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  #1  
Alt 27.06.2006, 22:38
Kira Kira ist offline
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Registriert seit: 27.05.2006
Beiträge: 7
Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Hallo Erzengel,
ich habe deine Geschichte mit Interesse gelesen.Freut mich das du deine Krankheit tapfer besiegt hast.
An was glaubst du?
Lebst du deinen Glauben in einer Glaubensgemeinschaft aus?

Als ich im Januar 05 an Krebs erkrankte habe ich mir gedacht ,ich fange an, so zu leben als ob es mein letzter Tag wäre .
Es schneite an diesem Tag, es war ein schmudeliger Tag der Matsch lag auf den Strassen.Ich aber mit meinem Op.Termin in der Tasche freute ich mich über diese Schneeflocken .Es könnten ja meine Letzten sein.

So zog die Zeit ins Land .Ich freute mich über den Frühling .
Die Tulpen und Narzissen fingen an zu blühen und die ersten Sonnenstrahlen taten mir gut.
Die Rosen fingen an zu blühen .
Das Laub fiel von den Bäumen.
Der Winter kam und brachte uns die Schneeflocken und den Schnee.
Nun ist wider Rosenzeit und ich lebe, dafür bin ich dankbar
Mein Körper ist zur Zeit Krebsfrei doch die Angst bleibt.
Jede Nachuntersuchung wird zur Qual .

Mir gelingt oft nicht positiv zu denken .Aber ich lebe.

Dein Schutzengel soll dich weiter so beschützen wie bis her

Kira
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  #2  
Alt 28.06.2006, 10:12
Benutzerbild von Birgit4
Birgit4 Birgit4 ist offline
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Beiträge: 1.291
Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Morgen liebe Kira, hallo ihr alle !!
habe jetzt im Sep, meinen dritten Geburtstag.
(Darmkrebs mit Lebermetastasen 48)
Und weiß du was ???......ich stehe im Garten und denke....man ist das schön.
Egal , jeden Tag sehe ich etwas schönes und bin so dankbar.
Aber die andere Seite ist dann auch ....die Vorsorge...Bibbertage... Schrecklich.
Diese Angst, dieses nicht vergessen können, dieser schei..... Krebs.
Ich denke manchmal , dass ich schon ganz gut Abstand von meiner Krankheit habe .
Aber wenn ich darüber spreche....ist es so als wäre es gestern gewesen.
Mir laufen die Tränen, im Sep.sehe ich alles wie ein Film in mir ablaufen.....
Aber ich freue mich über jede Sekunde in meinem Leben.
Ist das normal ???
Sei lieb geknuddelt
gruß von Birgit
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  #3  
Alt 28.06.2006, 16:38
Erzengel Erzengel ist offline
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Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Hallo Kira,

nein, ich lebe meinen Glauben in keiner Glaubensgemeinschaft aus. Ich habe als jugendlicher und später als junger erwachsener in einer freien evang. Gemeinde Kindergottesdienste mitorganisiert und war Teil einer christlichen Jugendgruppe. Danach war ich eine längere Zeit im CVJM, irgendwo waren jedoch immer zu viele Eckpunkte die mich gestört haben. Ich will mir niemals vorwerfen müssen, nur zu glauben, um daraus einen Vorteil herbei zu führen. Wir sind als freie Menschen geboren und werden so auch sterben, nur denke ich, das man sich entscheiden muss, wie man die Zeit dazwischen verbringt.

Wir haben, warum auch immer, diese wunderbare Gelegenheit, auf diesem wunderschönen Planeten wandeln zu dürfen. Ich bin dankbar für dieses Geschenk und für alle Erfahrungen, die man dabei sammeln kann. Dankbar, für alle Menschen, denen man begegnet.Vor allem aber dankbar, für die Gabe lieben zu können.

Deine Einstellung zum Leben finde ich klasse, denn so ähnlich sehe ich es auch. Ich genieße jeden Geruch, jede Farbe, jeden Input den ich kriege. Man nimmt einfach viel mehr von seiner Umwelt war, Prioritäten verschieben sich und das Leben gewinnt an Qualität.
Das mit der Angst bekommst du sicherlich auch noch in den Griff und irgendwann wirst du Sie ganz at akta legen können.

