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  #1  
Alt 27.11.2001, 14:50
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Hallo, Heide, Herbert, Jasmin und Margit,

bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen, da ich als neu Betroffene auf der Suche nach Infos bin. Laut Ärzten ist es ein ziemlich fortgeschrittenes, sprich aussichtloses Adenokarzinom. Ich hatte gestern meine erste Chemo und bis jetzt, toi toi toi, überhaupt keine Nebenwirkungen.

Ich habe für mich entschieden, daß mich diese Krankheit nicht zerstören wird. Deswegen war ich relativ geschockt, Herbert, als ich über Deine Einstellung gelesen habe. Ich denke, das Allerwichtigste in dieser Situation sind positive Gedanken. Dazu gehört auf jeden Fall, daß Du Dich mitteilst. Du wirst Dich wundern, wieviel positive Unterstützung Du von Familie und Freunden erfahren kannst. Ich denke außerdem, daß die Menschen, die ihr Leben mit Dir teilen, ein Recht darauf haben, die Wahrheit zu erfahren und auch diesen Weg mit Dir zu gehen. Ich habe mich nach einiger Überlegung dazu entschlossen, allen Menschen, die mir nahe sind, sofort die Wahrheit zu sagen, und mir hat das unheimlich geholfen.

Du mußt Deine Gedanken auf das Leben konzentrieren, nicht auf das Sterben. Die Ärzte können nur Diagnosen stellen und Behandlungen in die Wege leiten, Deinen Körper und Deinen Geist beeinflussen kannst aber nur Du selbst. Es braucht sicherlich etwas Übung, sich diese Dinge bewußt zu machen,aber wenn Du leben willst, wird es Dir gelingen. Kennst Du das Buch "Leben" von Eva-Maria Sanders? Wenn nicht, besorg es Dir. Sie ist der lebende Beweis dafür, daß man Krebs auch im Endstadium noch überwinden kann.

Ich wünsche euch Allen ganz viel Kraft und Mut und denke an euch. Ich bin sicher, wir schaffen es alle!!!!!!!!!!!!!!!
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  #2  
Alt 24.10.2006, 05:02
Benutzerbild von Vanessa78
Vanessa78 Vanessa78 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 24.10.2006
Ort: Nähe Bielefeld
Beiträge: 3
Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Hallo! Habe gerade bei Amazon nachgeschaut wg. dem unten genannten Buch. Werde es mir wegen folgender Rezension lieber nicht bestellen:

Rezensentin/Rezensent: Rezensentin/Rezensent
Ich halte dieses, ihr erstes Buch für gar gefährlich, also lebensbedrohlich für die Leser, die an Krebs erkrankt sind. Ihre sehr negativen Äußerungen zur modernen Medizin hat hunderte von Frauen - vor allem viele, die in Sanders Alter waren - veranlasst, ihre Therapien abzubrechen. Viele sind gestorben. Eva Maria Sanders hat nicht verantwortungsbewusst geschrieben - und gerade das ist, wenn es doch um Leben und Sterben geht, oberstes Gebot!! Eva Maria Sanders ist im Spätsommer 2003 an den Folgen ihrer Krebserkrankung in der Schweiz gestorben - sie war lange krank. Warum war sie nicht ehrlich zu ihren Lesern?





[QUOTE]Hallo, Heide, Herbert, Jasmin und Margit,

Kennst Du das Buch "Leben" von Eva-Maria Sanders? Wenn nicht, besorg es Dir. Sie ist der lebende Beweis dafür, daß man Krebs auch im Endstadium noch überwinden kann.
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  #3  
Alt 24.10.2006, 09:08
socke socke ist offline
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Registriert seit: 16.01.2006
Ort: NRW
Beiträge: 68
Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

mensch liebes doppelpäggli,

da soll einer noch nerven für andere sachen haben, da könnte man glatt verstehen, wenn da einer völlig ausrasten würde.
so geballte dummheit auf einmal.....einfach nicht zu fassen!

heute genau um diese zeit vor einem jahr bekam ich von meiner mutter die nachricht, dass mein vater lungenkrebs hat....und nichts ist mehr so wie es mal war!!

einen traurigen gruß
susanne
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  #4  
Alt 24.10.2006, 23:25
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Beiträge: 916
Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Mein liebes Söckchen

Siese Jahrestage sind immer die Hölle, nur Betroffenen und ihre Lieben können das nachempfinden wie das ist so eine Diagnose zu erhalten und wie es ist ein Jahr nachher den Tag in jeden Einzelheiten Revue passieren zu lassen "zu müssen" ohne dass man es eigentlich will. Man kann die Gedanken die Gefühle, die Ängste, die Trauer nicht einfach verbannen und sagen die will ich heute nicht spüren.

Es wird unweigerlich zu einem Trauertag, einem traurigen Tag, einem Tag der wiederum Angst macht, der die Ohnmacht wieder einmal mehr aufflammen lässt udn ein Tag der sehr, sehr nachdenklich macht. Dabei sollte man an sich, gerade bei Lungenkrebs, Freude haben ein Jahr geschafft zu haben, falls die betroffene Person es geschafft hat (ich sage dies im Allgemeinen und nicht nur auf deine Situation bezogen, denn wir alle erleben dies). Das gleiche gilt ja für Geburtstage, für Hochzeitstage oder Feiertage und für das Neue Jahr. Es ist einfach nichts mehr, aber wirklich gar nichts mehr so wie es einmal war und wie man es gerne hätte... leider.

