maipril ist offline
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Standard AW: Wie weiter?

Hallo Michaele!

Leider weiß ich heute nicht besser Bescheid als gestern. Als wir zum MRT-Termin kamen, wurde uns gesagt, dass keine Untersuchungen momentan aufgrund eines technischen Problems durchgeführt werden können Sie würden versuchen, dieses Problem so schnell zu beheben aber sie hätten keine große Hoffnung, dass es mit der Untersuchung noch klappt. Wir haben uns trotzdem entschieden zu warten aber als es 15.00 Uhr wurde (wir hatten den Termin um 9.00 Uhr), wurde uns auch klar, dass es umsonst war...
Einen neuen Termin habe ich für den 02.05. bekommen.

Ich bin seitdem fix und fertig, ich habe gestern den ganzen Abend geweint... So viel Pech kann man doch nicht haben! Seit März bin ich mit dieser Unsicherheit, ich ertrage diese Angt nicht mehr!
Heute geht es mir noch mieser, denn meine Eltern sind abgereist (meine Mutter muss die Woche wieder arbeiten gehen). Gott sei dank hat die Schule wieder angefangen, ich wüsste sonst nicht, wie ich die Tage allein mit den Kindern durchstehen würde. Ich gehe auch weiterhin arbeiten, zu Hause wäre es nur schlimmer...

Der Geburtstag meines Sohnes war sehr schön, er hat sich über alle Geschenke gefreut (sogar über Kleider...). Wir wollen nächste Woche mit seinen Freunden feiern: ich überlege, eine Schatzsuche in dem nahgelegenen Wald zu organisieren, das heißt, ich werde bis zum 02.05. mit der Plannung beschäftigt sein und es ist gut so.

Ich werde auch versuchen, diese Woche weniger im Internet zu sein, denn ich gucke mir nur noch die Seiten an, wo über Krebs berichtet wird, und es macht mich wahnsinnig. Ich werde auch mit vielen Erleichterung den Termin beim Psychologen wahrnehmen.

Ich hoffe, dass es dir und deiner Mutter gut geht und ihr die (endlich) schönen Tage geniessen könnt. Liebe Grüße

maipril
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  #6  
Alt 26.04.2006, 11:56
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Hallo maipril, mein Gott, da hast du aber wirklich ein Riesenpech gehabt. Das du dich nun total depremiert fühlst kann wohl jeder nachvollziehen. Manchmal ist es einfach wie verhext. Man hat sich nun tagelang bzw. wochenlang auf diesen Termin mit all den dazugehörigen Ängsten und Sorgen eingestellt und wenn kan endlich vor der Gewissheit steht, dann platzt plötzlich alles. Und man weiß nun gehen die nÄngste noch weiter und das macht dich so fertig. Man weiß das die Ängste nun wieder für ein paar Wochen Einzug halten und je eher der Termin fürs MRT anrückt, desto größer wird wieder die verdammte Angst. Dazu kommt das man sich vor den Kinder beherrschen muss, obwohl sie meisstens doch schon genug mitbekommen als sie eigentlich sollten.
Vielleicht hast du ganz Recht, wenn du sagst das du dich nun ablenken musst. Aber das ist immer so leicht gesagt. Manchmal macht mir das auch mit dem vielen Leid der anderen Menschen zu schaffen. Doch man kann einfach nicht davor weglaufen. Ich denke die Angst wird nun immer unser begleiter sein, egal in welcher Situation wir uns befinden.
Wenn du mal wieder reinschaust würde ich mich freuen von dir zu hören.
Ich denke ganz fest an dich und würde dich jetzt gerne mal ganz doll in die Arme nehmen. Das kann schonmal Wunder wirken.
Liebe Grüße Michaele
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  #7  
Alt 26.04.2006, 13:26
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solaris solaris ist offline
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Liebe maipril!

Auch wenn es vielleicht nachlässig klingt: fixier dich nicht so sehr auf ein paar Tage. Wenn sich der Schatten in den letzten zwei Jahre nicht geändert hat, hast du gute Chancen, dass es nichts Bösartiges ist und wenn doch, dann wächst es sehr langsam, was nur gut sein kann. Es gibt immer etwas positives, häng dich daran auf und nicht an den negativen Sachen. Das ist je nach Typ vielleicht schwer, aber versuch es!

Niemand kann sagen, was kommen wird. Bei mir wurden x Untersuchungen gemacht und keiner wusste genau, was es ist. Ich habe zwar an Krebs gedacht, aber irgendwie war es zu unwirklich, weil ich mich dafür zu gut fühlte. Dann haben sie mich auf Verdacht aufgeschnitten und mussten viereinhalb Organe herausnehmen. Ich habe mich aber immer noch zu gut gefühlt und als die Vorhersage "nur noch sechs Monate" kam, habe ich sie ausgelacht. Vielleicht war das Verdrängung, aber es hilft auf jeden Fall. Es sind 4 Jahre daraus geworden ohne weitere Behandlung.
Stürz dich in Sachen, die dir Spaß machen und lebe einfach, es lenkt ab und kann dir nur gut tun. Wenn man sich verkriecht, fühlt man seine vermeintliche Schwäche viel zu sehr und steigert sich noch mehr hinein, mach irgendetwas, an dem du merkst, dass du Kraft und Schwung und Energie hast und die hast du, ganz sicher! Du musst dir ihrer nur wieder etwas mehr bewusst werden.

Anzeichen von Schmerzen stehe ich sehr gespalten gegenüber. Sie müssen überhaupt nichts mit deiner Leber zu tun haben und auch wenn, kann es so viele Ursachen geben. Was denkst du, warum es so viele Fehldiagnosen gibt? Weil eben die Auswirkung nicht immer gleich bei der Ursache zu finden ist.

Mir hat es immer geholfen, mir die positiven Dinge vorzustellen. Krebs? Aber immerhin ein langsamer. Paar Organe weniger? Die anderen werden das schon kompensieren können, wir sind ja keine Omas. Ein Stück Leber weg? Im besten Fall wächst es wieder nach. Aussichten? Es gibt immer positive Beispiele, warum soll gerade ich keins sein.

Wenn ich ab und zu in ein Loch falle, schreibe ich mir solche Sachen auf und das bringt mich schnell wieder hoch.

Ich wünsche dir viel Freude bei eurer Schatzsuche, Ablenkung ist auch schon ein kleiner Schatz .

LG, solaris
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