Alles Liebe an euch alle!
__________________
Niemals aufgeben, kämpfen bis zum Schluß
Positiv durchs Leben, Glauben gibt dir Kraft!
Und welcher Ort euch nicht aufnehmen und wo man euch nicht anhören wird, von dort geht hinaus und schüttelt den Staub ab, der unter euren Füßen ist, ihnen zum Zeugnis.
(Markus 6, 7-13)
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  #4  
Alt 07.07.2006, 08:40
shalom shalom ist offline
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Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 221
Standard AW: Annehmen, glauben, kämpfen! Mein Weg...

Selbst sehr religiös erzogen, habe ich es doch lernen müssen, Vieles hinterfragen zu müssen.

Religion kann es erleichtern schwierige Wegstrecken im Leben besser zu bewältigen und zu ertragen. Eine ganz große Rolle spielen wir aber auch selbst mit unseren Einstellungen, Haltungen, Taten, unseren Gefühlen, unserem Verstand. Hier gibt es unendlich viele Möglichkeiten, wie wir uns selbst im Weg stehen können oder auch nicht. Wir können die Hände in den Schoß legen und alles ertragen, wir können aber auch aktiv und verantwortlich etwas tun. Das schließt eine religiöse Haltung ja gar nicht aus. Nur gibt es weder im religiösen Glauben noch durch Psychologie eindeutige kausale Abhängigkeiten: "Weil ich dies und das getan habe, muss das und jenes die Konsequenz sein oder haben"; das gilt auch für das religiöse Beten oder ein psychologisches Imaginationstraining.

Nachdenkenswert sind religiöse oder auch psychologische Betrachtungsweisen von Krankheit, Heilungsmechanismen bzw. Konflikten und deren Auflösungen jedoch allemal, das kritische Hinterfragen der eigenen Haltung sollte aber dabei ein steter Begleiter sein.

Krankheit und Konflikte muß man nicht in Demut ertragen, ich darf und (sollte) vielleicht auch AKTIV damit umgehen lernen.

Während der Frühphase der Krankheit meiner Frau (siehe der Thread im Krebskompass: "Gemeinsame/einsame Wege bei Krankheit" im Hinterbliebenenforum) spielte die sogenannte "positive Psychologie" von Dr. O.C. Simonton (USA) für sie eine wichtige seelisch aufbauende Rolle. Wir konnten diesen "frühen Vater" der Psychoonkologie sogar während einer Vortragsreise in Europa in Stuttgart selbst erleben.

Für Kranke wie Gesunde kann die von O.C. Simonton angeregte Betrachtung nützlich sein, wie wir mit unseren Gefühlen (z.B. auch mit Konflikten und Trauer) umgehen.

Psychoonkologie kann helfen, die stürmischen Umwälzungen der Gefühle durch z.B. eine Krebserkrankung zu hinterfragen, die "positive Pychologie" selbst bietet aber aus sich heraus keine Garantie für die Heilung von Krankheiten oder für eine Konfliktlösung.

Liebe Grüsse
Shalom

ZITATANFANG

Sie und Ihre Gefühle

"Wir werden nicht aus der Fassung gebracht durch die Dinge (Umstände), sondern die Art, wie wir sie wahrnehmen."

Dieses Statement verdeutlicht eindrucksvoll, wie unser Gefühlsleben arbeitet.

Ein genauerer Blick zeigt, das es (das Gefühlsleben) sich wie ein ABC buchstabieren läßt.

Das ABC der Emotionen wird gebildet aus

A. dem gefühlsanregenden (auslösenden) Ereignis und Ihrer eigenen Wahrnehmung dieses Ereignisses (d.h. was Sie sehen, hören, körperlich fühlen...),

B. Ihren eigenen aufrichtigen (sich selbst gegenüber echten und ehrlichen) Gedanken über Ihre Wahrnehmungen (d.h. nur denjenigen Gedanken, denen Sie auch glauben),

C. Ihren emotionalen Empfindungen, d.h. die Reaktion auf Ihre Empfindungen ( "C" ist dabei stets dienlich für "B" )

Es ist wichtig herauszufinden, ob Ihre Gedanken/Einstellungen und die daraus resultierenden Gefühle gesundheitsfördernd oder krankmachend sind. Um das herauszufinden, sollten Sie die folgenden Fragen
aufrichtig beantworten:

1. Sind Ihre Gedanken/Einstellungen durch Tatsachen begründbar ?

2. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen Ihr Leben und Ihre Gesundheit zu schützen ?

3. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen Ihre kurz- und langfristigen Ziele zu erreichen ?

4. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen die unerfreulichsten Konflikte zu vermeiden ?

5. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen sich so zu fühlen, wie Sie sich fühlen möchten ?

Falls Sie drei oder mehr Fragen mit NEIN beantwortet haben, sollten Sie Ihre Gedanken/Einstellungen ändern, denn sie machen krank.

Eine Haltung zu ändern ist kein einfaches Unterfangen. Es bedarf harter Arbeit und Übung !

SCHLUSSSATZ:

Um sich besser zu FÜHLEN, ist es notwendig, besser zu DENKEN.


ZITATENDE


(aus www.simonton.ch bzw. aus seinen Büchern)
__________________
Es ist nicht genug zu wissen, man muß es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muß es auch tun.


(Johann Wolfgang von Goethe)
"Wilhelm Meisters Wanderjahre", 3. Buch, 18. Kapitel
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  #5  
Alt 08.11.2006, 22:57
Benutzerbild von salome
salome salome ist offline
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Registriert seit: 08.11.2006
Beiträge: 1
Daumen runter AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Ich bin nur zufällig auf diese Seite gestossen, weil ich mich für einen Freund informieren wollte, bzw. selbst auch etwas gesucht hab. Und da ist mir dieser Beitrag untergekommen. Also, ich war echt hingerissen von dieser Geschichte, ganz ehrlich. Das klang ja ziemlich toll. Ein wenig Bauchschmerzen bekam ich allerdings, als ich zu der Stelle kam, wo der Engel am Bett auftauchte. Aber dann dachte ich mir: ja, gut, warum nicht. Kann Delirium oder Phantasie gewesen sein. Wenn jemand an Engel glauben will, bitte. Von mir aus gerne. Gibt Menschen, die beten Geld oder Alkohol an. So lange mir keiner das aufdrängen will kann er seine Kraft aus dem Glauben ziehen, wo er möchte.
Aber ganz ehrlich....So wirklich ging das komische Gefühl im Bauch nicht weg. Ich habs immer wieder gelesen. Und irgendwann.....
Sorry, das folgende hab ich aus dem Orginal-Posting (dem allerersten) von "Erzengel" herauskopiert, Zitat:
So wurde dann 6h an mir rumgedoktert und befallene Teile von Magen, Endarm, Darm usw. entfernt.

Meine Eltern waren schon eine Zeit zu besuch, als ich einen starken Drang verspürte, das WC zu besuchen. Ich stand also auf und ging zur Toilette, um meinen Darm zu leeren .


So. UND DAS WILL ICH MAL SEHEN, wie Du ohne Enddarm deinen Darm entleeren willst. *grinssss* Sorry, aber.....da wär ich gern dabei gewesen.
Nun ja, vielleicht hat Dir deine Erinnerung einen Streich gespielt (mit 15 ist man ja noch nicht ganz so interessiert an den ganzen Dingen (wers glaubt)) oder sonstwas. Ist mir auch wirklich wurscht.

Ich hab keine Ahnung, aber sowas find ich ein klein wenig daneben. Mit den (Mit-)Gefühlen von anderen Menschen zu spielen, vor allem von kranken oder ehemals kranken oder Angehörigen von kranken Menschen.... Da sind auch die Bibelsprüche in Deinem Zitat nur noch Hohn und Spott.

Ganz ehrlich: nichts gegen Deine allgemeinen Aussagen, von wegen nie aufgeben, das Leben als wertvoll betrachten (ja, find ich super: anstatt das Glas als halbleer zu betrachten lieber dankbar für das sein, was man hat-wirklich, find ich richtig, wichtig und prima sowas auch weiterzugeben) - aber nicht auf der Basis einer solchen Geschichte. Das macht das ganze nämlich unglaubwürdig.
Und welchen Zweck Du damit befolgen solltest, hattest Du mal als Gegenfrage gestellt. Ja, würde mich auch interessieren.

Salome
__________________
Die Menschen urteilen insgesamt mehr nach den Augen als nach dem Gefühl, denn sehen können viele, fühlen aber wenige. Jeder sieht, was du scheinst, wenige fühlen, was du bist.
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