Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 20.06.2006, 16:15
zwilling28 zwilling28 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 09.06.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Erfahrungsaustausch

...Oh 2 mal verschickt....war ein Versehen....
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 20.06.2006, 23:12
SHE SHE ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.01.2006
Beiträge: 16
Standard AW: Erfahrungsaustausch

Hallo Katchen,

mein aufrichtiges Beileid, drück Dich einfach mal jetzt...
Ich kann sehr gut verstehen wie Du Dich fühlst und es gibt einfach kein Wort des Trostes für Dich...
Auch ich habe dieses Jahr meine große Liebe und meinen besten Freund, Sascha verloren. Er hatte einen ext. Keimzelltumor (Hodenkrebs außerhalb des Hodens) mit Metastasen im Gehirn und ist nach nur 4 Monatiger Erkrankung im Januar verstorben.
Er war auch erst 31 Jahre alt...
Dieses "warum" verfolgt mich noch nach 5 Monaten und ich weiß nicht, ob es mich überhaupt einmal loslassen wird.
Nichts ist mehr wie es einmal war, ein Teil von mir fehlt einfach und es bleibt weiterhin unbegreiflich...
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 21.06.2006, 16:45
katchen katchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.06.2006
Beiträge: 67
Standard AW: Erfahrungsaustausch

Ganz lieben Dank für Eure Antworten, die Gefühle die Ihr beschreibt sprechen aus meinem Innersten.

Ich weiß nicht wie es bei Euch ist aber es ist nicht einfach jung zu sein und zu trauern irgendwie passt das nicht zusammen.(Es ist wahrscheinlich eine subjektive Empfindung, da es immer schwer ist in jedem Alter Abschied zu nehme und zu akzeptieren das es so entgültig ist). Aber ich komme zu dieser Empfindung, weil ich im Freundeskreis erlebe wie geheiratet wird und Kinder geboren werden- das ist gut so da es eine große Freude ist !
Nur wenn ich für mich allein bin und auf dem Friedhof gehe, Bilder von glücklichen Tage sehe, weiß ich was (ich) wir an Zukunft verloren haben.
Das sind die Momente wo ich für mich nicht weiter weiß, diese Leere!

Und mich Frage "Warum"!

Da die Krankheit uns praktisch plötzlich aus dem Leben herausgerissen hat (3Wochen), und es für mich immer wie ein böser Traum ist, fragt man sich hätte man nicht noch etwaas tun können- andere Ärzte usw. um Zeit zu gewinnen, Selbstzweifel- hätte man es früher merken müssen?

Ich weiß nicht wie all die difusen Gedanken formulieren soll, ich bin nur froh das es diese Forum gibt!! Da man Freunden, Familie ja nicht immer von den Sorgen und Zweifeln erzählen kann und will.

Ich wünsche Euch viel Kraft und Energie

Liebe Grüsse Kati
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 22.06.2006, 22:44
Benutzerbild von Bettina_Frbg
Bettina_Frbg Bettina_Frbg ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.11.2002
Ort: Freiburg
Beiträge: 249
Standard AW: Erfahrungsaustausch

Liebe Kati,
auch ich drück Dich einfach mal nur ganz fest
Mein Mann, meine große Liebe ist vor 3 Wochen und 4 Tagen gestorben. Obwohl ich ihn mit der Krankheit vor 4 Jahren kennengelernt habe und ja eigentlich, im Gegensatz zu dir, Zeit hatte mich daran zu gewöhnen, stell auch ich mir die Frage: Warum ?? Und ich bin überzeugt dass sich jeder diese Frage stellt der einen Menschen verliert, auch wenn wir alle genau wissen dass es darauf nie eine Antwort geben wird. Selbst wenn wir sie bekommen würden, würde sie für uns einen Sinn ergeben? Es gibt einfach keinen einsehbaren Grund warum wir unsere Liebe verloren haben. Was sollte diesen Verlust auch rechtfertigen. Ich habe in den lezten fast 4 Wochen nur ein "Trauerbuch" gelesen, vielleicht weil ich gleich auf Anhieb das für mich Richtige fand: Der Weg ins Jenseits von Hans Stolp. Darin hab ich den Trost gefunden, dass alles das was ich jetzt denke und durchmache scheinbar völlig normal ist. Angst etwas falsch gemacht zu haben ( ich hab meinen Mann zu Hause "sterben lassen" und ich denke das ich ihn oft genervt habe in dieser Zeit ), wütend sein das er mich alleine gelassen hat ( mit 3 Kindern, wobei 2 davon seine Kinder sind ) und einfach nur diese unendliche Traurigkeit. Das schlechte Gewissen wenn ich doch auch jetzt schon mal herzhaft lachen kann, weil ich gerade "vergessen" habe was geschehen ist. Die einsamen Abende, obwohl genug Freunde da sind die immer wieder fragen etwas zu unternehmen. Und man auf einmal feststellt: die Menschen mit denen man jetzt im Moment zusammen sein möchte sind die, die das auch schon selber erlebt haben, denn nur sie wissen wie es dir jetzt geht. Nur sie können verstehen warum du immer und immer wieder von deinem Lieben erzählen möchtest, von den lezten Tagen und auch vom Sterben. Ich weiß das mein Mann mich als seine Frau geliebt hat, die gerne und viel gelacht hat, die stark für ihn und die Kinder war, genau so wie er selbst auch. Wir haben uns beide nie unterkriegen lassen und genau so muß ich jetzt weiterleben. Mein Mann hat mir unter anderem auch deutlich gezeigt wie kostbar das Leben ist, er hat bis zum Schluß daran geglaubt das er es schafft. Auch wir haben die Verantwortung für unser Leben, und wenn es mir wieder einmal ganz dreckig geht denk ich daran das er bestimmt zu mir sagt: eh, so geht´s aber nicht. Lebe jetzt, wir sehen uns ja wieder. Sein Motto war immer: irgendwas geht immer, und das gilt genauso für mich. Für uns alle. Die kleinen Sonnenstrahlen sind jeden Tag da, ich hoffe das auch du sie ganz bald wieder sehen kannst.
Laß Dich nochmal feste drücken!!!!
Liebe Grüße
Bettina
__________________
Die Summe des Lebens, sind die Stunden in denen wir geliebt haben
du wirst immer meine große Liebe bleiben!!!!
http://www.krebschat.de/ place of memory, Christian
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 28.06.2006, 17:01
katchen katchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.06.2006
Beiträge: 67
Standard AW: Erfahrungsaustausch