Einmal mehr wird nur allzu deutlich wie treffend der Titel von diesem Thread ist ... "die Berg und Talfahrten des Sterbens, jeden Tag ein bischen mehr." Es muss niucht einfahc nur auf das effektive täglkiche Loslassen handeln, sondenr es sind auch das Sterben des alten Lebens für Betroffene wie auch für die Angehörigen.

Du weisst ja, dass ich MS habe, wenn ich die Diagnose MS nicht an einem Schnappszahlentag (am Abend bevor mein Schwiegervater starb und am Todestag meines Schwagers und Stiefvaters) bekommen hätte ich würde es heute nicht mehr wissen wann es war. Vielleicht lag es auch daran, das Vati im Sterben lag und ich nach seinem Tod total resobiert war die Beerdigung von der Klinik aus zu organisieren. 4 Wochen später starb ja auch dann Mutti (Willy's Ma). Also ging es gleich weiter. Kaum von dem Doppelschock kam Willy's Diagnose - ich sage immer man setzt sich ganz andere Prioritäten wenn man um sein Leben kämpfen muss, oder das einer geliebten Person.

Ich mag mich an meine Gefühle nach der Diagnose erinnern, aber sie löst nie diese Trauer und Angst aus wenn ich daran denke wie als Willy und ich unsere "anderen" Diagnosen erhielten. Kommischerwiese war auch das extreme Loch wie wir es bei Willy erlebten bei mir weit weniger, wahrscheinlich weil wir schon ein Krebsfall hatten und weil ich schon mich mit der MS auseinandersetzen musste. Und sicher auch, weil ich es schon lange ahnte asl ich diese ständigen resp. über Monate hinweg andauenden Blutungen hatte. Ich hatte bislang mit der bisherigen Therapie reisengrosses Glück gehabt... die Stagings sind gut verlaufen und das ist erfreulich, es ist nicht so ein Auf und Ab wie bei Willy oder vielen anderen. Irgendwie verlief meine Diagnose nicht mehr in diesem Schock zustand - eher wie etwas mehr, was man zu tragen hat in einem routiniert gefüllten Rucksack -

Kommisch gell....

Und doch wenn Willy's Jahrestag kommt ist alles wieder da wie ein Horrorfilm.
Jede sekunde, jede Minute, alle Geräusche, das Gefühl die Welt bleibt stehen udn doch zu sehen, für alle anderen dreht sie einfach weiter, sie lachen, träumen und wir sind nur noch am Verlieren.

Es ist mir heute schon bewusst worden, als ich zu einem Termin über den Münsterplatz mit meinem Pfupfi fuhr - dort bauen sie das Riesenrad auf, das Riesenrad auf das wir im Anshcluss der Diagnosebekanntgabe hoch gingen, einfach um das Gefühl zu bekomen wir sind über dem ganzen erhaben und werden uns nicht "unter"kriegen lassen. Wir waren in den ganzen 23 Jahren noch nie in Basel auf dem Riesenrad, damals ca. 3 Stunden nach der Diagnosestellung gingen wir drauf, in den Sonnenuntergang hinein. Wir sind seither nie mehr gewesen.

Ich versteh dein heutiger Tag, bei uns kommt er am 1.11. zum 5. Mal und er wird nicht besser oder weniger.

In Gedanken bei dir liebe Susanne, take care ....

dein Doppelpäggli
__________________
***

Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
Liz MS im Rolli. Gebärm.ca. 8/05
Mami 10.4.1934 - 7.9.2009
inoper. Hirntumor 10/07, Blasenkrebs 1/09
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Unsere Welt:
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GEMEINSAM SIND WIR STARK - seit 30 Jahren das DOPPELPÄGGLI!
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  #5  
Alt 25.10.2006, 09:44
socke socke ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.01.2006
Ort: NRW
Beiträge: 68
Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

liebes doppelpäggli,

darauf gibts es nichts zu antworten, genauso sind die empfindungen....

vieles dank für die lieben worte
eure susanne
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  #6  
Alt 25.10.2006, 16:33
herbert herbert ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 15.10.2006
Beiträge: 9
Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Ich werde am 1.11 an Euch denken und für Euch beten
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  #7  
Alt 26.10.2006, 16:17
Benutzerbild von Sigi1
Sigi1 Sigi1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.05.2004
Ort: Hotzenwald
Beiträge: 336
Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Hallo liebes Doppelpäggli,

ich bin wieder da... hatte Problemchen mit dem PC und nun läuft er wieder, zum Glück, 1 1/2 Wochen da ist man ja schon auf Entzug.
Habe die News von euch gelesen und bin wieder einmal mehr Entsetzt, was mit euch geschieht.Fassungslos...und Sprachlos bin ich da.
Aber zum Glück kann uns das wunderbare Herbstwetter, schon fast ein Sommertag, trösten.Wunderschön ist die Landschaft zu bestaunen, wie sie ihr Laub färbt und das alles wird mit dem wunderbaren Licht im Herbst.Wir müssen nun das alles sehr genießen, wann immer es auch geht. Der trübe Herbst steht sicher bald ins Haus und dann ist es vorüber mit der so schönen Zeit.Ich sehne mich jetzt schon nach dem Frühjahr.Ich liebe Licht und Sonne so wie die Wärme.
So, nun wünsche ich euch alles Liebe und genießt einfach die Zeit.
Seid ganz lieb umarmt von
Sigi
Dieter ist grad auf dem Sprung zur Hautärztin wegen seinen Fingernägeln.
__________________
Worte besitzen einen einzigartigen Zauber
sie berühren und manchmal...trocknen sie sogar Tränen
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