Liebe Bettina,

danke für Deine Zeilen haben mir wieder etwas Kraft gegeben.Thomas war ein sehr fröhlicher Mensch und genau das vermisse !
Ich habe mich jetzt entschieden eine psychologische Beratung aufzusuchen, wer hat mit so was Erfahrung??

Ich denke das ich das nicht allein schaffe, da meine Familie und Freunde leider weiter weg wohnen.

Mit meinen Kollegen kann ich kaum darüber sprechen wie es mir geht, meist versuche ich mich ganz normal zu verhalten. Leider kann ich oft bei Themen über Familie und Kinder nicht mitreden. Man ist unter Gesellschaft aber doch einsam!

Für mich ist die Zukunft weggebrochen, wir wollten im Herbst Heiraten und Kinder waren in Planung (aber es hat nicht sollen sein)!!

Ich vermisse ihn soo sehr: seine Fröhlichkeit, sein Anrufe, seine Liebe, unsere Gespräche,unsere Kochabende, die gemeinsamen Wochenenden!
Zusammen Fußball schauen, Rad fahren, in den Biergarten gehen - einfach alles!

Mein Thomi, Du bist das beste was mir in meinem Leben passiert ist, immer wirst Du ein Platz in meinem Herzen haben

Liebe Grüsse Katchen
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 28.06.2006, 17:38
Rainbow37 Rainbow37 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.10.2005
Beiträge: 354
Standard AW: Erfahrungsaustausch

Hallo Katchen,

auch ich möchte Dir mein Mitgefühl ausdrücken.

Ich selbst habe meinen Thomas am 13.3.06 an SPK mit Metastasen in Knochen und Leber gehen lassen müssen. Er ist 15 Monate nach seiner 1. Operation gestorben.
Ich kann heute auch noch nicht nachvollziehen, woher ich die Kraft genommen habe. Ich war bis zu seinem letzten Atemzug bei ihm und wir hatten die Möglichkeit uns voneinander zu verabschieden. Wenn Dich unsere Geschichte interessiert kannst Du und Speiseröhrenkrebs "angehörige sucht Hilfe" nachlesen.

Ich weiß wie es Dir geht und wie Du Dich fühlst.
Ich drück Dich ganz lieb.

LG Gertrud
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 29.06.2006, 09:42
She* She* ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.06.2006
Beiträge: 38
Standard AW: Erfahrungsaustausch

Hallo Katchen,

melde mich nochmal zu Wort, da es mir wirklich sehr ähnlich geht wie Dir.
Zum Thema psychologische Hilfe, kann ich Dir nur raten, auch ich habe ein paar Wochen nach dem Tod von Sascha mir Hilfe geholt und bin seit dem in Therapie und ich kann sagen, das es eine gute Entscheidung war. Es hilft mir wirklich sehr weiter, da meine Familie und meine Freunde mir einfach nicht das ermöglich können, was eine Therapie kann, aufarbeiten, verarbeiten, mir einen Weg aufzeigen das ganze zu verstehen und vielleicht auch einmal überwinden zu können.
Auch ich fühle mich oftmals allein in Gesellschaft, ich sage immer "wie ein grünes Männchen vom anderen Stern". In meinem/unserem Alter kann man mit Trauer eben nichts anfangen und das habe jetzt schon oft genug zu spüren bekommen, Freunde und Bekannte schauen einen an wie ein Eichhörnchen und der Satz "ja ich weiß ja auch nicht wie ich Dir helfen kann und soll" den kann ich schon nicht mehr hören....Alles um mich herum heiratet, bekommt Kinder, fährt zusammen in den Urlaub usw. und für mich ist eine Welt zusammengebrochen und ich sitze nur noch auf einem einzigsten Trümmerhaufen. Auch wir wollten dieses Jahr im Sommer heiraten, ein Zwerg war auch in Planung und jetzt sind all diese Wünsche und Träume einfach zerplatzt wie eine Seifenblase...
Bald ist Sascha ein halbes Jahr tot, geändert hat sich einiges seitdem, positives noch nicht unbedingt...Auch er fehlt mir noch jeden Tag und machmal denke ich, er fehlt mir einfach mit jedem Tag ein Stück weit mehr...

Sandra
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:13 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55